Archäologisches Museum Hamburg

Das Helms-Museum, vollständig Archäologisches Museum Hamburg | Helms-Museum[1] (bis Mai 2009 Helms-Museum des Hamburger Museums für Archäologie und die Geschichte Harburgs) in Hamburg-Harburg ist seit Mai 2009 das Landesmuseum für Archäologie der Freien und Hansestadt Hamburg. Es konzentriert sich auf die Darstellung der norddeutschen Ur- und Frühgeschichte. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Präsentation der Stadtgeschichte Harburgs. Das Museum besitzt, mit mehr als 1,5 Millionen katalogisierten Objekten, eine der größten archäologischen Sammlungen Norddeutschlands.
Das Museum verfügt über mehrere Ausstellungsbereiche in drei Häusern, dem Haupthaus, der Archäologischen Dauerausstellung und der Stadtgeschichtlichen Ausstellung. Daneben betreut das Museum als weitere Außenstellen die Ausstellungsfläche Bischofsturm aus dem 11. Jahrhundert in der Hamburger Altstadt, dem Archäologischen Wanderpfad Fischbeker Heide sowie dem Burgwall von Hollenstedt.
Archäologische Dauerausstellung
200.000 Jahre Entwicklung der Menschen in Norddeutschland bis ins Mittelalter werden anhand von seltenen Fundstücken, übergreifenden Erläuterungen und Rekonstruktionen eindrucksvoll greifbar gemacht. Modelle, graphische Darstellungen, Rekonstruktionen und zahlreiche Exponate, sowie wechselnde Sonderausstellungen ergänzen die Dauerausstellung.
Sei dem 1. Juli 2005 führen Archäologen unter der Leitung des Helms-Museums umfangreiche Ausgrabungen auf dem Hamburger Domplatz zwischen Speersort und Alter Fischmarkt durch. Die Funde werden im Schauraum des Bischofsturms gezeigt.
Stadtgeschichtliche Ausstellung
Harburgs Stadtgeschichte sowie die Regionalgeschichte der nördlichen Lüneburger Heide bilden einen zweiten Schwerpunkt, der in der ehemaligen Feuerwache beheimatet ist.
Haupthaus
Das Haupthaus beherbergt die Verwaltung, Büros und zahlreiche Arbeitsräume wie Labors und Magazine. Im gleichen Gebäuse befinden sich die Räumlichkeiten für Sonderausstellungen, das Harburger Theater und das gemeinsam genutze Foyer mit Café.
Geschichte des Museums
Gegründet wurde das Helms-Museum 1898 von dem Hamburger Kaufmann und späteren Harburger Senator August Helms zusammen mit anderen Personen des öffentlichen Lebens, die sich zu einem Museumsverein zusammenschlossen. Ziel war die Schaffung eines Museums für die damals eigenständige preußische Stadt Harburg und ihren Landkreis.
1902 bezog der Verein einige Ausstellungsräume in einem Schulgebäude. 1925 erhielt das Museum durch das Vermächtnis der Söhne des Gründers eine repräsentative Villa an der Buxtehuder Straße als Ausstellungsgebäude. Die Sammlung bestand zu diesem Zeitpunkt bereits aus über 50.000 Objekten. 1937 wurde das Helms-Museum eine staatliche Institution. 1955 wurde das heutige Haupthaus als Neubau am Museumsplatz eröffnet, da die Villa durch Bomben im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Der Neubau erhielt zudem noch einen angeschlossenen Theatersaal, der bis heute vom Harburger Theater bespielt wird. An der Außenfassade befindet sich der Türbogen des 1722 erbauten und im Krieg zerstörten alten Harburger Rathauses mit dem Wappen der Stadt. Nach der Neuaufteilung der Zuständigkeiten der Hamburger staatlichen Museen ist das Helms-Museum seit 1972 schließlich das einzige archäologische Fachmuseum Hamburgs. Seit 1987 nimmt das Helms-Museum auch die Aufgabe der staatlichen Bodendenkmalpflege in Hamburg wahr. Die archäologische Dauerausstellung wurde aus Platzgründen in ein Gebäude am Harburger Rathausplatz verlagert, das Haupthaus für Sonderausstellungen genutzt. 1999 wurde das Helms-Museum in eine Stiftung öffentlichen Rechts umgewandelt und am 1. Januar 2008 übernahm die Stiftung Historische Museen Hamburg die Trägerschaft des Museums. Mit der alten Feuerwache in der Hastedtstraße besteht das Museum derzeit aus 3 verschiedenen Standorten in Harburg. Ab Herbst 2008 erfolgte eine umfassende Neugestaltung der archäologischen Dauerausstellung. Während der Umbauphase wurden eine kleine Ausstellung und die museumspädagogischen Aktivitäten in einem eigens angemieteten Ladenlokal im benachbarten Einkaufszentrum Harburg Arcaden fortgeführt. Am 14. Mai 2009 erfolgte die Eröffnung der kinder- und familiengerecht gestalteten archäologischen Dauerausstellung.
Das über viele Jahre im Helms-Museum gezeigte Diorama der Jahrtausende von Heino Jaeger, das die landschafts- und kulturgeschichtliche Entwicklung Harburgs von der Eiszeit bis in die Gegenwart der 1970er Jahre zeigt wird im Zuge der Umgestaltung der Dauerausstellung an das Altonaer Museum abgegeben.[2]
1953 gründete der damalige Direktor Prof. Dr. Willi Wegewitz das Freilichtmuseum am Kiekeberg als Außenstelle, welches im Jahr 1987 vom Landkreis Harburg erworben wurde.
Herausgeberschaft
- Helms-Museum - Hamburgisches Museum für Vor- und Frühgeschichte - Informationsblatt. Helms-Museum, Hamburg seit 1973
- Harburger Jahrbuch. (Hrsg.) Helms-Museum, Museums- und Heimatverein Harburg-Stadt und -Land e.V., Hamburg-Harburg seit 1938 ISSN 0722-6055
- Hammaburg - vor- und frühgeschichtliche Forschungen aus dem niederelbischen Raum. (Hrsg.) Helms-Museum, Hamburger Vorgeschichtsverein e.V, Wachholtz, Neumünster seit 1948 ISSN 0173-0886
Einzelnachweise
- ↑ Pressemeldung vom 08.05.2009
- ↑ Freundliche Mitteilung von Herrn Dr. Articus vom 14.05.2009
Weblinks
Vorlage:Navigationsleiste Museen in Hamburg
Koordinaten: 53° 27′ 33″ N, 9° 58′ 38″ O