Zum Inhalt springen

Georg-August-Universität Göttingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Mai 2005 um 21:46 Uhr durch Leontopodium (Diskussion | Beiträge) ([[Liste von Angehörigen der Uni Göttingen|Berühmte Persönlichkeiten]]). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
oben: Das alte Auditorium Maximum
unten: Neubau der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek

Die Georg-August-Universität ist die Göttinger Universität. Sie wurde 1736 von Georg II., Kurfürst von Hannover und König von Großbritannien und Irland, gegründet und 1737 eröffnet.

Die Universität entwickelte sich schnell und zählte mit fast 1000 Studenten zu den größeren der damaligen Zeit. Auch heute genießt Göttingen dank seiner Universität internationale Bekanntheit; im Wintersemester 2003/2004 waren etwa 24.000 Studenten eingeschrieben. Die Georgia Augusta, wie sie auch genannt wird, ist eine so genannte klassische Universität. Es können also alle nichttechnischen Fächer wie Medizin, Jura, Wirtschaftswissenschaften, evangelische Theologie oder Mathematik sowie alle Naturwissenschaften studiert werden, die für Jahrzehnte den Ruf Göttingens in der Welt ausgemacht haben. Ausgiebig vertreten und traditionell erfolgreich sind die geisteswissenschaftlichen Fächer, die an der Philosophischen Fakultät gelehrt werden. Prägend für Göttingen sind auch die Studiengänge Agrarwissenschaft und Forstwissenschaft. Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ist mit etwa 4,5 Millionen Bänden eine der größten Bibliotheken Deutschlands.

Assoziiert mit der Universität sind die Max-Planck-Institute für biophysikalische Chemie, für Geschichte, für experimentelle Medizin und für Dynamik und Selbstorganisation (vormals Strömungsforschung).

Nach alter Tradition küsst jeder frischgebackene Doktor das Wahrzeichen der Stadt, die Bronzefigur Gänseliesel.

Geschichte

Historische Sternwarte der Universität

1738 wurde das Theatrum Anatomicum gebaut, 1739 der Botanische Garten angelegt und 1751 die erste Sternwarte eröffnet. Noch heute ist der historische Karzer zu besichtigen.

In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts erlitt die Universität einen schweren Rückschlag durch die Entlassung sieben ihrer Professoren (siehe Göttinger Sieben), darunter die Brüder Grimm und der Physiker Wilhelm Weber, da sie gegen die Aufhebung der hannoverschen Verfassung protestierten. In jener Zeit war ebenfalls Carl Friedrich Gauß Professor an der Universität sowie Leiter der Sternwarte.

Von 1880 an entwickelte sich die Universität zu einem mathematisch naturwissenschaftlichen Zentrum der Welt. Eng verknüpft ist dies mit dem Namen des Mathematikers Felix Klein, der 1886 berufen wurde. Er besaß großes Geschick beim Einwerben von Geldern und bei Berufungen, teils auch aufgrund guter Verbindungen preußischen Ministerialrat Friedrich Althoff, und stand für eine enge Zusammenarbeit zwischen Physik, Mathematik und Technik ein. Dies kennzeichnete die Forschungsatmosphäre dieser Zeit wesentlich. Die Biographien von fast 40 Nobelpreisträgern aus Medizin, Physik und Chemie sind mit der Georgia Augusta in dieser Zeit verknüpft, man spricht auch vom 'Göttinger Nobelpreiswunder'. Vom mathematischen Institut ist bekannt, dass bekannte Forscher vergleichsweise schlecht bezahlte Privatdozentenstellen annahmen, um in Göttingen forschen zu dürfen.

1895 gelang Klein die Berufung des schon damals weltberühmten David Hilbert, den er auch trotz einiger anderweitiger Rufe halten konnte. 1904 wurde die deutschlandweit erste Professur für angewandte Mathematik mit Carl Runge besetzt und ferner Ludwig Prandtl zum Leiter der aerodynamischen Versuchsanstalt (ab 1925 Kaiser-Wilhelm-Instituts für Strömungsforschung). 1905 wurde auf Druck von Hilbert eine Professur für dessen Freund Hermann Minkowski eingerichtet.

Die durch die Weltwirtschaftskrise bereits angeschlagenen Institute erlitten 1933 durch die Entlassung von Wissenschaftern jüdischer Herkunft oder sog. "Judenfreunden" nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten einen Kahlschlag. Nach dem Krieg erholte sich die Universität langsam wieder und hatte zeitweise weit über 30.000 Studenten.

Die Universität Göttingen hatte in ihrer Geschichte berühmte Lehrer, unter anderem der Schweizer Albrecht von Haller. Diese, sowie bekannte Personlichkeiten sind in einer besonderen Liste zusammengefaßt.

Siehe auch: