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London

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Dieser Artikel behandelt die britische Hauptstadt; für weitere Bedeutungen siehe London (Begriffsklärung)


London (englisch /ˈlʌndən/) ist die Hauptstadt des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland und liegt an der Themse in Südostengland auf der Insel Großbritannien. London ist eines der wichtigsten Kultur-, Finanz- und Handelszentren der Welt. Das Stadtgebiet von Greater London, welches in Inner- und Outer London unterteilt ist, gliedert sich in die City of London und weitere insgesamt 32 Stadtbezirke ("London boroughs"), darunter auch die City of Westminster. Auf 1.579 km² leben 7.421.228 Menschen, davon circa 2,7 Millionen in den 12 Stadtbezirken von Inner London, in der Agglomeration 11.327.857 (Stand jeweils 1. Januar 2005). Das heutige Verwaltungsgebiet mit den Stadtbezirken entstand am 1. April 1965 mit der Gründung von Greater London.

Die Tower Bridge
Der Piccadilly Circus mit seinen auffälligen Werbereklamen

Geographie

Geographische Lage

Lage Londons

London erstreckt sich etwa 80 Kilometer entlang der schiffbaren Themse und liegt durchschnittlich 62 Meter über dem Meeresspiegel. London entstand aus einer Siedlung am Nordufer, der heutigen City of London. Die London Bridge war während vielen Jahrhunderten die einzige Brücke über den Fluss. Aus diesem Grund befindet sich die der größere Teil der Stadt nördlich des Flusses. Mit dem Bau weiterer Brücken im 18. Jahrhundert und dem Bau der Eisenbahnen im 19. Jahrhundert begann sich die Stadt in alle Richtungen auszudehnen. Die Landschaft ist flach bis leicht wellig, wodurch das ungehinderte Wachstum begünstigt wurde.

Die Themse war in früheren Zeiten wesentlich breiter und seichter als heute. Sie wird heute fast gänzlich durch Dämme begrenzt und die meisten Zuflüsse fließen unterirdisch. Die Gezeiten der Nordsee machen sich in London noch deutlich bemerkbar, die Stadt ist deshalb durch Überschwemmungen und Sturmfluten gefährdet. Bei Woolwich (östlich von Greenwich gelegen), wurde in den 1970ern der Thames Barrier gebaut, um diese Gefahr einzudämmen.

Die geografischen Koordinaten des Stadtzentrums (in der Nähe des Trafalgar Square) sind 51,30 Grad nördlicher Breite und 0,08 Grad westlicher Länge. Durch das königliche Observatorium (Royal Observatory) in Greenwich wurde der bekannte Nullmeridian gelegt. Er ist Ausgangspunkt der Längengrade und damit auch der Zeitzonen.

Klima

London befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die Sommer sind warm aber selten heiß; die Winter sind zwar kühl, doch sinkt die Temperatur selten unter den Gefrierpunkt. Der wärmste Monat ist Juli mit 16,3° Celsius im Durchschnitt, der kälteste Januar mit 3,9° Celsius im Mittel. Die höchste jemals in London gemessene Temperatur war 37,9° Celsius während der Hitzewelle 2003. Die große überbaute Fläche hält die Wärme zurück und schafft dadurch ein Mikroklima. Manchmal ist es in der Stadt bis zu fünf Grad wärmer als in der umliegenden Landschaft.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 9,7 Grad Celsius und die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 753 Millimeter. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Dezember mit durchschnittlich 80 Millimeter und der wenigste im Juli mit 44 Millimeter im Mittel. Schnee fällt eher selten, höchstens einige Zentimeter pro Jahr.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Londons

"The Mall" - Straße in London

43 n. Chr. erobert Kaiser Claudius Britannien mit vier Legionen und gliedert das Land in das Imperium Romanum ein. Am Nordufer der Themse erbauen die Römer Londinium. 449 n. Chr. werden im Zuge der Völkerwanderung die Römer von den Angeln und Sachsen aus Britannien verdrängt. 604 n. Chr. avanciert London unter dem Namen "Lundenevic" zur Hauptstadt des angelsächsischen Königreichs Essex. Im Jahre 1066 siegt der Normanne Wilhelm der Eroberer in der Schlacht von Hastings und wird in Westminster Abbey zum neuen Herrscher gekrönt, was er bis 1087 blieb.

1176 beginnt der Bau der Old London Bridge, der ersten Steinbrücke über die Themse. 1192 wählen die Zünfte der Metropole einen ersten Bürgermeister. Im Jahre 1215 trotzen die Adligen Britanniens König Johann Ohneland weitgehende Rechte und Freiheiten ab. Der Herrscher muss die Magna Charta unterzeichnen, die Londons städtische Autonomie begründet. 1264 wird König Heinrich III. in Folge eines Aufstands der Stände gefangen genommen und ein Kontrollrat einberufen, der als Keimzelle des Parlaments gilt und in dem Barone, Vertreter der Grafschaften und Städte sitzen.

Westminster: Big Ben, im Vordergrund Parliament Square, im Hintergrund das Riesenrad "London Eye"

Im Jahre 1381 nehmen Aufständische Bauern London ein; sie geben erst auf, als ihr Anführer, Wat Tyler, getötet wird. Zwischen 1455 und 1485 befindet sich England im Rosenkrieg: Das Haus York (mit der weißen Rose im Wappen) kämpft gegen das Haus Lancaster (rote Rose) um die Herrschaft in London. 1485 erstarkt unter König Heinrich VII. das Königreich, eine Epoche des Wohlstands und die sogenannte Tudor-Zeit beginnen. Der nachfolgende König Heinrich VIII. gründete während seiner Regierungszeit zwischen 1509 und 1547 die Anglikanische Kirche, ließ 1535 den Humanisten Thomas Morus sowie 1536 und 1542 zwei seiner Ehefrauen hinrichten.

In der Regierungszeit von Elisabeth I. zwischen 1558 und 1603 florieren Kunst und Wissenschaft. Die spanische Armada wird in einer Seeschlacht besiegt. Im Jahre 1570 ist die Royal Exchange als Warenbörse gegründet worden und 1592 findet William Shakespeare erstmals öffentlich Erwähnung. Ab 1697 spielt er mit seiner Truppe im neu erbauten Globe Theatre. Im Bürgerkrieg in England zwischen 1642 und 1649 kämpfen die Anhänger des Parlaments gegen die Royalisten um Karl I. (Charles I.). Der König wird hingerichtet, und Oliver Cromwell übernimmt als Lord Protector die Herrschaft.

Im Großen Brand von London im Jahre 1666 fallen mehr als die Hälfte der Metropole in Schutt und Asche. Sir Christopher Wren wird zum Architekten des Wiederaufbauprogramms ernannt und lässt neben weiteren Kirchen auch die Saint Paul's Cathedral errichten. 1707 ist London Hauptstadt von Großbritannien geworden. Von dort wird auch Schottland regiert. 1714 wird der deutsche Komponist Georg Friedrich Händel Leiter der neuen Oper in London. 1753 ist das British Museum eröffnet worden. Londons führende Rolle im Seehandel zeigt sich 1802 in der Erweiterung des Hafens. Ab 1826 tritt im Abstand von 10 Jahren bis 1866 Massenarbeitslosigkeit auf, was zu Unruhen und zur Entstehung von Gewerkschaften führt.

Im Jahre 1829 bekommt London eine Polizeitruppe, die Metropolitan Police Force. Königin Victoria nutzt während ihrer Regierung zwischen 1837 und 1901 erstmals den Buckingham Palace als herrschaftliche Residenz. 1851 ist London laut Volkszählung mit 2.651.939 Einwohnern die größte Stadt Europas und das Zentrum der industrialisierten Welt. Hier findet die erste Weltausstellung statt. 1886 wird die Tower Bridge gebaut und durch die Queen prunkvoll eingeweiht. Im Ersten Weltkrieg zwischen 1914 und 1918 leidet die Londoner Zivilbevölkerung unter den ersten von Zeppelinen geflogenen Bombenangriffen. Im Zweiten Weltkrieg fliegt die deutsche Luftwaffe schwere Bombenangriffe, von den Briten Blitz genannt, gegen London. Im Jahre 1952 wird Elisabeth II. in Westminster Abbey zur Königin gekrönt.

Bevölkerungsentwicklung

London war von 1825 bis 1925 die bevölkerungsreichste Stadt der Welt, bis sie dann von New York City überholt wurde. Bei der Volkszählung 2001 wurden 7.172.036 Einwohner gezählt. London ist traditionellerweise ein Anziehungspunkt für verschiedene Kulturen und Religionen. Kamen zu Beginn des 20. Jahrhunderts Iren, Polen, Italiener und osteuropäische Juden nach London, so sind seit circa 1950 vor allem Menschen aus ehemaligen britischen Kolonien eingewandert.

Heute stammen etwa zehn Prozent der Bevölkerung vom indischen Subkontinent (Bangladesch, Indien und Pakistan) und etwa fünf Prozent aus der Karibik, ein Prozent sind chinesischer Abstammung. Insgesamt wurden 21,8 Prozent der Bevölkerung außerhalb der Europäischen Union geboren.

Das Ballungsgebiet von London dehnt sich über das eigentliche Stadtgebiet von Greater London hinaus und zählt 11,3 Millionen Einwohner. Dies sind mehr als in Schottland, Wales und Nordirland zusammen. London ist damit der zweitgrößte Ballungsraum Europas und einer der größten in der Welt.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1750 handelt es sich um Schätzungen, von 1801 bis 2001 um Volkszählungsergebnisse und 2005 um eine Berechnung.

St. Stephen's Tower
Jahr Einwohner
50 7.500
140 30.000
200 50.000
300 15.000
400 4.500
500 500
700 5.000
900 5.000
1000 10.000
1100 15.000
1200 25.000
1300 100.000
1350 50.000
1500 125.000
1600 200.000
1650 375.000
1700 600.000
1750 675.000
10. März 1801 1.096.784
27. Mai 1811 1.303.564
Jahr Einwohner
28. Mai 1821 1.573.210
30. Mai 1831 1.878.229
6. Juni 1841 2.207.653
30. März 1851 2.651.939
7. April 1861 3.188.485
2. April 1871 3.840.595
3. April 1881 4.713.441
5. April 1891 5.571.968
31. März 1901 6.506.889
2. April 1911 7.160.441
19. Juni 1921 7.386.755
26. April 1931 8.110.358
29. September 1939 8.615.050
8. April 1951 8.196.807
23. April 1961 7.992.443
25. April 1971 7.368.693
5. April 1981 6.608.598
21. April 1991 6.679.699
29. April 2001 7.172.036
1. Januar 2005 7.421.228

Politik

Verwaltung

Der Oberbürgermeister der Stadt (Mayor of London) ist Ken Livingstone. Nachdem er 2000 gegen den offiziellen Labour-Kandidaten angetreten war, wurde er aus der Partei ausgeschlossen. Er wurde dann allerdings 2004 wieder aufgenommen und im Amt bestätigt. Seine Hauptaufgaben sind Sicherheit sowie der öffentliche Verkehr. Seine Tätigkeit wird kontrolliert durch das Stadtparlament von London, die London Assembly (25 Sitze).

Untergeordnete Verwaltungseinheiten von Greater London sind die 32 Stadtbezirke (boroughs) sowie die City of London, die aus historischen Gründen rechtlich eigenständig ist.

Nachfolgend sind die Stadtteile von London aufgeführt. In Klammern die Einwohnerzahl (Stand: UK Census, 2001)

