Gregoriusturm
Der Gregoriusturm, der auch die Namen St. Jöris oder Georgsturm trug, gehörte zu einer Reihe von Wehrtürmen der im 13. und 14. Jahrhundert errichteten äußeren Stadtmauer Aachens. Das Gebäude wurde 1850 komplett abgerissen.
Allgemeines
Der Gregoriusturm befand sich innerhalb der Stadtmauer in der Nähe des Königstores, von dem es nur durch den Langen Turm, den Burtscheider Turm und den Beguinenturm getrennt war. Sein direkter Nachbarturm auf Seiten des Ponttores waren der Bongartsturm und der Krückenturm.
Aufgrund der Weiterentwicklung der Waffentechnik war es erforderlich, den ursprünglich errichteten Turm zu verstärken. Hierzu wurden die Mauerstärken erhöht.
Im Jahre 1793 wurden von den Franzosen sämtliche Waffen beschlagnahmt. Alle noch verbliebenen 15 Geschütze befanden sich im Gregoriusturm.
Der Abriss des Turms erfolgte in zwei Stufen. Im Jahre 1810 wurden die über die Mauerkrone reichenden Teile des Turmes abgerissen. In einem zweiten Schritt verschwand das ganze Gebäude im Jahre 1850.
Architektur
Der Gregoriusturm war der breiteste und stabilste Wehrturm der Stadt Aachen. 15 Metern Breite wurden von keinem anderen der 22 Wehrtürme der Stadtmauer erreicht.
Der Turm besaß drei Geschosse. Während das unterste nur vergitterte Fenster sowie drei Schießscharte besaß, verfügte das erste Geschoss über vier Schießscharte. Zur Stadtseite war zusätzlich über ein Fenster und eine breite Tür angebracht, die einen Zugang vom Wall ermöglichte. Die Verbindung beider Etagen bestand durch eine Wendeltreppe. Ein Kamin in der ersten Etage des Gebäudes stellte die spärliche Ausstattung des Raumes dar.
Die oberste Etage war ähnlich aufgebaut wie die darunter liegende. Der Zugang erfolgte über eine Wendeltreppe. Ein großes Fenster ersetzte die in der unteren Etage vorhandene Tür. Mehrere Schießscharten waren vorhanden.
Literatur
- Bruno Lerho (Hrsg.): Die große Aachener Stadtmauer mit Toren und Türmen. Helios Verlag, 2006, ISBN 3-938208-37-6.