Zum Inhalt springen

Frankfurt-Seckbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Mai 2009 um 20:32 Uhr durch ArcCan (Diskussion | Beiträge) (Seckbach als Frankfurter Stadtteil). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen von Seckbach
Wappen von Seckbach
Wappen von Frankfurt am Main
Wappen von Frankfurt am Main
Seckbach
{{{STADTTEILNUMMER}}}. Stadtteil von Frankfurt am Main
KarteAltstadtBahnhofsviertelBergen-EnkheimBerkersheimBockenheimBockenheimBonamesBornheimDornbuschEckenheimEschersheimFechenheimFlughafenFrankfurter BergGallusGinnheimGriesheimGutleutviertelHarheimHausenHeddernheimHöchstInnenstadtKalbach-RiedbergNiedNieder-ErlenbachNieder-EschbachNiederradNiederurselNordend-OstNordend-WestOberradOstendPraunheimPraunheimPreungesheimRiederwaldRödelheimSachsenhausen-NordSachsenhausen-SüdSchwanheimSchwanheimSeckbachSindlingenSossenheimUnterliederbachWestend-NordWestend-SüdZeilsheim
Karte
Koordinaten 50° 8′ 41″ N, 8° 43′ 37″ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel Koordinaten: 50° 8′ 41″ N, 8° 43′ 37″ O
Fläche Ungültiger Metadaten−Schlüssel  km²
Einwohner Ungültiger Metadaten−Schlüssel (31. Dez. 2024)
Bevölkerungsdichte Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator < Einwohner/km²
Postleitzahl 60386, 60388, 60389
Vorwahl 069
Website www.frankfurt.de
Gliederung
Ortsbezirk 11 – Ost
Stadtbezirke
  • 390 - Seckbach
Verkehrsanbindung
Autobahn A661
Bundesstraße B3 B521
U-Bahn S4 S7
Bus 38 43 44 41 N5
Quelle: Bevölkerung in Haushalten. In: frankfurt STATISTIK.PORTAL. Abgerufen am 3. März 2025.

Seckbach ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main, eingemeindet am 1. Juli 1900.

Seckbach liegt am Fuß des Lohrbergs, der auch als „Frankfurter Weinberg“ bezeichnet wird.

Der Lohrberg ist der östlichste Ausläufer des Weinanbaugebiets Rheingau und der Hausberg von Frankfurt. Am östlichen Rand Seckbachs an der Berger Warte auf dem Berger Rücken liegt mit 212 m ü. NN der höchste natürliche Punkt Frankfurts. Am westlichen Abhang des Lohrbergs (Nussgartenstraße/Kreuzweg) entspringt der Mühlbach, der – heute ab der Draisbornstraße kanalisiert – in das Seckbacher Ried fließt.

Lage und Umgebung

Zufahrt der A661 von Bornheim aus
Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main

Der westlichste Punkt Seckbachs liegt an der Kreuzung der Friedberger Landstraße über der A661. Dort - an der Ab- und Zufahrt zur Autobahn A661 - befinden sich die Wohnsiedlung an der Festeburg, der Blumen- und Zierpflanzengroßmarkt Rhein-Main, die Bau-Berufsgenossenschaftsverwaltung und die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main. Dort sind auch der Rettungshubschrauber Christoph 2 und ein Notarzteinsatzfahrzeug stationiert.

Zwischen diesem bebauten Gebiet und dem eigentlichen Ortskern Seckbachs liegen in west-östlicher Richtung der Huthpark und an dessen südlichem Rand einige Kleingärten. Die Nordgrenze der Huthparks bildet der Auerweg. Er verläuft auf der Trasse einer römischen Straße von der Mainkur über die Niedergasse in Seckbach, den Marbachweg und die Hügelstraße letztlich über die Elisabethenstraße auf Mainz zu.

Der Quellenwanderweg im Frankfurter Grüngürtel beginnt am Seckbacher Neubaugebiet Atzelberg und führt mit insgesamt 20 Quellen von dort 6 Kilometer über den Lohrberg in den benachbarten Stadtteil Bergen-Enkheim.

Seckbach liegt im Nordosten von Frankfurt am Main. Der Stadtteil liegt zwischen dem sehr städtisch geprägten Bornheim im Südwesten und dem teilweise ländlichen Bergen-Enkheim im Osten, welches gleichzeitig der östlichste der Frankfurter Stadtteile ist. Im Nordwesten grenzt Seckbach an Preungesheim und Berkersheim, im Norden an die zum Wetteraukreis zählende Stadt Bad Vilbel und im Süden an den Stadtteil Riederwald. Im Westen verläuft die Stadtteilgrenze Seckbachs in etwa entlang der Bundesautobahn 661, im Süden oberhalb des Riedgrabens, entlang der Straße Am Erlenbruch und einschließlich der Borsigallee bis zur Kruppstraße. Der östlichste Punkt der Gemarkung befindet sich rechts der Vilbeler Landstraße, oberhalb des Florianweges (Bergen-Enkheim).

Infrastruktur

Heinz-Herbert-Karry-Straße (früher: Rotenburger Straße
Teilweise oberirdische Verbindungstrecke zum Betriebshof Ost

Unter den Frankfurter Vororten hat Seckbach seine alte Dorfstruktur noch teilweise bewahrt. Neben Höchst steht das einstige Dorf für das am besten erhaltene fränkische Fachwerkensemble in Frankfurt.

Der Stadtteil besteht aus einem kleinen Mischgebiet im Westen und einem zusammenhängenden Wohngebiet, das etwa in der Mitte des Stadtteiles liegt sowie einem Industriegebiet im Südosten, das an Bergen-Enkheim und Fechenheim grenzt. Die wichtigste Straße der Seckbacher Kernbebauung ist die Wilhelmshöher Straße, die im Westen heute als Sackgasse mit rundem „Wendehammer“ - an der Einhausung der A 661 - beginnt und in Bergen-Enkheim auf die Vilbeler Landstraße endet und einmündet. Bis zum Zeitpunkt des Autobahnbaus stellte die Wilhelmshöher Straße eine Direktverbindung zur zentralen Bornheimer Bergerstraße her. Eine weitere wichtige Straße ist die Borsigallee, die aus der Straße Am Erlenbruch abzweigt und auf der 100 Meter hinter der Seckbacher Ostgrenze die Bundesautobahn 66 beginnt. Die Nordwestgrenze wird durch die Friedberger Landstraße gebildet.

