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Duisburg

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Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenabbildung auf flaggen-server.de
Lage der kreisfreien Stadt Duisburg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Regionalverband: Regionalverband Ruhr
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 232,82 km²
Einwohner: 503.664 (Januar 2005)
Bevölkerungsdichte: 2.164 Einwohner/km²
Höhe: 31 m ü. NN
Postleitzahl: 47001-47279 (alt 4100)
Vorwahlen: 0203, 02065, 02066,
02841, 02151
Geografische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:51_25_53_N_6_45_50_E, 2:51° 27' nördl. Breite
6° 45' östl. Länge
Kfz-Kennzeichen: DU
Gemeindeschlüssel: 05 1 12 000
UN/LOCODE: DE DUI
Stadtgliederung: 7 Stadtbezirke
mit 46 Stadtteilen
Hausanschrift der
Stadtverwaltung:
Burgplatz 19
47051 Duisburg
Website: www.duisburg.de
E-Mail-Adresse: info@stadt-duisburg.de
Politik
Oberbürgermeister: Adolf Sauerland (CDU)
Schulden: 0,67 Mrd. €
(Januar 2004)
Bevölkerung
Arbeitslosenquote: 18,6 % (März 2005)
Ausländeranteil: 14,9 % (Januar 2005)
Altersstruktur:
0-17 Jahre: 18,3 %
18-65 Jahre: 56,3 %
ab 65 Jahre: 25,4 %
(Januar 2004)

Duisburg /ˈdyːsbʊrk/ liegt am Niederrhein im westlichen Ruhrgebiet. Die kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Düsseldorf ist fünftgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens und ein Oberzentrum des Landes. Sie ist Mitglied im Regionalverband Ruhr.

Der Hafen mit seinem Zentrum im Stadtteil Ruhrort gilt als größter Binnenhafen Europas. Duisburg beheimatet eine Universität, die 2003 mit der Nachbaruniversität Essen zur Universität Duisburg-Essen fusionierte.

Geografie

Räumliche Lage

Duisburg liegt am Rande des niederbergischen Hügellandes, an der Mündung der Ruhr in den Rhein. Das Stadtgebiet erstreckt sich zu beiden Seiten dieser Flüsse. Im Norden der Stadt münden die Alte Emscher und die Kleine Emscher in den Rhein.

Stadtgliederung

Stadtbezirke in Duisburg
Stadtbezirke in Duisburg

Das Stadtgebiet Duisburgs besteht heute aus sieben Stadtbezirken, die sich in Stadtteile beziehungsweise Ortsteile unterteilen.

Die sieben Stadtbezirke mit ihren zugehörigen Stadtteilen:

Nachbarstädte

Die Stadt Duisburg grenzt im Osten an die kreisfreien Städte Oberhausen und Mülheim an der Ruhr, im Süden an die Stadt Ratingen im Kreis Mettmann, die kreisfreie Stadt Düsseldorf, die Stadt Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss und die kreisfreie Stadt Krefeld sowie im Westen und Norden an die Städte Moers, Rheinberg und Dinslaken im Kreis Wesel.

Gemeindereform

Zu Beginn des 19. Jahrhundert bildete die klevische Stadt Duisburg zusammen mit der als Enklave im Herzogtum Berg beziehungsweise dem Kreis Düsseldorf liegenden Ortschaft Wanheim-Angerhausen die „Bürgermeisterei Duisburg“. Zum Stadtgebiet gehörten noch weitere Dörfer beziehungsweise Wohnplätze und Siedlungen mit eigenem Namen, wie etwa Duissern, Feldmark, Neuenkamp, Neudorf und Hochfeld. 1801 kam das zu Moers gehörende Kasslerfeld zu Duisburg. 1857 wurde die Bürgermeisterei Duisburg geteilt. In der Stadt Duisburg wurde die Städteordnung eingeführt und die Bürgermeisterei Duisburg-Land umfasste die Ortschaft Wanheim-Angerhausen. 1873 erlangte Duisburg die Kreisfreiheit und wurde ein Stadtkreis. 1902 wurde das mittlerweile zum Landkreis Mülheim an der Ruhr gehörende Wanheim-Angerhausen mit der Stadt Duisburg vereinigt. Es folgten noch weitere Eingliederungen, und zwar:

  • am 1. Oktober 1905: die Städte Meiderich (Stadtrechte seit 1895) und Ruhrort (Stadtrechte seit 1857, mit der 1904 eingegliederten Gemeinde Beeck).
  • am 1. August 1929: die Stadt Hamborn (seit 1900 selbständige Gemeinde und seit 1911 Stadtkreis) sowie die Ortschaften Rahm, Huckingen, Buchholz, Wedau, Bissingheim, Mündelheim, Großenbaum, Serm, Ehingen und Hüttenheim (alle Amt Angermund, Landkreis Düsseldorf). Die neugegliederte Stadt erhielt zunächst den Namen Duisburg-Hamborn, der 1935 in "Duisburg" geändert wurde.
  • am 1. Januar 1975: die Städte Homberg (Stadtrechte seit 1921), Rheinhausen (gebildet 1923 aus den Bürgermeistereien Friemersheim und Hochemmerich, Stadtrechte seit 1934) und Walsum (Stadtrechte seit 1958), die Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen (bis 1950 Amt Rumeln) sowie der Ortsteil Baerl der Gemeinde Rheinkamp (bis 1950 Bürgermeisterei Repelen-Baerl).

