Nordwestpassage
Die Nordwestpassage ist ein Seeweg im Nordpolarmeer (und seinen Randmeeren sowie den dazugehörenden Meeresstraßen) nördlich von Amerika, der den Atlantik mit dem Pazifik durch den kanadisch-arktischen Archipel verbindet. Die Nordwest-Passage ist ca. 5.780 km lang.
Mehr als 400 Jahre lang wurde die Nordwest-Passage von den seefahrenden Nationen gesucht. Den Anfang machte eine dänische Expedition unter Leitung des aus Hildesheim stammenden Didrik Pining (eventuell in Begleitung des Portugiesen Joao Vaz Cortereal), die im Jahr 1473 in die Gewässer um Grönland und vielleicht auch Neufundland vorstieß. Schrittweise tasteten sich dann Expeditionen zu Land und zu Wasser immer weiter nach Nordwesten in das eisige Inselgewirr des Nordpolarmeeres vor. Der englische Seefahrer Martin Frobisher unternahm zwischen 1576 und 1578 drei Reisen auf der Suche nach der Nordwestpassage. Die Suche nach einer Passage begründete James Cooks letzte Pazifikreise, 1776-79. Tragische Berühmtheit erlangte John Franklin, dessen verschollene dritte Expedition 1845-48 zu mehrjährigen Rettungsexpeditionen führte. Im Jahr 1851 wurde von Robert McClure endlich das letzte Teilstück der Nordwestpassage zwischen Banks- und Melville-Insel entdeckt. Die erstmalige komplette Durchfahrt gelang Roald Amundsen 1903/06, allerdings mit zwei Überwinterungen.
1944 durchquerte H. A. Larsen den Seeweg erstmals ohne Überwinterung. Als erster Tanker bewältigte das zum Eisbrecher umgebaute US-amerikanische Schiff Manhattan die Nordwest-Passage von West nach Ost in wenig mehr als vier Wochen. Die Fahrt, die am 15. September 1969 erfolgreich endete, sollte die Wirtschaftlichkeit von Öltransporten durch das nördliche Eismeer demonstrieren.
Bedeutung
Der Seeweg zwischen Europa und Asien verkürzt sich gegenüber der alternativen Route durch den Panama-Kanal um 4.000 km. Aufgrund der klimatischen Bedingungen ist die Nordwestpassage jedoch nur schwer nutzbar.
Weblinks
- Th. Bujack: Die Entdeckung der Nordwestpassage auf der Nordlandseite (private Website)