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Sankt Augustin

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Wappen Deutschlandkarte
Sankt Augustin
Deutschlandkarte, Position der Stadt Sankt Augustin hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 46′ N, 7° 11′ OKoordinaten: 50° 46′ N, 7° 11′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Höhe: 65 m ü. NHN
Fläche: 34,22 km2
Einwohner: 55.844 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 1632 Einwohner je km2
Postleitzahl: 53757
Vorwahl: 02241
Gemeindeschlüssel: 05 3 82 056Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: 8 Stadtteile/Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
53757 Sankt Augustin
Website: www.sankt-augustin.de
Bürgermeister: Klaus Schumacher (CDU)
Lage der Stadt Sankt Augustin im Rhein-Sieg-Kreis
KarteRheinland-PfalzBonnKölnKreis EuskirchenOberbergischer KreisRheinisch-Bergischer KreisRhein-Erft-KreisAlfterBad HonnefBornheim (Rheinland)EitorfHennef (Sieg)KönigswinterLohmarMeckenheim (Rheinland)MuchNeunkirchen-SeelscheidNiederkasselRheinbachRuppichterothSankt AugustinSiegburgSwisttalTroisdorfWachtbergWindeck
Karte

Sankt Augustin ist eine Stadt im Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Sie entstand bei der nordrhein-westfälischen Gebietsreform 1969 und liegt im Verdichtungsraum Bonn. Namensgeber ist der Schutzpatron der ansässigen Steyler Missionare, der heilige Augustinus (* 354; † 430).

Geographie

Sankt Augustin liegt im Südosten der Kölner Bucht, genauer in der Siegniederung, einem weitgehend ebenen Bereich zwischen dem Rhein und den Ausläufern des Bergischen Landes und des Siebengebirges. Im Westen grenzt es ohne geographische Trennung an Bonn an, im Norden bildet der Unterlauf der Sieg eine natürliche Grenze zu Troisdorf und Siegburg, und der Beginn des Hügellandes markiert grob die Grenzen zu Hennef im Osten, Königswinter im Südosten und Bonn im Südwesten.

Die Ortsteile Hangelar inkl. Niederberg, Sankt Augustin-Ort, Niederpleis inkl. Schmerbroich und Mülldorf liegen entlang der Verbindungslinie Bonn-Siegburg. Sie bilden den bis auf kleinere Freiflächen durchgängig bebauten Hauptteil der Stadt. Nur Menden und Meindorf im Norden, Buisdorf im Osten und Birlinghoven im Süden sind durch größere Wiesen, Felder und im Falle Birlinghovens einen Wald abgesetzt. In Niederpleis erhält die Sieg ihren letzten linken Zufluss, den Pleisbach.

Stadtgliederung

Sankt Augustin besteht aus acht Stadtbezirken, die nach der nordrhein-westfälischen Gemeindeordnung über einen eigenen Ortsvorsteher verfügen.

Stadtbezirk Einwohner
laut Stadtverwaltung
Juli 2007
Fläche
Birlinghoven 1.952 3,2 km²
Buisdorf 3.275 3,5 km²
Hangelar
(mit Niederberg)
9.195 6,7 km²
Meindorf 2.929 2,1 km²
Menden 10.229 7,2 km²
Mülldorf 9.386 2,1 km²
Niederpleis
(mit Schmerbroich)
12.315 6,9 km²
Ort 6.556 2,6 km²

Geologie

Der Untergrund besteht im Großteil des Stadtgebietes aus geologisch jungen (erst im Quartär entstandenen) Kies- und Sandablagerungen. Die Oberfläche bildet eine 0,5 bis 2 m dicke Hochflutlehmschicht, die in der Nähe der Flüsse und Bäche abgewaschen ist, die Aueböden sind somit nährstoffärmer. In den höheren Lagen im Südosten dominieren Sande, Tone und Tuffe mit einer bis zu 15 m dicken, landwirtschaftlich sehr gut geeigneten Lößdecke.

