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Oppurg

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Wappen Deutschlandkarte
Oppurg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oppurg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 43′ N, 11° 39′ OKoordinaten: 50° 43′ N, 11° 39′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Orla-Kreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Oppurg
Höhe: 230 m ü. NHN
Fläche: 15,76 km2
Einwohner: 1301 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07381
Vorwahl: 03647
Gemeindeschlüssel: 16 0 75 077Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 6
07381 Oppurg
Website: www.vg-oppurg.de
Bürgermeisterin: Christine Timmler (CDU)
Lage der Gemeinde Oppurg im Saale-Orla-Kreis
KarteBad LobensteinBodelwitzDittersdorfDittersdorfDittersdorfDöbritzDreitzschEßbachGefellGerodaKeilaGörkwitzGöschitzGössitzGrobengereuthHirschberg (Saale)GertewitzKirschkauKospodaKrölpaLangenorlaLausnitz bei Neustadt an der OrlaLemnitzLöhmaMiesitzMittelpöllnitzMoßbachMoxaNeundorf (bei Schleiz)Neustadt an der OrlaNeustadt an der OrlaNimritzOberoppurgOettersdorfOppurgPaskaPeuschenPlothenPörmitzPößneckQuaschwitzRanisRemptendorfRosendorfRosenthal am RennsteigSaalburg-EbersdorfSchleizSchmieritzSchmordaSchöndorfSeislaSolkwitzTannaTegauTömmelsdorfTriptisVolkmannsdorfWeiraWernburgWilhelmsdorf (Saale)WurzbachZiegenrückThüringen
Karte
Schloss Oppurg
Der Türkenhof - so genannt, weil der Fürstensohn erst weit nach dem Ende des Krieges gegen die Türken wieder heimkehrte und man nicht wußte, ob er es wirklich war und für ihn - Hans, dem Türken - erbaut wurde
Die Feuerwehr in Oppurg. Das Feuerwehrhaus wurde im Jahr 1996 neu gebaut.

Oppurg ist eine Gemeinde im thüringischen Saale-Orla-Kreis und der Sitz der aus 13 Gemeinden bestehenden Verwaltungsgemeinschaft Oppurg.

Geografie

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Oppurg besteht aus den drei Ortsteilen Oppurg, Rehmen und Kolba.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Döbritz, Langenorla, Lausnitz, Nimritz, Oberoppurg, die Stadt Pößneck, Solkwitz und Weira.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Oppurg erfolgte im Jahre 1074 als Opult. 1328 wurde Kolba und 1349 Rehmen erstmals genannt. Von 1680 bis zur Neuordnung der ernestinischen Herrschaften 1826 gehörten alle drei Orte zu Sachsen-Saalfeld. Anschließend gehörten sie bis 1920 zum Landkreis Saalfeld des Herzogtums Sachsen-Meiningen und danach zum neugebildeten Land Thüringen. Infolge der Verwaltungsreform 1952 kamen die Orte bis 1990 an den Bezirk Gera.

1545 errichtete Hans von Brandenstein nach seiner Rückkehr aus türkischer Gefangenaft den Türkenhof. 1871 erreichte die Eisenbahn Oppurg und 1912 die Elektrizität sowohl Oppurg als auch Kolba und Rehmen.

Eingemeindungen

Die Gemeinde Oppurg entstand in ihrer heutigen Form 1965 durch den Zusammenschluss der drei bis dahin selbstständigen Dörfer Oppurg, Kolba und Rehmen, nachdem bereits ein Jahr zuvor deren Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften zusammengeschlossen wurden.

Rehmen war ursprünglich im Oktober 1923 nach Pößneck eingemeindet worden, 1924 wurde dieser Verwaltungvorgang jedoch infolge starker Bürgerproteste wieder rückgängig gemacht.[2]

Einwohnerentwicklung

1933 zählte Oppurg 738, Kolba 428 und Rehmen 315 Einwohner. 1939 lagen die Einwohnerzahlen bei jeweils 759, 397 und 336.[3]

Entwicklung der Einwohnerzahl seit 1994 (31. Dezember)[4]:

Politik

Gemeinderat

Seit der Gemeinderatswahl 2004 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:

  • CDU 7 Sitze (53,3 %)
  • PDS 2 Sitze (18,9 %)
  • SPD/FFW 1 Sitz (9,5 %)
  • FDP 1 Sitz (18,3 %)

Bürgermeister

Bei den Bürgermeisterwahlen am 27. Juni 2004 setzte sich Christine Timmler (CDU) mit 83,3 % der Stimmen im ersten Wahlgang durch.