Der Stadtteil hat Anschluss an das Netz der U-Bahn Frankfurt. Im Süden liegt die als Stadtbahn ausgebaute Trasse der U7. Unmittelbar südlich der Grenze, im Riederwald, liegen die Stationen Johanna-Tesch-Platz und Schäfflestraße. Es folgen, auf eigenem Gebiet, die nachfolgenden Stationen Gwinnerstraße und Kruppstraße. Etwa 500m von der Westgrenze Seckbachs entfernt, in Bornheim, liegt der U-Bahnhof Seckbacher Landstraße, welcher ab 1980 die Endstation von Frankfurts einziger komplett unterirdischer U-Bahnlinie U4 war. Seit Mitte Dezember 2008 fährt die U4 jedoch alle 15 bis 20 Minuten von der Seckbacher Landstraße weiter bis Enkheim (ab Station Schäfflestraße streckengleich mit der U7). Ganz auf Seckbacher Gebiet befindet sich der Betriebshof-Ost, der an beide Linien angeschlossen ist.

Im Osten befindet sich – am höchsten Punkt der Wilhelmshöher Straße – die Deutsche Buchhändlerschule. Sie steht an Stelle eines ehemaligen Putzmacherbetriebes, der Federn und andere Dekoration für Damenhüte fertigte.

Geschichte

Mittelalter

880 wird Seckbach urkundlich als Seckibah erstmals erwähnt. Es gibt jedoch prähistorische Bodendenkmäler und die Reste einer Jupitergigantensäule aus römischer Zeit, jetzt im Historischen Museum in Frankfurt. 1178 wird in einer Mainzer Urkunde der ausgegangene Ort Kirchberg erstmals erwähnt. Kirchberg lag zwischen Seckbach und Bergen-Enkheim. Die Kirchberger Kirche, auch Bergkirche genannt, war anfänglich die Pfarrkirche von Seckbach, Bergen und Enkheim

Seckbach in der Grafschaft Hanau

Seckbach gehörte zum Amt Bornheimerberg, das seit 1320 zur Grafschaft Hanau, nach einer Landesteilung 1456 zur Grafschaft Hanau-Münzenberg gehörte.

Seckbacher Rathaus von 1542-1900, seit 1993 Bürgerhaus

Die Seckbacher erhielten gleichwohl 1438 das Recht, in Kriegszeiten hinter den Stadtmauern von Frankfurt Zuflucht zu nehmen (Frankfurter Burgrechtsrolle). Im Bauernkrieg forderten die Seckbacher am 3. Mai 1525 von Graf Philipp II. von Hanau-Münzenberg unter anderem die Begründung der ihnen aufgebürdeten Lasten und das Recht, ihren Pfarrer selbst zu wählen. Der als Rädelsführer ausgemachte Zentgraf und sein Büttel wurden daraufhin ihrer Ämter enthoben, und die Seckbacher mussten den Huldigungseid erneut leisten. 1542 wurde das Seckbacher Rathaus errichtet. Im Zuge der Reformation wurde Seckbach, obwohl im Hanauischen gelegen, unter Frankfurter Einfluss lutherisch. Als Philipp Ludwig II. von Hanau 1595 in seiner Grafschaft das reformierte Bekenntnis im Sinne Zwinglis einführte, blieben die Seckbacher in ihrer Mehrheit dem lutherischen Bekenntnis weiter verbunden

Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten kaiserliche Truppen im Januar 1635 Seckbach zu zwei Dritteln. Die Einwohner waren im November 1634 hinter die Landwehr nach Bornheim und Frankfurt geflohen und kehrten erst im Frühjahr 1636 zurück. In dieser Zeit der "Ausflucht" verstarben 129 der Seckbacher Einwohner, vor allem Kinder, Jugendliche und Frauen, was etwa einem Drittel der Bevölkerung entsprach.

Alte lutherische Schule Seckbachs von 1709, Wilhelmshöher Straße 135, Foto vom 23. Mai 2009

1642 starb Graf Johann Ernst von Hanau-Münzenberg. Damit war die reformierte Linie Hanau-Münzenberg erloschen. Gemäß einem Erbvertrag aus dem Jahr 1610 erbte Graf Friedrich Casimir aus der lutherischen Linie Hanau-Lichtenberg nun auch die Grafschaft Hanau-Münzenberg. Dies führte in den nächsten Jahrzehnten dazu, dass neben der reformierten Landeskirche in der ehemaligen Grafschaft Hanau-Münzenberg auch eine lutherische Landeskirche entstand. In fast allen Orten der Grafschaft entstanden so nach einigen Jahrzehnten neben den reformierten auch lutherische Gemeinden. In Seckbach manifestierte sich eine solche bereits in den 1660er Jahren in enger Bindung an das Frankfurter Dorf Bornheim. Zum Missfallen der auch für Seckbach zuständigen reformierten Pfarrer in Bergen wurden lutherische Gottesdienste im Seckbacher Rathaus abgehalten. Von 1673 an stand dafür die herrschaftliche Kelter in der heutigen Wilhelmshöher Straße 158 zur Verfügung, die damals noch ein erstes Obergeschoss besaß, das als Kirchenraum diente. 1709 entstand das erste lutherische Schulgebäude (Wilhelmshöher Straße 135), doch reichten die Anfänge der lutherischen Schule bis in die 1660er Jahre zurück. Der Unterricht fand im Rathaus statt. 1710 wurde die lutherische Marienkirche eingeweiht, am damaligen südlichen Ende des Dorfes in einem Weinberg, den die lutherische Gemeinde von den Schelmen von Bergen erworben hatte.

Mit Graf Johann Reinhard III. starb 1736 der letzte Hanauer Graf, und der Hanau-Münzenberger Landesteil gelangte aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 an die Landgrafschaft Hessen-Kassel.