Geschichte

In der Zeit vom 6. bis zum 9. Jahrhundert wurden die Herrschaftsgebiete Franken in sogenannte Gaue (Verwaltungsbezirke) eingeteilt. Das heutige Sankt Augustiner Stadtgebiet zählte zum Auelgau, der 722/723 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird. Der Sitz des Comes/Grafen war die Burg auf dem Michaelsberg in Siegburg. Mitte des 11. Jahrhunderts kam es zu einem Machtkampf zwischen Pfalzgraf Heinrich und Erzbischof Anno II. von Köln. Als Anno den Pfalzgrafen besiegte, gründete er auf dem Michaleberg das Benediktinerkloster, die heutige Abtei Michaelsberg.

Das heutige Stadtgebiet war im Mittelalter ein ständiger Zankapfel zwischen den jeweils herrschenden Fürsten. Die Streitigkeiten zwischen dem Grafen von Sayn (Westerwald) und dem Grafen von Berg (Stammsitz bei Altenberg, später Burg an der Wupper) mündeten in der Tatsache, dass 1363 nach ursprünglicher Verpfändung die Herrschaft Blankenberg durch Nichteinlösung an den Grafen Wilhelm II. von Berg fiel.

Ende des 15. Jahrhunderts gehörte dann der gesamte heutige rechtsrheinische Rhein-Sieg-Kreis zum Herzogtum Berg. Dieses Herzogtum war verwaltungsmäßig in Ämter eingeteilt. Diese Ämter waren ihrerseits in Honnschaften aufgeteilt.

Die Honnschaften Buisdorf, Mülldorf und Niederpleis waren dem Kirchspiel Niederpleis zugehörig. Meindorf, Obermenden und Niedermenden dem Kirchenspiel Menden, Holzlar und Hangelar dem Kirchspiel Vilich und die Honnschaft Birlinghoven dem Kirchspiel Stieldorf. Sie alle zählten zum Amt Blankenberg.

Im Rahmen der napoleonischen Kriege kam das Herzogtum Berg 1806 unter französische Herrschaft. 1808 erfolgte eine einschneidende territoriale Neuordnung durch Napoleon. Die sogenannte Munizipalverwaltung wurde eingeführt. An der Spitze stand nunmehr ein Maire, ein Bürgermeister, der die kommunalen Geschäfte leitete. Nach dem Rückzug der französischen Truppen 1813 existierte für zwei Jahre lang eine provisorische Führung.

Im Jahre 1815 wurde das heutige Stadtgebiet vom Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugesprochen. Es zählte innerhalb der Rheinlande zur Provinz Jülich-Kleve-Berg und zum Kreis Siegburg (Zusammenlegung mit dem Kreis Uckerath 1825 zum Siegkreis) und nannte sich nunmehr Bürgermeisterei Menden (ab 1926 Amt Menden (Rheinland)).

Das 20. Jahrhundert hat für das heutige Sankt Augustiner Stadtgebiet mehrere kommunale Gebietsänderungen aufzuweisen.

Am 1. Juli 1906 wechselte der Ort Zange von der Gemeinde Mülldorf zur Stadt Siegburg. 1927 wird der Ortsteil Deichhaus, der bis dahin zur Gemeinde Buisdorf gehörte, auch der Stadt Siegburg übergeben. Beide Gemeinden erhalten von der Stadt Siegburg finanzielle Entschädigungen für den Gebietsverlust.

1935 werden die Gemeinden Ober- und Niedermenden zu Menden (Rheinland) zusammengelegt.

Folgende Gemeinden zählten nun zum Amt Menden: Buisdorf, Hangelar, Meindorf, Menden, Mülldorf, Niederpleis und Holzlar. Friedrich-Wilhelms-Hütte, das zur Gemeinde Menden gehörte, fiel bei der letzten kommunalen Neugliederung 1969 an Troisdorf und Holzlar an Bonn. Birlinghoven gehörte bis 1969 zur Gemeinde Stieldorf.

Die Siegburger Bahn der Bonner Stadtbahn wurde 1911 in Betrieb genommen. Das Missionshaus St. Augustin gibt es seit 1913.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das heutige Stadtgebiet von Sankt Augustin durch Fliegerbomben und später durch Artillerie schwer in Mitleidenschaft gezogen. Ein beträchtlicher Teil der Zerstörung entstand in den letzten Kriegswochen durch deutsche Artillerie, als die Sieg südliche Frontlinie des Ruhrkessels war.[2]

In den 30er und 50er Jahren gab es bereits erfolglose Versuche, die Gemeinden des Amtes Menden zu einer Gemeinde zusammenzulegen. Im Zuge der Gebietsreform 1969 (Bonn-Gesetz) wurde diskutiert, das Gebiet des Amtes Menden auf die Städte Bonn, Siegburg und Troisdorf aufzuteilen. Man bevorzugte jedoch die Neugründung der Gemeinde Sankt Augustin.

Stadtzentrum heute

In den 70er Jahren wurde auf dem Gebiet des Stadtteils Sankt Augustin-Ort ein Stadtzentrum mit Rathaus, Marktplatte, Einkaufszentrum und zahlreichen weiteren Büro- und Gewerbegebäuden gebaut. In den 80er Jahren wurde dem Stadtzentrum noch ein Hotel und ein Ärztehaus hinzugefügt. Außerhalb des Marktplatten-Ringes befinden sich noch das Postgebäude, das Finanzamt Sankt Augustin, das Rhein-Sieg-Gymnasium mit Aula, die Kinderklinik mit Herzzentrum und ein Altenheim.

In den 70er Jahren wurde das Schulzentrum Niederpleis gebaut mit einer 6-fach Turnhalle, einem Hallenbad, einer Haupt- und Realschule sowie dem Albert-Einstein-Gymnasium.

1977 erhielt die Gemeinde Sankt Augustin die Stadtrechte.

Mitte der 80er Jahre wurde die Autobahn A 560 entlang des alten Siegdammes gebaut. Sie verbindet seit 1988 die A 3 mit der A 59 und stellt heute eine wichtige Verbindung dar.[3]

Als weiteres großes Bauprojekt wurde die Zweigstelle der 1995 gegründeten Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg in Betrieb genommen. Das Hauptgebäude wurde 1999 eröffnet, ein Erweiterungsbau 2005.

Am 11. Mai 2009 geriet Sankt Augustin bundesweit in die Schlagzeilen. Im Albert-Einstein-Gymnasium ereignete sich eine Messerstecherei. Diese Tat sollte laut Polizeiberichten in einem Amoklauf enden. In der Schule fand man in einem Rucksack auf einer Damentoilette Molotov-Cocktails und eine Gaspistole. Bei der Täterin soll es sich um eine 16 jährige Ukrainerin handeln. Die Verdächtige wurde noch am selben Abend in Polizeigewahrsam genommen.

Religionen

Missionshaus der Steyler Missionare

In Sankt Augustin-Ort steht das Missionshaus St. Augustin der Steyler Missionare (SVD). Seit 1932 gehört zum Kloster eine Philosophisch-Theologische Hochschule. Während des Nationalsozialismus wurden die Steyler enteignet und vertrieben, kehrten aber 1945 wieder zurück und bauten die im Krieg beschädigten Gebäude wieder auf. Seitdem kamen viele weitere Gebäude und Institute hinzu, insbesondere 1973 das Ethnologische Museum „Haus Völker und Kulturen“ und die Steyler Bank.

Nach dem Missionshaus benannte sich zunächst die Siedlung, aus der der heutige Stadtteil Sankt Augustin-Ort hervorging, in St. Augustin. Bei Gründung der Gemeinde Sankt Augustin 1969 übernahm die Gemeinde und heutige Stadt diesen Namen.

Die katholische Pfarrkirche St. Martinus im Stadtteil Niederpleis gilt als ältestes Gebäude im Stadtgebiet.

Im Stadtgebiet gibt es mehrere katholische und evangelische Kirchengemeinden.

Ursprünglich war geplant, die Abschlussmesse des Weltjugendtages 2005 mit Auftritt des Papstes auf den Wiesen des Hangelarer Flugplatzes stattfinden zu lassen, diese wurde letztlich auf das Marienfeld zwischen Kerpen und Frechen verlegt.

Politik

Das Sankt Augustiner Rathaus

Stadtdirektoren

  • 1969–1977 Ulrich Syttkus
  • 1977–1996 Dr. Walter Quasten (CDU)

Bürgermeister

1996 wurde in Sankt Augustin die Doppelspitze abgeschafft. Anke Riefers (vorher ehrenamtliche Bürgermeisterin) wurde vom Rat der Stadt zur ersten hauptamtlichen Bürgermeisterin gewählt und damit Nachfolger von Stadtdirektor Dr. Quasten als Verwaltungschef.

  1. 1969–1989: Karl Gatzweiler (CDU) (erster Bürgermeister der Stadt Sankt Augustin)
  2. 1989–1994: Wilfried Wessel (CDU)
  3. 1994–1995: Anke Riefers (SPD)
  4. 1995: (kommissarisch) Hans Jaax (SPD)
  5. 1995–1999: Anke Riefers (SPD)
  6. seit 1999: Klaus Schumacher (CDU)

Stadtrat

Die 50 Sitze des Stadtrats verteilen sich wie folgt:


(Stand: 13. Februar 2009)

Die Fraktionen der CDU und der FDP haben eine Zusammenarbeit in Form einer Koalition vereinbart.

Wappen

Die Blasonierung des Wappens in der städtischen Hauptsatzung lautet: „Das Stadtwappen zeigt im Schildhaupt in Silber (Weiß) einen schreitenden, doppeltgeschwänzten, blau bewehrten, blau bezungten und blau gekrönten roten Löwen; darunter ein von blau nach silber (weiß) 16-fach geschachtes Feld.”

Durch kommunale Neugliederung (Bonn-Gesetz vom 10. Juni 1969) wurden die Gemeinden Buisdorf, Hangelar, Meindorf, Menden (Rheinland), Niederpleis, Siegburg-Mülldorf sowie die Ortschaft Birlinghoven zur Gemeinde Sankt Augustin zusammengeschlossen. Die neu entstandene Gemeinde übernahm das Wappen, das 1936 der Oberpräsident dem Amt Menden verliehen hatte. Es zeigt den Bergischen Löwen als Hinweis auf den alten Landesherrn, den Herzog von Berg; das Schachmuster entstammt dem Wappen der Ortsherren von Menden.

Kinder- und Jugendparlament

Das Kinder- und Jugendparlament besteht seit 1991.

Städtepartnerschaften

Sankt Augustin unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Birlinghoven

Bauwerke

Erhaltene Altstadtteile mit rheinischen Fachwerkhäusern gibt es in Birlinghoven, Buisdorf, Hangelar, Menden und Niederpleis. Das älteste Gebäude der Stadt ist die Pfarrkirche Niederpleis, die in Teilen bis ins 12. Jahrhundert zurückgeht; in diesem Ortsteil finden sich auch ein Rittersitz und eine historische Mühle. Das Schloss Birlinghoven wurde von 1901 bis 1903 im Stil englischer Landschlösser erbaut, zu ihm gehören eine Orangerie und eine in den Birlinghovener Wald übergehende Parkanlage. Momentan gehört das Schloss zum Campus des Fraunhofer Institutszentrums Birlinghoven und ist nicht ohne vorherige Ankündigung zu besichtigen.

Museen

Über die Stadt hinaus bekannt ist das Haus Völker und Kulturen der Steyler Missionare, seine Schwerpunkte liegen auf Exponaten aus Schwarzafrika, Papua-Neuguinea, China und Äthiopien.

Kulturelles Angebot

Theater-, Kabarett- und Musikveranstaltungen finden im Schloss Birlinghoven, dem Haus Menden, den Aulen der Schulen und diversen kleineren Einrichtungen statt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Wie überall im Rheinland wird in Sankt Augustin Karneval gefeiert. Die Tollitäten sind das Prinzenpaar der Stadt Sankt Augustin, das Prinzenpaar von Menden und das Kinderprinzenpaar von Meindorf (Prinz und Prinzessin). Es gibt einen Hauptzug in Sankt Augustin, der von Niederpleis über Mülldorf nach Sankt Augustin-Ort verläuft, sowie Stadtteilzüge in Birlinghoven, Hangelar, Meindorf und Menden. Zusätzlich finden sich jedes Jahr an Weiberfastnacht hunderte Jugendliche zu einer Feier auf der Marktplatte (Karl-Gatzweiler-Platz) zusammen. Jedes Jahr an Karnevalsfreitag ist die Rathauserstürmung.

Einmal jährlich findet die Kirmes „Hangelarer Spektakel“ statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die B 56 verbindet Sankt Augustin mit Bonn. Die Strecke der Siegburger Bahn verbindet die Stadt Sankt Augustin mit der Kreisstadt des Rhein-Sieg-Kreises Siegburg sowie mit der Bundesstadt Bonn und im weiteren Streckenverlauf mit Königswinter und Bad Honnef über die Linie 66. An Schultagen verkehrt außerdem die Linie 67 in Richtung Bonn-Bad Godesberg. Haltestellen sind Sankt Augustin Mülldorf,Sankt Augustin Markt, Sankt Augustin Kloster und Sankt Augustin Ort.[4] Der einzige Haltepunkt der deutschen Bahn befindet sich in Menden und liegt an der Rechten Rheinstrecke. In unmittelbarer Nachbarschaft und über die Stadtbahn angeschlossen befindet sich der ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn. Drei Autobahnanbindungen an die A 560 gibt es in Menden, Mülldorf und Niederpleis, eine an die A 59 nahe Hangelar in Bonn. Im Osten tangiert die A 3 Sankt Augustin und ist über die Auffahrt zur A 560 in Niederpleis unmittelbar angebunden. Wichtigste überregionale Busverbindung ist die Linie 640 von Siegburg über Sankt Augustin bis Bonn Hauptbahnhof. Die Linie 540 verkehrt ebenfalls auf dieser Strecke, jedoch beginnt bzw. endet die Fahrt in Sankt Augustin statt in Siegburg. Sofern die Stadtbahn Linie 66 wegen Gleisbehinderungen nicht verkehren kann und keine Ersatzbusse seitens der Verkehrsbetriebe organisiert sind, stellt die Buslinie 640 bzw. 540 die Ausweichalternative dar. Die Fahrtzeit ist jedoch erheblich länger. [5]

Blick über die Marktplatte

Ansässige Unternehmen

In Sankt Augustin existieren mehrere Gewerbegebiete mit einigen Industriebetrieben, insbesondere im Kunststoffsektor, etwa die Kuhne GmbH. Der HUMA Einkaufspark ist eines der größten Einkaufszentren der Region, größte Mieter sind Real, Saturn, Adler und Karstadt. Sankt Augustin ist außerdem Sitz des RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung, der das älteste Umweltzeichen der Welt verleiht, den Blauen Engel. Der Flugplatz Bonn-Hangelar ist der größte Segelflugplatz der Region, einer der ältesten Flugplätze Deutschlands und auch einer der ältesten der Welt. Die einzige Missionsbank in Deutschland, die Steyler Bank, hat ihren Unternehmenssitz in der Stadt.


Forschung

Sankt Augustin ist Sitz des BGIA - Institut für Arbeitsschutz, eines Forschungs- und Prüfinstituts der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), sowie von drei Fraunhofer-Instituten.

Folgende Fraunhofer-Institute (ehemals Institute der GMD) befinden sich in auf dem Campus von Schloss Birlinghoven:

Bildung

Seit 1932 ist Sankt Augustin Sitz der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD der Steyler Missionare. Seit 1995 hat die Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg mit den drei Fachbereichen „Wirtschaftswissenschaften“, „Elektrotechnik, Maschinenbau und Technikjournalismus“ sowie „Informatik“ ihren Sitz in der Stadt.

Darüber hinaus weist Sankt Augustin folgende Schulen auf:

  • Albert-Einstein-Gymnasium
  • Rhein-Sieg-Gymnasium
  • Realschule Niederpleis
  • Realschule Menden
  • Hauptschule Niederpleis
  • Hauptschule Menden
  • Heinrich-Hanselmann-Schule (Förderschule für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)
  • Gutenbergschule (Förderschule für den Förderschwerpunkt Lernen)
  • Astrid-Lindgren-Schule (Förderschule für den Förderschwerpunkt motorische Entwicklung/Schule für Kranke)
  • Rheinische Förderschule, Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, Sankt Augustin
  • Freie Waldorfschule im Siegkreis, Hangelar

sowie 9 Grundschulen.

Außerdem gibt es verschiedene Einrichtungen der Berufsbildung und sonstigen Weiterbildung:

Verbände, Körperschaften und sonstige Vereinigungen

Insbesondere aufgrund der Nähe zur politisch bedeutenden Bundesstadt Bonn ist Sankt Augustin Standort mehrerer bundesweit tätiger Vereinigungen und auch Standort von Bundesbehörden selbst. Die bekannteste Einrichtung ist der Hauptstandort der Bundespolizei im Stadtteil Hangelar.

Die Kinderklinik in Sankt Augustin-Ort genießt in der Region ein großes Ansehen. In ihr ist außerdem eines der vier deutschen Kinderherzzentren untergebracht.

Bundeseinrichtungen

Vereinigungen und Verbände

Sankt Augustin ist Sitz nachstehender bundesweit tätiger Einrichtungen:

Persönlichkeiten

  • Dieter Dowe (* 1943), Historiker
  • Patricia Hanebeck (* 1986), dt. Fußballspielerin, geboren und aufgewachsen in Sankt Augustin, ehemalige Fußballspielerin beim FC Sankt Augustin
  • Klaus Kinkel (* 1936), Politiker und ehemaliger deutscher Justiz- und Außenminister
  • Rudolf Kowalski (* 1948), Schauspieler
  • Yrsa von Leistner (1917 - 2008), Künstlerin
  • Karl Lennartz (* 1940), Präsident des ISOH (Internationalen Society of Olympic Historians) und seit 1972 SPD Kommunalpolitiker
  • Ingrid Matthäus-Maier (* 1945), Vorstandssprecherin der KfW-Bankengruppe und frühere Bundestagsabgeordnete
  • Jiří Nečas (* 1955), Künstler
  • Sven Plöger (* 1967), Meteorologe und Moderator
  • Ute Wessel (* 1953), Goldmedaillengewinnerin im Fechten
  • Tanja Otto (* ?), Möchtegern-Amokläuferin

Literatur und Quellen

  • Hans Luhmer: Von der Bürgermeisterei Menden zur Gemeinde Sankt Augustin In: Beiträge zur Stadtgeschichte, herausgegeben vom Stadtarchiv Sankt Augustin. Heft 20, 1994, ISSN 0936-3483

Einzelnachweise

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. Stadtarchiv Sankt Augustin: Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Amt Menden/Rheinland. In: Beiträge zur Stadtgeschichte, Heft 43, Siegburg 2005, ISSN 0936-3483, ISBN 3-935005-89-X
  3. Landschaftsverband Rheinland – Rheinisches Autobahnamt Köln: A 560 Bundesautobahn St. Augustin–Hennef, Köln 1988
  4. Minifahrpläne der Stadtwerke Bonn 2008/2009 zu den Linien 66 und 67
  5. Minifahrpläne des VRS 2009
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