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Umberto Bossi

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Umberto Bossi (* 19. September 1941), Italienischer Politiker

Bossi beginnt seine politische Karriere Ende der 1970er Jahre innerhalb von Gruppierungen, die mehr Autonomie für Norditaliens Regionen anstreben. Anfang der achtziger Jahre ist er Mitbegründer der lombardischen Autonomiebewegung Lega Lombarda und wird deren Sekretär. 1987 wird Bossi, dank vieler Protestwähler in Norditalien, zum ersten Mal ins Parlament gewählt und erhält so seinen bis heute gültigen Beinamen "il Senatur".

Im Jahre 1989 verbindet sich die Lega Lombarda mit anderen Gruppierungen zur Partei Lega Nord, deren Vorsitzender Bossi seitdem ist. Im gleichen Jahr wird Bossi Abgeordneter des Europäischen Parlaments.

Zentraler Programmpunkt der Partei ist die Verlagerung von Kompetenzen des Italienischen Zentralstaates auf die Regionen. Daneben wird Bossi bekannt durch seine oft scharfe Polemik gegen Rom als Zentrum der Korruption, gegen die Bürokratie und den italienischen Süden. Dem setzt er die Vision eines unabhängigen, norditalienischen Staates entgegen, den er Padania (Padanien) nennt.

Anfang der neunziger Jahre wird die Lega Nord im Norden zur Massenpartei. Im Jahre 1994 tritt Bossis Bewegung in die erste Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi ein. Bossi entzieht jedoch Berlusconi Ende des Jahres das Vertrauen und es kommt zum Sturz der Regierung. In den Jahren danach verstärkt Bossi in der Opposition seine separatistischen Bestrebungen (Einsetzung eines Parlaments von Padanien; Ausarbeitung einer padanischen Ideologie, die sich am antiken Keltentum inspiriert; Fest des Flusses Po, mit dessen Wasser Bossi jedes Jahr an der Quelle eine Flasche füllt, und danach in Venedig ins Meer schüttet, als Symbol der "Reinheit" des Nordens). Zudem wird ein neuer Schwerpunkt des Parteiprogramms der Kampf gegen die Immigration in Italien, oft von umstrittenen Aktionen begleitet, und gegen die Europäische Union.

Vor den Parlamentswahlen 2001 verbündet sich Bossi erneut mit Berlusconi und tritt nach dem Wahlsieg des Mitte-Rechts-Bündnisses am als Minister für institutionelle Reformen ins Kabinett ein.