Diskussion:Häusliche Gewalt
Allgemeines
Nachdem ich den Artikel "Häusliche Gewalt" eingerichtet habe, beginnt jetzt langsam die inhaltliche Diskussion. Im Augenblick geht es um die Falschbezichtigungsproblematik, zu der ich gerade einige Präzisierungen eingetragen habe. An der aktuellen Diskussion finde ich nicht glücklich, dass zu den angeführten Forschungsergebnisse die Namen der ja bereits im Abschitt "Quellen" detailliert angegebenen Wissenschaftler im Haupttext immer wieder "angeheftet" werden. Ich befürchte, dass dies ein Vorzeichen einer sicherlich nicht konsensfördernden Emotionalisierung der weiteren Diskussion ist. Damit Wissenschaft ihre Zuverlässigkeit und damit ihr Ansehen behält, darf die Richtigkeit von Forschungsergebnissen nicht primär durch Namenshervorhebungen von Autoren qualifiziert werden. Nicht der Name ist das Kriterium für die Qualität der Aussage, sondern die dargelegte Begründung. Konstruktive Kritik muss in meinen Augen primär sachbezogen und nicht personenbezogen erfolgen.
Robert / 10. April 22:01h
- Wäre es nicht sinnvoller, erst mal eine Definition sowie eine Abgrenzung zu Begriffen wie Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch zu formulieren? Meiner Meinung nach sollte man vermeiden, in diesem Artikel hier die Unterbereiche des Themas ausführlich zu behandeln, die bereits eigene ausführliche Artikel haben. Hier sollten wir uns - IMO natürlich - insbesondere auf die Bereiche "Gewalt in der Partnerschaft" und "Gewalt im Alter" konzentrieren, da der Gewalt gegen Kinder bereits mehrere detaillierte Artikel gewidmet sind. --Katharina 09:56, 11. Apr 2005 (CEST)
- Hallo Katharina,
- es gibt zwei Gründe für die Erläuterung der Untertypen "Kindesmisshandlung" und "Kindesmissbrauch" in diesem Artikel. Zum einen bezieht der Begriff "Häusliche Gewalt" bereits sprachlich alle Gewaltformen mit ein, die sich im häusliche Bereich ereignen, und für Nicht-Experten wäre es unverständlich, wenn eine Einschränkung auf einen Teilbereich erfolgen würde.
- Viel wichtiger ist aber ein anderer Sachverhalt. Bei zahlreichen kommunalen Initiativen gegen häusliche Gewalt ist immer wieder zu beobachten, dass weit überwiegend die Gewalt zwischen Partnern thematisiert wird. Das spiegelt sich dann auch in den polizeilichen Statistiken wieder, die bisher nur eine äußerst geringe Anzeigequote bei Fällen von Kindesmisshandlung zeigen (in Deutschland jährlich ca. 3000 Anzeigen auf 1,4 Millionen Fälle). Da Kinder aber die schwächsten, hilflosesten und schutzbedürftigsten Opfer häuslicher Gewalt sind, ist ihre Erwähnung und Hervorhebung bei der Thematisierung häuslicher Gewalt mehr als eine Notwendigkeit.
- Gruß
- Robert
- 11. April 2005, 12:25h
- In diesem Fall sollten die Artikel über Kindsmisshandlung und Kindesmissbrauch ganz hier integriert werden. Und zwar damit nicht dieselben Informationen doppelt und dreifach (und dann auch noch widersprüchlich oder voneinandern abweichend) in den verschiedensten Wikipediaartikeln vorkommen. Was die Defintionen des Begriffs angeht, sollte darauf geachtet werden, die wissenschaftliche Begrifflichkeit zu verwenden und nicht "implizite sprachliche Begrifflichkeit". Meiner Ansicht nach sollte Kindesmisshandlung etc. hier erwähnt und verlinkt werden, die Details aber in den eigenen Artikeln verbleiben. Wir haben Kinderschutz, Jugendschutz, Kindesmisshandlung, Kindesmissbrauch etc. etc. die alle bereits diesen Themenbereich (inklusive die Problematik der Falschanzeigen) behandeln. Was bisher in der Wikipedia wirklich fehlt, ist ein Artikel über Gewalt in der Partnerschaft (physische, psychische, Vergewaltigung in der Ehe etc. etc. etc.), die verschiedenen Definitionen von Häusliche Gewalt, eine sozialwissenschaftliche Erklärung über die widersprüchlichen Zahlen zu diesem Thema, und so weiter und so fort. --Katharina 12:45, 11. Apr 2005 (CEST)
- Ich stimme mit Dir darin überein, das eine ausführliche Erläuterung der einzelen Typen häuslicher Gewalt in eigenen Artikel erfolgen soll. An dieser Stelle ist nur wichtig, dass die Relationen der Typen zueinander gezeigt werden, denn dieses Wissen ist ein wichtiges Kriterium für die Schwerpunktsetzung bei praktischem Gewaltschutz. Die Zuordnung verschiedener Gewaltformen zum Begriff "Häusliche Gewalt" ist nicht Ergebnis einer wissenschaftlichen Herleitung, sondern der politischen Thematisierung. Wissenschaftliche Begriffsfassungen müssen sich an der Nützlichkeit für reales Handeln orientieren. Wenn Wissenschaft also dazu dienen soll, häusliche Gewalt effektiv zu vermindern, dann muss Wissenschaft auch die am stärksten betroffene Opfergruppe in adäquater Form in ihre Definitionen miteinbeziehen.
- Gruß
- Robert
- 11. April 2005, 13:10h
- Nur um Verwechslungen vorzubeugen: In Bezug auf einen Wikipedia-Artikel ist es irrelevant, was Wissenschaft sollte. Unsere Aufgabe hier ist es, widerzugeben, was Wissenschaft tut - in Bezug auf unseren Artikel hier heisst das, dass es uns nicht zu kümmern hat, was die effizienteste Methode zur Gewaltverminderung wäre. Unsere Aufgaben ist es widerzugeben, wer Häusliche Gewalt wie definiert. Unterschreiben kannst Du übrigens mit der Zeichenkombination "--~~~~" --Katharina 14:11, 11. Apr 2005 (CEST)
- Die Frage ist aber, welches die wissenschaftliche Autorität ist, die endgültig entscheidet, wie ein Begriff definiert ist. Wenn man die wissenschaftliche Literatur durchforstet, dann findet man den Begriff in verschiedenen Varianten, z.B. "Häusliche Gewalt", "Häusliche Gewalt gegen Kinder" "Häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder", "Häusliche Gewalt gegen alte Menschen" usw..
- Wo mit den Folgen häuslicher Gewalt konkret umgegangen werden muss, wird der Begriff auch genau spezifiziert. Ein Beispiel ist das Merkblatt der Ärztekammer BW zur Schweigepflicht, indem explizit die "häusliche Gewalt gegen Kinder" erwähnt wird, denn nur durch eine solche spezifische Verwendung des Begriffes kann ein konkreter Sachverhalt angegangen werden.
- Schweigepflicht
- In vielen politischen Publikationen (von Ministerien, Gleichstellungsstellen usw.) wird der Begriff in der nicht auf eine bestimmte Opfergruppe spezifizierten Form verwendet und zum Teil wird dabei eine nicht weiter begründete Definitionseinschränkung auf Gewalt gegen Frauen vorgenommen. Damit soll vielleicht der frauenpolitische Hintergrund zum Ausdruck gebracht werden, der häusliche Gewalt primär als Folge patriarchaler Machtstrukturen und damit von Männern verursacht sieht. Dieses ist nun aber auch keine wissenschaftliche Begründung einer Begriffsdefinition, sondern eine politische. Das mit einer solchen Definitionspolitik einhergehende Problem habe ich bereits dargestellt: Die am stärksten betroffene Opfergruppe Kinder wird aus politischen Intentionen begrifflich ausgegrenzt und damit in der Prävention gegen häusliche Gewalt in den Hintergrund gedrängt - mit fatalen Folgen für das Anzeigeverhalten der Bevölkerung.
