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Elmendorff (Adelsgeschlecht)

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Elmendorff ist der Name eines alten ursprünglich oldenburgisch-osnabrückischen Adelsgeschlechts. Später gelangten die Herren von Elmendorff vor allem in Westfalen zu Besitz und Ansehen. Zweige der Familie bestehen bis heute.

Geschichte

Herkunft

Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht im Jahre 1323 mit dem Ritter Thidericus de Elmendorpe [1]. Nach Kneschke erscheint bereits 1287 ein Diederich von Elmendorpe als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Rastede [2]. Die gesicherte Stammreihe beginnt erst mit Herbord von Elmendorf (* 1492; † 1569).

Einer alten Sage nach stammte die Familie aus Norwegen und trug ursprünglich den Beinamen Starken. Sie ließ sich zu Jadelehe im Rüstlinger Land an der Nordsee nieder. Während des 11. Jahrhunderts lebten zwei Brüder, einer auf der Burg zu Zwischenahn, der andere zu Elmendorf (heute Ortsteil von Bad Zwischenahn). Beide sollen im Ammerland in der Grafschaft Oldenburg große Besitzungen mit den Gerichtsbarkeiten zu Zwischenahn und Edewecht besessen haben. In einer Fehde zwischen beiden Brüdern 1134 fiel einer im Zweikampf. Der Überlebende floh, mit dem Kirchenbann belegt, in die Grafschaft Delmenhorst bei Bremen. Der Erzbischof von Bremen hob den Bann mit dem Versprechen auf, dass er ihn im den Kämpfen mit den Herren von Hodenberg und den Grafen von Hoya unterstütze. Nach der erfolgreichen Entsetzung von Bremen baute der Elmendorffer eine Burg an der Weser und starb später in einem Kloster [2].

Linien und Besitzungen

Anfang des 14. Jahrhunderts lebte eine Linie in der Grafschaft Vechta unter anderem auf Burg Elmendorff, die als Vechta später befestigt wurde und in den Bereich der Stadt kam. Seit 1421 war das Gut Füchtel bei Vechta Stammsitz der Familie.

Angehörige wurden mehrfach Domherren in den Dom- und Hochstiften Hildesheim, Paderborn, Lübeck und Osnabrück und schworen zu allen Zeiten bei der münsterischen und osnabrückischen Ritterschaft auf. Wegen des Besitzes eines Burgmannshofes in Quakenbrück gehörte die Familie auch in späteren Königreich Hannover zu dem ritterschaftlichen Adel der Osnabrückischen Landschaft.

Herbord der Ältere, der Stammvater des Geschlechts, heiratete 1532 Gusta von Langen. Der älteste Sohn Herbord der Jüngere heiratete 1573 Anna von Manell aus dem Haus Landeck. Er setzte den Stamm fort. Der zweite Sohn von Herbord dem Älteren zog 1560 mit Herzog Ketteler nach Kurland und wurde der Begründer der kurländischen Nebenlinie. Der Sohn aus zweiter Ehe von Johann Otto von Elmendorff, Friedrich Caspar Adolph von Elmendorff heiratete Maria Hedwig Gräfin von Waffenberg. Er starb 1744 als kaiserlicher Generalmajor der Infanterie. Der Enkel von Johann Otto von Elmendorff, Caspar Franz von Elmendorff († 1779), Sohn von Franz Anton Dietrich von Elmendorff († 1744) und der Maria Friederike von Dumpfstorff aus dem Hause Halstenbeck († 1753) wurde kurkölnischer Kammerherr und Geheimrat. Fanz Freiherr von Elmendorff, Herr auf unter anderem Füchtel, Elmendorffsburg, Groß Arkenstede (heute Ortsteil von Essen bei Oldenburg), Voßhagen, Welpe und Vehr, großherzoglich oldenburgischer Kammerherr, vermählte sich 1835 mit Luise Freiin Spiegel von Desenberg-Borlinghausen. Als Erbin von Borlinghausen und Willebadessen kamen diese Güter in Elmendorffschen Familienbesitz.

Standeserhebungen

Die Brüder Franz von Elmendorff auf Füchtel, goßherzoglich oldenburgischer Kammerherr und Oberstallmeister, und Ludwig von Elmendorff auf Müdlinghoven und Dahlhoff, goßherzoglich oldenburgischer Kammerherr und Hauptmann außer Dienst, erhielten am 2. März 1860 eine Oldenburgische Anerkennung des Freiherrenstandes.

Ludwig Freiherr von Elmendorff, königlich preußischer Staatsanwalt im Landkreis Heiligenstadt, erhielt am 15. April 1861 zu Berlin, und sein Bruder Ferdinand Freiherr von Elmendorff, königlich preußischer Appellationsgerichtsrat in Minden, am 26. Juni 1866 zu Berlin, eine preußische Anerkennung des Freiherrentitels.

Wappen

Das Stammwappen ist von Rot und Gold sechs mal geteilt. Auf dem Helm mit rot-goldenen Helmdecken, ein schwarzgekleideter und mit einem silbernen Pfahl belegter Jünglingsrumpf zwischen einem offenen, rechts goldenen und links rotem, Flug.

Namensträger

Einzelnachweise

  1. Westfälisches Urkundenbuch, Band 8, Nr. 1687.
  2. a b Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 3, Seite 87 ff.

Literatur