Dötlingen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 56′ N, 8° 23′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Oldenburg | |
Höhe: | 22 m ü. NHN | |
Fläche: | 101,84 km2 | |
Einwohner: | 6093 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 60 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 27801 | |
Vorwahlen: | 04433, 04432 | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 58 003 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 26 27801 Dötlingen | |
Website: | www.doetlingen.de | |
Bürgermeister: | Heino Pauka (parteilos) |
Dötlingen ist eine Gemeinde mit etwa 6000 Einwohnern im Landkreis Oldenburg in Niedersachsen.
Geografie

Die Gemeinde Dötlingen liegt im Gebiet des Naturparkes Wildeshauser Geest. Durch die Gemeinde fließt die Hunte. Größere Orte innerhalb der Gemeinde sind Aschenstedt, Brettorf, Dötlingen, Neerstedt und Ostrittrum. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Neerstedt.
Verkehrlich ist die Gemeinde Dötlingen über die Bundesautobahn A 1, Anschlussstelle Wildeshausen-Nord, die Bundesstraße 213 und über die Bahnlinie Delmenhorst–Osnabrück (Bahnhof Brettorf) erreichbar. Des Weiteren besteht eine Busverbindung zwischen Oldenburg und Wildeshausen, stündlich fährt der Huntesprinter durch die Gemeinde Dötlingen.
Flächennutzung
Die Gemeinde ist 10.183 ha groß, davon 2.059 ha Waldfläche, 6.769 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, 120 ha Wasserfläche, 54 ha Ödland, 636 ha Betriebs- und Gebäudefläche, 473 ha Straßen- und Wegefläche, 57 ha Erholungsfläche, 15 ha sonstige Flächen.
Gemeindegliederung
Die Ortsteile der Gemeinde Dötlingen sind Altona (18 Einwohner am 1. Januar 2007), Aschenstedt (700 Ew.), Barel (115 Ew.), Brettorf (855 Ew.), Busch (116 Ew.), Dötlingen (1.366 Ew.), Geveshausen (95 Ew.), Grad (46 Ew.), Haidhäuser (29 Ew.), Hockensberg (483 Ew.), Iserloy (23 Ew.), Klattenhof (148 Ew.), Neerstedt (1.445 Ew.), Nuttel (95 Ew.), Ohe (36 Ew.), Ostrittrum (263 Ew.), Rhade (100 Ew.), Uhlhorn (49 Ew.) und Wehe (88 Ew.). [1]
Abweichend davon ist die Gemeinde Dötlingen in 15 Bauerschaften gegliedert, denen jeweils ein Bezirksvorsteher zugeordnet ist. Diese Bezirke sind Barel, Brettorf I, Brettorf II, Dötlingen I, Dötlingen II, Grad, Hockensberg, Iserloy, Klattenhof, Neerstedt I, Neerstedt II, Nuttel, Ostrittrum, Rhade und Wehe.[2]
Geschichte

In Dötlingen und in unmittelbarer Nähe, inmitten der „klassischen Quadratmeile der deutschen Vorgeschichte“, finden sich tonnenschwere Findlinge von Großsteingräbern aus der Jungsteinzeit (etwa 4.000 – 1.800 v. Chr.). Diese sind Zeugen einer frühen Besiedlung des Gebietes. Die Großsteingräber wurden erbaut, als nach dem Verschwinden der eiszeitlichen Gletscher aus nomadisierenden Jägern und Sammlern der Altsteinzeit sesshafte Bauern geworden waren. Die vielen Grabfunde befinden sich im Museum für Naturkunde und Vorgeschichte in Oldenburg.
Die erste urkundliche Datierung von Dötlingen als Thutelingen stammt aus dem Jahr 1203 – damit gehört Dötlingen zu den ältesten Orten im Oldenburger Land. Dötlingen lag an der alten Friesischen Heerstraße, die alle größeren Orte zwischen Wildeshausen und Jever verband. In Wildeshausen befand sich der Anschluss an die „Vlämische Heerstraße“ zwischen Flandern und Bremen.