Duisburg-Hamborn

Duisburg-Hamborn war zwischen 1929 und 1935 der Name der heutigen Stadt Duisburg. Ihren Doppelnamen erhielt die neu gebildete Stadt 1929, als die beiden Stadtkreise Duisburg und Hamborn zusammen mit den im Süden liegenden Eingemeindungen zu einem neuen Stadtkreis vereinigt wurden. 1935 wurde die Stadt in Duisburg zurück benannt. Schon vorher waren die Doppelnamen von Barmen-Elberfeld in Wuppertal und von Gelsenkirchen-Buer aufgegeben worden. 1940 wurde auch Krefeld-Uerdingen in Krefeld umbenannt.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Schon kurz vor der ersten größeren Eingemeindung 1905 überschritt die Stadt die 100.000-Einwohner-Grenze. Duisburg in seinen heutigen Grenzen ist das Ergebnis mehrerer Gebietsreformen, in deren Zuge ein Reihe von umliegenden Orten, darunter die Großstadt Hamborn, eingemeindet wurden. Heute steht die Stadt mit ihren etwa 504.000 Einwohnern an 12. Stelle unter den Großstädten Deutschlands.

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand – die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze):

Jahr Einwohnerzahlen
1714 2.983
1770 etwa 3.000
1810 5.195
1830 7.005
1871 30.533
1880 41.242
1. Dezember 1890¹ 59.285
1. Dezember 1895¹ 70.272
1. Dezember 1900¹ 92.729
1. Dezember 1905¹ 192.346
1. Dezember 1910¹ 229.483
8. Oktober 1919¹ 244.302
16. Juni 1925¹ 272.252
Jahr Einwohnerzahlen
16. Juni 1933¹ 440.419
17. Mai 1939¹ 434.646
13. September 1950¹ 410.783
6. Juni 1961¹ 502.993
31. Dezember 1970 452.700
1. Januar 1975 607.525
30. Juni 1985 520.200
30. Juni 1997 530.900
31. Dezember 2004 503.700

¹ Volkszählungsergebnis

Geschichte

Nachrömische Zeit

Intensive Ausgrabungen haben eine feste Besiedlung des hochwassergeschützten „Burgplatzes“ bereits im ersten nachchristlichen Jahrhundert nachgewiesen. Der „Alte Markt“ war seit dem 5. Jahrhundert der zentrale Handelsplatz der Stadt, die durch ihre Lage am Hellweg und an einer Rheinfurt ausgezeichnet war. Die Römer unterhielten hier eine regelmäßige Präsenz zur Sicherung des Rheinübergangs und der Ruhrmündung.

  • 420 Neubesiedlung der Duisburger Altstadt. Franken aus dem Inneren Germaniens übernehmen die Stellung der Römer.
  • 883 Die Normannen beziehungsweise Wikinger erobern Duisburg und überwintern hier. Früheste schriftliche Erwähnung Duisburgs.
Stadtbefestigung
Duisburg, Stadtmauer am Innenhafen
Duisburg um 1647

Aufgrund seiner günstigen geografischen Lage auf eine Hochterrasse am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr wurde in Duisburg etwa um 740 mit der Anlage eines Königshofes begonnen. Im 10. Jahrhundert erfolgt der Ausbau zu einer Königspfalz. Belegt sind mindestens 18 Königsaufenthalte in jenem Jahrhundert. 929 findet in der Stadt eine Reichssynode statt. 1002 trifft der Erzbischof von Köln auf Heinrich II. und wählt ihn zusammen mit dem Bischof von Lüttich zum König. Bis 1290 ist Duisburg reichsfreie Stadt, dann wird sie von König Rudolf von Habsburg gegen 2000 Silbermark an den Grafen von Kleve verpfändet. In der Folgezeit wird Duisburg Mitglied der Hanse. Durch die Verlagerung des Rheins von der Stadt weg, die vor etwa 1000 Jahren geschah, und der im 14. Jahrhundert zunehmenden Verlandung des toten Rheinarms wurde die wirtschaftliche Entwicklung jedoch unterbrochen. Von der Kaufmannsstadt entwickelte sich Duisburg zur Ackerbürgerstadt. Das Wirken von Gerhard Mercator und die Gründung der Universität im Jahre 1655 schufen die Anerkennung als „Gelehrtes Duisburg“ („Duisburgum Doctum“).

Duisburg im Mittelalter (Modellaufnahme)

Neuzeit und Industrialisierung

Rheinufer im Norden Duisburgs mit Industriekulisse

Das Aufblühen von Tabak- und Textilmanufakturen im ausgehenden 17. Jahrhundert leitete eine Entwicklung ein, die mit der Industrialisierung zur „Montanstadt“ führte. Große Industriewerke (Thyssen, Krupp, ...) bestimmten die Stadtentwicklung maßgeblich mit. Um die Werke entstanden ganze Stadtteile für die Arbeiter der einzelnen Betriebe.

Die Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 1930er Jahre traf die Stadt besonders hart. Damals hatte sie die höchste Arbeitslosenquote des deutschen Reiches.

Als logistisches Zentrum des Ruhrgebietes und bedeutender Standort der Chemie- und Hüttenindustrie wird Duisburg bald zum primären Angriffziel alliierter Bomber. Dabei werden nicht nur die Industrianlagen, sondern auch gezielt die zivile Bevölkerung angegriffen. Die deutschen Verteidigungsbemühungen bleiben letztlich erfolglos und können die Zerstörung der Stadt nicht verhindern. Als Einflugschneise zum Ruhrgebiet erlebt Duisburg ab 1943 praktisch tägliche Luftalarme.