Wappen

Die Orlabrücke ist ein Wahr- und Wappenzeichen Oppurgs

Über einem blauem Wellenschildfuß spannt sich eine graue zweibogige Steinbrücke. Darüber ist vorn eine goldene Sonne und hinten ein grüner Laubbaum mit braunem Stamm abgebildet.

Diese Brücke existiert wirklich und stellt ein Wahrzeichen Oppurgs dar. Sie führt am Dorfplatz über das Flüsschen Orla.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählt u. a. das barocke Schloss Oppurg aus dem 18. Jahrhundert (erbaut von 1708 bis 1714). Vorgängerbau war eine Wasserburg, deren Erbauung bis ins 11 Jh. zurück reicht. Das Schloss hat 365 Fenster, 52 Türen im Inneren, 12 Schornsteine und 4 Eingänge - aus diesem Grunde wird es oft als Vierjahreszeiten-Schloss bezeichnet. Das Schloss wird jetzt vom Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands verwaltet und als Tagungsstätte genutzt.

Eine Kursächsische Postmeilensäule (Ganzmeilensäule) aus dem 18. Jahrhundert blieb in Oppurg vom ehemaligen Postkurs nach Saalfeld erhalten.

Geschichtsdenkmale

Auf dem Friedhof erinnern die Grabdenkmale von sechs KZ-Häftlingen, die von SS-Männern im April 1945 erschossen wurden, an den Todesmarsch der Häftlinge des KZ Buchenwald. Im Jahre 1985 wurde zur Mahnung auch eine Stele im Ort errichtet.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Bahnhof in Oppurg: der Inselbahnsteig wurde erst später errichtet, am Hausbahnsteig fuhren die Züge nach Orlamünde ab

Oppurg liegt direkt an der touristisch als Thüringer Porzellanstraße geführten Bundesstraße 281, etwa 15 km von der Bundesautobahn 9 entfernt. Die Thüringer Landesstraße 2359 verbindet Oppurg mit Ziegenrück. Die Gemeinde liegt ferner an der Bahnstrecke Leipzig–Gera–Saalfeld, am Bahnhof halten die Regionalbahn- und die Regional-Express-Züge. Zwischen 1892 und 1946 fuhren ab hier auch die Züge der Bahnstrecke Orlamünde–Oppurg. Seit 2005 verläuft über Oppurg der 34 km lange, dem gesamten Verlauf der Orla folgende Orla-Radweg.

Ansässige Unternehmen

Der Gewerbepark Oppurg, rechts Firma L+T - Logistik und Transport, im Hintergrund blau Halle der Firma GGP Pößneck

Im südöstlich von Oppurg gelegenen Gewerbegebiet hat GGP Media, eine Tochter des Bertelsmann-Konzerns, sich mit Druckmaschinen in einer ehemaligen Baustoffhandelhalle niedergelassen und stellt wie im Hauptbetrieb in Pößneck Bücher her. Gleich daneben befindet sich das Gelände des Logistikpartners L&T. Weiterhin befinden sich hier weitere handelstreibende Unternehmen. In den 50er Jahren, wie überall im Gebiet der damaligen DDR, wurden landwirtschaftliche Großunternehmen unter Zwang gegründet: Die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, kurz LPG. In den 70er Jahren spezialisierte diese sich in Tier- LPG (T) und Pflanzenproduktion LPG (P). Nach der Wende entstand daraus die noch heute bestehende Landgenossenschaft, die weiterhin die klimatisch und örtlich günstigen Bedingungen nutzt.

Persönlichkeiten

  • Christoph Sonntag (1654–1717), evangelischer Theologe, von 1675 bis 1680 Pfarrer in Oppurg

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
  2. Geschichte zur Gemeinde Oppurg, www.orlasenke.de
  3. Deutsche Verwaltungsgeschichte, www.verwaltungsgeschichte.de
  4. Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
  5. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 225, ISBN 3-88864-343-0
Commons: Oppurg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien