Schiffermütze
Die Schiffermütze ist eigentlich eine Seemannsmütze, die ursprünglich gerne von Seeleuten an der Elbe getragen wurde. Es handelt sich dabei um eine schlichte, niedrige Schirmmütze, entweder in Schwarz oder in Dunkelblau, mit einer Zierkordel oder - authentischer - mit einem ledernen Sturmriemen vorne am Mützensteg.
Einer der berühmtesten bzw. bekanntesten Hersteller der Schiffermützen ist die Fa. Balke, die den "Original Elbsegler" ("Elbsegler kleidet jeden") herstellt.
War die Schiffermütze früher eine Kopfbedeckung für Arbeiter und wenig begüterte Bevölkerungsschichten, werden qualitativ hochwertige Schiffermützen heute vom Mützenmacher handgefertigt. Die Regel sind allerdings preiswerte Ausführungen aus Woll- oder Kunstfaserstoffen.
Die Schiffermütze wird heute nicht mehr nur von Seeleuten getragen, sie ist im gesamten norddeutschen Küstengebiet eine regional verbreitete Kopfbedeckung.
Fleetenkieker
Optisch ähnlich, allerdings ohne (Eichenlaub-)Bordüren ist die nach den Fleetenkiekern benannte Schiffermütze. Ursprünglich war der Fleetenkieker die Mütze der städtischen Wasserstandsmesser, die den Wasserstand der für die Schifffahrt wichtigen Gewässer kontrollierten.
Elblotsen-Mütze/Helgoländer- bzw. Weserlotsenmütze (Schmidtmütze)
Eine weitere sehr bekannte hanseatische Kopfbedeckung ist die Lotsenmütze. Neben der Elblotsenmütze (ohne Stickereien auf dem Mützenschirm) und der Helgoländer bzw. Weserlotsenmütze (mit Besatz auf dem Schirm) gibt es beispielsweise die etwas niedrigere "Alte Cuxhavener Lotsenmütze". Die vom Hamburger Mützenmacher gefertigte Ausführung der Helgoländer bzw. Weserlotsenmütze entspricht in Form und Aussehen exakt der handelsüblichen "Prinz-Heinrich-Mütze", wird allerdings im Gegensatz zu dieser mit geflochtener Zierkordel ausgestattet. Handelsübliche Prinz-Heinrich-Mützen verfügen meist über doppelte, gedrehte Zierkordel. Anderslautenden Zeitungs- und Internetberichten zum Trotz trug und trägt Altkanzler Helmut Schmidt eindeutig Handelsübliche Prinz-Heinrich-Mützen als auch Helgoländer bzw. Weserlotsenmützen vom Hamburger Mützenmacher Walter Eisenberg und nie Elbsegler oder Elblotsenmütze. Die ursprüngliche Prinz-Heinrich-Mütze wurde von Ernst Brendler zusammen mit Prinz Heinrich von Preußen für einen Hamburger Yachtclub entworfen und verfügt ähnliuch einer handelsübliche Prinz-Heinrich-Mütze ebenfalls über einen bestickten Schirm und einen hohen Steg, hat aber einen etwas größeren Mützendeckel, den man dann nach hinten ziehen kann. Dieses Modell trägt Hans Albers im Film "Große Freiheit Nr. 7" mit einem Sturmriemen anstatt der Zierkordel.
Siehe auch
Weblinks
- Wiktionary: Elbsegler – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Elbsegler (Bild)
- Fleetenkieker (Bild)
- Abbildung einer Elblotsen-Mütze
- Noch eine Abbildung einer Elblotsen-Mütze
- Helmut Schmidt mit Elblotsen-Mütze im Gespräch mit Sandra Maischberger in Peking