Provinz Drenthe
Flagge der Provinz | |
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Basisdaten | |
Hauptstadt: | Assen |
Größte Stadt: | Emmen |
ISO 3166-2: | NL-DR
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Website: | www.drenthe.nl |
Hymne: | Mijn Drenthe |
Karte: Drenthe in den Niederlanden | |
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Politik | |
Königlicher Kommissar | Anneke Haarsma (Stellvertreter) Jacques Tichelaar (vorgetragen) |
Regierende Parteien | PvdA, VVD, ChristenUnie |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 506.612 (1. Januar 2025)[1] |
- Rang: | 10. von 12 |
- in % der Niederlande: | 2,8 % |
Bevölkerungsdichte: | 184 Einw./km² |
Geografie | |
Fläche: | 2.756,97 km² |
- davon Land: | 2.642 km² |
- davon Wasser: | 38 km² |
- Rang: | 8. von 12 |
- in % der Niederlande: | 6,7 % |
Geografische Lage: | 52° 52′ N, 6° 37′ O |
Ausdehnung: | Nord-Süd: xx km
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Höchster Punkt: | 32 (natürlich) 40 m (künstlich) |
Tiefster Punkt: | xxx m |
Verwaltungsgliederung | |
Gemeinden: | 12 |
- davon Städte: | 3 |

Drenthe (deutsch Drente) ist eine niederländische Provinz, gelegen im Nordosten des Landes. Die Hauptstadt ist Assen. Andere wichtige Orte sind Emmen und Hoogeveen. Sie grenzt im Süden an die Provinz Overijssel, im Westen an Friesland, im Norden an Groningen und im Osten an Deutschland. Die Provinz ist ländlich geprägt und wird im Osten von Moorgebieten beherrscht.
Geologie
Grob betrachtet weist die Provinz die Form eines umgedrehten ovalen Tellers auf. Die Ränder liegen tief und die übrigen Teile befinden sich auf einem lang gestreckten Plateau. Dies besteht zu weiten Teilen aus Kiesablagerungen, die fast überall von sandigen Böden überdeckt sind. Die Höhe dieses Plateaus bewegt sich zwischen 10 und 20 m ü. NN. Einschnitte werden einzig durch Seen und Flüsse hervorgerufen. Die Erhebungen stammen zumeist von Streifendünen und Aufschüttungen in Baugebieten. Zwischen den Städten Emmen im Südosten und Groningen im Norden verläuft der niederländische Hunsrück, der Hondsrug (Hunderücken), eine leichte Erhebung aus eiszeitlichen Sanden und Ablagerungen. Dort liegt mit 32 m auch der höchste natürliche Punkt der Provinz. Im Dorf Wijster in der Gemeinde Midden-Drenthe befindet sich die höchste artifizielle Erhebung der Provinz, es ist die Spitze einer Mülldeponie. Die tiefsten Punkte liegen im Nord- und Südwesten unterhalb des Meeresspiegels.
In dem Dorf Schoonebeek in der Gemeinde Emmen wird seit den 40er Jahren Erdöl gefördert. Die Erdölförderung wurde vor einigen Jahren aufgegeben, soll aber aufgrund des hohen Weltmarktpreises für Rohöl wieder aufgenommern werden. Die Erdölförderung wird von der Firma NAM betrieben. Außerdem gibt es in der Provinz Erdgasvorkommen, die ebenfalls durch die Firma NAM ausgebeutet werden.
Vorgeschichte
52 der 53 Megalithanlagen in den Niederlanden (niederl. Hunebedden) liegen (durchnummeriert) in der Drenthe, das 53. liegt in der Provinz Groningen. Die Anlagen sind wie die meisten der nordischen Megalitharchitektur aus Findlingen erbaut, die die Eiszeit auf dem Hondsrug oder in seiner Nähe ablagerte.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Drenthe geht auf das Jahr 820 zurück. In der Urkunde wird von einer Pago Treanth, was für Landschaft Drenthe steht, gesprochen. 1024 und 1025 wird in weiteren Urkunden die Grafschaft Drenthe erwähnt. 1046 wurde diese Grafschaft durch Kaiser Heinrich III. dem Bischof Bernold von Utrecht geschenkt. 1528 trat Bischof Heinrich II. von Bayern das Oberstift Utrecht, zu der das Gebiet der heutigen Provinz Drenthe gehörte, an Kaiser Karl V. ab und 1536 wurde Drenthe eine eigene Herrschaft innerhalb der Habsburgischen Niederlanden. Als sich die Republik der Sieben Vereinigten Niederlande für unabhängig erklärten, wurde Drenthe ein Teil des Landes. Es wurde aber nicht als eigenständige Provinz anerkannt und wieder Bestandteil der Provinz Overijssel. Erst als sich 1839 die Niederlande in der heutigen Form bildeten, wurde Drenthe eine eigenständige Provinz.