  1. City of London (7.185)
  2. City of Westminster (181.286)
  3. Kensington and Chelsea (158.919)
  4. Hammersmith and Fulham (165.242)
  5. Wandsworth (260.380)
  6. Lambeth (266.169)
  7. Southwark (244.866)
  8. Tower Hamlets (196.106)
  9. Hackney (202.824)
  10. Islington (175.797)
  11. Camden (198.020)
  12. Brent (263.464)
  13. Ealing (300.948)
  14. Hounslow (212.341)
  15. Richmond upon Thames (172.335)
  16. Kingston upon Thames (147.273)
Die Londoner Stadtbezirke
  1. Merton (187.908)
  2. Sutton (179.768)
  3. Croydon (330.587)
  4. Bromley (295.532)
  5. Lewisham (248.922)
  6. Greenwich (214.403)
  7. Bexley (218.307)
  8. Havering (224.248)
  9. Barking and Dagenham (163.944)
  10. Redbridge (238.635)
  11. Newham (243.891)
  12. Waltham Forest (218.341)
  13. Haringey (216.507)
  14. Enfield (273.559)
  15. Barnet (314.564)
  16. Harrow (206.814)
  17. Hillingdon (243.006)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Datei:150604 trafalgar-square-saint-martin-in-the-fields-turm 5-480x640.jpg
St. Martin-in-the-Fields: Die Pfarrei beherbergt u.a. einen der berühmtesten Kirchenchöre der Welt

Am westlichen Ende von London steht die Saint Paul's Cathedral und am nördlichen Ufer der Themse befindet sich der Tower von London, eine Festung der Normannen, die von Wilhelm dem Eroberer zur Verteidigung seiner neuen Ländereien Ende des 11. Jahrhunderts angelegt wurde. Die in der Nähe gelegene Tower Bridge zählt zu den Wahrzeichen von London.

Westlich davon verläuft die London Bridge; sie ist an Stelle der einzigen Brücke errichtet worden, die bis Ende des 18. Jahrhunderts die Themse in der Stadt überquerte. Bekanntester Turm in London ist der 98 Meter hohe Glockenturm Big Ben, ein Teil des Parlamentsgebäudes. Am nördlichen Ufer der Themse findet man die Docklands, zu denen auch Canary Wharf mit dem Wolkenkratzer 1 Canada Square gehört.

Die altertümlichen Inns of Court, der Gerichtsbezirk, in dem sich viele Anwälte und Rechtsberatungsfirmen niedergelassen haben liegen im Westen und Nordwesten der City. Die Fleet Street, früher einmal Sitz der britischen Landespresseagentur, die heute in andere Teile der Stadt umgezogen ist, befindet sich im Westen der City. Den Stadtteil Bloomsbury, den eine berühmte Gruppe literarischer Intellektueller aus den 1920er Jahren dank seiner Nähe zur Universität in London und dem British Museum zu ihren Lieblingsplatz auserkoren hatte, kann man im Nordwesten besuchen.

Im Süden von West End liegt der Verwaltungsbezirk Londons, der Regierungsbezirk mit der Whitehall, dem Parlamentssitz (offizieller Name: Palace of Westminster), der St James's Palace (Wohnsitz des Prince of Wales) sowie der Buckingham Palace mit dem Ritual der Wachablösung, die Residenz der Königin in London. Die Stadtbezirke Knightsbridge und Kensington, beides äußerst elegante Wohnviertel besitzen vielen Sehenswürdigkeiten, darunter das Warenhaus von Harrods und die Royal Albert Hall.

Der Palast des Erzbischofs von Canterbury (Lambeth Palace) befindet sich im Süden von West End, am anderen Flussufer und in dessen Nähe der South Bank Arts Complex, zu dem auch die Royal Festival Hall gehört. Ganz in der Nähe liegen weitere Wohngebiete, die eng mit der Geschichte verknüpft sind, wie unter anderem Clapham, Dulwich, Greenwich und Wimbledon. Letzteres ist eine der ältesten Siedlungen der Stadt und Greenwich ist Namensgeber für die Greenwich Mean Time. Sie war früher die Hauptuhrzeit, von der die Uhrzeiten in der gesamten Welt berechnet wurden.

Battersea Power Station

In Wandsworth befindet sich eines der markantesten und zugleich umstrittensten Wahrzeichen Londons, die Battersea Power Station. Das 1939 in Betrieb genommene Kraftwerk wurde durch das Pink Floyd-Album Animals weltberühmt und soll nun umfangreich restauriert werden.

