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Oregon

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Oregon
Flagge Siegel
Karte der USA, Oregon hervorgehoben
Karte der USA, Oregon hervorgehoben
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt: Salem
Staatsmotto: Alis volat propriis
(lat.:Sie fliegt mit ihren eigenen Flügeln)
Fläche: 254.805 [1] km²
Einwohner: 3.790.060 (2008) (15 E. / km²)
Mitglied seit: 14. Februar 1859
Zeitzone: Pacific: UTC-8/-7
Mountain: UTC-7/-6
Höchster Punkt: 3.426 m (Mount Hood)
Durchschn. Höhe: 1.005 m
Tiefster Punkt: 0 m Pazifikküste
Gouverneur: Ted Kulongoski (D)
Post / Amt / ISO OR / / US-OR
Karte von Oregon
Karte von Oregon
Karte von Oregon
Geographische Karte Oregons
Geographische Karte Oregons
Geographische Karte Oregons
Bei Astoria mündet der Columbia in den Pazifik

Oregon [ˈɑːɹɪgn̩] ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika. Er liegt im Westen der Vereinigten Staaten in der Region Pazifischer Nordwesten und wurde im Jahr 1859 als 33. Bundesstaat aufgenommen.

Flächenmäßig ist Oregon der neuntgrößte Bundesstaat, mit einer Bevölkerung von etwa 3,7 Millionen (Schätzung von 2007) liegt er unter den Bundesstaaten hingegen nur an 27. Stelle. Ein Großteil der Bevölkerung konzentriert sich im Willamette Valley im Nordwesten des Staates. Dort liegen mit Portland, Eugene und der Hauptstadt Salem auch die drei größten Städte Oregons.

Herkunft und Bedeutung des Namens Oregon sind nicht eindeutig geklärt. Oregon trägt den Beinamen „Beaver State“ (Biberstaat). Die traditionell dominierende Forstwirtschaft hat ihren starken Einfluss verloren, heute wird die Wirtschaft Oregons vor allem durch die Technologieunternehmen im sogenannten Silicon Forest geprägt.

Geographie

Oregons Nachbarstaaten sind Washington im Norden, Idaho im Osten sowie Nevada und Kalifornien im Süden. Im Westen liegt der Pazifische Ozean. Die nördliche Grenze bildet zum Großteil der Columbia, einen Teil der östlichen Grenze der Snake River. Die zwei in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gebirgsmassive, das Küstengebirge und das Kaskadengebirge, bilden die beiden Höhenzüge, die das äußerst fruchtbare Willamette Valley einschließen. Die höchste Erhebung ist der Mount Hood mit einer Höhe von 3.428 Metern über dem Meer.

Das westliche und nördliche Oregon ist eines der fruchtbarsten und landwirtschaftlich ertragreichsten Gebiete der Erde. Das westliche Oregon ist berüchtigt für häufigen Regen; östlich der Kaskaden ist das Klima eher arid.

Bevölkerung

Oregon hat 3.700.758 Einwohner (Stand: U.S. Census 1. Juli 2006), davon sind 86,1 % Weiße, 1,8 % Indianer, 10,2 % Hispanics, 3,7 % Asiaten, 1,7 % Schwarze und Afroamerikaner, 0,2 % Hawaiianer und von anderen Pazifikinseln.[2]

Alters- und Geschlechterstruktur

Die Altersstruktur von Oregon setzt sich folgendermaßen zusammen:

  • bis 18 Jahre: 857.617 (23,2 %)
  • 18 - 64 Jahre: 2.366.276 (63,9 %)
  • ab 65 Jahre: 476.865 (12,9 %)

Das Medianalter beträgt 37,6 Jahre. 49,5 % der Bevölkerung sind männlich und 50,5 % sind weiblich.

