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Ferdinand Lassalle

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Ferdinand Lassalle

Ferdinand Lassalle (* 11. April 1825 in Breslau; † 31. August 1864 in Carrouge nahe Genf) war ein deutscher Schriftsteller, Politiker, Staatssozialist und Arbeiterführer.

Die Schuljahre

Der Sohn eines wohlhabenden jüdischen Seidenhändlers besuchte von 1835 bis 1840 das Gymnasium in Breslau. Der junge Ferdinand Lassalle entwickelte sich schon früh zu einem Menschen, der sich seine

Die Studienjahre

Lassalles großer Kampfgeist lässt sich in seinen Eintragungen erkennen, die er schon während seiner Jugendzeit in sein Tagebuch niederschrieb. So beschreibt er bereits mit 15 Jahren Deutschland als einen „großen Kerker mit Menschen, deren Rechte von Tyrannen mit Füßen getreten werden“. Ferdinand Lassalle verlässt später die Handelsschule, weil es ihm nicht genügt sein Leben einzig und allein dem Handel zu widmen. Er will sich mit intellektuelleren Dingen beschäftigen und diese studieren. So beschließt er am 26. August 1840 Schriftsteller zu werden und für die Freiheit und Rechte der Menschen und der Völker zu Kämpfen. Lassalle verließ, wie schon zuvor erwähnt, die Handelsschule. 1843 legte er in Breslau die Reifeprüfung ab. Er kehrte, so unglaublich das auch erscheinen mag, gegen den Willen des Vaters zurück ins Elternhaus und versteckte sich mit der Deckung von Mutter und Schwester in einem Dachstübchen. Er studierte dort die Texte die er brauchte um das Examen zu bestehen, um sich an der Universität Breslau bzw. später in Berlin für die Fächer Geschichte, Archäologie, Philosophie und Philologie einschreiben zu können. Er bestand das besagte Examen und präsentierte nun seinem Vater das Ergebnis. Er gab daraufhin sein Einverständnis und ließ ihn an der Universität studieren. Jedoch sehr widerwillig, da er besorgt war, dass sein Sohn sich mit diesen Studien nicht ernähren könnte.

Seine Hinwendung zur Philosophie

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Ferdinand Lassalle war schon früh von Hegels Ideen fasziniert. Er übernahm die Idee Hegels, dass der Staat eine „Einheit der Individuen in einem sittlichen Ganzen, eine Einheit, welche die Kräfte aller einzelnen millionenfach vermehrt“. Diese Ideen überträgt Lassalle später dann der deutschen Sozialdemokratie. In seinen Jahren als Student widmete er sich fast ausschließlich der Arbeit mit Texten und Ausarbeitung von eigenen Ideen. Er vernachlässigte sogar Dinge, wie Essen, um so möglichst viel Zeit für seine Wissenschaften zu haben. Wie schon gesagt, ließ sich in seinem gesamten Verhalten ein großer revolutionärer Kampfgeist erkennen. Manche bezeichnen Lassalle gar als Wunderkind. In seinen Hochschuljahren von 1843 bis 1846 widmete sich Ferdinand Lassalle ganz der wissenschaftlichen Arbeit und studierte Texte Hegels, Heines, Goethes, Fichtes, etlichen anderen großen deutschen Dichtern und Heraklits. Lassalles philosophisches und äußerst anspruchsvolle Hauptwerk war »Die Philosophie Herakleitos des Dunkeln von Ephesos«. Mit dieser Arbeit wollte er Anerkennung in den Kreisen der Intellektuellen erreichen und schließlich die Möglichkeit erlangen, Professor an einer Universität zu werden. Unter dem Einfluss der Schriften von Ludwig Börne, Heinrich Heine, der Junghegelianer und des utopischen Sozialismus wandte er sich frühzeitig demokratischen und sozialistischen Ideen zu und begrüßte den schlesischen Weberaufstand von 1844.

