Pfalz (Region)
Die Pfalz ist eine Region in Südwestdeutschland. Im Westen wird sie durch den Westrich (u.a. Landstuhler Bruch) beziehungsweise die Grenze zum Saarland begrenzt, im Norden durch das Nordpfälzer Bergland, im Osten durch den Rhein und im Süden durch die deutsch-französische Grenze. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald, das einen großen Teil der Region bedeckt, prägt die Pfalz mit ihrem Naturreichtum. Der Pfälzerwald ist die größte zusammenhängende Waldfläche Europas. Der höchste Berg in der Pfalz ist der Donnersberg (687 m). Wegen der idyllischen Landschaft und des im Osten sehr milden Klimas wird die Pfalz auch als die deutsche Toskana bezeichnet.
Einteilung
Nordpfalz

Die Nordpfalz ist ein hügeliges Bauernland und wird von Bergmassiven wie den Donnersberg und den Potzberg überragt. Landkreise der Nordpfalz sind:
Vorderpfalz

Vorderpfalz ist die Ebene zwischen dem Rhein und der Haardt, dem östlichen Gebirgszug des Pfälzerwaldes. Durch diese Region zieht sich von Norden nach Süden die Deutsche Weinstraße. Landkreise und kreisfreie Städte der Vorderpfalz sind:
- Landkreis Bad Dürkheim
- Stadt Frankenthal
- Rhein-Neckar-Kreis
- Stadt Ludwigshafen am Rhein
- Stadt Neustadt an der Weinstraße
- Stadt Speyer
- Stadt Landau
- Landkreis Germersheim
- Landkreis Südliche Weinstraße
Hinterpfalz

Die Hinterpfalz (oft auch Westpfalz genannt, vor allem von den Bewohnern der Hinterpfalz) ist klimatisch rauher und umfasst das Waldgebirge des Pfälzerwaldes und das an das Saarland angrenzende Ackerland des Westrich. Landkreise und kreisfreie Städte der Hinterpfalz sind:
- Stadt Kaiserslautern
- Landkreis Kaiserslautern
- Stadt Zweibrücken
- Stadt Pirmasens
Geschichte
Historisch bestand die heutige Pfalz bis zum Ende des 18. Jahrhunderts aus mehreren Territorien, von denen die größten die Gebiete des Pfälzer Kurfürsten, des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken und des Hochstifts Speyer waren. Daneben bestanden kleinere reichgräfliche und ritterschaftliche Territorien und nicht zuletzt die Freie Reichsstadt Speyer. Das Gebiet der Kurpfalz wurde noch vor der Französischen Revolution mit Bayern vereinigt, als die altbayerische Linie der Wittelsbacher ausstarb und Kurfürst Carl Theodor aus der Linie Pfalz-Sulzbach die Erbschaft antrat. Im Verlauf der französischen Revolutionskriege fiel das gesamte linke Rheinufer und damit auch die heutige Pfalz an Frankreich. Die pfälzischen Territorien wurden mit Rheinhessen im neugebildeten Departement Donnersberg zusammengefasst und spätestens ab 1802 als integrierter Bestandteil des französischen Staates verwaltet. Nach den Befreiungskriegen kam die (linksrheinische) Pfalz als "Rheinkreis" an das Königreich Bayern. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Pfalz bis 1930 von französischen Truppen besetzt, nach dem 2. Weltkrieg war sie Teil der französischen Besatzungszone und ging dann nach Verordnung Nr. 57 des französischen Oberkommandos im neu gebildeten Bundesland Rheinland-Pfalz auf, das neben der Pfalz noch den früher zu Hessen gehörigen Teil Rheinhessen (Hauptstadt Mainz) und das früher zur preußischen Rheinprovinz gehörige moselfränkische Rheinland umfasst. Überrest der französischen Verwaltungsstrukturen ist der Bezirkstag, das Parlament der Pfalz. Der Bezirkstag verwaltet verschiedene kulturelle und soziale Einrichtungen in der Region und fördert die Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen und Kreisfreien Städten in der Pfalz.