Abstammung

2006 gaben 832.445 Einwohner Oregons an, deutsche Vorfahren zu haben. Mit 22,5 % Anteil an der Gesamtbevölkerung stellen die Deutschstämmigen damit die mit weitem Abstand stärkste Bevölkerungsgruppe des Bundesstaates dar. Es folgen die Gruppen der Englisch- (13,9 %), Irisch- (13,1 %), Amerikanisch- (5,5 %) und Norwegischstämmigen (4,0 %).[3]

Religion

Die mitgliederstärksten Religionsgemeinschaften im Jahre 2000 waren die verschiedenen Gruppen der Evangelikalischen Protestanten mit 390.973 Mitgliedern (stärkste Gruppe die Assemblies of God mit 49.357 Anhängern), die Katholische Kirche mit 348.239, die verschiedenen protestantischen Gruppen mit 177.697 und die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit 104.312 Anhängern. Die Mehrzahl der Einwohner Oregons (2.350.112) gehörte jedoch keiner der oben angeführten Glaubensgemeinschaften an oder war atheistisch.[4]

Größte Städte

Die mit Abstand größte Stadt in Oregon ist Portland mit 568.380 Einwohnern (Schätzung 2007[5]). Damit ist Portland nach Vancouver und Seattle die drittgrößte Stadt im Pazifischen Nordwesten. Ebenfalls im Willamette Valley liegen mit jeweils etwa 150.000 Einwohnern Eugene und Salem, die beiden nächstgrößeren Städte. Insgesamt liegen acht der zehn größten Städte von Oregon im Willamette Valley. Nach dem östlich von Portland gelegenen Gresham (95.376 Einwohner im Jahr 2004) folgen mit Beaverton (82.907 im Jahr 2004) und Hillsboro (81.854 im Jahr 2004) die beiden Hauptorte des Silicon Forest.

Siehe auch:

Geschichte

Heuhaufen-Felsen“ bei Cannon Beach

Oregon beheimatete ursprünglich eine Vielzahl von Indianerstämmen[6] wie die Bannocks, die Chinooks, die Klamaths und die Nez Percé. James Cook entdeckte die Küste Oregons 1778 auf der Suche nach der Nordwestpassage. Die Expedition von Lewis und Clark reiste auf Weisung von Thomas Jefferson durch dieses Gebiet, um es für den Kauf von Louisiana („Louisiana Purchase“) zu erkunden. Ihre Winterlager schlugen sie an der Stelle von Fort Clatsop in der Nähe des Flusses Columbia River auf. Die Erkundung durch Lewis und Clark (1805-1806) sowie durch den britisch-kanadischen Kartographen David Thompson (1811) zeigte, dass es in dem Gebiet keinerlei Pelze oder Nerze gab. 1811 errichtete der New Yorker Investor Johann Jakob Astor das Fort Astoria an der Mündung des Flusses Columbia River, um einen Handelsposten der Pacific Fur Company zu gründen. Fort Astoria war die erste dauerhafte Ansiedlung von Weißen in Oregon. Im Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 erlangten die Briten den Besitz über sämtliche Handelsposten.

Portland mit Mount Hood im Hintergrund

In den 1820er und den 1830er Jahren wurde das Gebiet durch die Britische Hudson’s Bay Company beherrscht. John McLoughlin, der von der Company eingesetzte Prokurator der Region, errichtete Fort Vancouver im Jahr 1825.

In den Jahren 1842-1843 erreichten mehr Siedler Oregon. Es drohte ein erneuter Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien, bis die Streitigkeiten im Oregon-Kompromiss beigelegt wurden. Aus dem amerikanischen Teil wurde 1848 das Oregon-Territorium gebildet, das flächenmäßig in etwa die heutigen US-Bundesstaaten Washington, Oregon, Idaho, Wyoming sowie das westliche Montana umfasste. Wenige Jahre später gab es eine erneute Gebietsreform, nach der Oregon am 14. Februar 1859 als 33. Staat in die Union aufgenommen wurde.

In den 1880er erlebte die Region erstmals einen Aufschwung, nachdem die Eisenbahnlinien den Handel mit Holz und Weizen enorm begünstigten. Die industrielle Expansion begann erst spät mit der Errichtung des Bonneville-Staudamms 1943 zur Stauung des Flusses Columbia River.

Politik

Kapitol Oregons in Salem

Der Gouverneur von Oregon regiert vier Jahre. Neben einem Senat mit dreißig Sitzen besteht ein Repräsentantenhaus mit sechzig Sitzen. Oregon entsendet zwei Senatoren und fünf Abgeordnete in den Senat bzw. in das Repräsentantenhaus. Oregon ist bekannt für seine moderate politische Kultur, es wird häufig als Swing State wahrgenommen, ist aber seit 1988 dem demokratischen Lager bei Präsidentschaftswahlen treu.