  • 1941 unter anderem am 12./13. Juni werfen britische Maschinen 445 Tonnen Bomben ab.
  • 1943 äscherten 577 britische Bomber am 12./13. Mai die gesamte Altstadt von Duisburg mit 1599 t Bomben ein und machten 96.000 Menschen obdachlos.
  • 1944 erleidet die Stadt die schwersten Schäden, als unter anderem am 22. Mai über 2000 Tonnen Bomben fallen, eine Menge, die am 14./15. Oktober noch verdoppelt wird, als 1005 Halifax, Lancaster und Mosquito-Bomber über Duisburg erscheinen. Es folgten zahlreiche weitere Großangriffe in ähnlicher Größenordnung.
  • 1945 kamen zu den Bombenschäden die Zerstörungen während des Endkampfes um die Stadt, die am Nordwestrand des Ruhrkessels lag und seit 3. April 1945 mit Artillerie beschossen wurde. Am 12. April 1945 marschieren Einheiten der 9. US-Armee in Duisburg ein.

Die 299 Bombenangriffe im 2. Weltkrieg zerstörten das alte Stadtbild nahezu vollkommen. 80 Prozent der Wohngebäude waren zerstört oder stark beschädigt. In der Folge wurde praktisch die gesamte Stadt inklusive der Infrastruktur neu aufgebaut, wodurch die meisten historischen Merkmale verschwanden.

Aktuelles

  • 1975 – Eingemeindung der Orte Walsum, Homberg, Rheinhausen, Rumeln-Kaldenhausen und Baerl. Gegen Pläne der Landesregierung, die Städte Moers, Kamp-Lintfort, Rheinkamp-Baerl, Neukirchen-Vluyn und Kapellen einzugemeinden, wodurch Duisburg eine Einwohnerzahl von weit über 700 000 erreicht hätte, können sich die betroffenen Städte erfolgreich zur Wehr setzen.
  • 1983 – Stadtjubiläum – 1100 Jahre Duisburg.
  • 1990 – Radio Duisburg startet als erstes lokales Privatradio in Nordrhein-Westfalen
  • 1999 – Das neue jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge am Innenhafen wird eröffnet.
  • 2004 – Am 19. Juli ist Duisburg von einem Tornado betroffen, der im Hafen zwei Ladekräne umwarf, das Stadttheater abdeckte und weitere Schäden anrichtete.

Politik und Gesellschaft

An der Spitze der Stadt Duisburg stand schon seit etwa 1270 ein Rat und seit 1275 zwei Bürgermeister. Der Rat hatte zehn bis 22 Mitglieder. Der Wahlmodus für den Rat wurde mehrfach geändert. In der Regel wechselten seine Mitglieder jährlich am 10. August (Laurentiustag). Ab 1566 behielt sich der Herzog von Kleve das Recht, den Bürgermeister und zwei Räte selbst zu ernennen. Dennoch machte der Herzog hiervon kaum Gebrauch. Neben dem Rat taucht seit dem 15. Jahrhundert ein weiteres Gremium als Bürgerbeteiligung auf, der „Sechzehner“. Ihm gehörten je vier Vertreter der vier Stadtviertel an. Ein weiteres größeres Gremium war der „Vierundzwanziger“. Jedoch kann man bei beiden Gremien nicht von einer echten Bürgerbeteiligung im heutigen Sinne sprechen. Sie hatten meist nur beratende Funktion. 1713 wurde die freie Ratswahl vorübergehend aufgehoben. 1807 wurde in französische Zeit die Munizipalverfassung mit einem Munizipalrat eingeführt. Seit 1856 gab es „Stadtverordnete“, später Ratsherren. Die Leitung der Stadt übernahm in französischer Zeit der Maire, in preußischer Zeit ein Bürgermeister beziehungsweise später Oberbürgermeister.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1997 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt.

2004 wurde zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren ein Oberbürgermeister gewählt, der nicht der SPD angehört. Adolf Sauerland gewann im zweiten Wahlgang mit 61,2 Prozent gegen seine Vorgängerin Bärbel Zieling SPD.

In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung. Diese werden bei jeder Kommunalwahl neu gewählt. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Die CDU stellt seit der letzten Wahl vier Bezirksvorsteher: Katharina Gottschling (Rheinhausen), Hildegard Fischer (Homberg/Ruhrort/Baerl), Heinrich Klose (Stadtmitte), Arno Müller (Süd). Drei Bezirksvorsteher gehören der SPD an: Heinz Plückelmann (Walsum), Uwe Heider (Hamborn), Wilhelm Jankowski (Meiderich/Beeck).

Die Oberbürgermeister 1873–2004

Die Oberstadtdirektoren 1946–1997

Der Stadtrat

Der Stadtrat der Stadt Duisburg hat insgesamt 74 Mitglieder. Diese verteilen sich seit der letzten Wahl vom 26. September 2004 wie folgt auf die einzelnen Parteien:

Bereits kurz nach der Wahl ist die DAL in der CDU-Fraktion aufgegangen, die AMP hat sich mit der FDP-Fraktion zusammengeschlossen, und die Duisburger PBP hat sich von ihrer Bundespartei getrennt und in Bürger-Union 2004 umbenannt. Die CDU und die Grünen haben miteinander einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, besitzen jedoch auch zusammen mit dem Oberbürgermeister Sauerland (CDU) keine Mehrheit im Rat. Sie sind auf die fallweise Unterstützung weitere Ratsmitglieder angewiesen.

Wappen

Das Wappen von Duisburg zeigt in von Gold und Rot geteiltem Schild oben einen wachsenden, rot gezungten schwarzer Doppeladler, unten eine dreitürmige silberne gezinnte Burg. Die Stadtflagge ist weiß-rot belegt mit dem Wappen. Das Wappen wurde der Stadt am 31. Januar 1977 vom Regierungspräsidenten in Düsseldorf verliehen. Es ist jedoch bereits im Jahre 1527 bezeugt. Es kann teilweise als „redendes“ Wappen bezeichnet werden, denn die Burg weist auf den Namen der Stadt hin. Der Reichsadler deutet auf die Zugehörigkeit zum Reich und weist auf die ehemalige Reichsfreiheit hin, die jedoch bereits 1290 an die Herren von Kleve verpfändet war.