Im Januar 2000 erregte die Eröffnung des London Eye-Riesenrades großes Aufsehen. Die Anlage, die mit einer Höhe von 137 Metern das höchste Riesenrad der Welt ist, sollte bereits zum Jahreswechsel fertig gestellt werden. Aufgrund von Sicherheitsmängeln ist das 35 Millionen Pfund Sterling teure Riesenrad aber erst einige Wochen später in Betrieb genommen worden.

Kurz nach dem Bau des Eiffelturms wollte man auch in London einen ähnlichen Turm bauen, den sogenannten Watkins Tower. Allerdings blieb er ein Turmstumpf, der 1907 abgerissen wurde. Der 1950 errichtete Crystal Palace Tower, ein 222 Meter hoher Sendeturm ohne Aussichtsplattform trägt wegen seiner Bauweise den Spitznamen "Londoner Eiffelturm".

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Abbey Road Studios, der Kensington Palace, der Stadtbezirk Covent Garden, der Sitz des Premierministers in Downing Street No. 10, Hampton Court Palace, das Riesenrad London Eye, der Platz Piccadilly Circus, der Stadtteil Soho, die Temple Church, Westminster Abbey sowie Carnaby Street, Whitehall und die Kirche St. Martin-in-the-Fields am Trafalgar Square.

Museen

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Die Tower Bridge ist einer der Höhepunkte viktorianischer Architektur

Zu den größten und bekanntesten Museen weltweit zählt das British Museum in Bloomsbury. In ihm befinden sich über sechs Millionen Ausstellungsstücke. Dort kann man sich Sammlungen mit ägyptischen und klassischen Antiquitäten, Schätze aus dem Reich der Sachsen, aber auch zeitgenössischen Artefakte ansehen. Berühmt ist auch der Reading Room, ein kreisrunder Lesesaal, in dem schon Mahatma Gandhi und Karl Mary studierten. Rechtzeitig zum Millenium ist der Queen Elizabeth II Great Court festiggestellt worden. Es ist der grösste überdachte Innenhof Europas.Datei:Der Great Court im British Museum. In der Mitte der Reading Room.

Das Victoria and Albert Museum im Stadtteil South Kensington verfügt über eine Sammlung von Kunstschätzen aus aller Welt, darunter Skulpturen, Kleidung und Kostüme, kostbare Porzellan- und Glasgefäße, Möbelstücke und Musikinstrumente. Nahe befinden sich das Science Museum London und die Museen für Geologie und Naturgeschichte. Auf der anderen Seite der Stadt, direkt in der City, liegt das Museum of London, dessen Ausstellungen die Entwicklung Londons von seinen Anfängen bis zum heutigen Tag zeigt.

Die National-Galerie am Trafalgar Square besitzt eine vielfältige Gemäldesammlung, die von den frühen Anfängen in Italien bis hin zu Werken von Cézanne und Seurat reicht. Nebenan ist die National-Portrait-Galerie, in der über 9.000 Porträts ausgestellt sind. Im Jahre 1897 ist die Tate Gallery auf der Uferstraße zwischen Chelsea und Westminster eröffnet worden. Sie umfasst die größte Sammlung britischer Gemälde vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Gegenüber der Saint Paul’s Cathedral ist im Juni 2000 die Tate Modern, ein Ableger der Tate Gallery, eröffnet worden.

Weitere bekannte Mussen und Ausstellungen sind Madame Tussaud's Waxworks, das National History Museum, die Cabinet War Rooms, die National Gallery, das Medievel Archery Museum, das Imperial War Museum, Somerset House und in der Baker Street 221B das Sherlock Holmes Museum.

Theater

Oxford Circus
Piccadilly Circus bei Nacht (Fotograf: Marco Ribbe)

Das National Theatre der National Theatre Company in South Bank und das Barbican Arts Centre der Royal Shakespeare Company gehören zu den vielen Zentren des professionellen Theaterschauspiels . Das Royal Court Theatre, eine der traditionsreichsten Bühnen in London, ist im Februar 2000 nach vier Jahren Umbauzeit wieder eröffnet worden.

Das Royal Opera House in Covent Garden und das Coliseum, in dem die English National Opera Company untergebracht ist, sind die beiden berühmtesten Opernhäuser. Konzerthäuser sind die Barbican, die Royal Festival Hall und die Saint John’s Church in Westminster. Der beliebteste Konzertsaal liegt in der Wigmore Hall hinter der Oxford Street. Im Juni 2002 sind nach umfangreichen Renovierungsarbeiten Teile des 1988 im heutigen Finanzviertel entdeckten römischen Amphitheaters der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.

London bietet eine breite Palette an kulturellen Veranstaltungen. Im Londoner Westend sind mehr als ein Dutzend Theater zu Hause. Gespielt wird alles von der Klassik bis zur Moderne.

Hier wurde unter anderem Andrew LLoyd Webbers weltberühmtes Musical Cats uraufgeführt. Das Globe Theatre ist eine Rekonstruktion des Freiluftschauspielhauses, das 1599 entworfen wurde. Für dieses Theater schrieb Shakespeare viele seiner größten Stücke. Die Spielzeit läuft von einem Mai bis September mit Produktionen von Shakespeare, seinen Zeitgenossen und von modernen Autoren.

The London Palladium ist das wohl berühmteste Londoner Theater. In den 1950er Jahren wurde die, in England, populäre Varieté Show „Sunday Night at the London Palladium“ live im Fernsehen ausgestrahlt. Das Royal Opera House, („Königliches Opern Haus“) in Covent Garden ist eines der renommiertesten Opernhäuser der Welt. Es ist außerdem die Heimat des Royal Ballet. Weitere bekannte Theater sind das Theatre Royal Haymarket und das Theatre Royal Drury Lane

London beheimatet fünf professionelle Symphonieorchester. Diese sind das London Symphony Orchestra, das London Philharmonic Orchestra, das Royal Philharmonic Orchestra, die Philharmonia und das BBC Symphony Orchestra. Der Höhepunkt eines jeden Jahres ist die von der BBC weltweit übertragene “Last Night of the Proms“ aus der Royal Albert Hall.

Parks

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Trafalgar Square

London besitzt eine große Anzahl von luxuriösen Grünanlagen. Über 200 Parkanlagen breiten sich auf rund 220 Quadratkilometern aus. Der Hyde Park mit Speakers' Corner, der an Kensington Gardens angrenzt, ist früher als die „Lunge Londons” bezeichnet worden. Von eleganten Wohngebäuden umgeben, die für den Prinzregenten entworfen wurden, ist der Regent’s Park im Norden von West End. Dieser Park umfasst gleichzeitig auch den zoologischen Garten („London Zoo”).

Im Januar 2001 ist der Thames Barrier Park fertig gestellt worden; die Anlage entstand bei den Stauwerken der Themse auf alten Dockanlagen. In den äußeren Stadtbezirken von London befinden sich noch einige weitere ausgedehnte Grünflächen, wie der Greenwich Park, Richmond Park, Bushey Park und der Kew Gardens.

Sport

In London gibt es 13 professionelle Fußballclubs; die meisten sind nach dem Stadtteil benannt, in dem sie ihre Heimspiele austragen. In der Premier League sind folgende Mannschaften vertreten: Arsenal (spielt in Highbury), Charlton Athletic, Chelsea (spielt an der Stamford Bridge), Crystal Palace, Fulham und Tottenham Hotspur. In der Football League Championship, der zweithöchsten Spielklasse, spielen Millwall, Queens Park Rangers und West Ham United. Im legendären Wembley-Stadion fanden die Endspiele der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 und der Fußball-Europameisterschaft 1996 statt.

Sehr beliebt in London ist Cricket. Die Mannschaft des Middlesex County Cricket Club spielt in Lord's, dem berühmtesten Cricketstadion der Welt, welches dem Marylebone Cricket Club gehört, die Mannschaft des Surrey County Cricket Club im Stadion The Oval. In Wimbledon findet jeweils im Juni das wichtigste der Grand Slam-Tennisturniere statt. Im Twickenham-Stadion finden nationale und internationale Rugby-Spiele statt. Im April wird jeweils der London Marathon durchgeführt, einer der beliebtesten Marathonläufe der Welt überhaupt.

In London fanden zweimal Olympische Sommerspiele statt, 1908 und 1948. Die Stadt bewirbt sich um die Durchführung der Olympischen Sommerspiele 2012.

Verkehr

Fernverkehr

London ist das weltweit wichtigste Zentrum im Luftverkehr. Die fünf Londoner Flughäfen Heathrow, Gatwick, Luton, Stansted und der City Airport fertigen über 120 Millionen Passagiere pro Jahr ab.

Zudem zentriert sich der gesamte britische Schienen- und Straßenverkehr auf London. Insgesamt acht große Kopfbahnhöfe im Bereich der City of London, von Westminster und Southwark bilden das Zentrum des englischen Bahnnetzes. Diese sind: Charing Cross, Euston, King's Cross, Liverpool Street, Paddington, St. Pancras, Victoria und Waterloo. Hinzu kommt der Durchgangsbahnhof London Bridge.

Geringere Bedeutung haben die Bahnhöfe Cannon Street, Fenchurch Street, Marylebone und Moorgate. Der Bahnhof Clapham Junction im Stadtteil Wandsworth ist außerhalb Großbritanniens zwar relativ unbekannt, ist aber mit 2000 Zugbewegungen täglich der meistbefahrene Bahnhof Europas.

Die Doppeldeckerbusse prägen das Londoner Straßenbild mit.

Von Waterloo fährt zudem der Eurostar, der durch den Eurotunnel London mit Paris und Brüssel verbindet. In einigen Jahren, wenn die Hochgeschwindigkeitsstrecke nach London fertig gestellt ist, werden die Eurostar-Züge im Bahnhof St. Pancras enden. Zusätzlich sind die Flughäfen Gatwick, Heathrow und Stansted durch Airport-Express-Züge mit der Innenstadt verbunden.

Nahverkehr

Auch der Straßenverkehr konzentriert sich auf London. Durch das Zusammentreffen aller wichtigen englischen Autobahnen in London, kommt es auf dem Londoner Autobahnring M25 regelmäßig zu Staus. Im Februar 2003 wurde in der Innenstadt die City-Maut "Congestion Charge" eingeführt; seither hat sich der Verkehr um etwa ein Drittel reduziert.

London verfügt außerdem über das älteste - am 10. Januar 1863 eröffnet - und größte U-Bahn-Netz der Welt mit einer Länge von 415 Kilometern (siehe auch London Underground). Die Docklands Light Railway, eine vollautomatische Stadtbahn, erschließt das ehemalige Hafengebiet Docklands. Eine Verlängerung zum City Airport befindet sich in Bau.

London Underground

Am 23. März 1861 fuhr die erste Pferdestraßenbahn durch London und am 4. April 1901 die erste elektrische Straßenbahn. Der Betrieb ist am 5. Juli 1952 eingestellt worden. Zwischen dem 16. Mai 1931 und dem 8. Mai 1962 verkehrten Trolleybusse in der Stadt.

Nach einer Zwangspause von fast 50 Jahren wurde am 10. Mai 2000 die Straßenbahn in London wieder eingeführt; Tramlink erschließt den südlichen Stadtteil Croydon und umliegende Gebiete. Geplant ist zudem eine Straßenbahnlinie durch das Stadtzentrum (Camden Town/ King's Cross - Euston - Waterloo - Elephant & Castle - Brixton/ Peckham).

Charakteristisch für London sind zudem die roten Doppeldeckerbusse. Der Busverkehr ist vollständig privatisiert; die einzelnen Gesellschaften sind aber gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Busse im traditionellen Rot anzustreichen. Die alten Routemaster Doppelstockbusse sind bis circa 2006 noch unterwegs und werden allmählich durch Gelenkbusse (bendy buses) von Mercedes-Benz ersetzt. London ist auch bekannt für die schwarzen Taxis.

Alle Verkehrsträger der Stadt (außer den Eisenbahnen) werden durch die Verkehrsgesellschaft Transport for London koordiniert und reguliert.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

  • Karl Marx, in London im Exil gelebt und gestorben

Hauptseiten


Zu Fuß und im Nahverkehr

Unterkünfte

Sehenswertes

siehe auch


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