- Ich schlage vor, den Sachverhalt durch Einfügen des folgenden Abschnittes unter "Sprachliche Wurzeln" zu klären:
- Der Begriff "Häusliche Gewalt" ist allein nicht eindeutig. Er wird in verschiedenen Kontexten mit unterschiedlicher Bedeutung verwendet. Zur Kennzeichnung der beabsichtigten Verwendung ist eine Spezifizierung auf "Häusliche Gewalt gegen Frauen", "Häusliche Gewalt gegen Männer", "Häusliche Gewalt gegen Kinder", "Häusliche Gewalt gegen alte Menschen" usw. erforderlich.
- --Robert T. Mueller 16:53, 11. Apr 2005 (CEST)
- Ich würde den Abschnitt "Sprachliche Wurzeln" sowieso gleich weglassen. Eine Definition des Begriffes gehört in die Einleitung des Artikels. Wie wäre es mit: "Häusliche Gewalt (engl. domestic violence) sind Gewalttaten zwischen Menschen, die in häuslicher Gemeinschaft zusammen leben. Darunter fallen insbesondere Gewalttaten zwischen engen Verwandten, also innerhalb einer Familie, zwischen Eltern und Kindern, sowie Gewalt in der Partnerschaft. Umgangssprachlich und im politischen Kontext wird meist die Gewalt in der Partnerschaft als häusliche Gewalt bezeichnet, während andere häusliche Gewalt spezifischer bezeichnet wird (z.B. Kindesmisshandlung)." --Katharina 17:35, 11. Apr 2005 (CEST)
CTS
Katharina, zu Deiner Ergänzung zur cts-Methode: Der Urheber der cts äußert sich zu diesem Punkt (Quelle (S.285)): "The criticism that the CTS does not take into account the context and meaning of the acts is analogous to criticizing a reading ability test for not identifying the reasons a child reads poorly (such as limited exposure to books at home or test anxiety) and for not measuring the harmful effects of reading difficulty (such as low self-esteem or dropping out of school). These types of issues are critical, but they must be investigated by including measures of those explanatory, context, or consequence variables along with the reading test." Und so verfahren denn auch die Kriminologen heute, die nach wie vor auf die cts zurückgreifen, weil es das einzige international standardisierte Werkzeug ist. Z.B. führt das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen zur Zeit eine Studie zur Gewalt gegen ältere Menschen durch, bei der die cts in ihrer überarbeiteten Form als cts2 zum Einsatz kommt (Quelle). Zur Erfassung der Gründe für gewalttätige Handeln hat man spezifische Erhebungsmittel ergänzt. Das die cts trotz ihrer Einschränkungen nach wie vor das renomierteste Verfahren ist, erkennt man auch daran, dass die im Frauengesundheitsbericht Quelle (Kapitel 5, S.252) berichteten Opferzahlen zu häuslicher Gewalt auf dieser Methode beruhen. --Robert T. Mueller 21:33, 11. Apr 2005 (CEST)
- Ich kenne die Methode recht gut, seine Stärken und auch seine Schwächen. Die ForscherInnen, die damit arbeiten, nennen diese Schwächen auch immer in ihren Forschungsberichten. Die Menschen, die den Text hier lesen, sehen leider nur die nackten, unerklärten Zahlen, was bei Laien leider fast unvermeidbar zu einer verzerrten Rezeption führt. Deshalb ist die Einschränkung - gerade bei diesem sensiblen Thema - nötig. --Katharina 09:06, 12. Apr 2005 (CEST)
- Ich denke, es ist ein eigener Artikel zur Erläuterung der cts erfoderlich. Vielleicht finde ich dazu später die Zeit. --Robert T. Mueller 12:13, 12. Apr 2005 (CEST)
Unterschiedliche Perspektiven zur geschlechtsspezifischen Täter/Opfer-Verteilung
Weshalb hast Du Kimmel nicht mit reingenommen? Wo die Zahlen von Archer und Fiebert erwähnt werden, sollten die Berechnungen von Kimmel nicht einfach weggelassen werden. --Katharina 09:39, 12. Apr 2005 (CEST)
- Die Darstellung der cts-Ergebnisse, wie sie verschiedentlich in Deutschland von der Bundesregierung publiziert wurden, und die Kritik daran aus feministischer Perspektive ist sicherlich einen eigenen Textblock wert. Er könnte in etwa so lauten (muss aber noch verfeinert werden):
- Die mittels cts ermittelte in etwa gleich große Häufigkeit gewalttätiger Angriffe durch Männer und Frauen wurde verschiedentlich mit dem Begriff "Gender Symmetry" bezeichnet.
- Demgegenüber wird als Kritik geäußert, dass bei den schweren Verletzungen bzw. bei den behandlungsbedürftigen Opfern die Frauen überwiegen (Quelle 14). Prinzipiell besteht zu diesem Sachverhalt Konsens zw. Kritikern und Befürwortern der cts. Diskrepant ist zum Teil die Frage, WIE STARK der Unterschied in diesem Bereich ist. Sicher ist, dass schwerste Verletzungen nur einen Teilbereich der Fälle häuslicher Gewalt ausmachen. Z.B. wurden in Deutschland nach der Polizeilichen Kriminalstatistik 2003 jeweils ca. 400 Frauen und Männer Opfer von Mord- oder Totschlag, wobei diese Fälle nur zum Teil auf Beziehungsgewalt zurückgeführt werden können (was mangels Aufschlüsselung in der Polizeilichen Kriminalstatistik leider nicht geht).
- Juristisch relevant sind aber alle mit der cts ermittelten Gewalthandlungen und das in Deutschland initiierte Regierungsprogramm gegen Gewalt gegen Frauen wurde z.B. damit begründet, das jede dritte Frau Opfer häuslicher Gewalt sei (während die cts-Ergebnisse insgesamt ca. 15 % der Frauen und Männer als betroffen ausweisen). Bereits Ohrfeigen genügen nach der aktuellen Rechtssprechung, um einen Partner zur Vermeidung einer unbilligen Härte unter Strafandrohung aus der Wohnung verweisen zu lassen (§1361 b BGB). Insofern haben beide Seiten mit ihren Perspektiven zu Gleichheit und Ungleichheit Recht. Genauso wenig wie man die Gender Symmetry innerhalb der gesamten erfassten Gewalthandlungen auf den Bereich der stark verletzten Opfer ausdehnen kann, genauso wenig kann man das Übergewicht der Frauen bei den besonders schwer betroffenen Fällen auf die Gesamtheit der Fälle übertragen. Der Konflikt rührt möglicherweise daher, dass eine prinzipiell größere Betroffenheit von Frauen als Grundlage einer politisch Theorie verteidigt wird.
- Quelle 14: Violence Against Women, Vol. 8, No. 11, 1332-1363 (2002), © 2002 SAGE Publications, "Gender Symmetry" in Domestic Violence: A Substantive and Methodological Research Review, Michael S. Kimmel, State University of New York, Stony Brook
- --Robert T. Mueller 12:13, 12. Apr 2005 (CEST)
- Kimmel ist kein Feminist, seine Untersuchungen geben also mitnichten die "feministische Perspektive" wieder. Viel wichtiger sind einige von Kimmels Feststellungen betreffend methodischer Mängel bei Archer und Fiebert: 1) CTS wurde nicht entwickelt, um häusliche Gewalt zu untersuchen und ist deshalb für solche Untersuchungen nicht optimiert (CTS ist ein Instrument zur Untersuchung von Konfliktlösungsstrategien, entwickelt mit dem Ziel, die Evolution der Konfliktaustragung streitender Paare zu untersuchen). 2) die meisten in den Metaanalysen von Archer und Fiebert enthaltenen Untersuchungen (d.h. Deine "mehr als 100 Untersuchungen") basieren auf CTS (und nicht CTS2), in dem sexuelle Gewalt nicht vorkommt (wegen 1) und können aus diesem Grund nur ungenügend Auskunft über das gesamte Spektrum der Gewalt in Lebenspartnerschaften geben. 3) die meisten in den Metaanalysen von Archer und Fiebert enthaltenen Untersuchungen betreffen zu einem grossen Teil Collegestudenten und sind deshalb nur beschränkt auf die Gesamtbevölkerung extrapolierbar. 4) die Studien untersuchen die Streitkultur von Paaren und nicht die ebenfalls existierende systematische Gewaltanwendung in Partnerschaften mit dem Ziel, den Partner zu dominieren (also im Endeffekt die wirklich schlimmen Fällen - Anm. Kath.). 5) die Studien vernachlässigen die durch Ex-Partner angewendete Gewalt (die ebenfalls einen wichtigen Teil der Fälle betrifft, die vor Gericht oder im Krankenhaus enden - Anm. Kath.)