Das Wappen der Stadt Duisburg unterliegt einer kommunalen Wappensatzung. Zur Nutzung ist eine Erlaubnis erforderlich.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Duisburg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Medien

Über das aktuelle Tagesgeschehen berichten die Duisburger Lokalredaktionen der beiden Essener TageszeitungenWestdeutsche Allgemeine“ (WAZ) und „Neue Ruhr Zeitung“ (NRZ) sowie die DüsseldorferRheinische Post“ (RP). Außerdem gibt es eine WAZ-Stadtteilredaktion (in Kooperation mit der NRZ) in Hamborn und eine NRZ-Stadtteilredaktion (in Kooperation mit der WAZ) in Rheinhausen.

Am 1. April 1990 ging Radio Duisburg als erster Lokalsender in NRW auf Sendung. Der WDR (Hörfunk und Fernsehen) ist mit einem Regionalkorrespondenten in Duisburg vertreten.

Seit Anfang 2005 strahlt der Duisburger Sender „Kanal Avrupa“ europaweit ein türkischsprachiges Fernsehprogramm aus.

Religionen

Datei:Duisfin3.jpg
Computertechnisch verfremdetes Bild der Salvatorkirche

Duisburg gehörte von Anfang an zum Erzbistum Köln und war dem Archidiakonat Xanten unterstellt. 1543 wurde auf Beschluss des Rates der Stadt im evangelischen Sinne gepredigt und in den Folgejahren auch das Abendmahl in beiderlei Gestalt („Brot und Wein“) gefeiert, so dass bis 1555 die Reformation endgültig Fuß fassen konnte. Vorherrschend war das reformierte Bekenntnis. 1610 wurde der Synodalverband der reformierten Gemeinden Jülich, Kleve und Berg gegründet, zu dem auch die Gemeinde in Duisburg gehörte. Die Gegenreformation konnte sich nicht durchsetzen. 1727 bildete sich auch eine lutherische Gemeinde. Beide Konfessionen vereinigten sich 1891 zur unierten Gemeinde von Duisburg. In preußischer Zeit wurde Duisburg Sitz einer Superintendentur innerhalb der Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise der rheinischen Provinzialkirche, aus der später der Kirchenkreis Duisburg innerhalb der heutigen Evangelischen Kirche im Rheinland hervorging. Walsum gehört zum Kirchenkreis Dinslaken und das linksrheinische Duisburg zum Kirchenkreis Moers. Duisburg ist Sitz der großen evangelischen Hilfsorganisation Kindernothilfe.

Die nach der Reformation in Duisburg verbliebenen Katholiken gehörten weiterhin zum Erzbistum Köln. Nach dessen Auflösung 1801 kam Duisburg zum Bistum Münster. Seit 1958 gehören die zur Zeit 36 Pfarrgemeinden der Dekanate Duisburg-Süd, Duisburg-Mitte, Duisburg-Ruhrort und Duisburg-Hamborn zum damals neugegründeten Bistum Essen. Die 18 Pfarrgemeinden des linksrheinischen Dekanats Duisburg-West des zum Dekanat Dinslaken gehörenden Pfarrverbands Walsum liegen im Bereich des Bistums Münster.

Die evangelischen und katholischen Gemeinden in Duisburg sind Mitglied in der 1993 gegründeten Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Duisburg. Dieser Arbeitsgemeinschaft gehören darüber hinaus die Griechisch-Orthodoxe Kirche, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, die Armenische Apostolische Kirche sowie die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Freikirchen. Außerdem gibt es in Duisburg diverse weitere christliche Kirchen und Gemeinschaften.

Datei:Duisburg jüd gemeindezentrum zvi hecker2000 03.jpg
Jüdisches Gemeindezentrum

Die jüdische Kultusgemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen zählt über 1000 Mitglieder.

Zirka acht Prozent der Duisburger Bürgerinnen und Bürger bekennen sich zum Islam.

Kultur, Sehenswürdigkeiten, Freizeit

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Landschaftspark Duisburg-Nord

Duisburg bietet ein großes Angebot an kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen. Wichtigstes kulturelles Ereignis sind die von 1977 bis 2004 jährlich stattgefundenen Duisburger Akzente, die sich jeweils mit einem gesellschaftlich oder kulturpolitisch aktuellen Thema auseinandersetzten. Überregional bedeutsam ist die im gesamten Ruhrgebiet stattfindende RuhrTriennale und das Klavier-Festival Ruhr sowie das Traumzeit Festival im Landschaftspark Duisburg-Nord.

Herausragend sind die Stätten und Aktivitäten der Industriekultur, die dem gesamten Ruhrgebiet ein neues Gesicht geben sollen. Der Landschaftspark Duisburg-Nord und der Innenhafen sind die Duisburger Hauptattraktionen an der Route der Industriekultur.

Speicherzeile im Innenhafen

Ein im Stadtbild herausragendes Wahrzeichen ist der zentral in der Fußgängerzone aufgestellte „Livesaver“-Brunnen mit einer „Nana“-Figur von Niki de Saint Phalle. Sie steht auf einem von Jean Tinguely aus Recycling-Materialien geschaffenen Sockel. Der sich rhythmisch drehende Brunnen ist mehr als sieben Meter hoch. Ebenfalls unübersehbar ist die an der Ruhrmündung aufgestellte 25 Meter hohe Stahlskulptur „Rheinorange“ von Lutz Frisch.

