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Goldfröschchen

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Goldfröschchen

Goldfröschchen (Mantella aurantiaca)

Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Familie: Madagaskarfrösche (Mantellidae)
Unterfamilie: Mantellinae
Gattung: Madagaskar-Buntfrösche (Mantella)
Art: Goldfröschchen
Wissenschaftlicher Name
Mantella aurantiaca
Mocquard, 1900
Goldfröschchen in seinem natürlichen Lebensraum
Auch die Unterseite ist orange gefärbt

Das Goldfröschchen (Mantella aurantiaca) ist eine 19 bis 24 (Weibchen selten bis 31) Millimeter große, tagaktive und überwiegend bodenlebende Art der Froschlurche aus der Familie der Madagaskarfrösche. Charakteristisch ist die Färbung der Tiere – ein leuchtendes Orange, das von Gelborange bis Rotorange auch innerhalb einer Population variieren kann.

Verbreitung und Lebensraum

Goldfröschchen kommen nur in einem weniger als 10 km² umfassenden Areal im Nordosten der Insel Madagaskar in Höhen zwischen 920 und 960 Metern vor. Das Verbreitungsgebiet ist eng auf die Bergregenwälder der Umgebung der Trotofsky-Sümpfe nahe Andasibe begrenzt. Diese sind oft durch die Anwesenheit von Schraubenbäumen (Pandanus spp.) gekennzeichnet.

Die Frösche bewohnen die feuchte Bodenlaubschicht. Die klimatischen Bedingungen der Lebensräume zeichnen sich durch spezifische Temperaturspannen aus; in den Monaten Oktober bis April liegen diese am Tag zwischen 23 und 28°C, nachts zwischen 18 und 23°C. Von Mai bis Oktober erreichen die Temperaturen tagsüber 15 bis 22°C und können nachts unter 10°C absinken. Die Hauptregenzeit fällt in den Zeitraum zwischen Dezember und März, wobei es aber ganzjährig regnet.

Durch die fortschreitende Entwaldung und Fragmentierung des Gebietes ist der Lebensraum und damit die Art stark bedroht. Das Goldfröschchen wird auf der Roten Liste der IUCN als "critically endangered" (= akut vom Aussterben bedroht) eingestuft.

Lebensweise

Die Männchen äußern als Paarungsrufe unregelmäßige Serien kurzer Klicklaute. Die Weibchen setzen in feuchten Bodenverstecken zwischen Falllaub haselnussgroße Gelege aus etwa 20 bis 60 weißlichen Eiern ab. Die nach etwa zwei Wochen schlüpfenden Kaulquappen werden durch starken Regen in naheliegende Gewässer gespült beziehungsweise wachsen in sich bildenden temporären Tümpeln heran. Die Metamorphose zu Jungfröschen erfolgt nach etwa 70 Tagen. Die Jungtiere sind anfangs dunkelbraun mit schwarzer Rautenzeichnung auf dem Rücken und färben sich etwa im Alter von acht Wochen um. Die Haut der braun gefärbten Jungfrösche enthält noch keine Giftstoffe. Bei den Erwachsenen sind dagegen unter anderem Alkaloide wie Pumiliotoxin, Allopumiliotoxin und Homopumiliotoxin sowie Pyrrolizidine, Indolizidine und Quinolizidine in den Hautdrüsen vorhanden. Wie bei den südamerikanischen Baumsteigerfröschen ist der Giftgehalt vom verfügbaren Nahrungsspektrum – kleine Insekten und andere am Boden lebende Wirbellose – abhängig, aus dem die Goldfröschchen ihre Gifte gewinnen.

Haltung

Wie alle Mantella-Arten ist auch Mantella aurantiaca ein beliebtes Terrarientier. Die Spezies ist im Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens verzeichnet. Seit 2006 ist ein Import wildgefangener Exemplare in die Europäische Union verboten.

Commons: Goldfröschchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien