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Goch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Goch
Deutschlandkarte, Position der Stadt Goch hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 41′ N, 6° 10′ OKoordinaten: 51° 41′ N, 6° 10′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Kleve
Höhe: 18 m ü. NHN
Fläche: 115,38 km2
Einwohner: 34.003 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 295 Einwohner je km2
Postleitzahl: 47574
Vorwahlen: 02823 02827 (Ortsteile Kessel, Hassum und Hommersum)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Gemeindeschlüssel: 05 1 54 016Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 2
47574 Goch
Website: www.goch.de
Bürgermeister: Karl-Heinz Otto (CDU)
Lage der Stadt Goch im Kreis Kleve
KarteNiederlandeKrefeldKreis BorkenKreis ViersenKreis WeselBedburg-HauEmmerich am RheinGeldernGochIssumKalkarKerkenKevelaerKleveKranenburg (Niederrhein)ReesRheurdtStraelenUedemWachtendonkWeeze
Karte

Die Stadt Goch liegt am unteren linken Niederrhein im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine Mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf. Sie ist Mitglied der Euregio Rhein-Waal.

Geografie

Stadtgebiet

Die Stadt Goch, hat eine Gemeindefläche von 115 km² und liegt ca. 17,1 m über NN auf 6 Grad 09 min östlicher Länge und 51 Grad 40 min nördlicher Breite. In der Stadt Goch leben rund 34.000 Einwohner.

Neben dem Stadtgebiet Goch (19.642 Einwohner) gibt es folgende sieben Ortsteile:

Nachbargemeinden

Die Stadt Goch grenzt im Norden an die Stadt Kleve und die Gemeinden Kranenburg und Bedburg-Hau, im Osten an die Gemeinde Uedem, im Süden an die Gemeinde Weeze sowie im Westen an die Gemeinden Bergen und Gennep (beide Provinz Limburg, NL).

Geschichte

Goch wurde erstmals 1261 als Stadt bezeichnet. Das genaue Jahr der Verleihung der Stadtrechte lässt sich nicht mehr ermitteln. Sicher ist, dass die Verleihung in die Regierungszeit von Otto II. (Geldern) (1229 - 1271) fällt. 1350 wurde die Stadtbefestigung vollendet. Goch gehörte zunächst zum Herrschaftsbereich der Grafen, später den Herzögen von Geldern, kam 1473 zum Herzogtum Kleve und mit dem Vertrag von Xanten 1614 an Brandenburg/Preußen.

In den folgenden 200 Jahren wechselte die Herrschaft über Goch mehrmals. 1615 wurde die Stadt von Niederländern erobert, 1622 bis 1625 herrschten dann die Spanier in Goch. 1757 bis 1763 erfolgte eine Besetzung durch französische Truppen. 1795 bis 1815 gehörte Goch abermals zu Frankreich. 1815 kam Goch wieder zum Königreich Preußen.

1741 siedelten sich Pfälzer, die eigentlich nach Amerika auswandern wollten, in der Gocher Heide an. Aus dieser Ansiedlung entwickelte sich das Dorf Pfalzdorf, das 1799 als Gemeinde selbstständig wurde. Es entstand eine pfälzische Sprachinsel.

1847 organisierte man erstmals den Gocher Flachsmarkt. Er findet noch heute zweimal im Jahr statt. Flachsmärkte waren im frühen 19. Jahrhundert am Niederrhein sehr verbreitet. Flachs ist eine Kulturpflanze, die seinerzeit zur Fasergewinnung angebaut wurde. Heute werden auf dem Gocher Flachsmarkt hauptsächlich Kurzwaren vertrieben.

Durch den Bau der Eisenbahnstrecken Köln - Kleve (Linksniederrheinische Strecke) und Boxtel - Wesel (Boxteler Bahn), an deren Schnittpunkt Goch lag, kam es zu einigen neuen Industrieansiedlungen in Goch und die Stadt erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die bedeutendste Industrieansiedlung war die Holländische Margarine-Werke Jurgens & Prinzen GmbH. Jurgens & Prinzen beschäftigten im Jahre 1928 über 3.000 Menschen allein in Goch.