Theater

  • Stadttheater
    Das 1912 im klassizistischem Stil erbaute Duisburger Stadttheater gilt als das kulturelle Zentrum Duisburgs.
    • Deutsche Oper am Rhein – Theatergemeinschaft Düsseldorf-Duisburg
      Sie bespielt zusammen mit den „Duisburger Philharmonikern“ das Stadttheater seit 1956.
    • Schauspiel im Duisburger Stadttheater
      Duisburg besitzt kein eigenes Ensemble, deswegen werden Inszenierungen anderer Theater, insbesondere aus dem Ruhrgebiet und aus Düsseldorf, gezeigt.
Datei:Duisburg Brückenturm.jpg
Alter Brückenturm in Ruhrort
  • Comödie Duisburg im Residenz
  • Kleinkunsttheater „Die Säule“ im Dellviertel.
  • Kom’ma Theater (Kinder- und Jugendtheater) in Rheinhausen.

Veranstaltungsorte

  • Mercatorhalle
    Sie galt 40 Jahre lang die „gute Stube“ der Stadt und wurde Anfang 2005 endgültig abgerissen. An ihrer Stelle wird bis Ende 2006 das „CityPalais“ mit Spielcasino und Konzertsaal errichtet.
  • Theater am Marientor (TaM)
    Das ehemalige Musicaltheater („Les Miserables“) wird heute für unterschiedlichste Bühnenveranstaltungen angemietet. Die „Duisburger Philharmoniker“ nutzen es nach der Schließung der Mercatorhalle als Ausweichquartier.
  • Rhein-Ruhr-Halle in Hamborn.
  • Rheinhausen-Halle.
  • Kulturzentrale HundertMeister im Dellviertel.
  • Pulp – das Event-Schloss in Hochfeld, ein 2002 zu einer mittelalterlich anmutenden Burg umgebautes Bahnhofsgebäude.

Kinos

  • Filmforum
    Das Filmforum ist das älteste kommunale Kino Westdeutschlands. Abgesehen von einem UCI-Multiplex-Neubau ist es das einzige noch existierende Lichtspielhaus in Duisburg, gelegen im Dellviertel. Es besitzt ein bedeutendes filmhistorisches Archiv. Im Sommer nutzt das Filmforum die Gebläsehalle im Landschaftspark Nord als Open-Air-Kino.

Museen

Binnenschifffahrts-Museum.
  • duisburger museums 4
  • Wilhelm-Lehmbruck Museum – Zentrum Internationaler Skulptur Ausgehend von dem Werk des Duisburger Künstlers Wilhelm Lehmbruck wird in einem 1964 von seinem Sohn entworfenen Museumsbau eine europaweit einmalige Sammlung moderner Bildhauerei sowie Malerei gezeigt.
  • Kultur- und Stadthistorisches Museum mit der Mercator-Sammlung, untergebracht in einem ehemaligen Getreidespeicher am Innenhafen.
  • Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in einem ehemaligen Jugendstil-Hallenbad in Ruhrort. Zum Museum gehören zwei historische Dampfschiffe, die im Ruhrorter Hafen ankern.
  • Museum Küppersmühle – Sammlung Grothe Gegenwartskunst in einem von Herzog & de Meuron umgestalteten Innenhafen-Getreidespeicher.
  • Weitere Sammlungen und Museen:
  • Haniel Museum in Ruhrort.
  • Lehrerhaus Friemersheim in Rheinhausen.
  • 1. Niederrheinisches Karnevalsmuseum am Mattlerbusch.
  • Naturwissenschaftliches Museum Duisburg, Studio der Heimat in Wedau.
  • Bienenmuseum Duisburg in Rumeln-Kaldenhausen.
  • Radio Museum in Ruhrort.
  • Bergbaumuseum Rheinhausener Bergbausammlung.
  • Museum Stadt Königsberg im Gebäude des Kultur- und Stadthistorischen Museums.
  • Sammlung Junge Kunst in den Räumen der König-Brauerei in Beeck.
  • Stiftung DKM aktuelle Gegenwartskunst am Innenhafen.
  • Cubus Kunsthalle aktuelle Ausstellungen.

