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Percivall Pott

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Percivall Pott (*6. Januar, 1714 in London, †22. Dezember 1788)ebenfalls London war ein englischer Chirurg.

Pott wurde nach dem Schulbesuch für ein Lehrgeld von 200 Pfund Gehilfe bei dem Chirurgen Edward Nourse am St. Bartholomew´s Hospital in London, bei dem er in siebenjähriger Ausbildungszeit das Handwerk des Wundarztes erlernte. Bei Nourse erhielt er eine grundlegende, und für seine Zeit durchaus nicht selbstverständliche Ausbildung in Anatomie, die für sein weiteres Schaffen von großer Bedeutung war. Am 7. September 1736 bestand er 22 jährig mit Bravour die Aufnahme in die Gesellschaft der Londoner Bader und Wundärzte. Pott war Assistent von Nourse, bis er 1744 Hilfschirurg am Bartholomew´s Hosptial wurde, und dann 1749 dort eine Stelle als ordentlicher Chirurg antrat, die er bis 1787 ausübte. Pott wurde 1764 in die Royal Society gewählt.

Nach einem Reitunfall 1756, bei dem er sich einen komplizierten offenen Schienbeinbruch zuzog und er nur knapp einer Beinamputation entging, einer seinerzeit durchaus üblichen Methode eine komplizierte Fraktur zu behandeln, publizierte er eine Reihe bedeutender medizinischer Beiträge. Pott erlangte dadurch große Bekanntheit und seine Methoden gewannen weite Verbreitung. Wichtige Veröffentlichungen waren „A Treatise on Ruptures“ (1756) und „Chirurgical Observations“. Die Beitrag „A Treatise on Ruptures“ brach mit vielen alten Ansichten der Chirurgie und Pott löste mit der Schrift einen erbitterten Gelehrtenstreit aus. Sein Buch „ Some few Remarks upon Fractures and Dislocations” (1778) wurde in französisch und italienisch übersetzt und machte Percivall Potts Namen weit über England hinaus bekannt. Die dort beschriebenen Methoden wurden Standard für die moderne Behandlung von Frakturen. Bedeutende Beiträge lieferte Pott auch zur Behandlung von Schädelverletzungen. Pott gehörte in der Mitte des 18. Jahrhunderts zu den meist beschäftigten und damit auch erfahrensten Chirurgen Englands. Seine große Bekanntheit zog viele europäische Mediziner nach St. Bartholomew´s, wo er ein gefragter Lehrer war.

Eine Besondere Stellung in der Geschichte der Medizin nimmt Pott auch ein, weil er der erste Arzt war, der einen Zusammenhang zwischen Umweltbedingungen und Erkrankung nachwies. Pott erkannte einen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und dem Umgang mit Teer bei Schornsteinfegern. Nach ihm ist auch eine heute seltene tuberkulöse Veränderung der Wirbelsäule benannt.

Pott starb am 22. Dezember 1788 in London an den Folgen einer Lungenentzündung.