In der Folgezeit kam es zu relativem Wohlstand durch den Verkauf von Obst, Gemüse, Milch und Eiern an das nahe Frankfurt, und nicht zuletzt durch den Wein vom Lohrberg.

Seckbach in der Landgrafschaft Hessen-Kassel

1757 wird die Bergkirche wegen Baufälligkeit abgetragen. Sie war zu jener Zeit die Pfarrkirche der Seckbacher reformierten Gemeinde. Diese Kirche, "ein groß Gebäu", stand südlich der Wilhelmshöher Straße gegenüber der heutigen Buchhändlerschule. 1757 wird die reformierte Peterskirche aus den Steinen der Bergkirche am damaligen östlichen Ortsausgang im Rohbau errichtet. Wegen des Siebenjährigen Krieges kann sie erst 1764 vollendet und geweiht werden.

Im Siebenjährigen Krieg kommt es am 13. April 1759 zur Schlacht bei Bergen. Herzog Ferdinand von Braunschweig, Schwager des Preußenkönigs Friedrichs des Großen, will das von dem mit Österreich verbündeten Frankreich besetzte Frankfurt einnehmen. Ihm steht eine französisch geführte Armee unter dem Herzog von Broglie gegenüber. Diese hat vor Ankunft des Braunschweigers Stellung bezogen, unter anderem beidseitig der Gemarkungsgrenze von Seckbach und Bergen-Enkheim. Broglies Befehlsstand befindet sich an der Berger Warte auf Seckbacher Gebiet, der des Braunschweigers letztlich südwestlich der Berger Flur Am Hohen Stein. Die Schlacht entfaltet sich östlich und nördlich des ummauerten Dorfes Bergen und im Ort selbst. In der Nacht zieht sich der Braunschweiger unverrichteter Dinge zurück. Die Schlacht bei Bergen war die blutigste, die je auf dem Gebiet des heutigen Landes Hessen geschlagen wurde. Die beidseitigen Verluste - Tote und Verwundete - werden auf fünf- bis neuntausend beziffert: Die Spannbreite erklärt sich daraus, dass französischerseits alle Verlustangaben unterdrückt wurden.

Ehrensäule zur Kaiserkrönung 1790 von Leopold II.

1790 übernimmt der Landgraf zu Hessen Wilhelm IX. in der - allerdings trügerischen - Hoffnung auf die Kurfürstenwürde die Sicherung von Kaiserwahl und -krönung. Die Lagerfront erstreckt sich über fast zwei Kilometer vom Landgraben in Bergen bis zum Abzweig der heutigen Alten Frankfurter Straße von der Friedberger Landstraße. Mittig hinter der Lagerfront befindet sich auf dem Gelände des jetzigen Umspannwerks das Hauptquartier. Dort empfängt Wilhelm IX. am 11. Oktober Kaiser Leopold II. in einem türkischen Zelt zu einem Gastmahl. 40.000 Schaulustige sollen zugegen gewesen sein. Zur Erinnerung lässt Wilhelm IX. einen Gedenkstein setzen, die sogenannte Leopoldsäule. Bei der Errichtung des Umspannwerks wird sie zusammen mit dem Zeltstein an dessen Nordwestecke versetzt. Der ursprünglich lokale Bezug des Monuments ist damit verloren.

1818 beschließen die reformierte Kirche und die lutherische Kirche in der Grafschaft Hanau ihre Vereinigung zur evangelischen Kirche, was später als (Hanauer Union) bezeichnet wird. In Seckbach wird der Zusammenschluss zum 1. Januar 1821 vollzogen. Die fortan nicht mehr benötigte reformierte Peterskirche wird 1834 zu einer Schule mit zwei Klassenräumen und zwei Lehrerwohnungen umgebaut. Ein weiterer Umbau in den - wahrscheinlich - 1880er Jahren fügt der einstigen Kirche ein Treppenhaus an und verwandelt die Lehrerwohnungen in Klassenzimmer. Nach dem 2. Weltkrieg dient das Gebäude der Seckbacher evangelischen Gemeinde bis 1951 als Gotteshaus. Dann wird die 1943 zerstörte Marienkirche neu geweiht. Die barocke Peterskirche wird 1966 wegen Baufälligkeit abgebrochen.

1848 gründen die Seckbacher eine Krankenkasse. Der Beitrag betrug drei Kreuzer pro Woche.

Seckbach in Preußen

  • Nach dem verlorenen Preußisch-Österreichischen Krieg, bei dem es auf Seiten der Verlierer teilnahm, wird 1866 das Kurfürstentum Hessen – und damit auch Seckbach – von Preußen annektiert.
  • 1873 – 54 Aktive gründeten in der damals noch selbstständigen Gemeinde die Freiwillige Feuerwehr Seckbach.
  • 1875 – Der Gesangverein Liederlust und der Turnverein werden gegründet.
  • 1879 – Die Zentgrafenschule wird errichtet. Ihr Name erinnert an die Grafschaft Bornheimerberg.

Seckbach als Frankfurter Stadtteil

Relikte des ehemaligen Großsenders Heiligenstock von Radio Frankfurt (später Hessischer Rundfunk (hr)
Vorplatz und Eingang zum Innenhof des Ehrenmales für die Seckbacher Gefallenen der Weltkriege im Lohrpark
Evangelische Marienkirche, Partie an der Wilhelmshöher Straße
Friedrich-Ludwig-Jahn-Denkmal im Lohrpark
Einfahrt zu den Schulen des Deutschen Buchhandels
Historischer Friedhof der Marienkirche, 1710 geweiht
Alte lutherische Schule von 1709 in der Wilhelmshöher Straße 135
Umspannwerk an der Stelle des historischen Gelages von Landgraf Wilhelms IX. von Hessen-Kassel für den frisch gekrönten Kaiser Leopold II. (HRR)
Kleine Idylle am Sausee, Relikt eines Altarms des Mains
Henry-und-Emma-Budge-Heim in der Wilhelmshöher Straße
Heutiger Anfang der Wilhelmshöher Straße an der Grenze zu Frankfurt-Bornheim
Start des Quellenwanderweges im Frankfurter Grüngürtel (Atzelberg-Ost)
  • 1900 – Per 1. Juli wird Seckbach in Frankfurt eingemeindet, gleichzeitig mit Oberrad und Niederrad.
  • 1901 – Der für die neue Nutzung notwendig gewordene Umbau des Rathauses wird abgeschlossen. Die Villenkolonie Heimgarten entsteht.
  • 1902 – Die Fußballgesellschaft und der Radfahr-Verein Germania werden gegründet. Die Karlinchenkerb findet statt.
  • 1903 – Seckbach erhält eine katholische Gemeinde. Sie unterhält eine kleine Kapelle in der Siedlung Im Heimgarten.
  • 1905 – Seckbach erhält eine Trambahnverbindung, die Linie 2.
  • 1907 – Der Obst- und Gartenbauverein wird gegründet.
  • 1910 – Das Industriegebiet in der Seckbacher Niederung wird ausgebaut (Borsigallee).
  • 1910-1913 – Der Huthpark entsteht als Naherholungsgebiet.
  • 1912 – Der Kaninchen- und Geflügelzuchtverein und der Tennisverein Heimgarten werden gegründet.
  • 1914-1918 Im Ersten Weltkrieg hatte auch Seckbach Tote zu beklagen.
  • 1919 – Die erste Dauer-Kleingartenanlage der Stadt entsteht auf dem Lohrberg. Der Wanderverein Phönix wird gegründet.
  • 1924 – Der Turnverein Seckbach wird in Leipzig Deutscher Meister (DT) im Handball. Das seit 1902 geplante Parkgelände auf dem Lohrberg entsteht.
  • 1925 – Der Turnverein feiert sein 50. Jubiläum mit einem großen Festumzug durch den Stadtteil.
  • 1926 – Die Konrad-Haenisch-Schule wird gebaut. Der Sender am Heiligenstock wird für Radio Frankfurt in Betrieb genommen.
  • 1929/30 – Im Huthpark wird ein Unterstandspavillon mit Duschen für den Schulsport im Park errichtet.
  • 1930 – Das Ehrenmal für die Seckbacher Gefallenen des Ersten Weltkrieges wird im Lohrpark errichtet und eingeweiht.
  • 1932 – Die Siedlung an der Festeburg wird errichtet.
  • 1936 – Die Siedlung entlang der Gelastraße wird gebaut.
  • 1937 – Das Seckbacher Ried wird Naturschutzgebiet, der Sausee Naturdenkmal.
  • 1943 – Die Marienkirche wird durch Bombeneinwirkung bis auf die Grundmauern zerstört und brennt völlig aus. Durch den Bombenkrieg gab es in Seckbach 33 Tote.
  • 1947 – Die Beispielobstanlage am Lohrberg wird eröffnet.
  • 1950 – entsteht die Zentgrafensiedlung, erbaut von Heimatvertriebenen und Ausgebombten. Der Turnverein feiert sein 75-jähriges Bestehen.
  • 1951 – Das erste Lohrbergfest, eine rein leichtathletische Sportveranstaltung für Kinder und Jugendliche Frankfurter Sportvereine, wird auf Anregung von OB Walter Kolb durch den TV Seckbach ausgerichtet. Es findet von nun an jährlich statt. Die evangelische Marienkirche wird nach dem unter großer Beteiligung der Seckbacher Bevölkerung erfolgten Wiederaufbau am 1. Advent eingeweiht.
  • 1952-1953 Abriss und Neubau der Zentgrafenschule. Die Fußballgesellschaft besteht 50 Jahre.
  • 1953 – Die katholische Maria-Rosenkranz-Kirche wird eingeweiht. Auf dem Lohrberg wird am 31. Mai anlässlich des 3. Lohrbergfestes das von Johannes Crohn geschaffene Friedrich-Ludwig-Jahn-Denkmal für den Turnvater errichtet. OB Dr. Walter Kolb weiht es ein.
  • 1954 – Der Kultur- und Sportring wird gegründet.
  • 1957 – Das Bezirksbad wird in der Zeuläckerstraße 1 eröffnet.
  • 1960 – Das St. Katharinen-Krankenhaus wird eingeweiht.
  • 1962 – Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main nimmt den Betrieb auf, die Deutsche Buchhändlerschule wird eröffnet. Der Kindergarten der katholischen Kirche Maria Rosenkranz wird eröffnet. Kleintierzuchtverein und Tennisverein Heimgarten feiern ihr 50. Jubiläum. Das Umspannwerk Berger Warte wird gebaut, die Leopoldsäule muss weichen und wird direkt an die Berger Warte verlegt.
  • 1964 – Das Hufelandhaus wird als Einrichtung zur Altenpflege eröffnet.
  • 1965 – Der neue Blumen- und Zierpflanzengroßmarkt wird an der Festeburg in Betrieb genommen.
  • 1966 – Die Peterskirche in der Wilhelmshöher Straße wird abgerissen. An deren Stelle wird ein privates Mietshaus errichtet.
  • 1968 – Der Atzelberg wird bebaut, mit zweistöckigen Einfamilienhäusern, dreistöckigen Mietshäusern und zwei 17-stöckigen Wohnhochhäusern. Die Karlinchenkerb findet erstmals in der Hochstädter Straße statt. In den Vorjahren war sie an ihrem angestammten Platz Im Staffel/Atzelberg.
  • 1968 – Das nach Plänen von Teuto Rocholl erbaute Altenheim der Henry-und-Emma-Budge-Stiftung für jüdische und christliche Bürger wird eröffnet.
  • 1971 – Die Straßenbahnlinie 2 zwischen Bornheim und Seckbach wird eingestellt und durch eine Buslinie ersetzt.
  • 1972 – Der Atzelbergplatz wird fertiggestellt. Um ihn herum werden Geschäfte gruppiert. In der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik wird der Rettungshubschrauber Christoph 2 stationiert. Die Karlinchenkerb findet im Huthpark statt.
