Zum Inhalt springen

Iquique

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Mai 2005 um 20:56 Uhr durch J. 'mach' wust (Diskussion | Beiträge) (Aktualisierung Vorlage IPA - siehe Wikipedia:Lautschrift). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Iquique [iˈkike] ist eine Stadt in Chile. Die Hauptstadt der Provinz Tarapacá hat 221.400 Einwohner (Stand 2004).

Iquique ist eine Stadt der Gegensätze: Das Stadtzentrum wirkt wohlhabend und erinnert an Miami Beach. In der Vorstadt findet man ausgedehnte Elendsviertel.

Geographie

Westlich der Wüste Atacama liegt die Stadt zwischen Pazifik und Kordilleren, etwa 50 m über dem Meeresspiegel.

Das Klima ist heiß und schwankt im Jahresschnitt um knapp 18 °C, es regnet sehr selten.

Geschichte

Iquique wurde im 16. Jahrhundert gegründet. Ab 1556 wurden große Silber-Verkommen in der Mine von Huantajaya in der Nähe von Iquique ausgebeutet. Huantajaya wurde zur zweitgrößten Silbermine nach Potosi für die Spanier.

Im Jahr 1835 reiste Charles Darwin nach Iquique und beschrieb es als trostloses, heruntergekommenes Dorf, das selbst Wasser aus der Ferne einführen muss. Die erste Entsalzungsanlage wurde jedoch 1845 in Betrieb genommen.

Das einst ärmliche Fischerdorf entwickelte sich allmählich zu einer ansehnlichen Stadt und einem bedeutenden Seehafen. Grund dafür war der aufkommende Salpeter- und Guano-Handel.

Am 13. August 1868 kam es zu einem schweren Erdbeben, ebenso am 9. Mai 1877.

Iquique gehörte bis 1879 zu Peru. Es kam zum Krieg zwischen Chile und den Verbündeten Peru und Bolivien. Hauptgrund waren Steuern Boliviens auf Salpeter.

Die Seeschlacht bei Iquique am 21. Mai 1879 hatte die Vorentscheidung für die Erringung der chilenischen Seeherrschaft gebracht. Um die Verstärkung der peruanischen Verteidiger der Hafenstadt Iquiqe auf dem Seewege zu verhindern, wurde der Hafen von zwei älteren chilenischen Kriegsschiffen blockiert. Die beiden peruanischen Panzerschiffe "Huascar" und "Independencia" trafen auf die chilenischen Blockadeschiffe, wobei das peruanische Küstenpanzerschiff "Huascar" die altersschwache chilenische Korvette "Esmeralda" rammte und so versenkte.

Datei:Iquique 1879.jpg
Seeschlacht vor Iquique am 21. Mai 1879

Am 23. November 1879 wurde Iquique von chilenischen Truppen besetzt.

Die Provinz Tarapacá mit Iquique fiel schließlich im Friedensvertrag von Ancón 1883 von Peru an Chile.

1907 kam es zu einem Vorgehen gegen die Arbeiter der Salpeterwerke.

1975 erhielt Iquique eine Freihandelszone, was zum Aufblühen der Stadt führte. Der Aufschwung währte allerdings nicht allzu lange, da Peru ebenfalls diverse Städte mit Freihandelszonen ab 1992 versah.

Sehenswürdigkeiten

Iquique dient heute als Badeort. Der Tourismus spielt eine zunehmende Rolle, lange Strände ziehen Badegäste an. Regelmäßige kulturelle Veranstaltungen finden statt. Die Stadt ist von palmengesäumten Alleen durchzogen.

Wirtschaft

Der einst neben Antofagasta wichtigste Salpeterhafen Chiles hat an Bedeutung verloren, die Stadt ist nun Industriezentrum mit fisch- und erdölverarbeitenden Betrieben.

Siehe auch