Dötlingen war lange Zeit im Herrschaftsbereich der Oldenburger Grafenlinie, des Erzbischofs von Bremen, des Bischofs von Münster und des Königs von Dänemark. Damit verbunden waren Brandschatzungen wegen der außenpolitischen Verwicklungen in der Dänenzeit durch französische, schwedische und lüneburgische Truppen. Dötlingen gehörte 20 Jahre lang zu Kurhannover und unter Katharina II. vier Tage zu Russland. Französisch wurde Dötlingen unter Napoléon Bonaparte und aus der Gemeinde Dötlingen wurde Mairie de Dötlingen.
In ihrer jetzigen Form existiert die Gemeinde seit 1933. Drei Jahre später war sie von den Nationalsozialisten zum "Reichsmusterdorf" ernannt worden und wurde zum vielbesuchten Ziel von auch ausländischen Delegationen. Damals wurde ein großer Findling mit Hakenkreuzsymbol auf einem nahegelegenen Hügel, dem Gierenberg, platziert. Heute liegt der Stein umgestürzt an seinem alten Standort. Der Tabkenhof wurde kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch Bombenwurf zerstört, wobei das alte Fachwerkhaus niederbrannte. Es wurde aber nach dem Krieg wieder aufgebaut.
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Teil der zerstörten Großsteingräber
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Heinz Witte-Lenoir: Hünengräber
Politik
Der Gemeinderat von Dötlingen hat 18 Mitglieder, davon gehören 6 der SPD, 8 der CDU und 4 der FDP an. Bürgermeister ist Heino Pauka (parteilos).
Die Gemeinde Dötlingen ist seit 2000 schuldenfrei.[3]
Städtepartnerschaften
Wappen
Blasonierung: In Gelb (Gold) ein blauer Sparren, darüber zwei rote Rosen mit gelbem (goldenem) Kelch und grünen Kelchblättern, darunter ein aus fünf quadratischen roten Steinen gebildetes und auf die Spitze gestelltes Kreuz.
Mit Verfügung vom 21. Januar 1952 hat der niedersächsische Minister des Innern der Gemeinde Dötlingen das Recht zur Führung des nachstehend beschriebenen Wappens verliehen. Begründung: Das Wappen vereint mehrere historische Elemente. Der Sparren befindet sich im Wappen des Wildeshauser Bürgers Otto von Dötlingen (1366) und ist der einzige heraldisch überlieferte Anknüpfungspunkt für den Namen Dötlingen. Die Rosen sind übernommen aus dem Wappen des Grafen von Oldenburg-Wildeshausen, die in der Dötlinger Gegend begütert waren und sich um die Festigung von Herrschaftsrechten sehr bemüht haben. Das Steinfliesenkreuz ist entlehnt aus dem älteren Wappen der Herren von Wale, die in Dötlingen lange ansässig waren und einen schönen Junkerhof besaßen.
Sehenswürdigkeiten
Im Dorfkern von Dötlingen sind neben der mittelalterlichen Feldsteinkirche St. Firminus sowie der tausendjährigen halbtoten und vom Blitz getroffenen Dorfeiche einige historische reetgedeckte Fachwerkhäuser erhalten, darunter der Tabkenhof, das größte Fachhallenhaus Nordwestdeutschlands mit einer Länge von 58 m und einer Breite von 15 bzw. 17 m. Die reetgedeckte Dachfläche beträgt 1.600 m².
In der Ortschaft Ostrittrum befinden sich eine Wassermühle aus dem 15. Jahrhundert, historische Bauernhöfe sowie das Naturdenkmal „Rittrumer Berge".
Künstlerkolonie
(Hauptartikel: siehe Künstlerkolonie Dötlingen)
Seit etwa 1900 sind in Dötlingen Künstler zum Teil mit internationalem Bekanntheitsgrad wie Georg Bernhard Müller vom Siel, August Kaufhold, Karl Dehmann, Otto Pankok und Marie Stumpe tätig und teilweise auch wohnhaft gewesen.