Bauwerke

  • Rathaus
    Das Duisburger Rathaus geht zurück auf den mittelalterlichen Könighof, der an derselben Stelle gestanden hat. Das heutige, im Stil der Frührenaissance errichtete Gebäude, wurde 1902 fertig gestellt.
  • Kirchen
    • Salvatorkirche
      Die neben dem Rathaus stehende Salvatorkirche befindet sich auf dem Gelände des mittelalterlichen Königshofes. Hier stand erstmals im neunten Jahrhundert eine Kirche. Nach einem Brand im 13. Jahrhundert wurde 1415 der Neubau fertig gestellt. Seit 1571 ist die am Innenhafen gelegene Salvatorkirche evangelisch.
    • Karmelkirche
      In die katholische Karmelkirche von 1961, gelegen am Innenhafen, sind Teile der im Krieg zerstörten Minoritenkirche von 1513 integriert worden.
    • Liebfrauenkirche
      Die 1960 fertig gestellte Liebfrauenkirche ersetzte die im Krieg zerstörte älteste katholische Stadtkirche. Ihre Glasfenster und zahlreiche andere Einrichtungsgegenstände stammen aus dem Vatikanpavillon der Brüsseler Weltausstellung von 1958. Der außergewöhnliche und sehenswerte doppelgeschoßige Stahlbeton-Kirchbau wird in die Kunstepoche des Brutalismus eingeordnet und steht prototypisch für diese Kunstrichtung. Aufgrund der zurückgehenden Zahl der Kirchenmitglieder wird zur Zeit geplant, das Gebäude nicht nur gottesdienstlich, sondern anderweitig kulturell zu nutzen.
    • Pfarrkirche St. Joseph
      Die St. Joseph-Kirche von 1874 im Dellviertel ist heute die Hauptkirche der katholischen Innenstadt-Gemeinde.
    • Marienkirche
      1153 wurde die Marienkirche als erste Niederlassung des Johanniter-Ordens in Deutschland errichtet. Der heutige klassizistische Bau geht zum größten Teil auf das Jahr 1802 zurück. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Kirche evangelisch.
    • Abteikirche St. Johann Baptist
      Die Abtei Hamborn mit der Abteikirche St. Johann Baptist geht auf das 11./12. Jahrhundert zurück, ein Vorgängerbau ist von 900. Die Abtei gehört zum Prämontratenser-Orden.
    • Pfarrkirche St. Dionysius
      Die spätromanische katholische Dorfkirche St. Dionysius in Mündelheim wurde 1221 erbaut.
  • Jüdisches Gemeindezentrum
    Das 1999 fertig gestellte Jüdische Gemeindezentrum (Architekt: Zvi Hecker) liegt im Innenhafen unweit der in der Pogromnacht 1938 zerstörten alten Synagoge von 1875.
  • Dreigiebelhaus
    Das am Rande des Innenhafens gelegene Dreigiebelhaus, errichtet 1536, ist das älteste noch erhaltene Wohngebäude Duisburgs.
  • Amts- und Landgericht Duisburg
    Der ältere Gebäudeteil wurde 1876 im Stil der Neorenaissance fertiggestellt.
  • Küppersmühle
    Das von Herzog & de Meuron 1999 zum Museum umgebaute Gebäude von 1909 ist der architektonisch bedeutsamste Teil der Speicherzeile im Innenhafen.
  • Technologiepark Neudorf
    Das im Universitäts-Stadtteil gelegene „Haus der Wirtschaftsförderung“, das Technologiezentrum und das Mikroelektronikzentrum wurde 1992 bis 96 von Norman Foster errichtet.

Freizeiteinrichtungen

Der 1934 gegründete Tierpark gilt mit seinem Delfinarium und selten gezeigten Tieren wie Koalas, Wombats oder Fossas als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Duisburg.

Duisburg verfügt über eine breite Palette von Freizeiteinrichtungen. Zu nennen sind insbesondere der Revierpark Mattlerbusch mit der Niederrhein-Therme , der Sportpark Wedau mit Regattabahn, MSV-Arena, beleuchteter Nachtlaufstrecke, Strandbad, Wasserskibahn, Fußball- und Tennisplätzen und die Sechs-Seen-Platte, die genauso wie die verschiedene Uferbereiche des Rheins, der Duisburger Stadtwald sowie diverse Seen und Parks vielfältige Erholungsmöglichkeiten bieten.

Im Frühjahr, Sommer und Herbst gibt es mehrmals tägliche Hafenrundfahrten durch Europas größten Binnenhafen.

Das Gelände eines ehemaligen Hüttenwerkes, einer Zeche und einer Kokerei wurde zu einem rund 200 Hektar großen Park neuen Typs entwickelt. Der Landschaftspark Duisburg-Nord mit dem erhaltenen Hochofenwerk bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Klettern in alten Erzbunkern oder Tauchen im Gasometer.

Rund um den Innenhafen, teilweise in historischen Speichergebäuden, im Universitätsviertel (mit der ältesten Duisburger Studentenkneipe Finkenkrug, die die größte Bierauswahl Nordrhein-Westfalens besitzt) und am Dellplatz findet man eine reichhaltige Kneipenlandschaft.

Bedeutend für das gesellschaftliche Leben sind der Duisburger Karneval und die Kirmes des Beecker Schützenvereins.

Sport

Duisburg ist Sitz des Landessportbunds Nordrhein-Westfalen und des deutschen Kanu-Verbandes.

Gleich drei große Vereine haben die Duisburger Fußballtradition begründet: der Duisburger SpV (den es heute nicht mehr gibt), Hamborn 07 und der Meidericher SV. Nur letzterer hat 1963 den Sprung in die neue Bundesliga geschafft, dort erfolgte zwei Jahre später die Umbenennung in MSV Duisburg. Nach dem Umbau des alten Wedaustadions steht nun die moderne MSV-Arena mit einem Fassungsvermögen von 31.000 Zuschauern zur Verfügung. Ehemaliger Deutscher Meister ist der Frauen-Bundesligist FCR 2001 Duisburg (vormals FC Rumeln-Kaldenhausen).

Der Eissportverein Duisburg „Die Füchse“ spielt in der nächsten Saison 2005/06 in der DEL. Im linksrheinischen Rheinhausen ist der traditionsreiche Handball-Regionalligist und ehemalige Bundesligist OSC Rheinhausen beheimatet.

Bekannt geworden ist die Sportstadt Duisburg unter anderem durch die Ausrichtung von Kanu- und Ruderweltmeisterschaften auf der Regattaanlage Duisburg-Wedau (siehe Sportpark Wedau) sowie die Ausrichtung der Universiade 1989. Ein fester Bestandteil im Duisburger Sportkalender ist auch der seit 1981 stattfindende Rhein-Ruhr-Marathon mit inzwischen mehr als 4000 Teilnehmern.

In der Vielzahl an Sportstätten Duisburg stechen der Klettergarten in der Erzbunkeranlage und das Tauchtrainingszentrum im Gasometer im Landschaftspark Nord heraus.

