Troy Davis
Troy Davis (* 1969) ist einer der umstrittensten Todeskandidaten der US-Justiz.
Verurteilung
Troy David, ein Afro-Amerikaner, wurde 1991, trotz ständiger Beteuerung seiner Unschuld, für den Mord an einem weißen Polizeibeamten zum Tode verurteilt. Nach seinen Angaben war er überhaupt nicht am Tatort. Die Verurteilung beruhte ausschließlich auf Aussagen von Augenzeugen. Seither haben sieben von neun Belastungszeugen ihre Aussagen widerrufen und die Polizei beschuldigt, sie zu falschen Aussagen genötigt zu haben. Der Zeuge, der Davis zur Anzeige gebracht hatte (und der immer noch die Täterschaft von Troy Davis behauptet), war definitiv am Tatort und stand ursprünglich selbst unter dem Verdacht, den Mord begangen zu haben.
Wiederaufnahmeanträge
Davis hat immer wieder, aber bisher vergeblich, beantragt, dass sein Verfahren wieder aufgenommen und die neuen, entlastenden Beweise gehört werden. Ein Termin für die Hinrichtung von Troy Davis war schon mehrfach festgesetzt worden und jeweils erst in letzter Minute verschoben worden. Zuletzt hatte David im Oktober 2008 einen habeas corpus-Antrag beim11. Circuit Court of Appeals gestellt. Dieser Antrag wurde am 16.4.2009 aus verfahrensrechtlichen Gründen abgelehnt. Der Fall liegt jetzt beim Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten.
Kampagne
Zahlreiche Gruppen und Einzelpersonen innerhalb und außerhalb der USA setzen sich dafür ein, dass die Todesstrafe ausgesetzt und die Verurteilung gerichtlich überprüft wird. Zu den prominentesten Unterstützern dieser Kampagne gehören der frühere US-Präsident Jimmy Carter, Papst Benedikt XVI., Bischof Tutu von Südafrika, Amnesty International und Democracy Now.
Links
Amy Goodman/Democracy Now über Troy Davis
Besuchsbericht einen Tag vor der letzten geplanten Hinrichtung