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Lübeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenabbildung auf ngw.nl
Lage der kreisfreien Stadt Lübeck in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Stadtkreis
Geografische Lage: 53° 52' n. Br.
10° 41' ö. L.
Höhe: 13 m ü. NN
Fläche: 214,14 km²
Einwohner: 213.804 (1. Januar 2005)
Bevölkerungsdichte: 998 Einwohner je km²
Postleitzahl: 23501 - 23570
(alt: 2400)
Vorwahl: 0451 und 04502
Kfz-Kennzeichen: HL
Gemeindeschlüssel: 01 0 03 000
Stadtgliederung: 10 Stadtteile mit
35 Stadtbezirken
Adresse der
Stadtverwaltung:
Breite Straße 62
23539 Lübeck
Website: www.luebeck.de
E-Mail-Adresse: info@luebeck.de
Politik
Stadtpräsident: Peter Sünnenwold (CDU)
Bürgermeister: Bernd Saxe (SPD)

Die Hansestadt Lübeck ist eine kreisfreie Stadt im Norden Deutschlands und im Südosten Schleswig-Holsteins an der Ostsee (Lübecker Bucht). Sie ist nach der Landeshauptstadt Kiel die zweitgrößte Stadt sowie eines der drei Oberzentren des Landes. Flächenmäßig ist sie die größte Stadt in Schleswig-Holstein. Die aus dem Mittelalter erhaltene Altstadt ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Nächst größere Städte sind Hamburg etwa 58 km südwestlich und Kiel etwa 63 km nordwestlich. Die Einwohnerzahl der Stadt Lübeck überschritt um das Jahr 1911 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.

Lübeck grenzt unmittelbar an die Europäische Metropolregion Hamburg an und kooperiert mit dieser. Lübecks Selbstwertgefühl auch in dieser Kooperation definiert sich am besten als das "Tor zum Norden".

Geografie

Die Stadt liegt an der unteren Trave, einem schiffbaren Fluss, der in Richtung Nordosten das Stadtgebiet durchfließt und etwa 17 km von der Altstadt entfernt im Stadtteil Travemünde in die Ostsee (Lübecker Bucht) mündet. Die Altstadt liegt auf einem mäßigen Hügel, der einen Werder zwischen den Wasserläufen der Trave und der hineinmündenden Wakenitz bildet. Ferner durchzieht der Elbe-Lübeck-Kanal das Stadtgebiet von Krummesse bis zur Trave. Lübeck ist eine bedeutende Hafenstadt mit Fährverbindungen nach Skandinavien, Finnland, Russland und in das Baltikum.

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden, benannt nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Osten, grenzen an die Stadt Lübeck. Sie gehören mit Ausnahme von 3 Gemeinden, die in Mecklenburg-Vorpommern liegen, alle zu Schleswig-Holstein.

Die Kreise Herzogtum Lauenburg und Stormarn gehören bereits zur Europäischen Metropolregion Hamburg. Lübeck als Oberzentrum bildet aus Sicht der Raumordnung mit Stockelsdorf, Bad Schwartau und Groß Grönau eine Agglomeration, auch in den mecklenburgischen Nachbargemeinden entwickelt sich durch das Fördergefälle ein Speckgürtel.

Stadtgliederung

Plan von Lübeck um 1888

Das Stadtgebiet Lübecks ist in 10 Stadtteile eingeteilt. Diese wiederum sind in insgesamt 35 Stadtbezirke gegliedert. Die 10 Stadtteile mit ihrer amtlichen Nummern, ihren zugehörigen Stadtbezirken, deren amtlichen Nummern sowie etwaige Einwohnerzahlen der Stadtteile:

  • 01 Innenstadt (etwa 12.000 Einwohner)
  • 02 St. Jürgen (etwa 40.000 Einwohner)
    • 02 Hüxtertor/Mühlentor/Gärtnergasse
    • 09 Strecknitz/Rothebek
    • 10 Blankensee
    • 11 Wulfsdorf
    • 12 Beidendorf
    • 13 Krummesse
    • 14 Kronsforde
    • 15 Niederbüssau
    • 16 Vorrade
    • 17 Schiereichenkoppel
    • 18 Oberbüssau
  • 03 Moisling (etwa 10.000 Einwohner)
    • 19 Niendorf/Moorgarten
    • 20 Reecke
    • 21 Alt-Moisling/Genin
  • 04 Buntekuh (etwa 10.000 Einwohner)
  • 05 St. Lorenz-Süd (etwa 12.000 Einwohner)
  • 06 St. Lorenz-Nord (etwa 40.000 Einwohner)
    • 04 Holstentor-Nord
    • 05 Falkenfeld/Vorwerk/Teerhof
    • 23 Groß-Steinrade/Schönböcken
    • 24 Dornbreite/Krempelsdorf
  • 07 St. Gertrud (etwa 40.000 Einwohner)
    • 06 Burgtor/Stadtpark
    • 07 Marli/Brandenbaum
    • 08 Eichholz
    • 25 Karlshof/Israelsdorf/Gothmund
  • 08 Schlutup (etwa 6000 Einwohner)
  • 09 Kücknitz (etwa 20.000 Einwohner)
    • 27 Dänischburg/Siems/Rangenberg/Wallberg
    • 28 Herrenwyk
    • 29 Alt-Kücknitz/Dummersdorf/Roter Hahn
    • 30 Pöppendorf
  • 10 Travemünde (etwa 15.000 Einwohner)
    • 31 Ivendorf
    • 32 Alt-Travemünde/Rönnau
    • 33 Priwall
    • 34 Teutendorf
    • 35 Brodten


Die Lübecker Stadtteilehaben im Laufe der Zeit jeweils ihr eigenes Bild entwickeln können.

Die Innenstadt ist das touristische Kernland Lübecks, der flächenmäßig kleinste Stadtteil und der am längsten besiedelte. Die Innenstadt liegt hauptsächlich auf der Altstadtinsel zwischen Trave und Wakenitz, auch wenn sich einige wesentliche Gebäude, die zur Innenstadt gerechnet werden, auch auf darumliegenden kleineren Inseln liegen (so z.B. das Holstentor, das am Fuß der sogenannten Wallhalbinsel liegt, die aber letzten Endes auch eine Insel zwischen Trave und Stadtgraben ist). Das zieht nach sich, dass man, um die Innenstadt zu verlassen, jeweils eine Brücke überqueren muss, um die direkten Vorstädte zu erreichen.<br<

Westlich des Holstentors liegen die beiden Vorstädte Sankt Lorenz-Nord und Sankt Lorenz-Süd, die durch die Eisenbahn getrennt werden. Hier wird das Bild hauptsächlich vom Bahnhof geprägt, um den herum sich Ende des 19. Jahrhunderts eine Vorstadt für die Unter- bis Mittelschicht entwickelt hat. Auch heute werden die beiden Stadtteile durch viele Wohnblocks und nur durch wenig Grünanlagen geprägt.

Jenseits der Bahnschienen in St. Lorenz-Süd folgen dann die beiden Stadtteile Buntekuh und Moisling, die einerseits durch viele Wohnblocks aus den 60er Jahren geprägt sind, andererseits finden sich gerade in Buntekuh auch weitläufige Gewerbegebiete entlang der A1. Moisling entstand im Unterschied zu Buntekuh schon weit vor dem 20. Jahrhundert: bereits im 17. Jahrhundert gab es hier eine damals noch zu Dänemark gehörende Siedlung, die v.a. von Juden bewohnt war. Auch heute findet sich hier noch ein jüdischer Friedhof.

Im Süden der Altstadt und auf der Wakenitzhalbinsel auch den östlichen Altstadtrand umfassend liegt der Stadtteil St. Jürgen, der gerade im nördlichen Anteil durch gründerzeitliche Villenviertel, dann südlich des St.-Jürgen-Rings eher durch Wohnblocks der 50er bis 70er Jahre geprägt ist. Im Süden läuft St. Jürgen in die lauenburgische Landschaft aus und bietet hier einen breiten Grüngürtel voller Felder und Wiesen, im Osten wird der Stadtteil von der Wakenitz begrenzt, wo sich in den Auen aufgrund der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze ein reichhaltiges Naturschutzgebiet erhalten hat. In St. Jürgen liegen die beiden größten Hochschulen Lübecks, die Universität und die Fachhochschule, daher ist St. Jürgen neben der Innenstadt der Stadtteil mit der größten Studentendichte. Ganz im Süden schließen sich mehrere dörfliche Stadtteile an wie z.B. Vorrade, Beidendorf, Wulfsdorf, Blankensee oder das teilweise zu Lübeck, teilweise zum Herzogtum Lauenburg gehörende Krummesse.

St. Gertrud im Norden der Altstadt ist ebenso wie St. Jürgen direkt in Altstadtnähe durch Gründerzeitvillen geprägt, weiter im Osten dann auch durch modernere Wohnviertel für alle sozialen Schichten. An der Trave findet sich das auch sehr sehenswerte Fischerdorf Gothmund mit einigen reetgedeckten Fischerkaten. Hier liegt auch der Lübecker Stadtwald, in dem sich auch heute noch die Grenze zur ehemaligen DDR nachvollziehen lässt. Jenseits des Stadtwaldes liegt der kleine Stadtteil Schlutup, der v.a. durch seinen an der Trave gelegenen Fischereihafen geprägt ist. In Schlutup fand sich vor der Wende der nördlichste Grenzübergang zwischen der Bundesrepublik und der DDR.

Nördlich der Trave liegt Kücknitz, das alte Industrieviertel von Lübeck. Hier wurde bis in die 80er Jahre in der Siemser Hütte Stahl verarbeitet und auch heute liegt hier noch ein wichtiger Teil des Lübecker Hafens, u.a. mit dem neu erbauten Containerterminal. Die Flenderwerft, die traditionsreiche Werft des Stadtteils, musste hingegen vor zwei Jahren Konkurs anmelden.

An der Mündung der Trave liegt schließlich Travemünde, das bereits im 14. Jahrhundert von Lübeck erworben wurde und seit 1801 als Seebad anerkannt ist. Hier lockt ein breiter Sandstrand sowohl am eigentlich Ortskern als auch auf der Priwallhalbinsel, die zu Vor-Wende-Zeiten nur per Fähre erreicht werden konnte, weil sie am Ende von der DDR begrenzt wurde. Südlich der Priwallhalbinsel, der Ostsee abgewandt, liegt das Pötenitzer Wiek, eine große Bucht der Trave, die aufgrund ihrer Grenznähe auch als artenreiches Gebiet konserviert werden konnte. In Travemünde liegt aber auch der Skandinavienkai, der größte Ostseefährhafen Deutschlands, von wo aus Fähren in viele Ostseehäfen (u.a. Trelleborg, Klaipėda) starten.

Geschichte

Daten im Jahr 1925
Fläche: 298 km²
Einwohner: 127.971
Bevölkerungsdichte: 403 Einw./km²
Karte
Freie und Hansestadt Lübeck 1815-1937

Im Osten Holsteins findet die slawische Besiedelung um ca. 700 statt. Bereits auf die Zeit Karls des Großen geht eine erste Ansiedelung nördlich der Lübecker Altstadtinsel zurück. Dieses slawische Liubice, das sich an der Mündung von Schwartau in die Trave befand, war seit dem 10. Jahrhundert neben Oldenburg in Holstein (Starigard) die wichtigste Siedlung der Abodriten. Das in Liubice sesshafte Geschlecht der Nakoniden lag mit den Wilzen in ständigen kriegerischen Auseinandersetzungen. Eine burgartige Befestigung für diese Zeit ist wahrscheinlich. Nach einer Erwähnung 819 wurde Liubicen erneut um das Jahr 1076 von Adam von Bremen erwähnt. Im Jahr 1093 wurden dann die Abodriten in der Herrschaft durch die Wagrier abgelöst. Im Jahr 1138 wurde der Ort von Slawen niedergebrannt. Die Stadt Lübeck in der heutigen Lage, auf dem Hügel Buku zwischen Trave und Wakenitz, wurde dann 1143 durch Adolf II., Graf von Schauenburg und Holstein neu begründet und 1159 nach einem Brand durch Heinrich den Löwen wiederaufgebaut. 1226 erlangte Lübeck die Reichsfreiheit. Die Stadt nahm rasch Aufschwung und war in der Hansezeit Hauptort der Hanse und zeitweise wichtigste Handelsstadt des nördlichen Europas.

Lübeck im 17. Jahrhundert
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Holstentor um 1900
Holstentor 2004

Im 14. Jahrhundert war Lübeck nach Köln die zweitgrößte Stadt Deutschlands und neben Rom, Venedig, Pisa und Florenz eine der fünf Herrlichkeiten des Reiches, gemäß Edikt von Kaiser Karl IV. vom 20. Oktober 1375.

Das Lübecker Stadtrecht (lübisches Recht) galt in vielen Hansestädten, und Lübeck war Appellationsgericht für alle Hansestädte.

Hamburg und Lübeck arbeiteten zusammen, während Hamburg insbesondere den Nordseeraum und Westeuropa abdeckte, orientierte sich der Seeverkehr Lübecks besonders nach Skandinavien und in den gesamten Ostseeraum bis nach Nowgorod. Der Handelsverkehr zwischen den beiden Hansestädten wurde vorwiegend über Land durchgeführt, aber auch per Binnenschiff durch den Stecknitz-Kanal, über den auch das Salz aus Lüneburg (siehe auch: Alte Salzstraße), eines der wichtigsten Exportgüter Lübecks in Richtung Norden und Osten, transportiert wurde. Lübeck unterhielt auch eine bedeutende Kriegsmarine, vor allem zum Schutz gegen Seeräuber, die Vitalienbrüder.

Mit dem Ende der Hansezeit verlor Lübeck die überragende Bedeutung, blieb aber wichtige Handelsstadt.

1420 kam die Stadt Bergedorf in gemeinsamen Besitz von Lübeck und Hamburg, ehe sie ab dem 1. Januar 1867 ganz Teil der Hansestadt Hamburg wurde.

Durch das Groß-Hamburg-Gesetz verlor Lübeck 1937 unter der Naziherrschaft seine 711 Jahre andauernde territoriale Eigenständigkeit und wurde zu einem Teil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.

In der Nacht zum Palmsonntag vom 28. März auf den 29. März 1942 wurde Lübeck als erste deutsche Großstadt mit einem Flächenbombardement von der britischen Royal Air Force bombardiert, als "Vergeltung" für den deutschen Angriff auf die englische Stadt Coventry. In Lübeck wurden bei dem Bombenangriff 320 Menschen getötet, 1044 Gebäude der Stadt zerstört oder beschädigt, unter ihnen die Marienkirche, die Petrikirche und der Dom. Die Altstadt mit ihren schönen mittelalterlichen Häusern trug bleibende Schäden davon.

Nach 1945 vergrößerte sich Lübecks Einwohnerzahl erheblich durch Zuzug von Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Bis 1989 blieb Lübeck Grenzstadt an der innerdeutschen Grenze. Seither ist es wieder unbestrittenes Oberzentrum auch für das westliche Mecklenburg.

Weltkulturerbe

Datei:Luebeck Salzspeicher.JPG
Salzspeicher an der Trave (2003)

1987 wurden die erhaltenen Teile des mittelalterlichen Stadtkerns von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Damit wurde erstmals in Nordeuropa eine ganze Altstadt als Weltkulturerbe anerkannt. Ausschlaggebend waren dabei der exemplarische Charakter der Altstadt für die mittelalterliche Stadtentwicklung im Ostseeraum, die markante Stadtsilhouette und die geschlossen erhaltene vorindustrielle Bausubstanz. Hinzu kam als weitere schützenswerte Besonderheit der für die archäologische Erforschung des mittelalterlichen Städtewesens außerordentlich ergiebige Untergrund. Der von der UNESCO geschützte Bereich bezieht die wichtigsten Bauwerke Lübecks ein: den Baukomplex des Rathauses, das Burgkloster, den Koberg - ein vollständig erhaltenes Viertel des späten 13. Jh. - mit Jakobikirche, Heiligengeist-Spital und den Baublöcken zwischen Glockengießer- und Aegidienstraße, das Viertel der Patrizierhäuser des 15. und 16. Jh. zwischen Petrikirche und Dom, das Holstentor und die Salzspeicher am linken Traveufer.

Eingemeindungen

Wie die meisten ehemaligen Freien Reichsstädte konnte auch Lübeck im Laufe der Geschichte neben dem eigentlichen Stadtgebiet umliegende Dörfer und Städte (etwa Travemünde im Jahre 1329) für sich gewinnen. Das "Staatsgebiet" der Freien Reichsstadt Lübeck bestand daher bis 1937 aus dem eigentlichen Stadtgebiet und dem sog. "Landgebiet", also einer Vielzahl von Landgemeinden, die zum Teil auch als Exklave außerhalb des sonst geschlossenen Gebiets lagen. Die Gemeinden des Landgebiets hatten mehr oder weniger eine eigene Verwaltung beziehungsweise die Bürger dieser Gemeinden hatten andere Rechte als die Bürger der Stadt. Das Landgebiet war in folgende Teilgebiete eingeteilt: "Vor dem Burgtor", "Vor dem Holstentor", "Vor dem Mühlentor" und "Gebiet außerhalb der Landwehr (inclusive Exklaven)". Für das Bewaffnungswesen war das gesamte Staatsgebiet Lübecks in fünf Bezirke eingeteilt: Holstentor-, Mühlentor-, Burgtor-, Ritzerauer und Travemünder Bezirk. 1804 vergrößerte sich das Landgebiet erheblich, als der Senat durch einen Vergleich mit dem Herzog von Oldenburg das durch den Reichsdeputationshauptschluss säkularisierte Stiftsland des Domkapitels und den Landbesitz des St. Johannisklosters aufteilte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts setzten sich für die Vorstädte, also die Gebiete vor den Stadttoren eigene Bezeichnungen durch: St. Jürgen, St. Gertrud, St. Lorenz. 1861 wurden die Grenzen der Vorstädte offiziell festgelegt. Später wurden die Vorstädte um Gebiete der angrenzenden Landgemeinden vergrößert. Die erste größere Eingemeindung wurde 1913 vollzogen, als Travemünde und 11 Landgemeinden mit der Stadt Lübeck vereinigt wurden. Das Stadtgebiet umfasste danach zunächst noch zwei getrennte Teile. Dazwischen lagen mehrere Landgemeinden. 1935 wurden jedoch beide Teile des Stadtgebiets durch die Eingliederung weiterer Landgemeinden geschlossen. Die Landgemeinden außerhalb des geschlossenen Gebiets (Exklaven) blieben zunächst noch bei Lübeck, wurden 1937 mit dem Groß-Hamburg-Gesetz, als die Stadt Teil der Provinz Schleswig-Holstein wurde, jedoch vollständig von Lübeck abgetrennt und in die benachbarten Landkreise eingegliedert.

