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Hängepartie

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Eine Hängepartie bezeichnet eine Schachpartie, die abgebrochen wurde, um zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt zu werden. Beim Abbrechen einer Partie notiert der Spieler, der am Zug ist, seinen nächsten Zug verbindlich auf seinem Partieformular. Beide Partieformulare werden in einen Umschlag gesteckt. Auf dem Umschlag werden Stellung, Namen der Spieler, verbrauchte Bedenkzeiten, eventuelles Remisangebot, welcher Spieler am wievielten Zug ist sowie Zeitpunkt und Ort der Wiederaufnahme der Partie notiert. Bei Wiederaufnahme der Partie muss der Spieler, der am Zug ist, genau den Zug ausführen, den er notiert hatte. So soll verhindert werden, dass einer der beiden Spieler einen zeitlichen Vorteil erhält.

Während es früher als unehrenhaft galt, abgebrochene Partien zu analysieren, war dies in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts allgemein üblich. Dabei wurden oft auch andere Spieler konsultiert. Das Aufkommen von Schachprogrammen und insbesondere Endspieldatenbanken, die perfekte Stellungseinschätzungen ermöglichen und im Turnierschach als unerlaubte Analysehilfen angesehen werden, führte jedoch dazu, daß Hängepartien heute nicht mehr üblich sind.

Der Begriff Hängepartie wird auch allgemein für eine Situation verwendet, in der es keinen Fortschritt gibt, beispielsweise bei einer Diskussion, bei der kein Kompromiss erzielt werden kann.