Samuel Pepys

Samuel Pepys

Samuel Pepys (gesprochen "Pieps"; * 23. Februar 1633 in London † 26. Mai 1703 in Clapham bei London) war ein hoher Beamter im britischen Schatz- und Flottenamt (secretary of the Admirality) zur Zeit der Restauration.

Geboren als Sohn eines Schneiders, wurde er Gefolgsmann seines acht Jahre älteren Vetters Edward Montagu, des späteren Lord Sandwich, und stieg zum Leiter der "Beschaffungsabteilung" im Marineamt auf. Da England sich zu dieser Zeit auf die Auseinandersetzung mit Holland um die Vorherrschaft auf den Weltmeeren vorbereitete, war dies eine einflussreiche Position, die ihm viele Gelegenheiten zu "Nebeneinnahmen" bot. Pepys sprach Spanisch, Italienisch und Französisch und interessierte sich für Theater, Literatur, Musik und Wissenschaften. So wurde er auch Mitglied der Royal Society und erlebte dort Vorträge und Experimente der zeitgenössischen Forscher; 1684-1686 war er Präsident der Royal Society.

Samuel Pepys wurde bekannt durch sein 3100 Seiten umfassendes, postum veröffentliches Tagebuch, in dem er vom 1. Januar 1660 an all seine Erlebnisse festhielt, bis er es am 31. Mai 1669 wegen seines in Folge einer Augenkrankheit (Astigmatismus und Hyperopie) abnehmenden Augenlichtes beenden musste. Dabei dokumentierte er Vorkommnisse am Hof und im Amt genauso wie seine Liebschaften, die Auseinandersetzungen mit seiner sieben Jahre jüngeren Frau Elisabeth (eine französische Hugenottin), Theaterbesuche, Lektüre, Klatsch und Tratsch, Stimmungen im Volk, Mode, Speisepläne, Preise usw.

Pepys machte seine Aufzeichnungen in Kurzschrift, die erst ca. 1825 vom Theologiestudenten John Smith entziffert wurde. Sie stellen eine wichtige Quelle über den Alltag im London des 17. Jahrhunderts dar. Zu den besonderen Ereignissen, die Pepys aus eigener Anschauung schildert, gehören die Restauration der Monarchie unter Karl II. (1660), die Pest von London (1665) und der große Brand von London (1666).

Weblinks

• Netzseite des BBC (Englisch)
• The Diary of Samuel Pepys