2005 finden in Duisburg die World Games der nicht-olympischen Sportarten statt.

Bildung und Forschung

  • Universität Duisburg-Essen, gebildet zum 1. Januar 2003 durch Vereinigung der Universitäten in beiden Städten. Die Duisburger Universität war 1972 als Gesamthochschule durch Zusammenschluss der Pädagogischen Hochschule und der Fachhochschule für Maschinenbau gegründet und 1980 in Universität – Gesamthochschule – Duisburg umbenannt worden. Bereits von 1655 bis 1818 gab es in Duisburg bereits eine Universität (siehe auch: Alte Universität Duisburg), die seinerzeit vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm gegründet wurde.
  • Folkwang-Hochschule Essen – Standort Duisburg; Die Hochschule wurde 1927 in Essen als Folkwang-Schule für Musik gegründet und erhielt 1962 den Rang einer Musikhochschule. 1972 wurde diese mit den Konservatorien in Essen und Duisburg zur Staatlichen Hochschule für Musik Ruhr zusammengefasst. Seither hat die Folkwang-Hochschule Essen auch eine Abteilung in Duisburg.
  • Fachhochschule für öffentliche Verwaltung – Abteilung Duisburg
  • Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS)
  • Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA)
  • Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST)
  • Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP)
  • Salomon Ludwig Steinheim-Institut für Deutsch-Jüdische Geschichte e.V. (StI)
  • Forschungsinstitut für wirtschaftliche Entwicklungen im Pazifikraum (FIP)
  • Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT)
  • Institut für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalenwicklung (InKuR)
  • Institut für Ostasienwissenschaften (InfO)
  • Deutsch-Französisches Institut für Automation und Robotik (IAR)
  • Institut für Entwicklung und Frieden (INEF)

Wirtschaft und Infrastruktur

Duisburg ist bis heute ein bedeutendes Zentrum der Stahlindustrie und verfügt über die größte Ausdehnung an Produktionsstätten dieses Bereichs weltweit. Mittlerweile stehen sämtliche der sechs im Ruhrgebiet betriebenen Hochöfen in Duisburg. Etwa die Hälfte des in Deutschlands erzeugten Roheisens und ein Drittel des Rohstahls werden in Duisburg produziert.

Steinkohle wird mittlerweile nur noch auf der Zeche Walsum abgebaut. Eine Vielzahl von Schachtanlagen, die zumeist im Duisburger Norden und dem heutigen Duisburger Westen lagen, sind längst geschlossen.

Durch den Strukturwandel kam es zu einem erheblichen Arbeitsplatzabbau in der Duisburger Montanindustrie. In den 1960er Jahren zählte die Stadt zu jenen mit dem höchsten Pro-Kopf-Steuereinnahmen in der Bundesrepublik. Gab es damals noch fast 70000 Stahlarbeiter, so sind heute davon lediglich 16000 übrig geblieben. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ist von knapp 280000 auf nur noch 150000 gesunken, so dass die Stadt heute noch in Folge dessen unter einer überdurchschnittlichen Arbeitslosigkeit leidet. Die ehemalige Funktion als Einkaufsstadt weit über ihre Grenzen hinaus hat sie mittlerweile verloren.

Eine wichtige Funktion im Strukturwandel hat der „Logport“ als internationales Logistikzentrum. Dort stand bis 1993 das durch den Rheinhausener Arbeitskampf bundesweit bekannt gewordene Krupp-Stahlwerk. Bereits 1987 wurde im Universitätsstadtteil Neudorf der „ElectronicPark Duisburg“ gegründet, der in den von Norman Foster entworfenen Gebäuden mehrere Technologie-, Telematik- und Mikroelektronik-Zentren beherbergt und einen Anwenderpark für elektronische Schlüsseltechnologien darstellt.

Etwa ab Mitte der 90er Jahre entwickelte sich Duisburg zu einer Art "Hochburg" für Callcenter. Große Unternehmen wie z.B. die Deutsche Bahn AG, Citibank und Dresdner Bank, aber auch der Internetdienstleister AOL sowie die sanvartis GmbH (ehemals Gesundheitsscout24) betreiben Callcenter in Duisburg zur bundesweiten Abdeckung ihrer Servicerufnummern. Hier finden mittlerweile gut 5000 Mitarbeiter einen Arbeitsplatz.

Unternehmen

Die bedeutendsten Großbetriebe und Unternehmen in Duisburg:

  • Duisburger Traditionsunternehmen
    • Franz Haniel & Cie. GmbH
    • Klöckner & Co. AG
    • Grillo-Werke AG
    • Lehnkering GmbH
    • Krohne Meßtechnik GmbH & Co. KG
    • Sachtleben Chemie GmbH
    • König-Brauerei GmbH & Co. KG
    • RheinfelsQuellen H. Hövelmann GmbH & Co. KG
  • Montanindustrie
  • Logistik
    • Deutsche Bahn AG, Geschäftsbereich Railion
    • Deutsche Bahn AG, Geschäftsbereich DB Netz
    • Deutsche Post AG, Briefverteilzentrum
    • Kühne & Nagel AG & Co.
    • ABX Logistics (Deutschland) GmbH
    • New Wave Logistics GmbH
    • Wincanton transeuropean Deutschland GmbH
    • Rhenus AG & Co. KG
  • Tourismus
    • alltours Flugreisen GmbH
    • IFA Hotel & Touristik AG
  • Globale Unternehmen
    • Imperial Holdings Ltd.
    • Makita Werkzeuge GmbH
    • Norske Skog Walsum GmbH
    • Shimadzu Europa GmbH
    • Siemens Power Generation Industrial Applications

Öffentliche Einrichtungen

Duisburg ist Sitz folgender Einrichtungen und Körperschaften des öffentlichen Rechts:

  • Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB)
  • Niederrheinische Industrie- und Handelskammer (IHK); der Kammerbezirk umfasst die kreisfreie Stadt Duisburg sowie die Kreise Wesel und Kleve
  • Unternehmerverband Ruhr-Niederrhein e.V.