Verwaltungsstrukturen
Innerhalb des neuen Bundeslandes war die Pfalz zunächst ein eigenständiger Regierungsbezirk, der 1968 mit dem Regierungsbezirk Rheinhessen (Hauptstadt Mainz) vereinigt wurde. Die Verwaltung des vereinigten Regierungsbezirks wurde in Neustadt an der Weinstraße eingerichtet. Mit der Umstrukturierung der Landesverwaltung zum 1. Januar 2000 wurden die Regierungsbezirke in Rheinland-Pfalz aufgelöst. Die Bezirksregierungen wurden in Aufsichts- und Dienstleistungsdirektionen beziehungsweise Struktur- und Genehmigungsdirektionen überführt, die nunmehr für ganze Aufgabenbereiche und nicht mehr für alle Aufgaben innerhalb ihres bisherigen Bezirks zuständig sind. Ihre räumliche Zuständigkeit erstreckt sich daher teilweise auch auf das ganze Land. Im Sprachgebrauch wird der Begriff Pfalz jedoch immer noch für das Gebiet des ehemals zu Bayern gehörigen Bezirks verwendet.
Die Pfälzer
Die Pfälzer sind ein unverfälschter Menschenschlag der sich durch persönliche Offenheit, natürliche Neugier, Geradlinigkeit und Geselligkeit auszeichnet. Den Pfälzern (Pälser) nachgesagte Eigenschaften sind die so genannte Pfälzer Gemütlichkeit, man setzt sich gerne zusammen an einen Tisch, und eine hohe Trinkfestigkeit, wie sie Bewohnern von Weinanbaugebieten oftmals zugeschrieben wird. Unterstützt wird diese Annahme von der Tatsache, dass die Pfälzer ihren Wein häufig aus Schoppengläsern trinken. In gemütlicher Runde (etwa auf dem Dürkheimer Wurstmarkt oder anderen Weinfesten) ist es nicht unüblich, dass der Schoppen (der in der Pfalz zwingend eine Größe von 0,5 Liter hat) reihum gereicht wird. Die Pfälzer Küche ist teilweise sehr deftig und umfasst u. a. grobe Bratwürste, Saumagen, Leberknödel und Flääschknepp (Fleischklöße), die typischerweise mit Meerrettichsoße, Sauerkraut oder Weinknorzen, einer besonderen Art Roggenbrötchen, serviert werden. Nicht zu unterschätzen ist außerdem die Dickköpfigkeit einiger Pfälzer, die oft manches einfach nur aus Trotz machen („grad selääd“ = jetzt erst recht). Schließlich kann die Gemütlichkeit auch in Zorn umschlagen, wenn etwas nicht so läuft, wie es soll. Wenn dann die Donnerkeile fliegen („Dunnerkeil“; beliebter Pfälzer Fluch), sollte man besser in Deckung gehen. Schließlich waren die Pfälzer maßgeblich am Bauernkrieg (1525), am Hambacher Fest (1832) und an der Märzrevolution (1848) beteiligt. Auf Grund der beiden letztgenannten Ereignisse gilt die Pfalz auch als ein Zentrum der frühen, deutschen Demokratiebewegung. Als deutsches Grenzgebiet hat die Pfalz durch Jahrhunderte immer wieder Heimsuchungen durch Kriege erfahren müssen, was wohl auch zu dem engen Zusammenhalt der Pfälzer geführt hat. Leider wurden durch fremde Mächte, die linksrheinischen Pfälzer von den rechtsrheinischen Pfälzern (heute Kurpfälzer genannt) politisch getrennt und leben daher heute in zwei verschiedenen Bundesländern.
Die Sprache
Die pfälzischen Dialekte gehören zu den rheinfränkischen Mundarten und sind im vertrauten Gespräch noch weit verbreitet. Um ihre Bewahrung bemühen sich die Pfälzer Mundartdichter.
Pfälzer Künstler
Die idyllischen Landschaften der Pfalz, besonders die Reblandschaften der Weinstraße und die Burgen des Pfälzerwaldes, haben eine Reihe von Malern und anderen Künstlern inspiriert. Folgende Künstler stammen aus der Pfalz oder haben die Pfalz als Wahlheimat erkoren, viele davon haben in ihren Werken auch die Schönheiten und das Lebensgefühl in der Pfalz vermittelt:

(1917 von Emil Orlik)
- Johann Conrad Seekatz
- Johann Christian von Mannlich
- Anselm Feuerbach
- Max Slevogt
- August Croissant
- Hermann Croissant
- Otto Dill
- Hans Fay
- Adolf Doerner
- Otfried Culmann
- Albert Haueisen
- Werner Holz
- Adolf Kessler
- Charles Maria Kiesel
- Peter Koch
- Thomas Nast
- Richard Pabsdorf
- Hans Purrmann
- Gernot Rumpf
- Hermann Sauter
- Karl Unverzagt
- Ludwig Waldschmidt
- Hans Weis
- Daniel Wohlgemuth
- Wilhelm Vorholz
Siehe auch
Kurpfalz, Pfälzisch, Pfälzische Dialekte, Pfälzer Mundartdichter, Regierungsbezirk Oberpfalz in Bayern
Literatur
Pfälzische Landeskunde, mit Beiträgen von M. Geiger u. a., 3 Bde., Landau in der Pfalz 1981