Landtag Nordrhein-Westfalen
Der Landtag Nordrhein-Westfalen ist das Landesparlament in Nordrhein-Westfalen. Der Landtag ist die Legislative des Landes und wählt den Ministerpräsident.
Während die Aufgaben in der Gesetzgebung durch die Bundeskompetenzen und durch die Ausweitung der EU-Befugnisse in den letzten Jahrzehnten abnahm, nehmen die Landtagsabgeordneten verstärkt die lokale und regionale Interessen gegenüber der Landesverwaltung wahr.
Der Landtag ist ein Arbeitsparlament, der größte Teil der parlamentarischen Arbeit finden in den Ausschüssen statt, nicht im Plenum. Im Landtag sitzen ab 2005 insgesamt 181 Abgeordnete. Von 1980 bis 2005 waren es 201, bis 1980 waren es 200. In der Regel handelt es sich bei ihnen um Berufspolitiker. Zum Beginn einer Legislaturperiode wählen die Abgeordneten Präsidium, Ältestenrat und besetzen die Ausschüsse.
Der Landtag besitzt nach Art. 35 Verf. NRW das Recht zur Selbstauflösung. Wird ein vom Landtag abgelehnter Gesetzentwurf durch Volksentscheid angenommen, kann die Landesregierung den Landtag auflösen.
Derzeitige Sitzverteilung (insgesamt 231 Sitze)
Fraktionswechsel
Ursprünglich hatte die SPD 102 und die GRÜNEN 17 Sitze.
Jedoch kehrte der GRÜNEN-Abgeordnete Jamal Karsli seiner Partei im April 2002 den Rücken, um zur FDP zu wechseln. Da dies in der Bundes-FDP jedoch aufgrund seiner umstrittenen Äußerungen bezüglich seiner scharfen Kritik an Israel auf große Ablehnung stieß, verließ er die FDP-Fraktion nach nur anderthalb Monaten wieder. Ende Juni 2003 gründete er die Partei FAKT, deren Vorsitzender und alleiniger Abgeordneter im Landtag er seitdem ist.
Da der SPD-Abgeordnete Karl-Heinz Rusche im Jahr 2004 in seiner Heimatstadt Oer-Erkenschwick bei der Bürgermeisterwahl gegen den SPD-Amtsinhaber antrat, wurde er aus Partei und Fraktion ausgeschlossen. Seitdem ist er, genau wie Karsli, fraktionslos.
Von Anfang 2003 zu seinem Tod im Juni 2003 war auch der aus der FDP ausgeschlossene frühere stv. Bundesvorsitzende und Landtagsfraktionsvorsitzende Jürgen Möllemann fraktionslos.
Landtagspräsidenten
Präsident | Partei | von | bis |
---|---|---|---|
Ernst Gnoss | SPD | 2. Oktober 1946 | 19. Dezember 1946 |
Dr. Dr. h.c. Robert Lehr | CDU | 19. Dezember 1946 | 19. April 1947 |
Josef Gockeln | CDU | 19. April 1947 | 6. Dezember 1958 |
Wilhelm Johnen | CDU | 13. Januar 1959 | 18. April 1966 |
Hermann Josef Dufhues | CDU | 19. April 1966 | 25. Juli 1966 |
John van Nes Ziegler | SPD | 25. Juli 1966 | 25. Juli 1970 |
Dr. Wilhelm Lenz | CDU | 27. Juli 1970 | 28. Mai 1980 |
John van Nes Ziegler | CDU | 29. Mai 1980 | 29. Mai 1985 |
Karl Josef Denzer | SPD | 30. Mai 1985 | 30. Mai 1990 |
Ingeborg Friebe | SPD | 31. Mai 1990 | 31. Mai 1995 |
Ulrich Schmidt | SPD | 1. Juni 1995 | bis heute |
Abgeordnete
- Abgeordnete des 11. Landtags von Nordrhein-Westfalen
- Abgeordnete des 12. Landtags von Nordrhein-Westfalen
- Abgeordnete des 13. Landtags von Nordrhein-Westfalen
Siehe auch
Literatur
- Jürgen Ockermann: So arbeitet der Landtag Nordrhein-Westfalen. Aufgaben, Zusammensetzung, Organisation und Arbeitsweise, 1993, ISBN 3875763106
- Andreas Holzapfel: Landtag Nordrhein-Westfalen, Neue Darmstädter Verlagsanstalt, 2003, ISBN 3875764994