Landschaft
In der Provinz lassen sich drei Landschaftstypen unterscheiden. Die Heide im Westteil, die Moorgebiete im Ostteil und die Kanallandschaften.
Heide
Die Mitte der Provinz, auch als Alt Drenthe bezeichnet, weist hauptsächlich Sandboden auf. Dieser Bereich wird durch Heidegebiete mit Weiden und Ackerbau geprägt, die von Grünlandstreifen entlang der Flüsse und Bäche unterbrochen wurden. In der Landwirtschaft herrschte früher vielfach die Schafzucht vor, wobei die Schafe den Sommer in der Heide verbrachten. Durch den Einsatz von Kunstdünger ab dem 19. Jahrhundert verlor die Schafzucht an Bedeutung und weite Teile der Heide wurden in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt. Andere Teile der Heide wurden durch die staatliche Forstverwaltung aufgeforstet um den steigenden Holzbedarf zu decken. Das Grünland entlang der Flüsse wurde hauptsächlich als Weideland genutzt, wobei etliche Auengebiete trocken gelegt wurden. Das Aussehen der Ackerflächen hat sich zudem durch Flurbereinigungen geändert.
Somit ist von der ursprünglichen Heidelandschaft nicht mehr viel übrig geblieben. Größere Flächen findet man nur noch im Nationalpark Drentschen Aa nordöstlich von Assen.
Der östliche Bereich der Provinz wird von Mooren geprägt. Hier fand lange Zeit intensiver Torfabbau statt. Weite Teile wurden von Entwässerungskanälen durchzogen um den Abbau zu ermöglichen. In den Gebieten in denen die Torfvorkommen erschöpft waren, siedelte sich Landwirtschaft an. Von den Mooren sind heute nur noch zwei größere erhalten, das Bargerveen im äußersten Südosten der Provinz und das Fochteloërveen im Nordwesten an der Grenze zu Friesland.
Kanallandschaften
Da die meisten Flüsse in der Provinz für die Schifffahrt zu klein waren, wurden zahlreiche Kanäle angelegt. Die bedeutendsten sind der Drentsche Hoofdvaart, der Noord-Willemskanal, der Hoogeveense Vaart und der Oranjekanal. Durch den zunehmenden Verkehr auf den Straßen haben die Kanäle vielfach stark an Bedeutung verloren.
Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht die Provinz einen Index von 98.6 (EU-25:100) (2003).[2]
Sprache
Die ursprünglichen Dialekte sind niedersächsischer Herkunft.
Gliederung
In der Provinz Drenthe existieren zwölf Gemeinden (Einwohner am 1. Januar 2025). Anders als in vielen anderen niederländischen Provinzen hat in Drenthe nur einmal eine nennenswerte Neugliederung der Gemeinden stattgefunden, und zwar 1998, als die Anzahl der Gemeinden von 36 auf zwölf sank (Liste der ehemaligen Gemeinden in der Provinz Drenthe).
Name der Gemeinde |
Einwohnerzahl | Sitz der Gemeinde |
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Aa en Hunze | 25.936 | Gieten |
Assen | 70.395 | Assen |
Borger-Odoorn | 26.052 | Exloo |
Coevorden | 35.868 | Coevorden |
Emmen | 109.698 | Emmen |
Hoogeveen | 56.917 | Hoogeveen |
Meppel | 36.288 | Meppel |
Midden-Drenthe | 34.021 | Beilen |
Noordenveld | 31.772 | Roden |
Tynaarlo | 35.013 | Vries |
Westerveld | 19.987 | Havelte |
De Wolden | 24.665 | Zuidwolde |
Quellen
- ↑ Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 28. Februar 2025, abgerufen am 1. März 2025 (niederländisch).
- ↑ Eurostat Pressemitteilung 63/2006 (PDF-Datei; 580 kB)