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Zehlendorf (Oranienburg)

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Zehlendorf ist ein zur Stadt Oranienburg gehörendes Dorf in Brandenburg; die Eingemeindung fand am 26. Oktober 2003 statt.

Geschichte

  • 1335 - Erste urkundliche Erwähnung als Zedelndorp
  • 1412 - als Eigentümer wird Familie von Götze genannt
  • 1651 - Louse Henriette kauft das Gut und unterstellt es dem Amte Oranienburg
  • 1775 - Zehlendorf wird eigenes Amt
  • 1819 - verpachtet der Staat das Gut an den Generalpächter des Amtes Friedrichsthal, Ernst Friedrich Wilhelm Kienitz
  • 1826 - freies Rittergut
  • 1901 - ein Bahnhof der "Heidekrautbahn" von Berlin nach Liebenwalde wurde angelegt und eröffnet
  • 1927 - Verkauf des Gutes an die "Deutsche Gesellschaft für innere Kolonialisation" in Berlin zur Besiedlung mit Landwirten
  • bis 1945 - Um das Germania-Klinkerwerk Oranienburg mit Ton zu versorgen, wurde die Tongrube als Arbeitsstelle des Konzentrationslager Sachsenhausen angelegt
  • 1997 - die Stilllegung des westlichen Astes der Heidekrautbahn ab Wensickendorf stillgelegt trifft auch den Bahnhof Zehlendorf
  • 2003 - Eingemeindung in die Stadt Oranienburg

Wirtschaft und Infrastruktur

Seit 1954 existiert in der Nähe von Zehlendorf eine große Sendeanlage für Lang- und Mittelwelle, welche 1990 von der Deutschen Telekom AG übernommen wurde.

Aus Anlass der Olympischen Sommerspiele 1936 wurde diese in Zehlendorf errichtet, 1945 als Reparationszahlung demontiert und 1954 als Sendeanlage für Langwelle wiederaufgebaut.

Wichtigster Sender ist der Langwellensender für DeutschlandRadio Berlin auf 177 kHz mit einer Leistung von 500 kW. Als Antennen dienen eine Reusenantenne an einen 359,7 Meter hohen abgespannten Sendemast (1978/79 nach Flugzeugkollision am 18. Mai 1978 erneuert), eine an drei 150 Meter hohen Masten aufgehangene Dreieckflächenantenne und eine neu errichtete Reusenantenne für Mittelwelle.

Um den Wiederaufbau des zerstörten Sendemasten, der an gleicher Stelle wie der am 18. Mai 1978 zerstörte Mast errichtet wurde, nicht durch die strengen deutschen Sicherheitsvorkehrungen unnötig zu verlangsamen, wurde das Gebiet im Umkreis von 300 Metern um den zerstörten Sendemasten während der Bauarbeiten dieses Mastes zur sowjetischen Exklave erklärt.

Literatur

  • Hermann, Siegfried und Wolf Kahle, Joachim Kniestedt: Der deutsche Rundfunk. R.v.Decker's Verlag, G. Schenck, Heidelberg 1994; S. 174-178.
  • Gerd Klawitter: 100 Jahre Funktechnik in Deutschland - Band 2. Funkstationen und Messplätze rund um Berlin. Wissenschaft & Technik Verlag, Berlin ISBN 3-896-85511-5
  • Gerd Klawitter: 100 Jahre Funktechnik in Deutschland, Funksendestellen rund um Berlin. Wissenschaft & Technik Verlag, Berlin 1997 ISBN 3-9361-2465-5 (Seite 105 - Seite 112)
  • Prof. Dr. sc. Werner Ebert und Dr. sc. Hans Domnick: Unterwegs mit der Heidekrautbahn. Kommunale Arbeitsgemeinschaft "Region Heidekrautbahn"

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