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Sulgen (Schramberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Sulgen bzw. Bergvorstadt Sulgen im Schwarzwald, oftmals heute in offiziellen Kartenwerken als Bergvorstadt Sulgen, Schramberg-Sulgen, Schramberg Stadtteil Sulgen bezeichnet, war eine politische Gemeinde in Württemberg, die nur von 1934 bis 1939 bestand. Es entstand aus den vormals unabhängigen Gemeinden Sulgen und Sulgau. Im örtlichen Dialekt heißt der Ort bis heute Sulga oder Sulgeee . Der Name geht auf ein althochdeutsches Wort sul zurück, das „sumpfige Stelle, Wasserlache“ bedeutet. Die Bedeutung steckt heute noch im Wort Suhle für Wasserlachen, in denen sich Wildschweine wälzen.

Sulgau

Sulgau war eine altwürttembergische Gemeinde und evangelische Pfarrei (Sulgau-Schönbronn). 1444 verkaufte Konrad von Falkenstein seine Besitzungen Sulgau und Schönbronn an Graf Ludwig von Württemberg. 1535 setzte sich in württembergischen Gebieten die Reformation durch und bis der Vereinigung mit dem katholischen Sulgen 1934 blieb die Gemeinde eine vornehmlich protestantische Gemeinde. Das besondere an Sulgau war, daß Sulgau selbst keine Kirche hatte, und die Gläubigen zu Fuß in das ca. 7 km weit entfernte Schönbronn wandern mußten. Dieser Zustand wurde erst 1957 behoben als im vereinigten Sulgen eine evangelische Kirche gebaut wurde.

Sulgen

Aus der Kapelle St. Wendelin südlich der alten Steige entwickelte sich auf der Hochfläche am Eck (heutiger Eckenhof) die spätere Siedlung und katholische Pfarrei Sulgen mit der Kirche St. Laurentius. Sulgen war immer katholischer Bestandteil der Herrschaft Schramberg. In Sulgen entwickelte sich auch um die Kirche St. Laurentius ein dörflicher Kern mit Kirchplatz und Schule. Dieser Dorfkern hat heute noch Bestand.

die Zeit von 1934 – 1939

Das aus Sulgen und Sulgau vereinigte Sulgen erlebte nur eine kurze Zeit der politischen Selbstständigkeit. Es wurde 1939 von den Nationalsozialisten mit Schramberg zwangsvereinigt. Diese Zeit ist auch eng mit dem Namen von David Daiber, dem ersten Bürgermeister des vereinigten Sulgen verbunden. David Daiber wurde von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Dachau ermordet. An David Daiber erinnert erinnert heute die David Daiber Straße die das Neubaugebiet Eckenhof mit der neuen Staige verbindet.

die Nachkriegszeit

Die Bergvorstadt Sulgen erlebte in der Nachkriegszeit einen rasanten Wandel. Das Siedlungsgebiet veränderte sich stetig, - in den 50 und 60 Jahren wuchsen die ehemals getrennten Siedlungen Sulgen und Sulgau entlang der Sulgauerstraße zu einem geschlossenen Siedlungsbild zusammen. In den 60 und 70 Jahren wurde das Neubaugebiet Eckenhof durch die Schramberger Wohnungsbau erschlossen, zeitgleich begann man mit der Anlage des Industriegebietes zwischen dem ehemaligen Sulgau und Heiligenbronn. Sulgen ist inzwischen zum Demographischen Wachstumsmotor von Schramberg geworden. Ein Großteil der industriellen Produktion von Schramberg befindet sich inzwischen inzwischen auf dem Sulgen. Die konfessionellen Grenzen sind geglättet worden, bzw. spielen keine Rolle mehr. Das vereinigte Sulgen hat in den letzen 50 Jahren sein Siedlungsgebiet dramatisch verändert. Die ehemals dörflichen Strukturen des katholisch-bissingschen Sulgens und evangelisch- württembergischen Sulgaus sind quasi verschwunden.

Persönlichkeiten die mit dem Sulgen verbunden sind

Quellen

  • Stadt Schramberg: Das ist Schramberg. Die Uhren und Fünftäler Stadt in Schwarzwald. Schramberg 1967.