Die einzelnen Geschichtsperioden betrachtete Lassalle als verschiedene Entwicklungsstufen der Idee der Freiheit, die Klassen als Träger unterschiedlicher Prinzipien, in denen sich die Selbstbestimmung der Idee verkörpere. Den Volksmassen schrieb er keine revolutionäre Kraft zu. Sie waren für ihn nur das Objekt der zur Erkenntnis der Idee gelangten Führer. Den Staat fasste er als Verkörperung der allgemeinen menschlichen Sittlichkeit auf.

Erste persönliche Irrwege

Gedenkplatte im ehemaligen Haus der Gräfin in der Düsseldorfer Friedrichstraße

Mit 20 Jahren lernte er die doppelt so alte Sophie Gräfin von Hatzfeldt in Berlin kennen. Sie trennte sich von ihrem Ehemann, mit dem sie verheiratet wurde, weil dieser sie ständig mit Mätressen und anderen Frauen betrog. Lassalle nahm sich ihrer Probleme an und vertrat sie, nach eingehenden Studien im Fachgebiet Rechtswissenschaften, über neun Jahre (von 1846 bis 1854) hinweg vor 36 Gerichten. Lassalle tat dies aufgrund seines Rechtsverständnisses, aber wohl auch aus persönlichen Gründen. Denn er gewann durch den Prozess ein beachtliches Vermögen. Darüberhinaus wohnte Lassalle in den Jahren 1856/57 im Hause der Gräfin in Düsseldorf.

Ob Ferdinand Lassalle eine Beziehung mit der Gräfin führte, ist nicht bekannt, jedoch stark anzunehmen, da sie ihn in seinen Gedanken und Ideen stützte und ihn über Jahre hinweg unterstützte. Im Februar 1848, noch während den Prozessen mit der Gräfin, saß Lassalle ein halbes Jahr in Gefangenschaft, weil er der Verleitung des Diebstahls einer Kassette mit wichtigen Dokumenten bezichtigt wurde. Von seiner Rede und seiner Eloquenz zu tiefst beeindruckt, sprachen die Geschworenen Lassalle im August 1848 frei. Darauf stürzte er sich wieder in die Arbeit im demokratischen Volksklub und kämpfte als Führer der Volksbewegung in Düsseldorf für Gerechtigkeit und gegen die Unterdrückung. In dieser Zeit Er trat dabei in persönlichen Kontakt zu Marx und Engels und zählte sich selbst, was wieder von seinem äußerst starken Selbstbewusstsein zeugt, zu deren Mitstreiter. Er las das "Kommunistische Manifest" und verfolgte aufmerksam die "Neue Rheinische Zeitung".

Lassalles Aktivität in der Revolutionszeit

Als die Nationalversammlung aus Frankfurt ausgewiesen und in Berlin der Belagerungszustand verhängt wurde, rief Lassalle im November 1848 für die Steuerverweigerung und die Bewaffnung der Bürger auf. So schreibt er im sog. »Bauernführer« „[...] sorgt für Munition. In Düsseldorf geht der Kampf bald los“. Einen Tag nach der Veröffentlichung des Textes, wurde Ferdinand Lassalle wieder verhaftet. Zwar sprachen ihn die Geschworenen frei, jedoch ließ man ihn nicht gehen, weil er vor das Korrektionstribunal gestellt wurde und dieses ihn im Juli 1849 zu weiteren sechs Monaten Haft verurteilte. Später erwiesen sich seine Gefängnisaufenthalte als einen glücklichen Zufall für Lassalle, denn er konnte so nach der fehl- und niedergeschlagenen Revolution 1848 nicht in den Kommunistenprozess von 1849 verwickelt werden. Er konnte, ganz im Gegensatz zu anderen Sozialisten und Kommunisten, in Deutschland bleiben und nannte sich deshalb den „letzten Mohikaner“. Lassalle stand nach seinem Gefängnisaufenthalt in regem Kontakt zur Arbeiterklasse und wurde in Düsseldorf von der Polizei überwacht und als extrem gefährlich eingestuft. Das Verhältnis zu Karl Marx, das er von 1849 bis 1862 aufrecht erhielt, verschlechterte sich über die Jahre, weil er nun in direkter Konkurrenz zu ihm stand.

