Zum Inhalt springen

Schmieden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Oktober 2003 um 15:27 Uhr durch 81.62.18.219 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Schmieden ist das spanlose Umformen von Metallen zwischen zwei Werkzeugen. Das zu schmiedende Halbzeug wird in einem Ofen erwärmt, im Gegensatz zum Prägen wird dabei der gesamte Werkstoffquerschnitt plastifiziert. Durch dieses Erwärmen verändert sich die Kristallitstruktur des Werkstoffs und das Material wird weicher.

Freiformschmieden

Beim Freiformschmieden wird das Schmiedestück zwischen einem Hammer und einem Amboss mit einer Presse oder Hammer verformt. Der Werkstoff kann in die nicht von den Werkzeugen umschlossenen Bereich ausweichen. Durch Freiformschmieden werden vor allem sehr große Werkstücke hergestellt, wie z.B. Kurbelwellen von Schiffsdieseln oder Generatorläufer. Aber auch der Kunstschmied praktiziert vor allem das Freiformschmieden.

Das Anwärmen und auch das temperaturgesteuerte Abkühlen der großen Schmiedestücke erfolgt in Herdwagenöfen. Der Kunstschmied erwärmt seine Schmiedestücke im koksbeheizten Schmiedefeuer.

Gesenkschmieden

Das Gesenkschmieden unterscheidet sich vom Feiformschmieden darin, dass das Schmiedestück völlig vom geschlossenen Werkzeug, dem Gesenk umschlossen wird. Die in das Gesenk eingebrachte Gravur bestimmt die Form des fertigen Schmiedestücks. Durch Gesenkschmieden werden vor allem sicherheitsrelevante Teile wie z.B. kleinere Kurbelwellen, Pleul oder Spurstangenköpfe hergestellt, da der Werkstoff durch das Schmieden rißunempfindlich wird. Der Nachteil des Gesenkschmiedens ist, dass eine Mindestanzahl von gleichartigen Schmeidestücken hergestellt werden muss, da die Kosten für ein Gesenk hoch sind.

Die Schmiedestücke werden im Drehherdofen erwärmt.

Langschmieden

Durch Langschmieden werden vor allem schwer umformbare Werkstoffe bearbeitet, da beim Schmieden ein Spannungszustand mit einem hohen hydrostatischen Anteil vorliegt. Das Schmieden erfolgt in Langschmiedemaschinen, in denen Hämmer paarweise gegeneinander arbeiten. Der Vorschub und die Anstellung der Hämmer werden dabei programmgesteuert.

Handwerk

Die Tätigkeit des Schmiedens hat den Handwerksberuf des Schmiedes hervorgebracht unter anderem den Hufschmied (Pferdeschmied), Goldschmied, Messerschmied, Waffenschmied, Kesselschmied (Kupfer- und Messingschmied), Nagelschmied und Werkzeugschmied (Zeug- und Zirkelschmied).