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Neptun (Planet)

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Neptun, fotografiert von der NASA Raumsonde Voyager 2.

Eigenschaften des Orbits
Mittlerer Radius4.498.252.900 km
30,06896348 AE
Exzentrizität0,00858587
Siderische Periode165,49 Jahre
Synodische Periode367,5 Tage
Ø Orbitalgeschwindigkeit5,4778 km/s
Inklination1° 46'
Physikalische Eigenschaften
Durchmesser am Äquator49532,72 km
Oberflächeninhalt7,7 Mrd. km2
(15,08-fache der Erde)
Masse1,0244 × 1026 kg
(17,2 Erdenmassen)
Mittlere Dichte1,76 g/cm3
Schwerkraft
an der Oberfläche
11,00 m/s²
(1,12-fache der Erde)
Rotationsperiode16 Std. 6 Min. 36 Sek.
Neigung der Drehachse29,58°
Albedo0,41
Fluchtgeschwindigkeit23,71 km/s
Temperatur
an der Oberfläche
(Wolkenschichten)
MinMittelMax
80K100K120K
Eigenschaften der Atmosphäre
Druck
(Wolkenschichten)
1000-3000 kPa
Wasserstoff85%
Helium13%
Methan2%
Spuren von Ammoniak
Sonstige Daten
Anzahl der Satelliten11, u.a. Triton
Aphel4,537 Mrd. km (29,8 AE)
Perihel4,456 Mrd. km (30,3 AE)
Kleinster Erdabstand? km
Größter Erdabstand? km

Neptun ist der achte Planet im Sonnensystem. Er wird zu den jupiterähnlichen (iovianischen) Planeten gezählt. Zeichen: ♆

Die Bewegung des Uranus um die Sonne verlief nicht ganz so, wie sie nach den Keplerschen Gesetzen hätte sein sollen. Astronomen vermuteten daher, dass es einen weiteren Planeten jenseits des Uranus geben müsse, der durch seine Gravitationskraft die Bewegung des Uranus verändert. John Couch Adams sowie der französische Mathematiker Urbain Leverrier errechneten unabhängig voneinander die Position, an der sich der unbekannte Planet befinden müsste, wobei die Berechnung von Le Verrier wesentlich genauer war. Aufgrund dieser Berechnung gelang es Johann Gottfried Galle, dem Direktor der Berliner Sternwarte, am 23. September 1846 Neptun zu entdecken. Die tatsächliche Position wich nur geringfügig von der errechneten Position ab.

Später fand man heraus, dass schon Galileo Galilei den Neptun gesehen hatte. Aus seinen Aufzeichnung geht hervor, dass er ihn jedoch für einen Fixstern gehalten hatte. Hätte er Neptun nur einige Tage früher beobachtet, wäre seine Bewegung am Himmel viel deutlicher gewesen. Mit einer Umlaufzeit von 165 Jahre wird Neptun erst im Jahr 2011 wieder an der gleichen Stelle sein, an der ihn Galilei entdeckt hatte. Wegen der exzentrischen Umlaufbahn von Pluto ist der Neptun manchmal der von der Sonne am weitesten entfernte Planet.

Neptun kann nicht mit bloßem Auge beobachtet werden. In einem Teleskop erscheint er als blaugrüne Scheibe, ähnlich wie der Uranus. Die blaugrüne Farbe kommt vom Methan in seiner Atmosphäre.

Wegen seiner großen Entfernung zur Sonne erreicht den Neptun nur wenig Wärme. Seine Oberflächentemperatur liegt bei minus 218° Celsius. Der Planet scheint jedoch eine innere Wärmequelle zu besitzen. Man vermutet, dass es sich dabei noch um Restwärme aus der Entstehungszeit von Neptun handelt. Die Atmosphäre von Neptun hat mit bis zu 2000 km/h die höchsten Windgeschwindigkeiten im Sonnensystem, die vermutlich durch diese innere Wärmequelle zustande kommen.

Der innere Aufbau von Neptun ähnelt dem des Uranus: Ein felsiger Kern, bedeckt von einer Eisschicht, darüber die dicke Atmosphäre. Wie bei Uranus, aber anders als bei Jupiter und Saturn, hat Neptun vermutlich klar unterscheidbare Schichten. Wie auch bei Uranus ist das Magnetfeld von Neptun gegenüber der Rotationsachse geneigt, und zwar um 47 Grad.


Neptun hat ein schwaches Ringsystem von unbekannter Zusammensetzung. Die Ringe haben eine eigentümlich "klumpige" Struktur, die Ursache dafür ist noch unbekannt, könnte aber mit der Gravitations-Wechselwirkung mit benachbarten kleineren Monden zu tun haben.

Die ersten Anzeichen dafür, dass die Ringe nicht vollständig sind, gab es Mitte der 1980er Jahre, als bei Bedeckung von Sternen durch den Neptun ein zusätzliches Aufblitzen stattfand, kurz vor oder nachdem der Planet vor dem Stern vorübergezogen war. 1989 klärte Voyager 2 die Angelegenheit, als man auf ihren Aufnahmen mehrere schwache Ringe entdeckte, von denen der äußerste, Adams genannt, aus drei großen Kreisbögen bestand, die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit getauft wurden. Die Existenz von Ringbögen ist nur schwer zu erklären, weil sie sich eigentlich nach längerer Zeit zu einem kompletten Ring verteilen müssten. Möglicherweise sind Gravitationskräfte von Galatea, einem Mond an der Innenkante des Rings, dafür verantwortlich, dass sich die einzelnen Segmente nicht auflösen. Weitere Ringe wurden von den Kameras von Voyager II entdeckt. Zusätzlich zu dem schmalen Adams-Ring mit einem Radius von 63.000 km gibt es noch den Leverrier-Ring mit 53.000 km und den breiteren, aber schwächeren Galle-Ring mit 42.000 km Radius. Die äußeren Erweiterungen des Leverrier-Rings werden Lassell und Arago genannt.

Im August 1989 war Voyager 2 die erste und bislang einzige Raumsonde, die Neptun erforscht hat. Sie flog über den Nordpol von Neptun und passierte den Planeten in etwa 4.950 Kilometer Abstand.

Monde

Neptun hat acht bekannte Monde.

NameBahnradius (km)Durchmesser (km) Masse (kg)
Naiad48.20058Unknown
Thalassa50.00080Unknown
Despina52.600148Unknown
Galatea62.000158Unknown
Larissa73.600193 (208 x 178)Unknown
Proteus117.600418 (436 x 416 x 402)Unknown
Triton354.76027002.14×1022
Nereid5,513,400340Unknown


Sonnensystem

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