Die Einwohnerzahl entwickelte sich von ca. 4000 im Jahr 1850 auf etwa 13.600 im Jahr 1933.

In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge in Goch in der Herzogenstraße von SA und SS demoliert und niedergebrannt.

In der Nacht vom 7. auf den 8. Februar und einige Tage später, am 12. Februar 1945, wurde Goch von alliierten Streitkräften aus der Luft bombardiert. Im Zuge der Schlacht im Reichswald, die vom 7. bis 22. Februar 1945 im klever Raum stattfand, kam es in Goch vom 17. bis 22. Februar zu teils schweren Gefechten mit Häuserkämpfen und Artillerieeinsatz. Die Zerstörungen durch die Bombenangriffe und den Kampf um die Stadt werden mit ca. 80% der Bebauung beziffert. Die Führung der alliierten Streitkräfte hatte angenommen, dass Bunkeranlagen rund um Goch eine Verlängerung des Westwalles (Geldernstellung) darstellten, was als einer der Gründe für die massiven Bombardements angesehen wird. Ziel der auf die Bombardements folgenden britisch geführten Bodenoffensive war es, bei Wesel den Rhein zu überqueren und in das Ruhrgebiet vorzustoßen.

Blick von der Steinstraße auf die Sankt-Maria Magdalena Kirche

In der Nacht zum 24. Mai 1993 stürzte der 67 Meter hohe Kirchturm der Sankt-Maria Magdalena Kirche in sich zusammen. Der Wiederaufbau des Kirchturms dauerte zehn Jahre. In weiten Kreisen der Öffentlichkeit wird vermutet, dass der Einsturz eine Folge von Strukturschäden war, die durch die Bombenangriffe im Jahr 1945 entstanden.

Am 18. Mai 2005 wurde Goch durch den Bischof von Münster, Reinhard Lettmann, zum Wallfahrtsort erhoben. Immer mehr Pilger besuchen seit der Heiligsprechung von Pater Arnold Janssen dessen Taufkirche St. Maria Magdalena, dessen Geburtshaus und die in den 1970er Jahren neu gegründete Arnold Janssen-Pfarrei.

Im Zuge der Ernennung zum Wallfahrtsort wurden im Verlauf des Jahres 2008 zahlreiche Erweiterungen an der Hauptverkehrsstraße, dem Ring, sowie dem Bahnhof getroffen.

Gebietsreform

Goch entstand in der heutigen Form am 1. Juli 1969 beim 1. kommunalen Neugliederungsprogramm in Nordrhein-Westfalen. Die Stadt Goch, die Gemeinde Pfalzdorf sowie die Gemeinden Asperden, Hassum, Hommersum, Hülm, Kessel und Nierswalde des Amtes Asperden wurden zur neuen Stadt Goch zusammengeschlossen.

Am 1. Januar 1975 wurde im Zuge des 2. Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen der Altkreis Kleve mit dem ehemaligen Kreis Geldern und Teilgebieten der Kreise Moers und Rees zum neuen niederrheinischen Großkreis Kleve zusammengefügt.

Politik

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Steintor, Nordseite

Museen

  • Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Kultur

Sehenswürdigkeiten

Freizeiteinrichtungen

  • In dem Freizeitbad "GochNess" (Kessel) gibt es einen Naturbadesee mit Sandstrand und im Innern ein Wettkampf- und Erlebnisbecken, sowie eine große Saunaanlage.
  • Sonstige Sportliche Aktivitäten: 43 Sportvereine, 17 Sportplätze (davon 4 Schulsportanlagen), Sporthalle am Städt. Gymnasium in Goch, 4 Gymnastikhallen, 3 Tennishallen, 3 Tennisanlagen, 2 Reithallen mit Reitplätzen, 3 Reitgelände, 1 Flugsportgelände, 2 Trimm-Strecken, Fun und Action-Park mit Inline Skate Park, Miniaturgolfanlage, Schießsportanlagen, Paddelboot- und Fahrradverleih.
  • Die Viller Mühle beherbergt die Welt des "wahnsinnigen Puppenspielers" Heinz Bömler. Hier finden zahlreiche Kulturveranstaltungen statt. Auch kann man die Sammlungen alter Läden, historischer Spielzeuge und Kuriositäten nach Voranmeldung besichtigen.
  • Eine handvoll gastronomischer Betriebe laden zur Spargelsaison ins Spargeldorf Kessel ein.