Philosophisch blieb er dem Hegelianismus verbunden. Eine materialistische Weltanschauung eignete er sich nicht an. Er arbeitete zwar mit dem Bund der Kommunisten zusammen; seine Aufnahme als Mitglied lehnte die Kölner Zentralbehörde wegen seiner Verstrickung in den Hatzfeldprozess ab. 1851 gründete Lassalle einen illegalen Zirkel revolutionärer Arbeiter in Düsseldorf und propagierte sozialistische Ideen. 1851/1852 unterstützte er die Angeklagten im Kölner Kommunistenprozess.

Die Bezahlungen der Gräfin, deren Prozesse er gewonnen hatte, weil der klagende Graf aufgab, ließen ihm die Freiheit sich voll zu entfalten. In den darauffolgenden Jahren schrieb Lassalle einige seiner wichtigsten Werke, darunter auch Dichtungen wie das Drama "Franz von Sickingen" (1858) und sein juristisches Werk "Das System der erworbenen Rechte" (1861). Er studierte auch wieder seinen Lieblingsphilosophen Heraklit. Gegen Ende 1858 gelang es Lassalle dauerhaftes Aufenthaltsrecht in Berlin zu erlangen.

Neue Gedenktafel

Er wohnte und arbeitete von 1859 bis 1863 in der Bellevuestraße 13. An diesem Haus hatte die Stadtverwaltung 1928 eine Gedenktafel angebracht, die aber schon 1933 von den Nazis entfernt wurde. Das Haus selbst musste 1938 den Germania-Planungen weichen. Am 11. April 2005 wurde im Gehweg am Standort des Hauses eine Gedenktafel enthüllt, in der die alte Gedenktafel zitiert wird.

Während der politischen Krise 1859 veröffentlichte er die Schrift "Der italienische Krieg und die Aufgabe Preußens", in der er auf eine Stärkung der Stellung Preußens in Deutschland orientierte, weshalb er von Marx und Engels heftig kritisiert wurde.

Erster politischer Versuch einer politischen Betätigung

In den Jahren 1862 bis 1864 war der Höhepunkt seiner politischen Aktivitäten erreicht. König Wilhelm I. löste aufgrund der Ablehnung seines Antrags nach Stärkung der Militärmacht den preußischen Landtag auf. Nach den Neuwahlen des Landtags, der zumeist aus liberalen Bürgern und Gutsherren bestand, wurde der Antrag erneut abgelehnt. Der König ließ den Landtag wieder auflösen, jedoch brachte die erneute Wahl nicht die erhoffte Lösung. Im Gegenteil – die Opposition war noch stärker als zuvor. Deshalb holte Wilhelm I. den Vertreter des brandenburgischen Adels Otto von Bismarck in die Regierung. Dieser setzte sich über die Verfassung hinweg und genehmigte die Erweiterung und den Ausbau der militärischen Macht. Der Kampf zwischen der alten Königs- und der neuen Parlamentsmacht war entfacht. Lassalle nutzte die Gunst der Stunde und sah in der ganzen Aufregung die Gelegenheit, wirkend in die Politik einzugreifen. Er versuchte zuerst mit der Fortschrittspartei, die oppositionell zur monarchischen Herrschaft stand, in Einklang zu kommen und sie für den Kampf gegen den König und für die Demokratie zu gewinnen. Dies gelang ihm jedoch nicht und kritisierte die Fortschrittspartei von dann ab aufs schärfste.

Im April 1862 wandte sich Lassalle mit einem Vortrag an die wieder auflebende deutsche Arbeiterbewegung, in dem er die Rolle der Arbeiter für den geschichtlichen Fortschritt betonte. Im Sommer 1862 besuchte er Marx in London und versuchte ihn für eine gemeinsame Arbeiteragitation in Deutschland zu gewinnen. Das lehnte Marx ab, da er eine Kompromittierung durch Lassalle befürchten musste. Das Leipziger Zentralkomitee, das einen Arbeitskongress vorbereitete und von Lassalle ein revolutionäres Programm erwartete, bat Lassalle im Dezember 1862 um dessen Ausarbeitung.

Erste politische Veröffentlichungen

Im April 1862 veröffentlichte Ferdinand Lassalle seine aufs feinste ausgearbeiteten Reden »Über den besonderen Zusammenhang gegenwärtigen Geschichtsperiode mit der Idee des Arbeiterstandes« (Arbeiterprogramm) und »Verfassungswesen«. Das »Arbeiterprogramm« ist die Einführung in den Sozialismus, geprägt durch seine Ideale und Ideen. Er fand Anklang in der Arbeiterschaft, und wandte sich komplett vom liberalen Bürgertum ab, denn er war der Meinung, dass Bismarck jenes vollkommen kontrolliert. Lassalle machte von je her genau das, was die Deutschen in der Revolution erreichen wollten. Sie wollten unter anderem die Redefreiheit. Lassalle schrieb und redete ungehindert und nicht zurückhaltend. Dies brachte ihm jedoch auch seine Gefängnisstrafen ein. So saß Lassalle ab dem 20. April 1863 wieder einen Monat im Gefängnis, weil er sich unschön in seiner Verteidigungsrede zur Anklage wegen des »Arbeiterprogramms« über den Sohn des Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling ausließ. Bei der Anklage wegen des »Arbeiterprogramm« an sich, musste er eine Strafe von weiteren vier Monaten hinnehmen. Lassalle klagte auch den Verfassungsbruch Bismarcks an und hielt dazu zwei eindrucksvolle Reden. Er ließ sich von nichts zurückschlagen und war zum äußersten bereit. So setzte er sich auch weiterhin für die Demokratie, für die Republik und für die arbeitende Klasse ein.

Sein Beitrag zur Gründung der deutschen Sozialdemokratie

Am 12. Februar 1863 wurde Lassalle vor das Komitee der Leipziger Arbeiterzentrale geladen. Er solle seine Ideen einbringen und die Mittel darbieten, deren sich die Arbeiterbewegung zu bedienen hätte. Ferdinand Lassalle schrieb ein 37 Seiten starkes Antwortschreiben. Das »Offene Antwortschreiben« ist der Anstoß zur Gründung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Sie ist bis heute die älteste Partei Deutschlands. Der Inhalt des Schreibens ist an die Arbeiterschaft gerichtet. Die Arbeiter müssen sich, so Lassalle, zu einer eigenen Partei zusammenschließen, ihre Interessen bündeln und Genossenschaften gründen um so ihre „legitimen Interessen befriedigen zu können“. Lassalle scheint schon nahezu übermütig, als er an einen Freund schreibt, dass diese „Wirkung des Schreibens erstaunlich sein wird“. Aber der vor Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit strotzende Lassalle wusste genau was er tat. Er verglich sich selbst auch mit großen Deutschen Dichtern und schrieb folgendes, nachdem er einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat:

Ich bin ein deutscher Dichter,

Bekannt im deutschen Land;

Nennt man die besten Namen,

So wird auch der meine genannt.

Er erreichte tatsächlich erstaunliches mit seinem Antwortschreiben an das Komitee. Wie schon erwähnt, löste das Schreiben die Gründung der SPD aus. Das Bürgertum war entsetzt über das Schreiben. Auch über die Meinung von Thomas Robert Malthus, die Ferdinand Lassalle übernahm, dass sich die Erhöhung der Löhne über das Existenzminimum hinaus auf die Geburtenzahl positiv auswirke, und das Überangebot an Arbeitskräften senke wiederum die Löhne. Diese Theorie hat sich zwar später als falsch herausgestellt, aber Lassalle war davon überzeugt.

Zur Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins

Ferdinand Lassalle wurde für fünf Jahre zum Präsidenten des »Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins« (ADAV), gegründet am 23. Mai 1863, gewählt. Seine Hauptforderungen waren:

  • das allgemeine, gleiche und dirkte Wahlrecht
  • Errichtung von Produktivgenossenschaften mit staatlichen Vorzugskrediten

Er erweckte die Zuversicht, mit Hilfe des bestehenden Staates friedlich in den Sozialismus hineinwachsen zu können. Gestützt auf seine an David Ricardo angelehnte These des ehernen Lohngesetzes lehnte Lassalle die Gewerkschaften ab. Im ADAV bildete sich um Julius Vahlteig und Wilhelm Liebknecht eine Opposition gegen Lassalle. Besonders wurde Lassalle angegriffen, dass er für eine Einigung Deutschlands unter Führung des preußischen Staates eintrat.

Lassalle trat seit Mai 1863 und 1864 einige Male in Kontakt mit Bismarck um ihn zum allgemeinen Wahlrecht zu überreden, und im Gegenzug wollte er Bismarck unterstützen. Er richtete seine Angriffe immer einseitiger gegen das liberale Bürgertum und nicht gegen den preußischen Staat mit seinem Junkertum und erweckte den Anschein, als könne die Hohenzollern-Monarchie in ein Volkskönigtum verwandelt werden.

Bismarck machte ihm konkrete Versprechungen, die er auch nach dem Krieg mit Österreich einlöste. Zuvor jedoch sprach Lassalle vor dem Staatsgerichthof, der ihn im März 1864 wegen Hochverrat anklagte, weil er die Verfassung stürzen wolle. In seiner Rede sagte Lassalle, dass er es nicht nur wolle, sondern es sogar sehr bald soweit sein wird, dass die Verfassung gestürzt sein wird. Und zwar ohne Blutvergießen. Die Hilfe Bismarcks erwähnt er darin nicht. Lassalle beabsichtigte, im September 1864 für die Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen zu werben, doch vorher fand er den Tod.

Lassalles tragisches Lebensende

Heutiger Grabstein in Breslau

Bevor Lassalle im Juli 1864 starb, erlebte er noch große Triumphe. Er wurde überall mit Freude und Jubel empfangen. Lassalle verliebte sich auf einer Kur in eine Frau namens Helene von Dönninges. Er wollte sie heiraten, aber die Eltern der Tochter waren gegen die Heirat. So forderte Lassalle den Vater von Helene, Historiker und Diplomat Wilhelm von Dönniges, zu einem Duell auf. Dieser jedoch erschien nicht selbst sondern beauftragte Helenes früheren rumänischen Verlobten Bajor Janko von Racowicza. Am 28. August 1864 trafen die beiden Kontrahenten in Carrouge aufeinander. Ferdinand Lassalle, der Begründer der Sozialdemokratie und der Arbeiterbewegung, wurde bei dem Pistolenduell tödlich getroffen und verstarb am 31. August 1864 in Carrouge nahe Genf. Er wurde auf Veranlassung seiner Mutter hin in Breslau, seinem Geburtsort, begraben. Der Grabstein, der von den Nationalsozialisten zerstört wurde, trug folgende Inschrift: „Hier ruhet, was sterblich ist, von Ferdinand Lassalle, dem Denker und Kämpfer“. Die polnische sozialistische Partei PPS errichtete ihm 1946 einen neuen Grabstein.

Lassalle selbst äußerte sich noch wenige Wochen vor seinem Tode zu seinem eigenen Leben: „Ich habe die Inventur meines Lebens gemacht. Es war groß, brav, wacker, tapfer und glänzend genug. Eine künftige Zeit wird mir gerecht zu werden wissen.“.

Freunde, Bekannte und Befürworter widmeten seinem Tode zu Ehren viele gedenkende Worte. So schrieb z.B. Jakob Audorf zu Lassalles Totenfeier die »Deutsche Arbeiter-Marseillaise«, das wohl beliebteste Arbeiterlied des 19. Jahrhunderts, um.