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Tagebuch der Anne Frank

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Das Tagebuch der Anne Frank ist ein ungewöhnliches Werk der Weltliteratur. Es erschien in Buchform, als Film und als Theaterstück und geht auf das Tagebuch eines jüdischen Mädchens zurück, dessen Familie sich mit anderen Verfolgten über zwei Jahre lang in einem Dachboden ihrer Heimatstadt Amsterdam vor den Nazis versteckte. Zuletzt wurden sie jedoch entdeckt und kamen bis auf den Vater alle im KZ um.

Anne Frank (1929 bis 1945) begann das Tagebuch zum 13. Geburtstag und es entwickelte sich zu ihrer Begleiterin durch die schwere Zeit - wie eine Freundin, die sie Kitty nannte. Sie schreibt dieser "Kitty" von allen Erlebnissen - von der Enge des Verstecks und den Konflikten und schönen Überraschungen - etwa beim Chanukka-Fest, von ihrer erblühenden Sexualität und den Plänen, Schriftstellerin zu werden, und vielem mehr.

Ihren jungen Mitbewohner Peter findet sie unmöglich - doch nach einiger Zeit verlieben sie sich. Sie leidet unter der Kritik ihrer Eltern, genießt aber manche "Schulstunde" von ihnen und setzt ihr Lernen in einer Ecke fort, so gut es geht. Da das Tagebuch im August 1944 mit der Verhaftung abbricht, spielt ihr (überlebender) Vater Otto Frank in den literarischen Ausarbeitungen späterer Künstler eine Erzählerrolle.

Doch hat schon Anne selbst begonnen, ihr Tagebuch nach einem Aufruf der holländischen Exilregierung für eine spätere Dokumentation etwas umzuschreiben und Pseudonyme einzuführen.

Das Tagebuch ist ein wunderbares Dokument einer Heranwachsenden, wie sie ihre Gefühle erlebt, sich manchmal in ihren Träumen verliert, und zu innerer Festigkeit heranreift.

Knapp nach der Verhaftung konnte Miep Gies, die mit "Herrn Kraler" (Victor Kugler) 25 Monate lang die unterstützenden "Heinzelmännchen" darstellte, das Tagebuch vor dem Verlust sichern. Es war bei der Verhaftung auf den Boden gefallen. Otto Frank gab es nach dem Krieg als Buch "Het Achterhuis" heraus; in Deutschland erschien es bald als "Das Tagebuch der Anne Frank" (englisch "The Diary of Anne Frank"). Die insgesamt drei Fassungen beruhen auf zusätzlichen 800 Einzelblättern, die neben dem Tagebuch lagen. Die von verschiedenen Seiten angezweifelte Echtheit und Authentizität konnte aber zweifelsfrei bestätigt werden.

Einige Veröffentlichungen von Begleitumständen und mit Deutungen stammen von Freunden, von Miep und von Bekannten bzw. Schriftstellern, die insgesamt drei Filme (1959, 1995 und 2001) entstanden unter George Stevens, einem Trickfilm-Autor aus Japan und Robert Dornhelm. Letzterer Film "Anne Frank - Die wahre Geschichte" basiert auf einem Buch von Melissa Müller und weicht daher vom Tagebuch in manchem - aber nicht in den wesentlichen Charakterzügen - ab.