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Bahnstrecke Tscherniwzi–Suceava

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Tscherniwzi–Suceava
Bahnhof in Czernowitz
Bahnhof in Czernowitz
Strecke der Bahnstrecke Tscherniwzi–Suceava
Streckenlänge:89 km
Spurweite:1435 / 1520 mm
Stromsystem:25 kV / 50 Hz ~
Strecke
von Lwiw
Bahnhof
266,4 Tscherniwzi
Bahnhof
271,9 Tscherniwzi Piwdel.
Haltepunkt / Haltestelle
275,6 Tschahor
Korowija
Bahnhof
Kosmin
Haltepunkt / Haltestelle
Welykyj Kutschuriw
Haltepunkt / Haltestelle
288,5 Tysiwzi
Haltepunkt / Haltestelle
292,5 Krasnaja Dibrowa
Haltepunkt / Haltestelle
294,7 Wapnjarky
Bahnhof
300,2 Hlyboka Bukowinska
Abzweig nach rechts
nach Berehomet
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Kamjanka
Abzweig ehemals nach links
nach Siret
Bahnhof
306,9 Vadul Siret
Sereth
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Bahryniwka
Grenze
Staatsgrenze UkraineRumänien
Bahnhof
487,627 Vicşani
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
484 Iaz Suceava
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Siret
Bahnhof
479,447 Dorneşti
Abzweig nach rechts
nach Seletin
Haltepunkt / Haltestelle
472,952 Ţibeni
Haltepunkt / Haltestelle
467 Milişăuţi
Haltepunkt / Haltestelle
463,510 Dănila
Abzweig nach links und geradeaus
von Câmpulung Moldovenesc
Bahnhof
457,581 Dărmăneşti
Bahnhof
449,355 Suceava Nord
Abzweig nach rechts
nach Păltinoasa
Strecke
nach Roman

Die Bahnstrecke Tscherniwzi (Czernowitz)–Suceava ist eine Hauptbahn in der Ukraine und Rumänien. Sie verläuft in der Bukowina.

Geschichte

Am 1. September 1866 ging in Österreich-Ungarn die Bahnlinie von Lemberg nach Czernowitz in Betrieb.[1] Sie wurde von der Lemberg-Czernowitz-Eisenbahn-Gesellschaft betrieben. Diese erhielt am 15. Mai 1867 die Konzession für die Weiterführung der Bahn bis Suceava an der damaligen österreichisch-rumänischen Grenze.[2]

Die Konzession sah vor, dass die Arbeiten noch im gleichen Jahr zu beginnen hatten und bis Ende 1869 abgeschlossen sein sollten. Ein Grund für den schnellen Baubeginn war das Bestreben, der an einer Hungersnot leidenden Bevölkerung der Bukowina Erwerbsmöglichkeiten zu verschaffen. Trotz ungünstiger Geländebedingungen konnte die Strecke planmäßig am 28. Oktober 1869 eröffnet werden.[3] Zusammen mit der am 15. Dezember 1869 erfolgten Inbetriebnahme der Bahnstrecke Suceava–Roman verfügte Rumänien nunmehr über eine Verbindung seines Bahnnetzes mit dem Ausland.[2] Die österreichisch-rumänische Grenze lag unmittelbar südlich des Bahnhofs Itzkany (rumänisch Iţcani, heute Bahnhof Suceava Nord).

Trotz ihrer Bedeutung blieb die Strecke durch die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in der Bukowina und im Norden der Moldau zunächst defizitär. Von der österreichischen Regierung wurde von 1872 bis 1875 eine Zwangsverwaltung über die Strecke verhängt. In den Jahren 1889–1894 wurde sie gegen entsprechende Ausgleichszahlungen verstaatlicht; der Betrieb erfolgte nunmehr durch die k.k. österreichische Staatsbahnen.[4]

Im Ergebnis des Ersten Weltkrieges gelangte die Bukowina an Rumänien; die hier beschriebene Bahnstrecke lag vorübergehend vollständig auf rumänischen Territorium, bis die Sowjetunion 1940 die Nordbukowina besetzte und damit auch die Bahnstrecke teilte. Nachdem die Nordbukowina 1941 von Rumänien zurückerobert wurde, gehört sie seit 1944 erneut zur Sowjetunion bzw. seit 1991 zur Ukraine. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der nördliche Teil der Strecke mit Breitspurgleisen versehen.

Bahnhof Suceava Nord (früher Itzkany)

Aktuelle Situation

Datei:Vadu Siret gauge changer.JPG
Umspuranlage in Vadul Siret

Die gesamte Linie ist eingleisig und auf dem Abschnitt von Suceava Nord bis Dărmăneşti mit Wechselstrom (25 kV, 50 Hz) elektrifiziert. Sie ist momentan (2009) der einzige Bahn-Grenzübergang im Personenverkehr zwischen der Ukraine und Rumänien und auch für den Güterverkehr zwischen beiden Ländern von Bedeutung. Die Umspuranlage befindet sich auf ukrainischer Seite in Vadul Siret.

Quellen

  1. Österreichische Revue 1867, Heft 1. Verlag Carl Gerold 1867. S. 70
  2. a b Lothar Maier: Rumänien auf dem Weg zur Unabhängigkeitserklärung 1866–1877: Schein und Wirklichkeit liberaler Verfassung und staatlicher Souveränität. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1989. S.170–185
  3. Karl Prochaska: Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1, Teil 2. K. u.k. Hofbuchhandlung.Wien 1898. S. 34–37
  4. Victor von Röll: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 7. Berlin, Wien 1915. S. 96–97