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Osseten

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Ossetin in der Traditionellen Bekleidung. Bild Anfang des XX Jh.

Der Hauptteil der etwa 800.000 Osseten (nach Joshua-Projekt) lebt in der russischen Republik Nordossetien-Alanien (einer Verwaltungseinheit der Russischen Föderation). In der georgischen autonomen Region Südossetien lebt nach Krieg und Abwanderung nur noch ein Bruchteil der Osseten (~40 000).

Die Osseten stammen von den Alanen ab, einem Stamm der iranischen Sarmaten.

Sprache

Das Ossetische gehört zur iranischen Gruppe der indogermanischen Sprachfamilie. Es unterteilt sich in zwei Hauptdialekte, das westossetische Digoron und das ostossetische Iron (mit dem Tual-Dialekt Südossetiens).

Die eigentlich richtigere Bezeichnung Ossisch für die Sprache der "Ossen" ist weniger geläufig als die vom benachbarten Georgischen abgeleitete Form "Ossetisch". (Georgisch "-eti" bedeutet als Endung einfach nur "Land"; "Oss-eti" heißt also "Land der Ossen")

Religion

70 % orthodoxe Christen, 30% Muslime

Kultur

Die ossetische Kultur gehört der iranischen Kultur an.

Musik

Der derzeit wohl berühmteste lebende Ossete ist der russische Meisterdirigent Waleri Abissalowitsch Gergijew.

Literatur

Geschichte

Die Alanen wanderten im 6. Jahrhundert in den Kaukasus ein. 921 entstand das alanische Erzbistum. Im 13. Jahrhundert wurde ihr Reich von den Tataren und Mongolen zerstört. Die verbliebenen Alanen zogen sich in die Berge zurück, wovon heute noch zahlreiche Verteidigungs- und Wohntürme zeugen.

Das moderne Volk der Osseten hat in dieser Zeit seinen Ursprung. Sie lebten damals im Norden des Kaukasushauptkamms. Ab dem 16. Jahrhundert breitete sich der Islam unter dem ossetischen Adel aus. Dieser war an einer engeren Verflechtung mit dem kabardinischen und balkarischen Adel interessiert. 1774 trat Ossetien freiwillig dem Russischen Reich bei.

Die Besiedelung des heutigen Südossetien durch Osseten begann erst im 18. Jahrhundert. Im Gegensatz zu den Nordossten sind die Südosseten mehrheitlich christlich.

Neuere Unabhängigkeitsbestrebungen

  • 1990 Unabhängigkeitserklärung Südossetiens - die Autonomie wird darauf von der georgischen Regierung aufgehoben: Der Konflikt eskaliert zu einem Krieg.
  • Dieser wird erst 1992 beigelegt. Im Verlauf des Krieges flohen 20.000 Osseten und 100.000 Georgier aus der Region.

Siehe auch