Wüstenrot
Wappen | Karte |
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Die Gemeinde genehmigt die Verwendung ihres Wappens nicht. Wappenlink |
Deutschlandkarte, Position von Wüstenrot hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Region: | Heilbronn-Franken |
Landkreis: | Heilbronn |
Fläche: | 30,02 km² |
Einwohner: | 6.814 (31.12.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 227 Einwohner/km² |
Höhe: | 489 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 71541 - 71543 (alt: 7156) |
Vorwahl: | 07945 |
Geografische Lage: | 49° 05' n. Br. 09° 28' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | HN |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 25 107 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Eichwaldstraße 19 71543 Wüstenrot |
Website: | www.wuestenrot4u.de |
E-Mail-Adresse: | info@gemeinde-wuestenrot.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Roland Awe |
Wüstenrot ist eine Gemeinde im Mainhardter Wald. Der Ort hat 6.814 Einwohner, mehr als die Hälfte davon in eingemeindeten kleineren Dörfern.
Der Ort ist der Gründungsort der gleichnamigen Bausparkasse.
Geschichte
In der Nähe der heutigen Gemeinde liegt der Obergermanische Limes, dennoch wurde die Gegend zu römischer Zeit noch nicht besiedelt. Die erste überlieferte Erwähnung einer Ortschaft im Gemeindegebiet ist 779 die Schenkung eines Besitzes in Stangenbach an das Kloster Fulda. Wüstenrot wurde erst 1325 erstmalig erwähnt.
Während des 11. und 12. Jahrhunderts gehörte die Gegend den Grafen von Löwenstein. 1277, nach dem Ende der Staufer, erwarben die Grafen von Hohenlohe, die Herren von Weinsberg und die Schenken von Limpurg Einfluss. Die Burg Maienfels über dem Brettachtal fiel an die Herren von Weinsberg, die auch die nahe Burg Böhringsweiler besaßen.
Im 14. Jahrhundert besaß ein Rittergeschlecht, das sich nach der Burg benannte, Maienfels. Noch im 14. Jahrhundert starben die Ritter von Maienfels aus, und die Burg fiel 1390 an Wolf von Wunnenstein, genannt „Gleißender Wolf“. Dessen Sohn unternahm Raubzüge gegen reichsstädtische Handelszüge, bis er durch die Stadt Rothenburg gefangen genommen wurde.
Wüstenrot fiel 1504 an Württemberg, während das um 1511 gegründete Finsterrot zu Hohenlohe gehörte. Das Dorf entstand in einer Rodung, die Wendel Hipler, hohenlohischer Kanzler, vornehmen ließ. Zu dieser Zeit gewann die Glasherstellung, die sich der reichen Holzvorräte der umliegenden Wälder bediente, an Bedeutung. Ortsnamen wie Neuhütten erinnern noch heute an diesen Wirtschaftszweig, der bis in das 19. Jahrhundert bestand.
Zu Napoleons Zeit kam es zu einer Umordnung der Region, und die Dörfer kamen zu Württemberg. 1848 kam es auch in Württemberg zur Revolution. Insbesondere in der Ritterschaft Maienfels, die zwar keine hoheitlichen Rechte mehr hatte, jedoch als Landbesitzerin immer noch Abgaben von den Bauern erheben konnte, kam es zu Aufständen.
Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu den ersten Industrieansiedlungen, sodass es neben der Landwirtschaft, der Glasherstellung und der Holzwirtschaft zu weiteren Erwerbsquellen in der Region kam.
Am 1. Januar 1974, im Rahmen der Gemeinde- und Verwaltungsreform, schlossen sich die Ortsteile Wüstenrot, Neuhütten, Maienfels, Neulautern und Finsterrot zur Gemeinde Wüstenrot zusammen. Ein gemeinsames Rathaus wurde im geographischen Mittelpunkt der Gemeinde, nahe Weihenbronn, gebaut.
Partnerschaften
Wüstenrot ist seit 1989 verschwistert mit der Gemeinde Solymár in Ungarn. Die Partnerschaft geht zurück auf ungarndeutsche Flüchtlinge, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Neuhütten kamen, die Beziehungen in die alte Heimat aber aufrecht erhielten und pflegten.
Literatur
- Wüstenrot : Geschichte einer Gemeinde im Schwäbisch-Fränkischen Wald. Gemeinde Wüstenrot, Wüstenrot 1999 (Gemeinde im Wandel, 8), ISBN 3-00-005408-1