- Ich denke für unseren Artikel hier ist eine Abhandlung über Geschlechtersymmetrie weniger wichtig als eine Erklärung für die grossen Abweichungen bei den Zahlen. Die Abweichungen entstehen a) durch unterschiedliche Definitionen von "häusliche Gewalt" und b) durch unterschiedliche Methoden. Da CTS-Untersuchungen unabhängig von der verwendeten Definition und unabhängig vom Sampling im Gegensatz zu anderen Untersuchungen praktisch immer eine Geschlechtersymmetrie aufweisen, muss die Erklärung dafür in der Methode selber gesucht werden. --Katharina 14:34, 12. Apr 2005 (CEST)
- Du schreibst: Da CTS-Untersuchungen unabhängig von der verwendeten Definition und unabhängig vom Sampling im Gegensatz zu anderen Untersuchungen praktisch immer eine Geschlechtersymmetrie aufweisen, muss die Erklärung dafür in der Methode selber gesucht werden. Es könnte natürlich auch sein, dass das Aggressionspotential (zumindest mental) bei Männern und Frauen ungefähr gleich ist und dann belegen die immer wieder gleichen Ergebnisse (außer zu Verletzungsfolgen) die zuverlässige Reproduzierbarkeit der cts. Das es Unterschiede zu anderen Methoden gibt, kann dann an den anderen Methoden liegen. Bisher gibt es keine vergleichbar weit verbreitete und standardisierte Methode wie die cts. Die anderen Methoden sind in den meisten Fällen auch cts basiert und, wie von Straus vorgeschlagen, an die spezifische Untersuchung adaptiert. Auch Kimmel hat keine Methode vorgeschlagen, die statt der cts verwendet werden soll.
- Ob Kimmel (Autor von "Against the Tide: Pro-Feminist Men in the United States" Feminist ist, wird sich genauso wenig beweisen oder widerlegen lassen wie die Frage, ob Linda Kelly Antifeministin ist. Kelly hat mit Disabusing the Definition of Domestic Abuse: How Woman Batter Men and the Role of the Feminist State eine sehr detaillierte Analyse zu feministischen Einflüssen auf Methodik und Ergebnisgewinnung zu häuslicher Gewalt vorgelegt (Veröffentlicht als Publikation der Florida State University.
- Ein Baseler Politiker hat sehr schön dargelegt, warum noch vieles aufzuarbeiten ist: Interpellation Dr. Luc Saner betreffend Projekt "Halt - Gewalt" zum zweiten
- Jetzt droht allerdings die weitere Erörterung der Methodendiskussion den Rahmen eines lexikalischen Eintrages zu sprengen. Evtl. ist es am pragmatischsten, wenn die Bandbreite der vorliegenden Zahlen anhand zweier Gegenpole gezeigt werden (z.B. cts/Archer versus andere/Kimmel). Durch Quellenangaben und Links kann dann der interessierte Leser durch eigene Recherche sein Bild vertiefen. Ich würde den Part der mittels cts gewonnenen Daten übernehmen.
- --Robert T. Mueller 17:24, 12. Apr 2005 (CEST)
- Du wirfst da mit Quellen und Texten um dich, die ich erst mal einsehen muss, lass mir dazu bitte etwas Zeit. Nur eine kleine Randbemerkung: CTS misst nicht das Aggressionspotenzial von Individuen, wie Du weiter oben schreibst, sondern ist ein Instrument zur Erfassung von Konfliktlösungsstrategien bei sich streitenden Paaren (sagt jedenfalls Straus). Du hast immer noch nicht die Frage beantwortet, die sich doch hier stellt: Weshalb kommt Kimmel bei der Durchführung der exakt gleichen Metaanalysen wie Archer und Fiebert zu anderen Resultaten als diese? Es geht nicht darum, im Artikel festzuhalten, wer "recht" hat oder welche Untersuchungsmethoden die "besten" sind. Ich unterstelle den betroffenen ForscherInnen jetzt einfach mal, dass sie methodisch sauber arbeiten. Es muss aber klar festgehalten werden, dass verschiedene Untersuchungen zu verschiedenen, sich teilweise widersprechenden Resultaten geführt haben. Es muss ebenfalls festgehalten werden, dass verschiedene Analysen von identischem Datenmaterial zu anderen Resultaten geführt haben. --Katharina 18:00, 12. Apr 2005 (CEST)
- Ich hoffe, meine um mich geworfenen Quellen und Texte haben keine Verletzungen hervorgerufen ;-)
- Ich habe mir die Interpretationen von Kimmel in dem oben als Quelle 14 referenzierten Text Gender Symmetry in Domestic Violence: A Substantive and Methodological Research Review noch mal angeschaut. Was Kimmel da macht, ist nie und nimmer mit der äußerst aufwendigen und ausgefeilten mathematischen Metaanalyse von Archer (liegt mir vor) zu vergleichen. Auf Seite 3 und 4 ist erläutert, wie er die 79 (Fiebert) bzw. 82 (Archer) Studien nimmt, und sie der Reihe nach aus verschiedenen Gründen (cts verwendet, befragte Personen zu jung usw.) als irrelevant streicht. Am Ende landet er dort, wo die cts auch gemäß Straus und Gelles nicht mehr gilt - bei den Kriminalitätsstudien. Es ist eine Trivialität, dass das Erfassen von Polizeieinsätzen in Fällen häuslicher Gewalt zurzeit eine starke Asymmetrie in Richtung männlicher Täter/weiblicher Opfer erbringt. Das hat auch nicht ausschließlich mit einem verdeckten Dunkelfeld aufgrund geschlechtsspezifischen Rollenverhaltens zu tun sondern z.T. auch damit, dass von allen vernünftigen Menschen völlig unbestritten die Opfer schwerer Gewaltverbrechen im häuslichen Bereich häufiger Frauen als Männer sind. Diese betroffenen Frauen (und auch der kleinere Anteil betroffene Männer) sollten die vorrangigen Adressaten von Gewaltschutzpolitik sein. Fiebert, Archer, Straus und meiner Wenigkeit geht es aber auch darum, dass die allermeisten Fälle von Partnergewalt nicht dem Bereich schwerer Gewalt, aber trotzdem dem Bereich krimineller Gewalt zugeordnet werden müssen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Gewaltschutzgesetzgebung bedeutet auch ein Ohrfeigen, ein Werfen von Geschirrstücken oder ähnliche Tätlichkeiten eine kriminelle Tat, die juristische Folgen haben kann. Betroffen sind mehrere hunderttausend Menschen, oft im Bereich der Scheidungskonflikte. Hier können Behörden, Polizeibeamte, Richter und Rechtsanwälte nur eine gerechte Behandlung der Kontrahenten sicherstellen, wenn sie über die Mechanismen bei Paarkonflikten informiert sind ("man sieht nur, was man weis"). Darüber hinaus ist dieser große Bereich der "gewöhnlichen häuslichen Gewalt" (Zitat Prof. Barbara Kavemann" auch deshalb wichtig, weil hier über Jahre hinweg die erst später blutig eskalierenden Konflikte heranwachsen. --Robert T. Mueller 21:24, 12. Apr 2005 (CEST)
- Weshalb verfeinerte Straus nach - nicht nur, aber auch - Kimmels Kritik sein Messinstrument, wenn Kimmel mit seinen Bemerkungen über die Aussagekraft der damit erfassten Daten im Bereich Gewalt in der Partnerschaft unrecht hatte?
- Weshalb verwendest Du im Artikel Zahlen, an denen es berechtigte Kritik gibt? Die nutzen Deinem politischen Anliegen nicht viel, weil sogar Politiker wissen, dass Datenmaterial von miteinander gehenden Studenten (die noch nicht mal zusammen wohnen) nicht auf Paare im Scheidungskrieg extrapoliert werden können (nur so ein Beispiel).
