Das Master-Theorem bietet eine schnelle Lösung für die Frage, in welcher Laufzeitklasse eine gegebene rekursiv definierte Funktion liegt. Jedoch kann mit dem Master Theorem nicht jede rekursiv definierte Funktion gelöst werden. Lässt sich keiner der drei möglichen Fälle des Master-Theorems auf die Funktion T anwenden, so muss man die Komplexitätsklasse der Funktion anderweitig berechnen.
Die allgemeine Form für die Anwendung des Master-Theorems sieht wie folgt aus:
Hierbei steht T(n) für die zu gesamte zu untersuchende Laufzeitfunktion, während a und b Konstanten sind, die sich aus der konkret zu untersuchenden Laufzeitfunktion ergeben. Ferner bezeichnet f(n) eine Laufzeitfunktion welche jedoch nicht von der zu untersuchenden Funktion T(n) abhängt. Damit das Master-Theorem angewendet werden kann, muss für die beiden Konstanten die Bedingung erfüllt sein, dass a ≥ 1 und b > 1.
Weiterhin braucht man für die Benutzung des Master-Theorems noch den Logarithmus von a zur Basis b
, welchen man aus den beiden Größen a und b errechnen kann.
Erster Fall
Allgemein
Falls gilt:
für ein 
dann folgt:

Beispiel

Wie man aus der Formel oben ablesen kann, gilt:
,
,
, 
Nun muss man überprüfen, ob gilt, dass

Setzt man nun die Werte von oben ein, so ergibt sich:

Wählt man nun
= 1, so folgt:

Da diese Aussage wahr ist, trifft somit der erste Fall des Master-Theorems auf die gegebene Rekurrenzgleichung zu. Damit folgt nun:

Setzt man hier nun die Werte von oben ein, so ergibt sich:

Somit lag die gegebene Laufzeitfunktion T(n) in Θ(n³)
Zweiter Fall
Allgemein
Falls gilt:

dann folgt:

Beispiel

Wie man aus der Formel oben ablesen kann, gilt:
,
,
, 
Nun muss man überprüfen ob gilt, dass

Setzt man nun die Werte von oben ein, so ergibt sich:

Da diese Aussage wahr ist trifft somit der zweite Fall des Master-Theorems auf die gegebene Rekurrenzgleichung zu. Damit folgt nun:

Setzt man auch hier wieder die Werte ein, so erhält man:

Somit lag die gegebene Laufzeitfunktion T(n) in Θ(nlog(n))
Dritter Fall
Allgemein
Falls gilt:
für ein 
und falls ebenfalls gilt:
für ein
und genügend große n
dann folgt:

Beispiel

Wie man aus der Formel oben ablesen kann, gilt:
,
,
, 
Nun muss man überprüfen ob gilt, dass

Setzt man nun die Werte von oben ein, und wählt
= 1, so folgt:

Da diese Aussage wahr ist muss nun noch die zweite Bedingung überprüft werden, nämlich ob gilt, dass

Setzt man auch hier wieder die Werte von oben ein, so ergibt sich:


Wählt man nun
, so gilt:

Somit gilt

Setzt man auch hier wieder die Werte ein, so erhält man:

Somit lag die gegebene Laufzeitfunktion T(n) in Θ(n²) was dem f(n) der Ausgangsformel entspricht.