  • 1973 – Die Fachschule des Deutschen Buchhandels eröffnet einen Neubau.
  • 1974 – Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik eröffnet ein achtstöckiges Erweiterungsgebäude.
  • 1975 – 30 Seckbacher Ärzte eröffnen ein Gemeinschaftslabor. Das Gebäude des Altenclubs wird eingeweiht. Der Turnverein feiert sein 100. Jubiläum, u. a. mit einem großen Festzug, erstmals auch durch das Neubaugebiet am Atzelberg. Die Sängervereinigung begeht ebenfalls ihr 100-jähriges Bestehen. Das Altenclubhaus wird in der Zeuläckerstraße 1 eingeweiht, dem früheren Bezirksbad.
  • 1976 – Für die Freiwillige Feuerwehr wird in der Hochstädter Straße ein Feuerwehrhaus eingeweiht, nachdem ihre Gerätschaften zuvor im Rathaus Seckbach und in einem US-amerikanischen Armeezelt lagerten.
  • 1977 – Die neue Orgel der Maria-Rosenkranz-Kirche wird eingeweiht. Die Friedrich-Ebert-Schule wird eingeweiht.
  • 1978 – Gründung der Interessengemeinschaft Seckbacher Vereine.
  • 1979 – Die erste hessische Ortsvermittungsstelle, die nach dem Elektronischen Wählsystem für Ortstechnik (EWSO) arbeitet, wird in der Seckbacher Hofhausstraße ihrer Bestimmung übergeben.
  • 1980 – Das Rathaus wird renoviert. Die 1100-Jahrfeier der ersten urkundlichen Erwähnung Seckbachs wird begangen. Die Linie U4 der U-Bahn Frankfurt von der innerstädtischen Konstablerwache bis zur Seckbacher Landstraße wird durch OB Walter Wallmann eröffnet.
  • 1981 – Am 11. Mai wird der hessische Wirtschaftsminister Heinz-Herbert Karry in seinem Wohnhaus in der Seckbacher Hofhausstraße erschossen. Die Täter werden dem Umfeld der RAF zugerechnet, jedoch nicht ermittelt.
  • 1983 – Das Seckbacher Ried leidet an einem Absinken des Grundwasserspiegels. Daher werden Maßnahmen zu dessen Befeuchtung eingeleitet.
  • 1985 – Der Obst- und Gartenbauverein wird nach 78-jährigem Bestehen aufgelöst.
  • 1987 – Kleintierzuchtverein und Tennisverein Heimgarten feiern ihr 75. Jubiläum.
  • 1988 – Die Freiwillige Feuerwehr erhält ein neues Einsatzfahrzeug.
  • 1990 – Das Seckbacher Rathaus wird unter Aufsicht der Denkmalpflege bis 1993 saniert; die Räumlichkeiten und die Elektrik werden komplett modernisiert. Durch Messungen im Verlauf der vergangenen zwölf Jahre wurde ein allmähliches Abrutschen des Lohrberges von einem Zentimeter pro Jahr dokumentiert. Stadtentwässerungsamt, Frankfurter Sparkasse und der WWF bilden eine Allianz für Naturschutz zur Renaturierung des Seckbacher Riedes. Das 1930 errichtete Ehrenmal für die Seckbacher Gefallenen des Ersten Weltkrieges wird von der Stadtverwaltung erweitert und auch für die Seckbacher Gefallenen des Zweiten Weltkrieges umgewidmet.
  • 1992 – Das Seckbacher Rathaus wird 450 Jahre alt. Die Straßenbahnlinie 20 (früher 32) zwischen Bergen, Seckbach und dem Riederwald wird eingestellt. Der Parkfriedhof Heiligenstock wird eröffnet.
  • 1993 – Der Mühlbach wird ins Seckbacher Ried geleitet. Am Ehrenmal für die Seckbacher Gefallenen der Weltkriege im Lohrpark wird eine Tafel enthüllt, die den Toten gedenkt.
  • 1995 – Nach über 6 Jahren Bauzeit wird die "Ostumgehung" der A661 eröffnet. Der Förderkreis Historisches Rathaus Seckbach wird gegründet und führt das Gebäude in Kooperation mit der Saalbau GmbH als Bürgerhaus.
  • 1998 – Die Postfiliale in der Hintergasse wird geschlossen.
  • 2000 – Der Stadtteil gehört seit 100 Jahren zu Frankfurt am Main. Der Turnverein und die Sängervereinigung feiern ihr 125. Jubiläum.
  • 2001 – Das Lohrbergfest findet zum 50. Mal statt, nach wie vor vom Turnverein ausgerichtet. Der Kultur- und Sportring erhält den neuen Namen Kultur- und Geschichtsverein.
  • 2002 – Die Fußballgesellschaft ist 100 Jahre alt. Die Freiwillige Feuerwehr Seckbach hilft vom 17.-24. August bei der Bewältigung der Flutkatastrophe an der Moldau in Prag mit. Der Pflegeheimneubau der Henry-und-Emma-Budge-Stiftung wird im Herbst fertiggestellt.
  • 2003 – Der VGF-Betriebshof Ost wird eröffnet und erhält Anschluss an das Schienennetz der Linie U4 und U7. Die Naturschutzgruppe Seckbach im BUND erhält für ihr ehrenamtliches Engagement den Frankfurter Umweltpreis.
  • 2004 – Der Kultur- und Geschichtsverein begeht sein 50. Jubiläum. Er eröffnet im ehemaligen Fachwerkhaus des Pedells der Zentgrafenschule in der Wilhelmshöher Straße das Heimatmuseum Seckbach.
  • 2006 – Das Vergnügen zu geben heißt ein Kunstwerk von Klaus Schneider, das im Gartensaal des Gemeindezentrums der ev. Marienkirche eingeweiht wird.
  • 2007 – Am 27. April wird das neue Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr durch Oberbürgermeisterin Petra Roth eingeweiht.
  • 2008 – Ab 15. Juni wird die Linie U4 von der bisherigen Endstation Seckbacher Landstraße zur Haltestelle Schäfflestraße verlängert. Dazu wird eine bereits vorhandene Gleisverbindung zum Betriebshof Ost im Riederwald genutzt. Ab Mitte Dezember fährt die U4 von dort aus weiter zur oberirdischen Endstation Enkheim, u. a. bis ans Einkaufszentrum Hessen-Center.
  • 2009 – Der 1930 fertiggestellte Unterstandspavillon im Huthpark wird nach Stadtverordneten-Beschluss vom 20. März saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Ein Café soll entstehen. Die evangelische Marienkirche wird bis zu ihrem 300. Jubiläum 2010 umgebaut und innen renoviert. Sie erhält eine größere Sakristei, neues Gestühl, eine veränderte Altarposition, eine neue Heizungsanlage und barrierefreien Zugang zur Kirche und zu den außen liegenden Sanitärräumen.

Persönlichkeiten

Bevölkerungsentwicklung

Die Berger Warte am mit 212,4 Metern höchsten Punkt Frankfurts
Jahr Einwohner
1477 245
1632 435
1636 300
1686 460
1753 630
1820 1.115
1900 2.800
1950 5.268
1960 8.000
1973 10.438
1997 9.806
2004 9.896

Kaufkraft

  • Kaufkraft-Kennziffer: 114,04
  • Kaufkraft je Einwohner: 21.942 Euro (2009)

Sehenswürdigkeiten

  • Das Naturschutzgebiet Seckbacher Ried.
  • Das Landschaftsschutzgebiet und Naturdenkmal Sausee bzw. Säusee.
  • Die Berger Warte auf Seckbacher Gemarkung, ein Beobachtungsturm auf dem Wartfeld, als Geierswarte 1340 erstmals urkundlich erwähnt.
  • Der Standplatz des ehemaligen Berger Galgens auf dem Wartfeld nahe der Berger Warte.
  • Das Seckbacher Rathaus von 1542, eines der schönsten Fachwerkhäuser in Frankfurt. Das Gebäude zeigt ein Fachwerk im Renaissance-Stil. Das Erdgeschoss wurde nachträglich gemauert. Bis zur Eingemeindung (1900) diente es als Rathaus, seit 1993 fungiert es als Bürgerhaus.
  • Das Lohrhaus von 1763, seit 1933 Bestandteil des Lohrbergschänke-Anwesens.
  • Die Leopoldsäule an der Berger Warte, ein 1790 anlässlich der Frankfurter Kaiserkrönung errichtetes Ehrenmal.
  • Der von 1910 bis 1913 entstandene Huthpark mit Unterstand-Pavillon (1929/30) und Duschen für Schulklassen nach Plänen aus der Ägide von Stadtbaumeister Ernst May.
  • Die erste Frankfurter Dauer-Kleingartenanlage von 1919 auf dem Lohrberg.
  • Der ab 1924 eingerichtete Lohrpark, ein Volkspark auf dem Lohrberg mit weitem Ausblick auf die Stadt und das Maintal.
  • Der 1924 an einschlägig vorbelasteter Stelle angelegte 1,3 Hektar umfassende Rheingau-Weinberg Lohrberger Hang.
  • Der Ende der 1920er Jahre fertiggestellte Kinder-Erholungsgarten mit Planschbecken im Lohrpark.
  • Das 1930 errichtete Ehrenmal für die Seckbacher Gefallenen des Ersten Weltkrieges im Lohrpark.
  • Das Gartenlokal Lohrbergschänke im Stil der 1920er Jahre, eröffnet 1933.
  • Das Lohrbergfest, eine seit 1951 jährlich im Mai stattfindende leichtathletische Sportveranstaltung (Ausweichtermin September).
  • Das Jahn-Denkmal für den Turnvater von 1953 im Lohrpark. Jahn hatte 1848 bei der Berger Warte auf Seckbacher Gemarkung eine Rede gehalten.
  • Der 1994 eröffnete Parkfriedhof Heiligenstock.
  • Das 2004 eingerichtete Heimatmuseum im ehemaligen Pedellhäuschen der Zentgrafenschule.
  • Der zwischen 2004 und 2006 errichtete Neubau des Magazingebäudes des Institutes für Stadtgeschichte.
  • Der Quellenwanderweg im Frankfurter Grüngürtel, der in Seckbach am Atzelberg (Alteborn) beginnt.

Frankfurter GrünGürtel

  • Berger Rücken
  • Heiligenstock
  • Huthpark
  • Lärchenwiese
  • Lohrpark und Lohrberg
  • Naturschutzgebiet Seckbacher Ried

Seitens der Stadt ist geplant, den Huthpark und den Lohrpark auf dem Lohrberg im Nordwesten Seckbachs durch die Neuentwicklung eines weiteren Parks, des so genannten Wiesenparks, miteinander zu verbinden. Dabei soll, basierend auf der seltenen Nutzungsmischung und Kleinteiligkeit des Gebietes, eine parkartige Landschaft entstehen, die verschiedenen Nutzungsansprüchen Raum bietet. Diese unterschiedlichen Ansprüche sorgen jedoch gleichzeitig für Diskussionsstoff und entsprechende Differenzen.

Naturschutzgebiet Seckbacher Ried

Hauptartikel: Seckbacher Ried

Naturschutzgebiet Seckbacher Ried

Das 7 Hektar umfassende Seckbacher Ried, ein verlandeter Altarm des Mains, ist mit seinem von Silberweiden (Salix alba) gebildeten Naturwald seit 1937 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Zuvor war es eine offene Weidenlandschaft mit Kopfweiden. Seit den 1940er Jahren wurde etwa die Hälfte des Gebietes nicht mehr gemäht. Dadurch erhielt die Natur eine Chance, sich dieses Gebiet zurückzuerobern. Von 1997 bis 2008 wurden die übrigen Tal-Fettwiesen während der Sommermonate von Zebu-Rindern beweidet, die aus dem Kaukasus stammten. Die Zwergzebus sind zierlich gebaut und konnten mit ihren besonders zarten Hufen die empfindlichen feuchten Wiesenflächen nicht zerstören. Zugleich pflegten sie die Flächen auf kostengünstige Weise. Von einer errichteten Beobachtungsplattform aus war die Herde zeitweise zu sehen. Das Seckbacher Ried ist über die Endstation Leonhardsgasse der RMV-Buslinie 44 zu erreichen.

Naturdenkmal Sausee

Hauptartikel: Sausee

Der im Sommer nahezu trocken fallende Sausee

Der seit 1937 als Naturdenkmal ausgewiesene Mini-Biotop Sausee oder Säusee ist heute ein kleiner Teich an der Kreuzung der Straßen Im Trieb, Am Riedgraben und Am Sausee, der ebenso wie das Seckbacher Ried Überbleibsel eines Main-Altarmes ist. Der Sausee verdankt seinen Namen dem Umstand, dass er früher von Seckbacher Bauern als Schweinetränke genutzt worden ist. In heißen Sommern trocknet er zeitweise aus. Die Ufer sind mit Bäumen und Strauchwerk bestockt. Eine Sitzbank ermöglicht ein entspanntes Verweilen. Der Sausee kann über die Haltestelle Gelastraße mit der RMV-Buslinie 44 erreicht werden.

Mühlbach/Draisborngraben

Der Seckbacher Mühlbach entsteht am Westhang des Lohrberges in Höhe der Straße Am Lohrberg durch den Zusammenfluss mehrerer Quellen in Höhe von 135 Metern über NN. Inklusive seiner verrohrten Streckenführung hat er eine Gesamtlänge von etwa einem Kilometer. Durch einen naturnahen Umbau wurde er nördlich der Seckbacher Bebauung wieder in sein altes Bett verlegt. Am Grundstück Alsfelder Straße 2, unter zwei Buchen, kann man das Rauschen des hier Draisborngraben genannten Bachlaufes hören und einen Blick auf das Wasser werfen. Seit 1990 endet der Bach im Naturschutzgebiet Seckbacher Ried und speist das Feuchtgebiet.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde die einstige Seckbacher Wassermühle durch den Mühlbach angetrieben. Vor dem Gebäude Hintergasse 16 liegend noch die ehemaligen Mühlsteine. Der Mühlbach wurde seinerzeit durch mehrere Teiche aufgestaut und deren Wasser zum Betrieb der Mühle abgelassen. Heute kümmern sich Bachpaten um das Gewässer. Mühlbach und Draisborngraben sind zwei Stationen des Quellwanderweges im Frankfurter Grüngürtel.

Huthpark

Huthpark, vom Nordosteingang aus gesehen

Hauptartikel: Huthpark

Der in den Jahren 1910 bis 1913 entstandene Huthpark ist der erste der beiden nach der Eingemeindung nach Frankfurt am Main entstandenen Volksparks in Seckbach. Seit 1930 birgt der Park ein architektonisches Kleinod, einen Pavillon im Stil der Frühen Moderne, der bei widrigen Witterungsverhältnissen als Unterstand diente. Er wurde mit Duschen für Schulklassen ausgestattet, die ihren Sportunterricht im Huthpark abhielten. Er entstand nach den Plänen des Architekten und Stadtplaners Eugen Carl Kaufmann (später umbenannt in Eugene Charles Kent) mit Herbert Boehm und Eugen Blanck unter der Ägide des Stadtbaumeisters Ernst May.

Lohrpark

Blick vom Lohrberg auf Seckbach, den Huthpark und die Frankfurter Skyline

Hauptartikel: Lohrberg (Frankfurt)

Der 185 Meter hohe Lohrberg gilt als Frankfurter Hausberg, verfügt über den einzig verbliebenen Weinberg auf Frankfurter Stadtgebiet und ist gleichzeitig einer der schönsten Aussichtspunkte der Stadt. Auf dem ab 1924 teilweise zum Volkspark Lohrpark umgewandelten Höhenrücken wird mindestens seit dem 9. Jahrhundert Wein angebaut, wie schon bei der ersten urkundlichen Erwähnung Seckbachs im Jahr 880 belegt. Wahrscheinlich ist eine schon viel frühere Nutzung als Weinberg, möglicherweise durch die Römer. Seit 1951 findet im Lohrpark jährlich im Mai (Ausweichtermin: September) das von OB Walter Kolb angeregte Lohrbergfest statt, eine leichtathletische Sportveranstaltung.

Nach Schließung des alten Beratungsgartens bietet nun das MainÄppelHaus Lohrberg Streuobstzentrum e.V. ein Informationszentrum mit Hofladen, Äppel Bistro und Erlebnisgarten. Hier bekommen die Bürger Anregungen, Vorträge und Führungen zu den Themen Obstanbau und Streuobst, Gartenbau, praktische Landschaftspflege und Naturschutz. Ein Gartenlokal im Stil der 1920er Jahre, die Lohrbergschänke, schließt seit 1933 auch das 1763 errichtete Lohrhaus ein. Das Frankfurter Traditionsgetränk, des Stöffche bieten beide Einrichtungen an.

Veranstaltungen

Lohrbergfest

Hauptartikel: Lohrberg (Frankfurt)

  • Das im Mai stattfindende Lohrbergfest, eine leichtathletische Sportveranstaltung, zieht seit 1951 in jedem Jahr Hunderte von Kindern und Jugendlichen sowie viele ehrenamtliche Helfer auf Frankfurts Hausberg. Das Lohrbergfest wird vom Turnverein Seckbach 1875 für den Turngau Frankfurt ausgerichtet. Bei allzu widriger Witterung wird jeweils ein Ausweichtermin im September angeboten.

Karlinchenkerb

Hauptartikel: Huthpark

  • Die traditionelle Seckbacher Karlinchenkerb zog noch in den 1960er Jahren mehr als 30.000 Besucher an. Erste Belege über ihre Durchführung finden sich schon aus dem Jahr 1902. 1968 musste sie wegen der Errichtung der Neubauten am Atzelbergvon ihrem angestammten Platz Im Staffel/Atzelberg vorübergehend in die Hochstädter Straße, in den 1970er Jahren in den Huthpark ausweichen.

Energie-Projekt

  • März 1994: Inbetriebnahme der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main am Huthpark/an der Festeburg. Herzstück sind drei BHKW-Motoren von Jenbacher und eine Absorptionskälteanlage von BBC York, die die Abwärme der Motoren im Sommer in Kälte für die Klimatisierung der Klinik umwandelt.

