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Harald II. (England)

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Harald II. (* 1020 † 14. Oktober 1066) war der letzte angelsächsische König vor der Eroberung Englands durch die Normannen. Richtiger Name: Harold Godwinson

Familie

Harald war der Sohn des angelsächsischen Earl Godwin Wulfnothson of Wessex und Gytha Thorgilsdottir, Schwester des Earl Ulf von Dänemark. Er hatte zahlreiche Geschwister: Sven, Tostig, Gyrth, Leowine, Wulfnoth, Waeltheow, Morcar, Edwin, Herbert, Alfgar und seine Schwestern Edith, Elgiva, Gunhilda und Gytha.

Er heiratete zweimal. Seine erste Ehe mit Thyra Sveinsdóttir, Tochter des Dänischen Königs verlief kinderlos. Aus seiner zweiten Ehe mit Gytha Thorkelsdóttir gingen mehrere Kinder hervor: Godwine, Edmund, Magnus, Gyda und Gunhild.

Historisches Leben

Nach dem Tod seines Vaters Godwin wurde Harald 1053 Earl of Wessex und machte ihn damit zum zweitmächtigsten Mann in England. Er führte Feldzüge in Wales (1062-1063) und gegen seinen eigenen Bruder Tostig (1065).

Im Jahre 1064 oder 1065 sandte König Eduard der Bekenner Harald als Boten zu Wilheim dem Bastard der zu diesem Zeitpunkt Herzog der Normandie war (und später als Wilhelm der Eroberer in die Geschichte einging) und von Rouen aus regierte (dort übrigens Haralds Bruder Wulfnoth Godwinson als Gefangenen hielt). Die Überfahrt endete jedoch anders als geplant mit Schiffbruch und in kurzzeitiger Gefangenschaft bei dem Wilhelm-Abtrünnigen Guy de Ponthieu in Beaurain. Wilhelm befreite Harald sobald er davon erfuhr. Nachdem Harald in Rouen eintraf und sich einem siegreichen Feldzug Wilhelms anschloss, gab er einen Treueeid ab. Dies war ein rein taktischer Schachzug Wilhelms um den Anspruch auf den englischen Thron zu festigen, nach dem Harald ebenso rang und nun an den Treueeid gebunden war. Nach dem Tod des kinderlosen König Eduards im Jahre 1066 wählten die englischen Witan (oberster Rat der Geistigen und Adeligen) jedoch Harald zum rechtmäßigen Thronfolger.

Seine kurze Regierungszeit war überlagert von der Diskussion um die Rechtmäßigkeit seiner Regentschaft. Eduard der Bekenner hatte Wilhelm zu seinem Nachfolger bestimmt (wohl in 1052), angeblich jedoch am Sterbebett dies revidiert und Harold England anvertraut. Wilhelm fiel wenig später in England ein um sein "Recht" mit Gewalt einzuklagen. Dazu ließ er sich eigens die Erlaubnis des Papstes geben. In der entscheidenden Schlacht bei Hastings am 14. Oktober 1066 unterlag Harald dem normannischen Invasoren. Er wurde auf dem Schlachtfeld getötet. Wilhelm, nun mehr bekannt als "der Eroberer", ließ sich nach seinem Sieg zum König von England krönen.

Eine eindrucksvolle künstlerische Umsetzung des Machtkampfes zwischen Harald und Wilhelm ist auf dem Teppich von Bayeux zu sehen.

Siehe auch: Godwins

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