Kongress

Gouverneure

Verwaltungsgliederung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schutzgebiete

Crater Lake

Mehr als die Hälfte der Fläche Oregons befindet sich im Besitz des Bundes.[7] Einziger Nationalpark in Oregon ist der Crater-Lake-Nationalpark im Süden des Staates. Zentrale Sehenswürdigkeit ist der Kratersee, der sich in der Caldera des Vulkans Mount Mazama gebildet hat. 468.958 Besucher wurden im 1902 gegründeten Nationalpark im Jahr 2007 gezählt.[8]

National Monuments in Oregon sind

Wirtschaft und Infrastruktur

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag im Jahre 2006 bei USD 37.633 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 37.714; nationaler Rangplatz: 18).[9]

Wichtige Erzeugnisse sind Douglasien, Gras (Rollrasen, Grassamen), Columbia-River-Lachse, Obst und Getreide. Im Columbiaplateau ist der Ackerbau auf künstlich bewässerte Gebiete beschränkt.

Bis in die 1980er war der Test- und Messgerätehersteller Tektronix die Firma mit den meisten Beschäftigten in Oregon. Tektronix spielte eine Vorreiterrolle bei der Bildung des sogenannten Silicon Forest, einer Region im Nordwesten Oregons und Südwesten Washingtons, in der sich besonders in den 80ern und 90ern zahlreiche Technologieunternehmen niederließen. Dazu zählt der Halbleiterhersteller Intel, der in Hillsboro vier Fabriken mit insgesamt 16.000 Beschäftigten betreibt.[10] Weitere Firmen mit Niederlassungen bzw. Fabriken im Silicon Forest sind beispielsweise Sun Microsystems, IBM, Hewlett Packard, Xerox, Yahoo!, Mentor Graphics, Lattice Semiconductor Corporation und Novellus Systems.

Die Sportartikelhersteller Adidas (in Portland), Nike (in Beaverton) und Columbia Sportswear (in Portland) haben ihren Sitz in Oregon. Weitere wichtige Wirtschaftszweige sind die Holzwirtschaft, Nahrungsmittel- (→ siehe auch den Artikel Weinbau in Oregon) und Aluminiumindustrie sowie der Tourismus.

Wie Alaska, Delaware, Montana und New Hampshire erhebt Oregon keine Umsatzsteuer.

Oregon Sunstone

In einem Gebiet im Südosten vom Staat Oregeon, im Harney County und im Lake County, findet man eine besonders schöne Varietät des Feldspats, den Oregon Sunstone. Am 04.08.1987 erklärte das Oberste Gericht vom Staat Oregon den Oregon Sunstone zum National-Edelstein.

Bildung

Die wichtigsten staatlichen Hochschulen sind die University of Oregon, die Oregon State University und die Portland State University. Weitere Hochschulen sind in der Liste der Universitäten in Oregon verzeichnet.

Einzelnachweise

  1. Density Using Land Area For States, Counties, Metropolitan Areas, and Places. US Census Bureau
  2. factfinder.census.gov
  3. U.S. Census Oregon Selected Social Characteristics
  4. State Membership Report, Oregon. Denominational Groups, 2000. Association of Religion Data Archives
  5. 2007 Oregon Population Report. (PDF) Population Research Center, abgerufen am 6. Juli 2008.
  6. Eine Karte der Stammesgebiete erstellte Claude Schaeffer: Indian Tribes and Languages of the Old Oregon Country: A New Map, in: Oregon Historical Quarterly 60 (1959) 129-133
  7. National, International and Tribal. Oregon Blue Book
  8. Nature & Science. National Park Service
  9. U.S. Bureau of Economic Analysis: Regional Economic Accounts
  10. Suh, Elizabeth: Intel's impact on community helps other businesses thrive. In: The Oregonian, 28. Oktober 2007.
Commons: Oregon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Oregon – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

- jeweils englischsprachig -

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Koordinaten: 43° 56′ N, 120° 35′ W