Verkehr

Duisburg ist ein internationales Handels- und Logistikzentrum und hat einen optimalen Anschluss an das Straßen-, Schienen- und Schifffahrtsnetz. Mit dem unmittelbar hinter der Stadtgrenze gelegenen Rhein-Ruhr-Airport „Düsseldorf International“, der acht Minuten vom Duisburger Hauptbahnhof entfernt ist, gibt es zudem eine direkte Flughafenanbindung.

Hafen

Im Duisburger Hafen

Der Duisburger Hafen „duisport“ gilt als der größte Binnenhafen Europas. Er besitzt zudem auch einen Seehafen-Status, da mit flussgängigen Seeschiffen im Linienverkehr Häfen in Europa, Afrika und im vorderen Orient bedient werden, und umfasst ein Freihafen-Gelände.

Der Mittelpunkt des Hafens liegt noch heute im Bereich der Ruhrmündung, wo bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts der erste Ruhrorter Hafen geschaffen wurde.

Jährlich werden rund 40 Millionen Tonnen Güter aller Art umgeschlagen. Über 20.000 Schiffe laufen pro Jahr den Hafen an. Kernstück sind die öffentlichen Hafenanlagen mit einer Ausdehnung von 740 Hektar, 21 Hafenbecken von über 180 ha ergeben eine Uferlänge von 40 km. Dazu kommt noch das Logport Logistic Center Duisburg mit 265 ha Fläche. Etliche Unternehmen verfügen darüber hinaus über private Hafenanlagen, so dass der Gesamtumschlag bei über 70 Millionen. Tonnen liegt. Zum Vergleich: Hamburgs Umschlag liegt bei 115 Millionen Tonnen.

Schiene

Hauptbahnhof

Bereits 1846 wurde Duisburg durch die Cöln-Mindener Eisenbahn an das Bahnnetz angeschlossen. Der Duisburger Hauptbahnhof ist ein ICE-Bahnhof mit Fernverkehrsverbindungen in Richtung Amsterdam, Berlin, Frankfurt und Hamburg. Der Bahnhof Rheinhausen wird unter anderem von einem RegionalExpress angefahren. Darüberhinaus besitzt Duisburg 12 kleinere Stationen, die von RegionalBahnen, der Prignitzer Eisenbahn oder der S1 angefahren werden. Im Eisenbahngüterverkehr ist Duisburg nach Stilllegung seiner Rangierbahnhöfe Duisburg-Wedau und Duisburg Hbf/Güterbahnhof kein industrieller Eisenbahnknoten mehr, aber es besteht nach wie vor der „Gemeinschaftsbetrieb Eisenbahn und Häfen“ bei der ThyssenKrupp AG als Europas größte Werksbahn.

Die S-Bahn stellt zusammen mit einer U-Bahn-Linie das Grundgerüst des Öffentlichen Nahverkehrs in Duisburg. Die frühere als D-Bahn bezeichnete Überland-Straßenbahn nach Düsseldorf wurde im Innenstadtbereich zu einer U-Bahn ausgebaut, die 1992 eröffnet wurde. 2000 wurde die U79 mit der Fertigstellung eines Tunnels unter Ruhr und Häfen bis nach Meiderich vollendet.

Straße

Duisburg ist seit den vierziger Jahren an das deutsche Autobahnnetz angeschlossen. Folgende Bundesautobahnen führen durch das Stadtgebiet: A 3, der Ruhrschnellweg A 40, der Emscherschnellweg A 42, die Stadtautobahn Nord-Süd-Straße A 59 und die südliche Anbindung an das Kreuz Breitscheid A 524. Das Autobahnkreuz Kaiserberg (A 3/A 40) wurde als „Spaghettiknoten“ berühmt.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Duisburg beziehungsweise die Stadt Hamborn und andere heute zu Duisburg gehörigen Städte haben folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihungsdatum:

Weitere Auszeichnungen der Stadt sind:

  • der Goldene Ehrenring, mit dem außergewöhnliche Verdienste um die Stadt Duisburg geehrt werden. Träger waren bislang meist ehemalige Oberbürgermeister.
  • die Mercatorplakette für besondere Verdienste, insbesondere auf wissenschaftlichem oder künstlerischem Gebiet. Träger waren bislang zum Beispiel Gründungsrektoren der Duisburger Universität sowie Kulturdezernenten und Generalmusikdirektoren
  • der Stadtring, der an Ratsmitglieder und leitende Gemeindebeamte für besondere Verdienste um die Selbstverwaltung der Stadt verliehen werden kann
  • die Stadtplakette, zum Beispiel für eine 10jährige Zugehörigkeit zum Rat oder an Bürger, die sich um die Stadt verdient gemacht haben
  • die Stadtmedaille in Silber beziehungsweise in Bronze an Mitglieder der Bezirksvertretungen oder sonstigen Personen für langjährige kommunalpolitische Verdienste

Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Persönlichkeiten sind in Duisburg geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr beziehungsweise -tag:

Andere Persönlichkeiten, die in Duisburg wirkten, ohne dort geboren zu sein

und nicht zuletzt

Für einen Gesamtüberblick mit weiteren Persönlichkeiten siehe hier.

Literatur

Zur Bibliografie Duisburgs siehe Duisburg (Literatur).