- An einem anderen Ort bringst Du die Quellen durcheinander: "Gewalttätige Angriffe erleben zw. 15 und 18 % der Frauen und Männer in Partnerschaften (Quelle 7, S. 252)". Die Quelle ist aber die KFN-Studie von Wetzels (1995), der seinerseits nicht nach Gewalterlebnissen in Partnerschaften gefragt hat sondern nach Gewalterlebnissen durch Haushaltsmitglieder: "Erfaßt sind damit (zusammenfassend) sowohl Gewalt in Partnerbeziehungen als auch solche zwischen Eltern und Kindern, oder in anderen Verwandtschaftsbeziehungen (z. B. Geschwister)") --Katharina 08:39, 13. Apr 2005 (CEST)
- Katharina, Du hast Dich bei der Weiterbearbeitung des Artikels ja kräftig ins Zeug gelegt!
- Zu Deinen Anmerkungen:
- Straus hat die cts aufgrund der Kritik (die zu diesem Zeitpunkt meines Wissens noch nicht von Kimmel stammte) weiterentwickelt. Die Frage ist, ob damit nun ein funktionierendes Instrument vorliegt und ob die Ergebnisse der vorherigen Version noch einen Wert haben. Straus äußerte, dass die alten und neuen Ergebnisse der cts zum Teil immer auch von der feministischen Seite der Gewaltforschung befürwortet wurden, weil sie wie keine andere Art der Erhebung das große Ausmaß häuslicher Gewalt zeigen. Die eindeutig das Übergewicht männlicher Täter zeigenden Studien (z.B. Statistiken polizeilicher Anzeigen) liefern nur eine erheblich kleinere Anzahl der Fälle. Nun gibt es aber außer den polizeilichen Hellfeldzahlen und der cts keine andere Methode. Zu Deiner aktuellen Formulierung, dass die cts-Zahlen zu allen anderen Studien im Widerspruch stehen: An welche andere Methode zur Ermittlung repräsentativer Dunkelfeldzahlen für häusliche Gewalt denkst Du dabei?
- Such Dir unter Methoden der empirischen Sozialforschung eine aus :-) --Katharina 16:08, 13. Apr 2005 (CEST)
- Da ist aber keine, die zur Ermittlung repräsentativer Zahlen zum Dunkelfeld bei häuslicher Gewalt taugt. --Robert T. Mueller 16:40, 13. Apr 2005 (CEST)
- Das liegt daran, dass es exakt genau überhaupt gar keine (in Worten: Null) Methode gibt, um repräsentative Dunkelfeldzahlen zu welchem soziologischen Thema auch immer zu liefern. Es gibt aber jede Menge sozialwissenschaftliche Methoden, die alle bestimmten Kriterien genügen müssen. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Es gibt keine, die "besser" oder "schlechter" ist. Die CTS-Methode ist standardisiert und oft verwendet worden, deshalb sind direkte Vergleiche zwischen den verschiedenen Studien überhaupt möglich. Das ist einer ihrer Vorteile. Nachteil ist die Ausdehnung der verwendeten Gewaltdefinition auf alle möglichen Arten aggressiver Handlungen (aber das liegt vor allem daran, dass das Instrument hier zweckentfremdet verwendet wird, das kann man nicht der Methode selber anlasten; trotzdem muss man als Soziologe diesen Punkt bei der Interpretation der erhaltenen Zahlen im Auge behalten). Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, dass CTS keinen Kontext liefert. Habe ich Dich einfach so in die Eier getreten oder war es in Selbstverteidigung? Über diesen kleinen, aber feinen Unterschied liefert die CTS keine Information. Auch diesen Punkt darf man bei der Interpretation der Zahlen nicht vernachlässigen. --Katharina 17:44, 13. Apr 2005 (CEST)
- Da ist aber keine, die zur Ermittlung repräsentativer Zahlen zum Dunkelfeld bei häuslicher Gewalt taugt. --Robert T. Mueller 16:40, 13. Apr 2005 (CEST)
- Such Dir unter Methoden der empirischen Sozialforschung eine aus :-) --Katharina 16:08, 13. Apr 2005 (CEST)
- Weshalb verfeinerte Straus nach - nicht nur, aber auch - Kimmels Kritik sein Messinstrument, wenn Kimmel mit seinen Bemerkungen über die Aussagekraft der damit erfassten Daten im Bereich Gewalt in der Partnerschaft unrecht hatte?
- Dein Einwand, dass von mir verwendete Zahlen zu Studenten Kritik hervorrufen würden, beruht auf meiner Zitierung von Archer. Archer hat aber nicht das Gewaltverhalten von Scheidungspaaren, sondern dass von Frauen und Männern in Partnerschaften untersucht. Genauso kann man den Einwand machen, dass seine Ergebnisse nicht auf die Arbeiterschicht oder auf die Landbevölkerung in Bayern ausgedehnt werden können. Das ist alles richtig, trotzdem sind seine Ergebnisse ein wichtiger Anfang und bewirken ja bereits weitergehende Untersuchungen zur Ausräumung der offenen Fragen.
- Archer hat à priori überhaupt kein Gewaltverhalten untersucht, sondern er hat Untersuchungen dazu untersucht. Das zum Ersten. Zum Zweiten hast Du nackte Zahlen (Archers Zahlen) präsentiert und dies sehr allgemein formuliert (X% aller Frauen und Y% aller Männer). Sorry, aber das ist ein unzulässige Extrapolation und eine Verdrehung von Archers Zahlen. Die korrekte Aussage müsste lauten "X% aller Studentinnen und Y% aller Studenten, die eine Paarbeziehung haben aber nicht zwangsläufig mit dem Partner zusammenleben....". Und somit hätte dann die Aussage nicht mehr viel Sinn in Bezug auf Gewalt von Personen in einem gemeinsamen Haushalt, aka häusliche Gewalt. --Katharina 16:08, 13. Apr 2005 (CEST)
- So ist es ja nun auch wieder nicht. Aus dem schon zitierten Kimmel-Aufsatz:
- The two large-scale reviews of literature that demonstrate gender symmetry are useful indicators of the types of evidence offered and the arguments made by their proponents. Of the 79 empirical articles that Fiebert reviews, 55 used the same empirical measure of “family conflict,” the Conflict Tactics Scale as the sole measure of domestic violence. This same scale was also used in 76 out of the 82 studies that Archer (2000) examined. In addition, 28 of those studies noted by Fiebert discussed samples composed entirely of young people – college students, high school students, dating couples under 30) – and not married couples. (These two groups overlap somewhat, as nearly half of the studies of young, dating couples (13) also used the CTS.)
- Selbst Kimmel behauptet nicht, dass die untersuchten Kollektive Studenten repräsentieren - er bemängelt lediglich, dass Studenten dabei sind (neben zahlreichen Studien aus gemischten Zusammensetzungen von Bevölkerungsgruppen). Diese Kritik wurde übrigens auch oft an feministischen Studien geäußert, denn oft werden solche Befragungen aus pragmatischen Gründen direkt an der Universität gemacht. Archer legt daher auch zahlreiche andere Kollektive zugrunde und ermittelt daraus mit der Metaanalyse (übrigens ein hochentwickeltes Verfahren zum Gewichtung verschiedenen relevanter Quellen) repräsentative Daten. Im übrigen habe ich den Abstract zur Quelle verlinkt, so dass Archer auch selbst zu Wort kommt. --Robert T. Mueller 16:40, 13. Apr 2005 (CEST)
- Ich weiss, was eine Meta-Analyse ist (nein, es ist kein hochentwickeltes Verfahren zum Gewichtung verschiedenen relevanter Quellen, sondern ein statistisches Verfahren zur Integration mehrerer Primärstudien). Ich weiss auch, dass es keine "repräsentativen Daten" gibt sondern nur "repräsentative Daten in Bezug auf eine bestimmte Population". Ich teile Archers Schlussfolgerungen nicht, respektiere sie aber. Sie stellen eine mögliche Interpretation seiner Daten dar. Was ich jedoch nicht und unter keinen Umständen akzeptieren kann ist diese - sorry! - dilettantische Darstellung nackter, unerklärter Zahlen. --Katharina 17:44, 13. Apr 2005 (CEST)
- Archer hat à priori überhaupt kein Gewaltverhalten untersucht, sondern er hat Untersuchungen dazu untersucht. Das zum Ersten. Zum Zweiten hast Du nackte Zahlen (Archers Zahlen) präsentiert und dies sehr allgemein formuliert (X% aller Frauen und Y% aller Männer). Sorry, aber das ist ein unzulässige Extrapolation und eine Verdrehung von Archers Zahlen. Die korrekte Aussage müsste lauten "X% aller Studentinnen und Y% aller Studenten, die eine Paarbeziehung haben aber nicht zwangsläufig mit dem Partner zusammenleben....". Und somit hätte dann die Aussage nicht mehr viel Sinn in Bezug auf Gewalt von Personen in einem gemeinsamen Haushalt, aka häusliche Gewalt. --Katharina 16:08, 13. Apr 2005 (CEST)
- Dein Einwand, dass von mir verwendete Zahlen zu Studenten Kritik hervorrufen würden, beruht auf meiner Zitierung von Archer. Archer hat aber nicht das Gewaltverhalten von Scheidungspaaren, sondern dass von Frauen und Männern in Partnerschaften untersucht. Genauso kann man den Einwand machen, dass seine Ergebnisse nicht auf die Arbeiterschicht oder auf die Landbevölkerung in Bayern ausgedehnt werden können. Das ist alles richtig, trotzdem sind seine Ergebnisse ein wichtiger Anfang und bewirken ja bereits weitergehende Untersuchungen zur Ausräumung der offenen Fragen.
