Kölner Domplombe
Die Kölner Domplombe oder Ziegelsteinplombe ist größere Ziegelsteinmauer im Nordturm des Kölner Doms. Sie sichert einen Strebepfeiler, der im Herbst 1943 durch eine Fliegerbombe beschädigt wurde. Die Plombe blieb jahrzehntelang sichtbar und wurde 2004/2005 mit Obernkirchener Sandsteinen verkleidet und verblendet.
Bombenangriff
Der Kölner Dom wurde während des Zweiten Weltkriegs von über 70 Bomben getroffen. Am 3. Novembers 1943 gegen 19 Uhr schlug eine Fliegerbombe in den Nordwestpfeiler des Nordturms ein und riss in 20 m Höhe mehr als 82 Kubikmeter Quadermauerwerk heraus.[1]
Bau der „Plombe “
Die Domverwaltung vergab zwei Tage nach dem Bombeneinschlag die Reparaturarbeiten an die Baufirmengemeinschaft Wildermann und Schorn, die auch Arbeiten an vielen anderen Stellen des getroffenen Domes ausführten. Dazu forderte die Firma Wildermann im November 1943 15 KZ-Häftlinge und 10 Kriegsgefangene[1] als Zwangsarbeiter an. Sie leisteten Aufräumungsarbeiten, waren am Bau der Domplombe selbst aber nicht beteiligt[2]. Die Plombe wurde in innerhalb von 4 Wochen mit 27.500 Ziegelsteinen erstellt (9500 Weisweiler Klinker und 18.000 Ziegelsteine Holländer Format).
Verkleidung
Nach jahrzehntelangen Diskussionen wurde die Plombe von Februar 2004 bis Sommer 2005 verblendet. Dazu wurden 103,7 Kubikmeter Obernkirchener Sandstein mit einem Gewicht von 250 Tonnen zu 823 einzeln gehauenen Steinen verarbeitet.[3] Die Kapitelle werden von 124 aufwändigen Bildhauerarbeiten geziert, die im Lauf von 10 Jahren erstellt wurden. Dazu zählen Kreuzblumen, Fialen, Baldachine und Figuren, darunter 38 verschiedene Pflanzenformen vom Veilchen bis zum Hopfen und unter anderem die Heiligen Cordula und Christophorus, Katharina und Nikolaus.[4] Die Arbeiten konnten zum Weltjugendtag in Köln abgeschlossen werden.
Quellen
- ↑ a b Film Die Dom-Plombe von Carl Dietmar und Thomas Förster, WDR 2004
- ↑ Nach den Dombauarchiv vorliegenden Dokumenten (Rechnung der Firma Wildermann und Dokument Anforderung von Zwangsarbeitern)
- ↑ Presseamt des Erzbistums Köln, Dombaumeisterin Schock-Werner
- ↑ Das Ende der Domplombe ist gekommen, Eintrag vom 8. August 2005