Deutschsprachige Minderheiten
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Deutschsprachige Minderheiten sind in den vergangenen Jahrhunderten durch die deutsche Ostkolonisation, durch gezielte Auswanderungsbewegungen, durch Wirtschaftsflüchtlinge und durch religiöse Flüchtlinge entstanden. Nicht alle dieser Gruppen bezeichnen sich heute als Deutsche, wie die Mennoniten und Amischen. Weiterhin gibt es deutschsprachige Minderheiten in den Grenzregionen der Nachbarländer des deutschsprachigen Raumes.
weltweit
- Die religiöse Gruppe der vorwiegend Plautdietsch sprechenden Mennoniten unterhält geschlossene Siedlungen in Russland, der Ukraine, Kasachstan, in Nord- und Südamerika. Aufgrund reger Missionstätigkeit steigt allerdings der Anteil nicht deutschsprachiger Mennoniten. Genau genommen bilden die Mennoniten allerdings keine deutschsprachige Minderheit, sondern eine niedersächsischsprachige (plattdeutschsprachige) Minderheit. Traditionell werden sie aber mit zu den deutschsprachigen Minderheiten im Ausland gezählt.
Größere Siedlungen befinden sich in der Ukraine, Kasachstan, Russland, in Kanada (Manitoba), den USA, in Mexiko, Belize, Paraguay.
Europa
- Nordschleswiger in Dänemark
- Deutsche in Oberschlesien
- Galiziendeutsche in der Ukraine
- Banater Schwaben, Siebenbürger Sachsen, Landler, Bukowinadeutsche, Sathmar-Schwaben in Rumänien
- Sudetendeutsche in Tschechien (wurden nach 1945 fast vollständig vertrieben)
- Donauschwaben, Jugoslawiendeutsche in Ex-Jugoslawien
- Karpatendeutsche in der Slowakei
- in Ostslawonien (Kroatien)
- Deutsche in Slowenien: Gottschee (wurden nach 1945 fast vollständig vertrieben)
- Ungarndeutsche; wurden nach 1945 in weiten Teilen vertrieben)
- Südtiroler in Italien
- Zimbern, Fersentaler in Italien
- Elsässer, Lothringer in Frankreich
- Deutschsprachige Belgier
- Baltendeutsche (sind 1938 fast vollständig als sog. "Volksdeutsche" ins Deutsche Reich umgesiedelt worden)
- Deutsche Pommern
- Ostpreußen (Volk)
- Westpreußen (Volk)
- Die Gruppe der deutschsprachigen Juden in Osteuropa ist durch die Vernichtung und die Abwanderung in der Folge des 2. Weltkrieges nahezu vollständig verschwunden (siehe auch: Jiddische Sprache)
Ukraine, Russland und Zentralasien
- Galiziendeutsche (sind 1939 als sog. "Volksdeutsche" von den Nationalsozialisten aus der Ukraine ins Deutsche Reich umgesiedelt worden)
- Russlanddeutsche, Kasachstandeutsche
- Wolgadeutsche (wurden von Stalin hauptsächlich nach Zentralasien deportiert)
- Wolhyniendeutsche (wurden von Stalin hauptsächlich nach Zentralasien deportiert oder sind als sog. "Volksdeutsche" von den Nationalsozialisten ins Deutsche Reich umgesiedelt worden)
- Schwarzmeerdeutsche, u.a aus Bessarabien, dem Buchenland (Bukowina) und der Dobrutscha wurden als sog. "Volksdeutsche" von den Nationalsozialisten ins Deutsche Reich umgesiedelt oder von Stalin hauptsächlich nach Zentralasien deportiert
- Bessarabiendeutsche (siedelten 1940 freiwillig als sog. "Volksdeutsche" ins Deutsche Reich um)
Afrika
- Deutsche in Namibia - Nachfahren deutscher Siedler und Angehöriger der sog. "Schutztruppe" (dt. Kolonialarmee) aus der Zeit der Kolonie Deutsch-Südwestafrika.
- Südafrika
Amerika
- Amische u.a. (USA und Kanada)
- Deutschsprachige in Lateinamerika
- in Chile
- in Brasilien
- in Argentinien
- in Paraguay