Um Kultur, kulturelle Einrichtungen und dorftypische Gebäude in der Gemeinde Dötlingen zu erhalten, wurde im Jahr 1999 die Dötlingen-Stiftung gegründet. Sie hat sich die Förderung des Landschafts- und Naturschutzes sowie der denkmalgeschützten Gebäude zum Ziel gesetzt. [5]
Wirtschaft
Die Firma Exxon Mobil Production Deutschland GmbH betreibt einen der größten Erdgasuntergrundspeicher in Europa, welcher mehr als zwei Milliarden Kubikmeter Erdgas aufnehmen kann. Diese Menge entspricht dem Jahresverbrauch von etwa einer Million Haushalten.
Die Wirtschaft von Dötlingen besteht aus kleineren und mittleren Betriebe vor allem in den Bereichen Handel, Handwerk und Dienstleistung, die rund 85 % der in der Gemeinde vorhandenen Arbeitsplätze umfassen und die Grundversorgung der Bevölkerung darstellen. Weitere 15 % der Arbeitsplätze sind in den mehr als 150 landwirtschaftlichen Betrieben zu finden. Die Landwirtschaft hat somit in der Gemeinde trotz Strukturwandels noch einen vergleichsweise hohen Stellenwert.
Infrastruktur
Ver- und Entsorgung
Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband und die Energieversorgung Weser-Ems versorgen die Gemeinde mit Wasser, Strom und Gas. In fast allen Ortsteilen betreibt die Gemeinde eine Schmutzwasser-Kanalisation. Die Klärung der häuslichen Abwässer übernimmt die Kläranlage der Stadt Wildeshausen.
Persönlichkeiten
- Albrecht Wilhelm Roth (1757–1834), Arzt und Botaniker. Nach ihm ist die Pflanzengattung Rothia (gehört zur Unterfamilie Schmetterlingsblütler) benannt.
- weitere Persönlichkeiten: siehe Künstlerkolonie Dötlingen
Bildergalerie
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Willkommensschild
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1000-jährige Eiche
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Heuerhaus
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Püttenhaus
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Firminuskirche (innen)
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Fischteiche
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Hunte im Herbst
Quellen
- ↑ Liste der Ortsteile in Dötlingen (Website der Gemeinde Dötlingen)
- ↑ Liste der Bauerschaften in Dötlingen (Website der Gemeinde Dötlingen)
- ↑ Haushalt der Gemeinde Dötlingen (Website der Gemeinde Dötlingen)
- ↑ Partnergemeinde De Marne (Website der Gemeinde Dötlingen)
- ↑ Heuerhaus - Kulturelle Begegnungsstätte der Dötlingen Stiftung
Literatur
- Heinrich Poppe und Horst Wichmann: Neues Dötlinger Dorfbuch. ISBN 3-87358-113-2
- Horst Wichmann: Zur Frühgeschichte der Gemeinde Dötlingen.
- Horst Wichmann: Zeittafel für das Dorf Dötlingen von den Anfängen bis 2003. Eigenverlag
- Horst Wichmann (Red.): Wie die Zeit vergeht - 1203 Thutelinge - 2003 Dötlingen
- Jörn G. Franke: Alte Heimat - Neue Heimat Flüchtlinge u. Vertriebene in Dötlingen. Eigenverlag
- Désirée Mosner (Text), Torsten Krüger und Hans-Dieter Haren (Fotos): Malerische Landpartie. Ausflug nach Dötlingen. In: Brillant. Das Magazin aus Bremen. 16. Jg., Frühjahr 2007, Seite 60-68
- Wolfgang Martens: Dötlingen und Hatten. Graf Anton Günthers Güter und Mühlen in Dötlingen und Hatten. Isensee, Oldenburg 1994, ISBN 3-89442-231-9