Stoppomat
Koordinaten: 47° 46′ N, 9° 26′ O Der Stoppomat ist eine Zeitmessanlage für Radsportler.

Geschichte
Der Stoppomat wurde in Deutschland 2005 geplant und projektiert, im Frühjahr 2006 gebaut und in Betrieb genommen. Vergleichbare Geräte wurden bislang in der Schweiz und in Österreich hergestellt. Die Swisstrophy stellt seit 2003 drei mobile Anlagen an neun verschiedenen Standorten für einen kurzen Zeitraum zur freien Verfügung. Am Großglockner und am Albulapass sind seit Jahren fest installierte Anlagen im Gebrauch.
Die erste Anlage in Deutschland steht auf dem Höchsten, der mit 833 Meter Höhe die höchste Erhebung im Bodenseekreis ist. Das Starthaus steht auf 499 Meter ü. NN in der Schönemühle bei Urnau, die Zielsäule auf 830 Meter Höhe bei Glashütten.
Das Starthaus und die Bergstation wurden im Frühjahr 2006 vom Radsportverein RSV Seersose e.V. aus Friedrichshafen geplant, gebaut und in Betrieb genommen. Auf der 8,2 Kilometer langen Strecke müssen 360 Höhenmeter bis zum Gipfel überwunden werden. Den Streckenrekord hält der Radprofi Jörg Ludewig vom Team Wiesenhof-Felt mit 16:09 Minuten. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30,46 km/h. Die wichtigste Veranstaltung auf der Anlage ist das jährlich stattfindende Lightweight Uphill. Mit 560 Teilnehmern im Jahr 2006 und 620 Teilnehmern 2007 stellt der Wettbewerb derzeit Deutschlands größtes Bergzeitfahren für Radsportler dar. In den Jahren 2006, 2007 und 2008 benutzten Radsportler die Anlage rund 11.800-mal bei der Erstanlage am Höchsten, um ihre Trainingszeit zu dokumentieren oder sich ranken zu lassen. Derzeit werden Radfahrer, Läufer, Nordic Walker, Skater und Handbiker in verschiedenen Kategorien verwaltet.
Handhabung
Das Gerät ermöglicht die Dokumentation von Laufzeitergebnissen für Radsportler.
- Der Sportler zieht eine Karte aus dem Kartenspender und beschriftet sie.
- Zum Start der Zeitmessung wird die Karte abgestempelt. Der Stoppomat stempelt dabei die aktuelle Uhrzeit.
- Nach Bewältigung der Distanz stempelt er die Karte am zweiten Gerät erneut ab, aus der Zeitdifferenz zwischen den beiden Geräten ergibt sich die Fahrzeit.
- Der Sportler kann die Karte in einen dafür vorgesehenen Kasten einwerfen. Dieser wird regelmäßig geleert und die Daten werden in eine Datenbank eingetragen. Die Ergebnisse stehen dann über eine Website zum Abruf bereit.
Bestandteile Stoppomat
- Die per Gebrauchsmuster und Markenrecht geschützte Anlage besteht aus einem Blechgehäuse und mindestens zwei funksynchronisierten Stempeluhren. Es können Stempelkarten in verschiedenen Formaten an- und abgestempelt werden.
- Die dokumentierten Start-, Zwischen- und Endzeiten können weiter verarbeitet werden.
- Der Stoppomat verfügt über eine Elektronik mit Druckfunktion, eine Zeitnahme mit einem DCF77-Funkempfänger und eine autarke Stromversorgung für eine Pufferzeit von einer Woche.
- Er ist konstruktiv vor Vandalismus, Niederschlag und Temperatureinflüssen geschützt.
- Die auf Linux basierende Eingabe- und Ausgabesoftware integriert zahlreiche Filtermöglichkeiten, um Sportergebnisse nach Alter, Geschlecht, Herkunft, Vereinszugehörigkeit, Erscheinen, Postleitzahlen und Sportgerät zu klassifizieren.
- zweite Generation
- Der Stoppomat der zweiten Generation zeichnet sich durch die Integration des Kartenspenders, Karteneinwurfes und Schreibpultes aus.
- Ferner wurde das Gehäuse durch eine Carbongehäuse für die Stempeleinheit ergänzt.
- Start- wie Zielstation sind durch ein Schutzhaus vor übermäßigen Wettereinflüssen geschützt.
- dritte Generation
- Der Stoppomat der dritten Generation zeichnet sich durch die Integration des Kartenspenders, Karteneinwurfes und Schreibpultes aus.
- Ferner wird das Gehäuse nun in Edelstahl gefertigt
TOUR Stoppomat Challenge
Im Winter 2007/2008 wurden mehrere neue Anlagen erbaut, die durch ehrenamtliches Engagement der Sportvereine vor Ort und durch Sponsoren betrieben werden. Seit Einführung einer deutschlandweiten Serie TOUR Stoppomat Challenge im Jahr 2008 nahmen an allen Anlagen 15.000 Sportler teil.
Es wurden Anlagen an folgenden Standorten in Betrieb genommen:
- Hoher Meißner (Werra-Meißner-Kreis)
- Kalmit (Neustadt an der Weinstraße)
- Königstuhl (Landkreis Heidelberg)
- Hirschhorn (Landkreis Bergstraße)
- Pfullingen (Landkreis Reutlingen)
- Höchsten (Bodenseekreis)
- Canyon / Mosel (Koblenz) seit April 2009 in Bau
- Constappel / Elbe (Meißen) wird 29. Mai 2009 eröffnet
Zur Erzielung einer Serienwertung generiert die Auswertesoftware einen Anlagendurchschnitt und setzt diesen Quotient auf 100. Die persönliche Fahrzeit wird zu diesem Anlagenquotienten ins Verhältnis gesetzt und dann in der Serienwertung aufaddiert. So kann der Sportler durch das Befahren mehrerer Strecken seine Gesamtwertung verbessern. So können schnelle Fahrer, die nur eine Strecke befahren, durch schwächere Bergfahrer in der Gesamtwertung verdrängt werden, wenn diese mehrere Strecken befahren.