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Persische Rennratte

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Persische Wüstenrennmaus
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Subordo: Mäuseverwandte (Myomorpha)
Vorlage:Familia: Cricetidae (Wühler)
Vorlage:Subfamilia: Rennmäuse (Gerbillinae)
Vorlage:Tribus: Gerbillini
Vorlage:Genus: Rennratten (Meriones)
Vorlage:Species: Persische Wüstenrennmaus
(Meriones persicus)

Die Persische Wüstenrennmaus (Meriones persicus) ist eine Rennmausart und gehört zur Gattung der Rennratten (Meriones). Sie ist im Iran, der Türkei, dem Irak, Afghanistan und Pakistan verbreitet. Dort lebt die Art in großen Familienverbänden. Diese sind dabei jedoch gegenüber Artgenossen, die nicht zum Familienverband gehören sehr aggressiv. Sie werden circa 150 bis 180 Gramm schwer und erreichen eine Körperlänge von etwa 32 Zentimetern, dabei ist der Schwanz ca. 17 Zentimeter lang. Mit einer Lebenserwartung von sechs bis acht Jahren leben sie viel länger als viele andere Vertreter der Gattung Merionus. Die Geschlechtsreife wird mit etwa drei Monaten erreicht und dann können die Weibchen ein bis zweimal im Jahr nach etwa 28 Tagen Tragzeit zwei bis zehn Junge werfen.

Lebensweise

In ihrer Heimat bevölkern die Persischen Rennmäuse in großen Familiengruppen die Steppen und Halbwüsten. Dabei bevorzugen sie felsige Gegenden bis in Höhen von 2800 Metern. Persische Rennmäuse sind exzellente Kletterer. Ohne größere Mühe könne sie selbst steile Felswände emporklettern. Auch größere Sprünge, bei denen der Schwanz als Stabilisator dient, sind für sie kein Problem. Mit Einsetzen der Dämmerung werden die Rennmäuse aktiv.

Haltung

Da es sich bei den persischen Rennmäusen um eine der größten Rennmausarten handelt, sollte auch der Käfig eine entsprechende Größe haben. 0,5 m² bei einer Höhe von 60 Zentimetern sind das Mindestmaß für einen Käfig für die Perser. Dabei sollte der Käfig zum Klettern eingerichtet sein. Mittels größerer Steine, die aufgeschichtet werden sollten, kann der Käfig biotopgerecht eingerichtet werden. Zusätzlich sollte den Tieren stets ein Unterschlupf zur Verfügung stehen. Unbedingt erforderlich ist die Gabe von Sand, da das Fell der Perser ansonsten leicht verfettet und es zu Erkältungskrankheiten kommen kann. Der Sand kann dabei als Einstreu benutzt werden oder er wird, wenn handelsübliches Kleintierstreu als Eintreu verwandt wird, in einer großen Schale als Sandbad gereicht. Zum Bau und Auspolstern von Nestern sollte man den Tieren Heu und Stroh zur Verfügung anbieten. Gerne angenommen werde auch Hundehaare. Persische Rennmäuse können ausgesprochen zahm werden und lieben es dann, auf ihrem Pfleger herumzuklettern. Dies macht sie zu liebenswerten Pfleglingen, die allerdings regelmäßige Zuwendung von ihrem Menschen erwarten.

Ernährung

Persischen Rennmäusen sind als Bewohner von Halbwüsten und Wüsten an spärliche, fettarme Kost gewöhnt. Normales Gerbilfutter ist deshalb zu nährstoffreich und kann bei dauerhafter Gabe zu Organschäden führen. Als Grundfutter dient deshalb eine Saatenmischung aus Exotenfutter und Kanarienfutter. Zusätzlich erhalten die Tiere regelmäßig Ei- und Insektenfutter, wie es für Ziervögel angeboten wird. Mindestens einmal wöchentlich sollten die Perser Lebendfutter in Form von Heuschrecken oder Mehlwürmern erhalten. Wasser sollte stets zur Verfügung stehen, wird aber von einigen Tieren kaum angenommen.

Vergesellschaftung

Werden die Tiere als Jungtiere zusammengesetzt, gibt es keinerlei Schwierigkeiten bei der Vergesellschaftung. Auch bei geschlechtsreifen Tieren ist eine Gruppenhaltung möglich, Probleme gibt es jedoch beim Zusammensetzen adulter Tiere, da diese ihr Revier gegen fremde Tiere verteidigen und es dabei auch zu tödlichen Verletzungen bei den Tieren kommen kann. Deshalb sollte hier die gleichen Vorsichtsmaßnahmen angewandt werden, die sich auch bei Mongolischen Wüstenrennmäusen ("Meriones unguiculatus") bewährt haben. Im Hinblick auf die eher seltenere Verbreitung in Menschenobhut sollte einer paarweisen Unterbringung Vorrang gegeben werden, da nur so gesicherte Aussagen über die Abstammung der Tiere getroffen werden können.

Zucht

Die Zucht von persischen Rennmäuse wird teilweise als äußerst schwierig beschrieben. Bei anderen Haltern gelingt sie jedoch ohne Probleme. Allerdings ist die Reproduktionsrate mit ein bis zwei Würfen pro Jahr recht niedrig. Oftmals findet man in der Literatur auch die Angabe, dass die Perser erst mit einem Jahr geschlechtsreif sind. Aber es sind Fälle bekannt, bei denen bereits drei Monate alte Tiere erfolgreich Nachwuchs hatten. Ein interessantes Verhalten zeigen die Perser nach der Geburt der Jungtiere, in dem sie die Jungtiere in ihrem Unterschlupf regelrecht einbuddeln, sobald die Elterntiere den Bau verlassen. Dies dient in der Freiheit dem Schutz der Jungen vor Feinden und sollte den Züchter nicht dazu verführen, die Jungen aus Angst vor dem Ersticken auszugraben, da eine derartige Störung evtl. mit dem Verlassen der Jungen durch die Elterntiere quittiert wird.