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Flugverkehr

Die nächstgelegenen Flughäfen sind der Flughafen Niederrhein in Weeze und der Flughafen Düsseldorf International.

Schienen- und Busverkehr

Der Bahnhof Goch liegt an der linksniederrheinischen Strecke (KBS 495), auf der täglich im Stundentakt und zusätzlich halbstündlich von montags bis freitags der RE 10 „Niers-Express“ von Kleve über Krefeld nach Düsseldorf verkehrt. Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW, die Dieseltriebwagen der DB-Baureihe 628 sowie DB-Baureihe 643 in Einzel- bis Dreifachraktion einsetzt. Ab Dezember 2009 übernimmt die NordWestBahn (NWB) mit Dieseltriebwagen vom Typ LINT 41 alle Leistungen auf der Strecke.

Im kommunalen Personennahverkehr verkehren eine Reihe von Buslinien zur Erschließung der Region und des Stadtgebiets.

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der regionale Tarif der Verkehrsgemeinschaft Niederrhein (VGN) und der NRW-Tarif.

Straßen

Im Fernstraßenbereich ist Goch an die Bundesautobahn 57 (E 31) über die Bundesstraße 9 angebunden.

Deutsches Rotes Kreuz

Der DRK-Ortsverein Goch e.V.Goch innerhalb des Deutschen Roten Kreuzes wurde ursprünglich 1899 von dem Gocher Arzt Dr. Eugen Förster als Freiwillige Sanitätskolonne gegründet . Die Mitglieder leisten heute innerhalb der DRK-Bereitschaft ehrenamtliche Arbeit u. a. bei Blutspendeaktionen, Sanitätsdiensten, Katastrophenschutz und bei sämtlichen Veranstaltungen in Goch und Umgebung. Kindern und Jugendlichen ab 6 Jahren wird sowohl die Möglichkeit angeboten, im Jugendrotkreuz tätig zu werden als auch an der jährlichen Ferienfreizeit im Sauerland teilzunehmen.

Persönlichkeiten

Quelle: Wikipedia, Stichwort Otto III. Otto III. ist in Nergena, einem Unterortsteil von Kessel, geboren. Und Kessel ist ein Ortsteil von Goch.

Literatur/Quellen

  • Guido Blietz: Goch von 1900 bis 1939. 2006 ISBN 3-86680-017-7
  • Marie-Theres Deußen: Zur Geschichte der Vertriebenen in Goch. 1995 ISBN 3-926245-30-1
  • Hans-Joachim Koepp: Kelten, Kirche und Kartoffelpüree. Chronologie der 750-jährigen Geschichte der Stadt Goch. Band I: Von der Vorgeschichte bis zur brandenburgischen Zeit (1614). 2004 ISBN 3-926245-67-0
  • Hans-Joachim Koepp: Kelten, Kirche und Kartoffelpüree. Chronologie der 750-jährigen Geschichte der Stadt Goch. Band II: Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Deutschen Revolution (1615 - 1846). 2006 ISBN 3-926245-73-5
  • Hans-Joachim Koepp: Kelten, Kirche und Kartoffelpüree. Chronologie der 750-jährigen Geschichte der Stadt Goch. Band III: Von der deutschen Revolution bis zur Belgischen Besatzungszeit (1847 - 1919). 2008 ISBN 978-3-926245-80-9
  • Reinhard Schippkus: Aspekte der Geschichte Gochs 1933-1945. 1994 ISBN 3-926245-17-4
  • Wappen der Stadt Goch Gocher Stadtwappen

Einzelnachweise

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen