Fürstenberg/Havel
Wappen | Karte |
---|---|
![]() Hilfe zu Wappen |
Deutschlandkarte, Position von Fürstenberg (Havel) hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Brandenburg |
Landkreis: | Oberhavel |
Geografische Lage: | unbenannte Parameter 1:53.1833333_N_13.1500000_E, 2:53°11' N 13°09' O |
Höhe: | 59 m ü. NN |
Fläche: | 212,53 km² |
Einwohner: | 6.870 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 32 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 16798 |
Vorwahl: | 033093 |
Kfz-Kennzeichen: | OHV |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 65 084 |
Stadtgliederung: | 10 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 16798 Fürstenberg/Havel |
Website: | www.fuerstenberg-havel.de |
E-Mail-Adresse: | info@fuerstenberg-havel.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Robert Philipp (Parteilos) |
Fürstenberg ist eine Stadt an der Havel im Landkreis Oberhavel im Norden des Bundeslandes Brandenburg.
Geografie
Geografische Lage
Die Wasserstadt Fürstenberg liegt am südlichen Rand der Mecklenburgischen Seenplatte, die über zwei weichselglaziale Eisrandlagen gekennzeichnet ist. Die Havel teilt sich hier zwischen Baalen-, Röblin- und Schwedtsee in heute vier, ursprünglich drei Läufe. Die Iserdieck im Norden und der südliche Schiffahrtskanal bilden dabei die größte Insel, die Große Werder mit der Stadtanlage, die nördlich und südlich von zwei kleineren Inseln flankiert wird.
Der südliche Schiffahrtskanal und die Iserdiek als nördlicher Lauf begrenzen dabei die zentrale Insel, die Große Werder, auf der die ursprüngliche Stadtsiedlung angesiedelt war.
Stadtgliederung
- Altthymen
- Barsdorf
- Blumenow
- Bredereiche
- Dannenwalde
- Fürstenberg/Havel
- Himmelpfort
- Steinförde
- Tornow
- Zootzen
Geschichte
Fürstenberg / Havel, 1273 als Furstenberge ersterwähnt, liegt an einer Übergangsstelle über die Havel, die sich zwischen Baalen-, Röblin und Schwedtsee in vier Läufe – ursprünglich drei Läufe – teilt. Der nördliche Lauf der Iserdiek und der südliche Lauf bilden dabei die Insel Großer Werder, auf der die Burg wie auch die mittelalterliche deutsche Stadt errichtet wurden und die nördlich wie südlich durch zwei kleinere Inseln flankiert ist. Slawische Funde im Stadtgebiet sowie südöstlich der Stadt auf dem Siegelkamp verweisen auf einer vordeutsche, slawische Besiedlung dieses siedlungstopographisch außerordentlich günstigen Geländes.
Die vorgenannte Ersterwähnung dürfte jedoch kaum die tatsächliche Entstehungszeit wiedergeben; vielmehr ist von einer askanischen Gründung in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts n. u. Z. auszugehen. Mit dieser siedlungsgeographisch günstig am schiffbaren Oberlauf der Havel gelegenen Siedlung schlossen die askanischen Markgrafen zum einen die geographische Lücke zwischen ihren am Anfang des 12. Jh. erworbenen Länderen Stargard und Barnim, das sie leichzeitig mit einer Nord-Süd gerichteten Straße verbanden und fassten dabei zum anderen auch im ursprünglich slawisch besiedelten Fürstenberg Fuß. Die Entstehungszeit der Burg mit Grenzschutzfunktion ist bis dato ebenso wenig geklärt wie die Entstehungszeit der Stadt oder die Anlage der Stadtbefestigung. Die Stadtbefestigung umschließt dabei die Siedlung am Fuß der am Nordausgang der Stadt gelegenen Burg und zeiht mit kreisförmigem Grundriß – ca. 400m Durchmesser – entlang einer Nod-Süd gerichteten Hauptstraße; das übliche Gitterschema der Kolonisationsstädte ist dabei nicht streng eingehalten. Die Lage der am 19. Jh. beräumten Stadtmauer ist dabei noch in den Flurbezeichnungen „In den Wällen; Wallstraße, Wallgasse“ bezeugt. Die ursprünglichen zwei Stadteingänge, das Strelitzer Tor im Norden und das Zehdenicker bzw. Berliner Tor im Süden sind nicht mehr erhalten. Die militärtopographisch günstige Lage der Stadt – an drei Seiten von Seeen bzw. der Havel umgeben – erlaubte die Absicherung im Westen lediglich über einen Zaun (Palisade), der in Höhe der Bahnhofstraße mit einem Schlagbaum – Mühlentor – versehen war. Gesicherte archäologische Erkenntnisse zur Stadtbefestigung wie deren Bebauungsumfeld liegen bisher nicht vor.
Bei den beiden Toren – dem Strelitzer und dem Zehdenicker Tor -handelt es sich um in Fachwerkbauweise mit Überhaus gefertigte Tore, die u.a. als Zollstation dienten.
Fürstenberg war Standort des sowjetischen Kommandos West in der ehemaligen DDR. 1958/1959 stationierte die Sowjetunion hier zwei Abschussrampen mit sechs Reketen des Typs R-5M (NATO-Code: SS-3 Shyster). Unterstellt waren sie der 635. Raketenabteilung der 72. sowjetischen Raketenbrigade die in Berlin stationiert war.
Nach Auflösung der DDR und der Wiedervereinigung Deutschlands zogen sich die sowjetischen Einheiten in ihre Heimat zurück.
Quellenangaben
- (1)=1273 Furstenberge, 1287 Vorstenberge, 1299 Furstenbergk, 1305 Vorstenberghe, 1317 Vorstenberch, 1327 Forstinberg, 1333 Furstenberg, 1338 Vurstenberge. Vgl. B. Schulze, Brandenburgische Landesteilungen (1958) 50; L. Enders, Uckermärkische Städte im hohen Mittelalter, in: JRG 13 (1986) 44f. Vgl. im folg. zur Geschichte von Fürstenberg: Ortsakte Fürstenberg, Ortsaktenarchiv Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege; W. Stegemann, Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Fürstenberg/Havel – Ravensbrück Bd. 1 (1999) bes. 44ff.; Rat der Stadt Fürstenberg (Hg.), Chronik zur 700- Jahrfeier der Stadt Fürstenberg im Juni 1987 (1987); N.N., Das Rheinsberg-Fürstenberger Seengebiet. Werte unserer Heimat. Heimatkundliche Bestandsaufnahme in der Deutschen Demokratischen Republik 25 (1974) 140ff.
- (2)=Slawische Siedlungsspuren liegen aus dem südöstlich gelegenen Sigelkamp vor, vgl. Ortsaktenarchiv Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege.
- (3)=Erste Erwähnung der Burg 1333 castrum, 1334 hus, die 4-Flügelanlage des 16. Jahrhunderts ist zum größten Teil abgetragen, geringe mittelalterliche Reste finden sich im Alten Haus (Ostflügel), im Großen Neuen Haus (Südflügel) und in der Neuen Küche (Westflügel). Belege für die Stadt sind die Erwähnungen von 1318 civitas, 1327 stat, 1334 staadh, 1349 stad, vgl. Enders a.a.O. die Errichtungszeit der Stadtmauer ist nicht archivalisch belegt; bei der Erneuerung des Stadtprivilegs 1532 war sie jedenfalls vorhanden.
Politik
Stadtrat
Der Rat der Stadt besteht aus 18 Ratsfrauen und Ratsherren.
(Stand: Kommunalwahl am 26. Oktober 2003)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Im Nordosten der Stadt befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Frauen-KZ Ravensbrück eine Mahn- und Gedenkstätte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Fürstenberg/Havel liegt an der Bundesstraße B96, die auf der Insel Rügen beginnt und über Neubrandenburg und Berlin bis nach Zittau führt. Für die nächsten Jahre ist ihr dreispuriger Ausbau und der Bau einer Ortsumgehung vorgesehen.
- Fürstenberg/Havel ist Bahnhof an der Nordbahn, die von Berlin über Oranienburg und Neustrelitz nach Stralsund und Rostock führt. Es halten im Stundentakt RegionalExpress-Züge und vereinzelt Fern- und Nachtzüge.