Kirchengemeinden

  • Evangelische Mariengemeinde
  • Katholische Gemeinde Maria Rosenkranz

Kindergärten und Kindertagesstätten

  • Kindergarten der evangelischen Mariengemeinde
  • Kinderhort der evangelischen Mariengemeinde
  • Kindergarten der katholischen Gemeinde Maria Rosenkranz
  • Kindertagesstätte der katholischen Gemeinde Maria Rosenkranz
  • Kindergarten des Hufeland-Hauses
  • Waldkindergarten Wurzelkinder

Chöre

  • Gospelchor der evangelischen Mariengemeinde
  • Posaunenchor der evangelischen Mariengemeinde
  • Ökumenischer Kirchenchor der Mariengemeinde und der Gemeinde Maria Rosenkranz
  • Kinder- und Jugendchor der katholischen Gemeinde Maria Rosenkranz
  • Chor der Sängervereinigung 1875 Seckbach e. V.

Öffentliche Schulen

  • Friedrich-Ebert-Schule
  • Zentgrafenschule

Vereinsleben

  • Arbeiterwohlfahrt, Ortsverein Seckbach
  • Bürgervereinigung Seckbach e. V.
  • CVJM Seckbach
  • Förderkreis Historisches Rathaus Seckbach e. V.
  • Förder- und Freundeskreis der Zentgrafenschule Frankfurt am Main-Seckbach e.V.
  • Freiwillige Feuerwehr Seckbach e. V.
  • Fußball-Gesellschaft Seckbach 02 e. V.
  • Gesangverein Liederlust (heute Sängervereinigung 1875 Seckbach)
  • Gewerbering Seckbach e. V.
  • Interessengemeinschaft Seckbacher Vereine e. V.
  • Kaninchen- und Geflügelzuchtverein Ffm.-Seckbach (heute Kleintierzuchtverein Seckbach 1912)
  • KIDS Seckbach im Verein in der Stadt KIDS Frankfurt e. V.
  • Kleintierzuchtverein Seckbach 1912
  • Kultur- und Geschichtsverein 1954 Frankfurt a. M.-Seckbach e. V.
  • Männer-Koch-Club Frankfurt-Seckbach
  • MainÄppelHaus Lohrberg Streuobstzentrum e. V.
  • Musikverein Seckbach (aufgelöst)
  • Naturschutzgruppe Seckbach im BUND
  • Nusa Irama e. V.
  • Obst- und Gartenbauverein Seckbach 1907 (1985 aufgelöst)
  • Radfahr-Verein Germania Ffm.-Seckbach (aufgelöst)
  • RunningBembels 1996 (vor 2000: K.U.S.)
  • Sängervereinigung 1875 Ffm.-Seckbach e. V.
  • SeniorenNet Rhein-Main e. V.
  • Tennisverein Heimgarten 1912 e. V.
  • Tischtennisclub Atzelberg 1974 (aufgelöst)
  • Turnverein Seckbach 1875 e. V.
  • Wanderverein Phönix (aufgelöst)

Spielplätze

  • Spielplatz Alter Friedhof Seckbach
  • Spielplatz Am Atzelberg
  • Spielplatz Atzelberg Mitte
  • Spielplatz Huthpark Osteingang
  • Spielplatz im Huthpark an den Tennisplätzen
  • Spielplatz Lohrpark
  • Spielwiese im Huthpark
  • Spielwiese im Lohrpark
  • Wasserspielbecken im Lohrpark

Schwimmbad

  • Wasserspielbecken im Lohrpark

Sportplätze

  • Sportanlage Seckbach Süd, Hochstädter Straße 22a
  • Spielwiese im Lohrpark

Turn- und Sporthallen

  • Sporthalle Friedrich-Ebert-Schule
  • Vereinsturnhalle Am Schießrain 2
  • Turnhalle Zentrafenschule

Sonstiges

  • Mindestens im 19. Jahrhundert gab es zu Füßen des Lohrberges einen Braunkohleabbau, der untertage in bis zu 17 Meter Tiefe liegenden Bergwerkschächten ausgeführt wurde, wegen mangelnder Rentabilität jedoch wieder eingestellt wurde. In einer der untersten Schichten fand man Knochen und Zähne eines Tieres aus dem Eozän, das zunächst als ein Wasserschwein von der Größe eines großen Ochsen, dann jedoch als neue Art beschrieben wurde. Das Anthracotherium seckbachense, das Seckbacher Kohlentier, wurde im Volksmund zur Seckbacher Kohlensau. Anthracotherien (engl. coal beast) sind eine mit den Schweinen verwandte ausgestorbene Gattung von der Größe eines Nilpferdes. Die Knochen der Seckbacher Kohlensau sind heute im Senckenbergmuseum untergebracht.
  • Ein despektierlicher Frankfurter Ausspruch gegenüber Frauen, die Probleme haben, auf hohen Absätzen zu laufen, lautet:Pariser Schuh unn Seckbäscher Fieß! (= Pariser Schuhe und Seckbacher Füße). Den Spruch kannte man auch in Seckbach. Im damals noch Wetterauer Dialekt hieß er: Pariser Schuckelscher [Schühchen] unn Seckbescher Feuß.

Literatur

  • Rochelmeyer, Folker: Seckbach und seine Umgebung, Frankfurter Sparkasse von 1822 – Polytechnische Gesellschaft (Hg.), 1972, 84 S., illustriert
  • Gerner, Manfred: Fachwerk in Frankfurt am Main, Kramer, 1979, 119 S., illustriert, ISBN 3-782902-17-3
  • Rochelmayer, Folker (Chronik): Festschrift 1100 Jahre Seckbach, 880-1980, Festausschuss 1100 Jahre Seckbach e. V. (Hg.), 1980, 151 S., illustriert
  • Masala, Lino / Rödel, Volker / Risse, Heike / Schomann, Heinz: Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main, Magistrat der Stadt Frankfurt, Untere Denkmalbehörde (Hg.), 1986, 798 S., illustriert, ISBN 3-528-06238-X
  • Sauer, Walter: Seckbacher Geschichte(n), Kultur- und Sportring Frankfurt a. M.-Seckbach 1954 e. V. (Hg.), Frankfurt am Main, 2000, 164 S., illustriert

Quellen