Futurismus
Der Futurismus war eine aus Italien und Russland stammende Kunstbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Dichter Filippo Tommaso Marinetti verfasste das erste futuristische Manifest 1909, dem sich der Bildhauer und Maler Umberto Boccioni mit einem Bildhauermanifest anschloss.
Ziel der Kunstbewegung war es, das Dynamische, Bewegung und Simultanität (Gleichzeitigkeit), der Zeit in der Kunst wiederzugeben.
Zentrale Themen waren Massengesellschaft, Großstadt und das Tempo des Verkehrs. Zum Erreichen ihres Zieles wandten sie zwei wesentliche Techniken an: Divisionismus und Kubismus. Diese Techniken wurden durch die Elemente des Dynamischen ergänzt. Dazu zählen beispielsweise Lichtbündelung, vibrierende Konturen sowie phasenhaft wiederholte Formvarianten. Jedoch sollte man hinzufügen, dass die Futuristen es abstreiten sich der bildnerischen Mittel bedient zu haben obwohl dies in den Werken offensichtlich ist(Umberto Boccioni "Die Straße dringt ins Haus").
Der Futurismus hatte Einfluss auf die Entwicklung von Strömungen der Moderne wie Expressionismus, Dadaismus, Surrealismus und Konstruktivismus.
Der russische Flügel des Futurismus hatte auch eine literarische Fraktion. Unter ihr sticht insbesondere der russische Lyriker Wladimir Majakowski heraus. Im Deutschland der 20er Jahre verwendete der Autor Alfred Döblin ebenfalls eine Montagetechnik, die auch unter dem Namen "Berliner Futurismus" bekannt wurde. Eines der bekanntesten Bücher, die in diesem Stil geschrieben sind, ist "Berlin Alexanderplatz" von Döblin.
Die zentralen Organe des Futurismus (Der Sturm und Die Aktion) zeigten Sympathien für Totalitarismus und Faschismus.
Fälschlicherweise werden vom Laien oft modern wirkende Gebäude als "futuristisch" bezeichnet. In diesem Fall ist der Begriff "modern" klar vom "futuristisch" zu unterscheiden.
weitere Künstler
Der italienische Futurismus hatte maßgeblichen Einfluss auf den italienischen Faschismus unter Mussolini. Marinetti bestand darauf, dass das futuristische Weltbild dem Faschismus den Weg ebnete.