- "dilettantische Darstellung nackter, unerklärter Zahlen" (das mit den Eiern übergehe ich jetzt mal) - das ist ja ein Akt psychischer Gewalt, der mir nur zwei Möglichkeiten läßt: Ich kann jetzt explodieren und das Bild des dominierenden, sexistischen und über Leichen gehenden Mannes bestätigen - oder ich kann mich fügen ("Ja, entschuldige, beim nächsten Mal wird es besser!"). Gibt es bei Wikipedia eigentlich ein virtuelles Männerhaus? --Robert T. Mueller 20:23, 13. Apr 2005 (CEST)
- Als Quelle für die Zahlen zu Partnergewalt habe ich den Frauengesundheitsbericht genannt, weil er online verfügbar ist und die KFN-Studie korrekt referenziert. Korrekterweise gehört die Orginalquelle aber in den Artikel, da hast Du Recht. Mit Deinem Hinweis auf die Haushaltsmitglieder hat Du auch Recht. Ich vergaß auf die Ergänzung auf S. 253 hinzuweisen: "Bei 62,7 % der Befragten unter 60 Jahre ging die Gewalt von dem Partner/der Partnerin aus", was angesichts der cts-typischen Gleichverteilung einen Rückschluss auf die Gesamtzahl der Opfer von Partnergewalt zulässt. --Robert T. Mueller 15:14, 13. Apr 2005 (CEST)
- Das bezieht sich aber gerade nicht auf Wetzels CTS-Befragung. "Wird die summarische Einzelfrage eingesetzt (vgl. Kapitel 5.2), die schwere Fälle besser erfaßt als die Abfrage einzelner Items (CST), so weisen Frauen regelmäßig eine höhere Opferrate auf als Männer. An die Einzelfrage schlossen sich Nachfragen u. a. zur Täterschaft an. Bei 62,7 % der Befragten unter 60 Jahre ging die Gewalt von dem Partner/der Partnerin aus." Bei CTS gibt es kein Nachfragen, sondern nur das stereotype Abckecken der Items. --Katharina 16:08, 13. Apr 2005 (CEST)
- Dann bleibt die Frage, was Wetzels mit seiner geheimnisvollen Aussage Bei 62,7 % der Befragten unter 60 Jahre ging die Gewalt von dem Partner/der Partnerin aus. mitteilen wollte? --Robert T. Mueller
- Wie Du beim Durchlesen des Berichts sicherlich festgestellt hast, kombinierte Wetzels mehrere qualitative und quantitative Methoden (was auch sinnvoll ist, da das erhaltene Gesamtbild dadurch vollständiger wird). Die 62.7% beziehen sich auf den Teil "summarische Einzelfrage" und nicht auf den CTS-Teil. Den Rückschluss, den Du hier von der einen Aussage auf die Andere ziehst, ist wissenschaftlich unzulässig. --Katharina 17:44, 13. Apr 2005 (CEST)
- Dann bleibt die Frage, was Wetzels mit seiner geheimnisvollen Aussage Bei 62,7 % der Befragten unter 60 Jahre ging die Gewalt von dem Partner/der Partnerin aus. mitteilen wollte? --Robert T. Mueller
- Das bezieht sich aber gerade nicht auf Wetzels CTS-Befragung. "Wird die summarische Einzelfrage eingesetzt (vgl. Kapitel 5.2), die schwere Fälle besser erfaßt als die Abfrage einzelner Items (CST), so weisen Frauen regelmäßig eine höhere Opferrate auf als Männer. An die Einzelfrage schlossen sich Nachfragen u. a. zur Täterschaft an. Bei 62,7 % der Befragten unter 60 Jahre ging die Gewalt von dem Partner/der Partnerin aus." Bei CTS gibt es kein Nachfragen, sondern nur das stereotype Abckecken der Items. --Katharina 16:08, 13. Apr 2005 (CEST)
- Als Quelle für die Zahlen zu Partnergewalt habe ich den Frauengesundheitsbericht genannt, weil er online verfügbar ist und die KFN-Studie korrekt referenziert. Korrekterweise gehört die Orginalquelle aber in den Artikel, da hast Du Recht. Mit Deinem Hinweis auf die Haushaltsmitglieder hat Du auch Recht. Ich vergaß auf die Ergänzung auf S. 253 hinzuweisen: "Bei 62,7 % der Befragten unter 60 Jahre ging die Gewalt von dem Partner/der Partnerin aus", was angesichts der cts-typischen Gleichverteilung einen Rückschluss auf die Gesamtzahl der Opfer von Partnergewalt zulässt. --Robert T. Mueller 15:14, 13. Apr 2005 (CEST)
Falschbezichtigungen
Mir ist noch aufgefallen, dass hier eine Zusammenführung von zwei völlig verschiedenen Themen durchgeführt wird:
- Dagegen steht die Position, dass eine ursächliche Prävention gegen Partnergewalt bei dem viel größeren Gesamtfeld der Fälle ansetzen muss, um die Eskalationen zu schwerer Gewalt bereits im Ansatz abzufangen. Auch habe Gewaltschutzpolitik beide Geschlechter zu adressieren, um Falschbezichtigungen entgegenzuwirken.
und gleich im nächsten Absatz:
- Zu Falschbezichtigungen liegen Studien vor. So wurde in einer von den Autoren als repräsentativ eingestuften Untersuchung (Quelle 9, Seite 28) durch die Analyse familiengerichtlicher Akten ermittelt, das in 3,0 % der Umgangs- und in 3,3 % der Sorgerechtsverfahren ein Vorwurf des sexuellen Missbrauchs erhoben wird
Da wird ohne Überleitung von (vermuteten) Falschbezichtigungen im Bereich Partnergewalt zu Falschbezichtigungen im Bereich sexuellem Kindesmissbrauch gesprungen. Darf ich fragen, was dieses Vorgehen soll? --Katharina 09:21, 13. Apr 2005 (CEST)
- Die Einbindung des Themas Falschbezichtigung kann durchaus verbessert werden. Ich halte es allerdings für unabdingbar, dass dieses Thema berücksichtigt wird. Ich konnte bisher aber erst eine Quelle ermitteln, die von ihren Autoren als repräsentativ ausgewiesen wird, und die beziehst sich auf den Teilbereich Sexueller Missbrauch. Für Partnergewalt sind mir Zahlen bekannt, für die ich zurzeit aber noch zitierfähige Quellen zur Aufnahme in den Artikel ermittle (auf einer Tagung im vergangenen Jahr zu häuslicher Gewalt wurde berichtet, dass es bei angezeigten Fällen nur bei ca 10 % zu staatsanwaltlichen Ermittlungen kommt. Wie bei diesem Bruchteil die Gerichte dann urteilen, wird sich durch ausreichend viele Urteile evtl. erst in einigen Jahren repräsentativ sagen lassen). --Robert T. Mueller 15:14, 13. Apr 2005 (CEST)
- Im Artikel über sexuellen Missbrauch wird das Thema "Missbrauch mit dem Missbrauch" und "Missbrauch mit dem Missbrauch mit dem Missbrauch" bereits breitgetreten, da reicht es eigentlich, hier nur darauf hinzuweisen, dass das Thema existiert und dort behandelt wird.
- Das Thema Falschbezichtigungen ist ein heisses Eisen und die meisten Infos, die man dazu findet, sind reine Spekulation. Die 10%, die Du erwähnst, habe ich bereits im Zusammenhang mit Vergewaltigungsvorwürfen gehört. Dass es sich bei den restlichen 90% um Falschbezichtigungen handeln soll, ist eher unwahrscheinlich und es gibt auch keine verlässliche Methode, um jemals zwischen bewusster Lüge, Fehleinschätzung einer Situation und Mangel an Beweisen unterscheiden zu können. --Katharina 15:41, 13. Apr 2005 (CEST)
- Im Artikel über sexuellen Missbrauch wird das Thema "Missbrauch mit dem Missbrauch" und "Missbrauch mit dem Missbrauch mit dem Missbrauch" bereits breitgetreten, da reicht es eigentlich, hier nur darauf hinzuweisen, dass das Thema existiert und dort behandelt wird.
Quelle 4
"Mithilfe der Conflict Tactics Scales (Quelle 4) durchgeführte Untersuchungen versuchen, die subjektive Bewertung von Gewalthandlungen auszuschalten." - Quelle 4 erklärt die CTS nicht, sondern nur, dass das Instrument nicht durch kulturelle Faktoren beeinflusst wird. Es wäre schön, hier eine Quelle angeben zu können, die etwas über CTS (die Fragebogen etc.) aussagt. --Katharina 11:52, 15. Apr 2005 (CEST)
- Werde gerne entsprechende Quellen nachtragen, komme aber erst in der nächsten Woche dazu, da ich jetzt gleich zu einem (hoffentlich friedlichen) Familienfest nach Berlin fahre. Alles von Straus und zur cts ist übrigens hier zu finden: Family Research Laboratory. Gruß --Robert T. Mueller 12:20, 15. Apr 2005 (CEST)
- Habe mir Straus aus der Bibliothek ausgeliehen, aber danke für den Link :-)
- Ich habe mir übrigens erlaubt, einige Deiner heutigen Anmerkungen geringfügig zu korrigieren. Insbesondere dreht sich die Kontroverse CTS/andere Methode nicht um die Hellfeld-Dunkelfeld-Problematik. Es gibt einige Tausend für die untersuchte Population repräsentative Dunkelfeluntersuchungen weltweit, die nicht mit CTS arbeiten und signifikant andere Tendenzen liefern. Die Unterschiede in den Zahlen sind erklärbar und wurden mehrfach erklärt. Wenn die von Straus empfohlenen Zusatzuntersuchungen durchgeführt werden - wie z.B. bei Wetzels - nähern sich die Zahlen wieder den Resultaten von Untersuchungen an, die mithilfe anderer Fragebogen gewonnen wurden (Belege? lies Wetzels im Original oder eine andere x-beliebige Kombi-Untersuchungen!). Leider geht diese Tatsache bei politisch motivierten Autoren gerne "vergessen", wenn sie über das Thema schreiben, vermutlich weil die nackten, unerklärten Zahlen einfach dramatischer aussehen und somit beim sozialwissenschaftlich unbeleckten Laienpublikum mehr Eindruck machen... --Katharina 14:24, 19. Apr 2005 (CEST)
- Habe mir Straus aus der Bibliothek ausgeliehen, aber danke für den Link :-)
Noch eine Frage
"Bei einem Anteil von etwa 3 % der mit CTS ermittelten Fälle treten schwerwiegende Verletzungen auf (Quelle 8, S. 23), bei denen die Opfer zu 62 % Frauen sind (Quelle 5; sexuelle Gewalt wurde nicht erfasst)." - Sorry, aber das ist vom wissenschaftlichen Standpunkt her eine unzulässige Aussage. Der erste Teil der Aussage bezieht sich auf Straus' Untersuchungen in Nordamerika, der zweite Teil auf Archers Metaanalyse von Untersuchungen in verschiedenen Ländern. Es handelt sich also nicht wie behauptet und dieselben Leute. --Katharina 14:07, 15. Apr 2005 (CEST)
Process Check: Geschlechterhegemonie in der Gewaltforschung
@Katharina: Bei dem Thema Häusliche Gewalt geht es um weit mehr, als um den Schutz von Menschen vor Gewalt. Wäre es so, dann stellte man Kinder in den Vordergrund. Vielmehr geht es im bekannten darwinistischen Sinne um einen Ressourcen-Verteilungskampf zwischen konkurrierenden Bevölkerungsgruppen, kurz: um Macht, Geld und sozialen Rang. In dieser Auseinandersetzung wird oft mit überaus drastischen Mitteln gekämpft. Straus nennt z.B. folgenden Vorfall:
"The Kentucky study raises a troublesome question of scientific ethics, because it is one of several in which the data on assaults by women were intentionally suppressed. The existence of that data became known only because Hornung, McCullough, and Sugimoto (1981) obtained the computer tape and found that, among the violent couples, 38 percent were attacks by women on men who, as reported by the women themselves, had not attacked them." (Quelle, S. 58)
Schlimmer ist aber die feministische Hegemonie in der Gewaltforschung. Ich möchte dazu hier Richard Gelles zu Wort kommen lassen, der ja zusammen mit Murray Straus und Susanne Steinmetz die Grundlagen zur CTS schuf: "The response to our finding that the rate of female-to-male family violence was equal to the rate of male-to-female violence not only produced heated scholarly criticism, but intense and long-lasting personal attacks. All three of us received death threats. Bomb threats were phoned in to conference centers and buildings where we were scheduled to present. Suzanne received the brunt of the attacks—individuals wrote and called her university urging that she be denied tenure; calls were made and letters were written to government agencies urging that her grant finding be rescinded. All three of us became ”non persons” among domestic violence advocates. Invitations to conferences dwindled and dried up. Advocacy literature and feminist writing would cite our research, but not attribute it to use. Librarians publicly stated they would not order or shelve our books." Quelle.
Susanne Steinmetz, die mit ihrer Veröffentlichung The battered Husband Syndrome die Initialzündung zur Lösung des Gewaltproblems mittels Einbeziehung der männlichen Opfer lieferte, wurde auf diese Weise effektiv kaltgestellt. Heute wagt sie sich nur noch ausweichend zu äußern.
Und wie sieht die Lage in Europa aus? Das in der Gewaltforschung führende KFN wird von dem Sozialdemokraten Pfeiffer geleitet, der seine wissenschaftliche Tätigkeit u.a. mit seinem Amt als Justizminister vereinbaren musste. Sicherlich liegt es fern, dass die Bindung an ein (u.a. frauenpolitisches) Parteiprogramm wissenschaftliche Aussagen beeinflusst. Der KFN-Forscher Wetzels jedenfalls wurde von einer der prominentesten Expertinnen Deutschlands auf dem Gebiet der Gewalt gegen Frauen dazu herangezogen, folgende Aussage für ein Zitat zur Verfügung zu stellen:
„Mit dieser Methode (der CTS) (kann) die Frage, wer in Verteidigung (aggressiv) und wer in Angriff (aggressiv) handelt, nicht entschieden werden. Dazu liegen jedoch eine Reihe anderer Studien vor, die zeigen, dass Frauen a) wenn sie in Partnerschaften gewalttätig werden, dies in der Regel infolge einer vorherigen Viktimisierung bzw. in Verteidigung gegen einen Angriff tun und dass b) infolge ihrer geringeren körperlichen Stärke diese Angriffe regelmäßig von geringerer Intensität und mit geringeren Folgen verbunden sind. ... In der Summe stützen die vorliegenden empirischen Daten, dass das Problem der Gewalt in Partnerbeziehungen weit überwiegend ein Problem gewalttätiger Männer gegenüber ihren Partnerinnen ist und der umgekehrte Fall (Frau gegen Mann) keinesfalls die Regel darstellt. Es ist allerdings unzweifelhaft so, dass auch Frauen gegenüber ihren Männern gewalttätig werden können und bisweilen auch als Angreifer in Erscheinung treten. Wir sind jedoch in unserer Gesellschaft weit davon entfernt, dass dies der Durchschnittsfall oder auch nur annähernd gleichbedeutend mit der männlichen Gewalt gegen Frauen wäre)“ (Quelle, S.6).
Was sagt Wetzels da eigentlich?
- Bestätigt er damit, dass die zum "Regierungsprogramm gegen Gewalt gegen Frauen" angeführte Begründung, jede dritte Frau sei Opfer häuslicher Gewalt, dem kriminologischen Forschungsstand entspricht?
- Oder stellt sich Wetzels damit hinter die Aussage des von ihm so oft zitierten Straus, der von 3 % ernsthaft verletzten Frauen gegenüber 0,5 % ernsthaft verletzten Männern unter den Opfern von Partnergewalt spricht?
Im ersten Fall spräche Wetzels von ca. 13.000.000, im zweiten Fall von ca. 120.000 Frauen (weniger als ein Prozent der ersten Zahl). Indem er diese Präzisierung vermeidet, steht er sowohl mit dem Frauenministerium wie auch mit Straus in Übereinstimmung. Dem Richter, dem Rechtsanwalt und dem Opfer hilft dies wenig für den Umgang mit dem konkreten Fall.
An den Erfahrungen der Forscher in Amerika und in Europa erkennt man, welche persönlichen Auswirkungen der Grad der Konformität wissenschaftlicher Äußerungen haben kann.
Katharina, Du hast es leicht mit Deiner Position und musst nicht einmal Deine tausend Quellen belegen.
- Lieber Robert, du fragst was Wetzels da eigentlich sagt... Er beantwortet nicht die Frage, die Du Dir stellst, deshalb verstehst Du auch die Antwort nicht. Wetzels tat, was Straus empfohlen hat: Die Situation, den interaktiven Kontext der aggressiven Handlungen mit Nachfragen abklären. Weshalb der Kontext überhaupt wichtig ist? Stell Dir folgende Situation vor: Du kommst von der Arbeit nachhause und triffst deine Frau dabei an, wie sie die Kinder verdrescht. Du gehst dazwischen und schubst sie weg. Nach CTS hast du nun einen Gewaltpunkt, deine Frau hat keinen. Dasselbe wiederholt sich 10 Mal pro Jahr. Nun hast Du nach CTS 10 Gewaltpunkte, deine Frau hat immer noch keinen. Der Forscher, der Dich mit CTS befragt hat, zieht also die Schlussfolgerung: Robert ist gewalttätig gegen seine Frau. Punkt. Was Wetzels macht ist dann Folgendes: Er geht hin und fragt: Robert, was tat deine Frau in dem Moment als du sie geschubst hast? Und er fragt deine Frau: Frau von Robert, was tatest du gerade, als Robert dich geschubst hat? Auf diese Weise entsteht dann die auf den ersten Blick widersprüchliche Schlussfolgerung "Robert hat öfter Gewalt gegen seine Frau ausgeübt, aber die eigentlich Gewalttätige ist seine Frau".
- Wenn Du diese Unterschiedlichen approaches (ursächliche Untersuchung von aggressiven Handlungen vs. rein quantitative Untersuchung von aggressiven Handlungen) der feministischen Weltverschwörung anlasten möchtest, dann sei Dir das unbenommen. Ich kann als Soziologin nur darauf hinweisen, dass das Vorgehen 1. quantitative Untersuchung zum Abklären des Ausmasses und 2. qualitatives Vorgehen um die unter 1. erhaltenen Zahlen zu erklären das methodisch korrekte Vorgehen ist und dasjenige, das jeder Forscher und jede Forscherin in diesem Gebiet wählt, wenn er oder sie über genügend Budget verfügt. Denn diese Vorgehensweise ist die einzige, die es erlaubt, ein +/- korrektes Gesamtbild der Situation zu erhalten, also die Situation zu verstehen (im soziologischen Sinne). --Katharina 11:03, 20. Apr 2005 (CEST)
- Liebe Katharina, mit der Wissenschaft ist das so eine Sache. In der letzten Ausgabe der ZEIT hat einer Deiner Berufskollegen dargelegt, wie ausgerechnet im Bereich der exakten Naturwissenschaften ein Forschungsstand entsteht: "Wie kaum ein anderes Forschungsgebiet zeige die Gravitationsphysik, dass nicht absolute Wahrheit, sondern Sozialisierung, Vertrauen und Überredung das Weltbild der Naturwissenschaft formten."
- Gerade beim Thema Häusliche Gewalt ist die Konstruktion von Wirklichkeiten durch rethorisches Weglassen, Wegdefinieren, Uminterpretieren und gezieltes Aneinander-Vorbeireden zu beobachten.
- Wetzels geht in seinem oben zitierten Statement wie in seiner für den Frauengesundheitsbericht herangezogenen Untersuchung in keinem Wort auf, wie Du es sagst, "qualitative Erklärungen" der stattgefundenen Gewalt ein. Wetzels ist Jurist und weiß vermutlich, dass die Erklärung des Tathintergrunds und damit die Schuldfrage letztlich Aufgabe eines Gerichts ist. Ich halte es auch für mehr als fragwürdig, wenn Soziologen mit Statistiken Schuldzuweisungen herleiten, wie z.B. “violent resistence”, “intimate terrorism” oder “mutual violent control” (Quelle: Context and Consequences of Mutual Intimate Partner Violence).
- Vorwerfen muss ich Wetzels allerdings, dass er mit seinen Äußerungen – oder besser – mit den Weglassungen in seinen Äußerungen - den von Straus angesprochenen klinischen Trugschluss (clinical fallacy) unterstützt. Statt klar zu machen, dass die Geschlechter-Asymetrie nur für einen sehr kleinen Teil aller Fälle häuslicher Gewalt gilt, lässt er den Eindruck bestehen, dass diese Asymetrie generell gelte. Die juristische Aufklärung solcher Fälle erfordert eine neutrale Herangehensweise. Ein Partner, dessen Gattin seine Ausweisung aus der gemeinsamen Wohnung mit dem Vorwurf von Tätlichkeiten und Drohungen beantragt, findet hoffentlich auch in Zukunft noch einen Richter, der vorurteilsfrei auch eine Frau als mögliche Schuldige in Betracht zieht.
- Ich neige übrigens nicht zu Verschörungstherorien und nenne nur Fakten, die ich auch belegen kann. Die von Straus zitierten Datenmanipulationen und die von Gelles beschriebenen Bedrohungen und Angriffe dokumentieren, wie eine wissenschaftliche Position bekämpft wird.
- Ein rethorischer Trick Dreh ist es, wenn den mithilfe von CTS plus Zusatzfragen ermittelten und vergleichbar hohen Zahlen männlicher und weiblicher Opfer "tausende andere Untersuchungen" entgegengehalten werden, die nichts weiter als ein Phantom sind.
- Inzwischen werden bereits Kriminalitätsstudien so durchgeführt, dass die männlichen wie die weiblichen Opfer in einer realistischen Größenordnung erfasst werden. Als Beispiel hier ein Auszug aus dem British Crime Survey on Domestic violence 2004:
- Auszug (Seite 14):
- Table 2.1 Prevalence of inter-personal violence
- Percent victims, once or more since last year
- Women / Men
- 13.0 % / 9.3 % any form of Interpersonal violence)
- Domestic violence (non-sexual)
- - 6.0 % / 4.5 % domestic abuse, threat or force
- - 4.2 % / 2.3 % domestic threat or force
- - 3.4 % / 2.2 % domestic force
- - 2.6 % / 1.1 % minor
- - 1.6 % / 1.2 % severe
- Eine weitere lehrreiche Quelle:
- Häusliche Gewalt - ein Problemaufriß aus kriminologischer Sicht)
- --Robert T. Mueller 22:23, 20. Apr 2005 (CEST)
Persönliche Wertung
Ich habe eine persönliche Wertung aus dem Textteil indirekte Opfer entfernt--Chrisfrenzel 14:24, 30. Apr 2005 (CEST)
Revert
Also dann mal:
Tut mir ja leid, dass Euch anscheinend das Sprachgefühl abhanden gekommen ist, aber das Talent Definitionen zu verwischen und relativ grausliges Deutsch in den Text hineinzufabrizieren, mag ich jetzt nicht am Einzelfall diskutieren. Dafür wäre eine Stilberatung angebracht. Auch wenn ich den Satz allgemein für viel zu pauschal und platt halten würde, in dem Fall kommt er vielleicht doch hin: Frauen seien Männern verbal überlegen und sie nutzten diese Überlegenheit zu ihren Gunsten aus.
Belege bitte für die (scusi, recht weinerlichen) POV's:
- Feministen haben das Thema mit dem Titel "Männergewalt" für sich beansprucht.
- Dass Frauen gewalttätiger sind als Männer, wie viele repräsentative Untersuchungen beweisen, wird von Feministen verheimlicht.
- Die meisten Definitionen werden so formuliert, daß am Ende Männer als Täter und Frauen als Opfer dastehen, um das feministische Weltbild von der unterdrückten Frau aufrecht zu erhalten.
- unterschiedlicher politischer bzw. ideologischer Intentionen (z.B. Widerstände gegen die Erfassung männlicher Opfer
Ne, und Leute, die ohne einen Lachanfall zu kriegen den Satz fabrizieren wenn ein Mann sich gegen psychische Gewalt einer Frau wehrt, wird er aus dem Haus verwiesen oder kommt ins Gefängnismag ich nicht wirklich ernst nehmen. Was soll das werden: Wenn eure Freundin nicht mehr mit Euch redet, schlagt zurück. Und wenn dann die Polizei kommt, werden Männer unterdrückt? Aua. Wikipedia ist keine Selbsthilfegruppe für gequälte Männerseelen. -- southpark 23:01, 16. Mai 2005 (CEST)
- Hallo Southpark,
- zu Deiner Komplett-Löschung ohne vorherige Diskussion der Weiterbearbeitungen des Artikels Häusliche Gewalt zw. 19. April und 12. Mai Folgendes:
- Du begründest deine Löschung der 27 Bearbeitungen des Artikels seit dem 19. April mit Kritik an vier Punkten (s.o., Dein Beitrag):
- 1. Feministen haben das Thema mit dem Titel "Männergewalt" für sich beansprucht.
- 2. Dass Frauen gewalttätiger sind als Männer, wie viele repräsentative Untersuchungen beweisen, wird von Feministen verheimlicht.
- 3. Die meisten Definitionen werden so formuliert, daß am Ende Männer als Täter und Frauen als Opfer dastehen, um das feministische Weltbild von der unterdrückten Frau aufrecht zu erhalten.
- Diese Aussagen wurden von Greiner am 11. Mai eingetragen. Falls Greiner diese nicht belegen will, steht einer Löschung dieser Passagen nichts im Wege.
- 4. unterschiedlicher politischer bzw. ideologischer Intentionen (z.B. Widerstände gegen die Erfassung männlicher Opfer)
- Vorausgegangen war die Überarbeitung von Greiner:
- Die Daten zur Gewalt in intimen Partnerschaften sind sehr widersprüchlich. Dies ist so, weil die Politiker und die Feministen keine männlichen Opfer akzeptieren und die Statistiken deshalb nicht repräsentativ sind. Bei neutralen und repräsentativen Untersuchungen kommt heraus, daß Frauen gewalttätiger sind, als Männer. Sie können dies aber besser verstecken.
- Meine Überarbeitung mit Ziel der Objektivierung führte dann zu:
- Studien zur Gewalt in intimen Partnerschaften erbringen aufgrund unterschiedlicher politischer bzw. ideologischer Intentionen (z.B. Widerstände gegen die Erfassung männlicher Opfer) widersprüchliche Ergebnisse.)
- Nachtrag als Beleg für meinen Eintrag:
- So schrieb in Deutschland das BMFSFJ (Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend) zwei Studien zur
- [Gewalt gegen Frauen ]
- und zur
- [Gewalt gegen Männer]
- aus.
- Während die Studie zur Gewalt gegen Frauen zur Erhebung repräsentativer Zahlen zur Gewalt gegen Frauen in Partnerschaften konzipiert wurde, war die Studie Gewalt gegen Männer auf Gewalt gegen Männer ganz allgenein ausggerichtet.
- Keine Panik (Anhalter durch die Galaxy)
- Ich habe die Stellen gelöscht. Bei den ersten drei Eintragungen wurden keine Belege angegeben und den vierten Punkt habe ich trotz vorliegender Nachweise gelöscht, da ich eine Polarisierung der Leser des Artikels vermeiden möchte.
Moin,
bei den Stellen sind wir uns ja nun einig. Aber weiter: :Studien zur Gewalt in intimen Partnerschaften erbringen aufgrund unterschiedlicher politischer bzw. ideologischer Intentionen (z.B. Widerstände gegen die Erfassung männlicher Opfer) widersprüchliche Ergebnisse.) Scusi, das einzige was Du belegen kannst, ist das anders gemessen wird. Da könnte man sich auch beschweren, dass "Gewalt gegen Frauen außerhalb von Beziehungen" vewrnachlässigt wird, nicht jedoch die gegen Männer. Die Interpretation ist hier klar von einem politischen Program getragen.
Und Du hast zwar viel bearbeitet, aber das heißt ja nicht zwangsläufig, dass auch verbessert wurde. Nur mal aus dem ersten Absatz:
- während und nach einer allfälligen Trennung Allfällig eingefügt -> Geschwurbek
- Gewalt zwischen Geschwistern und Gewalt gegen im Haushalt lebenden älteren Menschen. -> nach der "verbesserung" ist der satz grammatikalisch falsch
- 'Gewalt in engen sozialen Beziehungen bzw. dem sozialen Nahraum, -> Wikipedia-Styleguide ist gegen Abkürzunegn, die hier neu einegfügt wurden
- wurde bisher vor allem die Teilbereiche Gewalt von Männern gegen Frauen sowie Gewalt von Eltern oder anderen Erwachsenen gegen Kinder thematisiert. -> alte Version ist klarer.
Und so geht das den ganzen Text über. Scusi. -- southpark 00:55, 19. Mai 2005 (CEST)
- ZU NEUTRALITÄT: So geht es nicht. Southpark ist nicht der Dirigent, der durch unspezifische Vorwürfe ein Sonderrecht auf Reaktion hat. Änderungen an beanstandeten Stellen kann er/sie selbst vornehmen. Es geht nicht, dass aufgrund von einzelnen Beanstandungen erhebliche Teile der Weiterentwicklung des Artikels eleminiert werden.
- --Robert T. Mueller 07:05, 19. Mai 2005 (CEST)
- Wenn denn irgendwo eine "Weiterentwicklung" erkennbar wäre... Das einzige was stattfindet ist eine erhebliche Uminterpretation auf der Suche nach der gemeinen feministischen Weltverschwörung ohne Grundkenntnisse von Methoden der empirischen Sozialforschung, verbunden mit einer sprachlichen Verschwurbelung. Es ist nicht die Aufgabe der Wikipedia die geltende Wissenschaft über den Haufen zu werfen, weil sie einem gerade nicht ins weltbild passt. -- southpark 13:13, 19. Mai 2005 (CEST)
- An Weiterentwicklung bist Du allerdings nicht interessiert. Außer radikalem Löschen hast Du noch keine Beiträge geleistet. Dein Agieren ist nicht fachlich sondern inqusitorisch. Eine Weiterführung der Diskussion macht so keinen Sinn. Schade. --Robert T. Mueller 21:56, 19. Mai 2005 (CEST)
- Die zur Zeit stattfindende Revert-Diktatur ist kein Problem. Die letzte nicht-vandalisierte Version des Artikels Häusliche Gewalt ist auf der www.Haeusliche-Gewalt.de verankert. - www.Haeusliche-Gewalt.de 22:25, 21. Mai 2005