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Max von Boehn (General)

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Datei:Max von Boehn 00002.jpg
Max von Boehn

Max (Ferdinand Carl) von Boehn (* 16. August 1850 in Bromberg (heute Bydgoszcz) in der preußischen Provinz Posen; † 18. Februar 1921 in Schloss Sommerfeld, Landkreis Crossen) war ein General im Deutschen Heer der Kaiserzeit.

Leben

Als Sohn eines preußischen Großgrundbesitzers nahm von Boehn als Leutnant am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. 1905 war er Generalleutnant und Kommandeur der 18. Division, 1909 General der Infanterie und Gouverneur von Ulm. 1912 trat er in den Ruhestand.

Bei Kriegsausbruch 1914 wurde er reaktiviert und kommandierte das IX. Reservekorps in Belgien.

In der Schlacht von Noyon bildete das Korps den äußersten rechten Flügel, den die 2½fache Übermacht der Franzosen vergeblich aufzurollen suchte. Die Kampfstellung am Ende der Schlacht entsprach dann der des folgenden Stellungskrieges.

Im Januar 1917 wurde er Oberbefehlshaber der bisherigen Armeeabteilung C an der lothringischen Front und im März Oberbefehlshaber der 7. Armee bei Laon. Noch im August 1918 erhielt der Träger des Schwarzen Adlerordens und des Pour le mérite mit Eichenlaub den Oberbefehl über die „Heeresgruppe Boehn“.[1]

Er ruht auf dem Invalidenfriedhof in Berlin.[2]

Armeeabteilung C

Die aus mehreren Korps bestehende Armeeabteilung C wurde am 10. September 1914 als die nach seinem Gründer Hermann von Strantz benannte Armeegruppe Strantz gegründet. Am 2. Februar 1917 wurde sie in Armeegruppe C umbenannt. Nach von Strantz übernahm von Boehn in der Zeit von 2. Februar bis zum 11. März den Oberbefehl. Danach übernahm Georg Fuchs das Kommando.[3]

Heeresgruppe Boehn

Die Heeresgruppe Boehn wurde am 12. August 1918 aus der 2., 9., und 18. Armee zur Verteidigung der Siegfriedstellung im südlichen Artois als letzte ihrer Art gebildet. Am 8. Oktober, als die Übermacht der Alliierten eine strategische Aufgabe der Stellung erforderte, wurde sie wieder aufgelöst.[4]

Korpsbefehl

Zum Andenken an die Schlacht von Nyon erließ v. Boehn ein Jahr darauf folgenden Befehl:

Soldaten des IX. Res. Korps!

Ein Jahr ist vergangen seit jenen denkwürdigen Tagen, an denen es uns vergönnt war, auf dem rechten Flügel des deutschen Heeres in den Kampf zu treten und dem weiteren Vordringen der Franzosen Halt zu gebieten. Nach langen anstrengenden Märschen wurde noch am 15. September abends der Feind angegriffen. In tagelangen, schwerem Ringen gelang es dem mit unvergleichlicher Tapferkeit Kämpfenden Armeekorps, eine mehr wie doppelte Überlegenheit zurückzuwerfen. Das ist eine Leistung, die den größten in der Kriegsgeschichte verzeichneten Taten an die gestellt werden kann, und Stolz denke ich mit euch an jene glorreichen Tage zurück. Und wie dann das Armeekorps weiter siegreich über Roye hinaus vordrang, seitdem mit Zähigkeit das gewonnene Gelände behauptete, so weiß ich, dass ihr weiter tapfer ausharren werdet, so lange, bis unser erhabener Kriegsherr den Angriff befiehlt. Dann aber soll es heißen: Vorwärts mit Gott für Kaiser und Vaterland! Und unsere Feinde sollen die alten Sieger von CarIepont, Ribécourt und Laucourt wiedererkennen.

Es lebe Seine Majestät der Kaiser und König!

Der kommandierende General.

gez. v. Boehn General der Infanterie.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Walther Killy: Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), 1995
  2. Otto Dziobek: Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. hanseatisches) Nr. 162; erste Auflage 1922
  3. Geschichte der Armeeabteilung C
  4. Nigel Thomas: The German Army in World War I, 2003