Cubase
Cubase ist ein MIDI-Sequenzer und digitales Audiobearbeitungsprogramm und wird von der Firma Steinberg seit 1989 entwickelt.
Cubase begann als ein Werkzeug um MIDI-Daten aufnehmen, bearbeiten und abspielen zu können. Funktionen zur Aufnahme von Ton wurden später eingeführt. Cubase wurde ursprünglich für den Atari ST geschrieben und wurde seitdem auf den Apple Macintosh und Microsoft Windows portiert.
Cubase benutzte in sein früheren Versionen (bis 5.1) ein eigenes Betriebssystem mit dem Namen MROS (MIDI Real-time Operating System, zu deutsch MIDI Echtzeitbetriebssystem) welches unter dem normalen Betriebssystem des Computers läuft. Anfänglich lief MROS nicht gut auf Windows-Systemen, da diese nicht für Echtzeitanwendungen vorgesehen waren. Dieses Problem konnte dank der zunehmenden Prozessorgeschwindigkeiten von PCs gelöst werden. Mittlerweile nutzt die von Grund auf neu entwickelte Cubase-SX Familie (Cubase SE,SL,SX, Nuendo) DirectMusic, ein Bestandteil von DirectX für die MIDI-Kommunikation.
So gut wie alle Versionen von Cubase benutzen Dongles für den Kopierschutz, was manchmal zu Problemen führt. Bis Cubase VST 5.1 wurden die Dongle an den Druckerport LPT angeschlossen. Cubase SX benutzt USB-Dongles. Die Software wird häufig in Tonstudios eingesetzt.
Für den Heimgebrauch gibt es jeweils eine günstigere Version. Bei Cubase VST hieß es noch Cubasis, in der neuen Cubase SX Familie gibt es Cubase SL oder Cubase SE.
ASIO-Architektur
1996 wurde von Steinberg für Cubase die AudioStreamInput/Output-Architektur (kurz: ASIO) eingeführt. Die ASIO-Architektur ermöglicht bei Vorhandensein einer ASIO-kompatiblen Soundkarte sowohl die schnellere Datenübertragung von Audiosignalen aus dem Rechner heraus als auch hinein. Erst durch Verwendung der ASIO-Architektur konnten, durch sonstige Soundkarten-Treiber verursachte hörbare Abspielverzögerungen (Latenzen) derart verringert werden, dass VST-Instrumente quasi in Echtzeit gespielt werden können. Statt einer deutlich hörbaren (und störenden) Latenz von mehreren hundert Millisekunden können moderne Soundkarten Audiosignale mit weniger als 4ms Latenz wiedergeben.
VST-Schnittstelle (VST-Effekte und VST-Instrumente)
Ebenfalls im Jahre 1996 wurde mit Cubase VST eine auch für Drittanbieter offene Plugin-Schnittstelle für virtuelle Effekte mit dem Namen VirtualStudioTechnology (kurz:VST) implementiert. 1999 folgte die verbesserte VST-Version 2.0.
Mit dieser war es möglich neben virtuellen Effekten auch virtuelle Instrumente in VST einzubinden. Seitdem werden von Drittanbietern auch virtuelle Instrumente für die VST-Schnittstelle erstellt. Es gibt ebenfalls mehrere Anbieter von hardware-basierten Effekten für die VST Schnittstelle, wie z.B. die Firma Universal Audio mit der UAD-1 PCI-Karte und die Firma TC Electronics mit deren Powercore Produktpalette. Schon bei Cubasis VST 5.0, dass im Mai 2005 für 29 Euro erhältlich ist, liegen jede Menge Effekte bei, wie z.B. Kompressor, Hall, Delay, DeEsser, und Equaliser (EQ).
Seit der Vorstellung des Programms N.I. Reaktor bzw. Synthedit ist es auch Privatpersonen möglich Instrumente und Effekte für die VST-Schnittstelle zu "programmieren".
Die VST-Schnittstelle ist mittlerweile ein Standard für digitale Audiobearbeitungsprogramme auf Macintosh und Windows-Systemen.
VST Instrumente und Effekte können Emulationen von real existierender Hardware, aber auch von Grund auf neu programmierte Synthesizer, Drumcomputer, oder Effekte und Regelverstärker sein. Die Qualität ist heutzutage sehr gut und lässt sich mit den Originalen durchaus vergleichen.
Immer leistungsfähigere Computer erlauben das Einspielen und Manipulieren dieser VST Instrumente nahezu in Echtzeit. Schon auf Computern der Pentium III Generation (oder Apple G4) sind mit geeigneten Soundkarten Latenzen im Bereich unter 10ms zu erzielen. Damit eignen sich VST Instrumente auch für den Live-Einsatz auf der Bühne oder als Produktionswerkzeuge in Tonstudios. Heutzutage ist es sogar möglich ganze Produktionen nur mit einem PC oder MAC zu machen.