Im einzelnen wurden folgende Gemeinden in die Stadt Lübeck eingegliedert:

  • 1903: ein Teil der Landgemeinde Vorwerk
  • am 1. April 1913: (die eingegliederten Gemeinden waren danach "Vorstädte")
    • Stadt Travemünde und Landgemeinde Gneversdorf: Sie bildeten fortan den Stadtteil "Kurort und Seebad Travemünde"
    • Landgemeinde Siems: Sie bildete mit dem Gebiet der Trave von der Mündung der Schwartau abwärts bis zum Durchstich bei der Herrenfähre den Stadtteil "Siems-Dänischburg"
    • Landgemeinden Kücknitz (zum Teil, der Rest kam zur Landgemeinde Pöppendorf) und Herrenwyk sowie kleinere umliegende Gebiete: Sie bildeten den Stadtteil "Kücknitz-Herrenwyk"
    • Landgemeinden Krempelsdorf, Vorwerk, Moisling und Genin: Sie wurden jeweils eigenständige Stadtteile
    • Landgemeinde Schlutup: Sie bildete mit umliegenden Gebieten den Stadtteil Schlutup.
    • Landgemeinden Gothmund und Israelsdorf (zum Teil, der Rest kam zur Landgemeinde Wesloe): Sie gehörten fortan zur Vorstadt St. Gertrud
  • am 12. September 1921: Landgemeinden Schönböcken und Wesloe
  • am 1. April 1927: Landgemeinde Strecknitz (nördlicher Teil)
  • am 12. März 1932: Rest der Landgemeinde Strecknitz (sie wurde Teil von St. Jürgen)
  • am 1. Mai 1935: (die eingegliederten Landgemeinden wurden danach zu äußeren Vorstädten)
    • Landgemeinden Beidendorf, Blankensee, Brodten, Dummersdorf, Ivendorf, Kronsforde, Krummesse, Moorgarten, Niederbüssau, Niendorf, Oberbüssau, Pöppendorf, Reecke, Rönnau, Teutendorf, Vorrade und Wulfsdorf

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohnerzahlen
1350 18.100
1400 etwa 20.000
1502 25.444
1600 22.570
1700 23.596
1807 24.631
1851 26.098
1. Dezember 1875 ¹ 44.799
1. Dezember 1890 ¹ 63.590
2. Dezember 1895 ¹ 69.874
1. Dezember 1900 ¹ 82.098
1. Dezember 1910 ¹ 91.541
8. Oktober 1919 ¹ 113.071
16. Juni 1925 ¹ 120.759
16. Juni 1933 ¹ 129.427
17. Mai 1939 ¹ 154.818
13. September 1950 ¹ 238.276
6. Juni 1961 ¹ 235.200
27. Mai 1970 ¹ 239.339
30. Juni 1975 233.100
30. Juni 1980 221.500
30. Juni 1985 211.000
27. Mai 1987 ¹ 210.497
30. Juni 1997 215.400
31. Dezember 2003 214.338
1. Januar 2005 213 804

Religionen

Mit dem Wiederaufbau der Stadt verlegte Heinrich der Löwe 1160 den Bischofssitz aus Oldenburg (Holstein) hierher. Die persönliche Residenz des Bischofs blieb in Eutin, das dadurch später zum Zentrum des Fürstbistums Lübeck wurde.

Siehe auch:

Ab 1524 hielt die Reformation Einzug in der Stadt (erste evangelische Predigt), und 1530/31 führte der Rat der Stadt eine neue Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen ein. Danach war Lübeck über viele Jahre eine protestantische Stadt. Als Freie Reichsstadt hatte in Lübeck der Senat das landesherrliche Kirchenregiment inne und konnte die kirchlichen Angelegenheiten selbst regeln. Die Verwaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck erfolgte durch das Konsistorium, das jedoch eher ein kirchliches Gericht als eine Behörde war, sowie durch das Geistliche Ministerium, an dessen Spitze bis 1796 ein Superintendent, dann ein Senior stand. 1921 erhielt die Landeskirche eine neue Verfassung und 1948 wurde sie Gründungsmitglied der EKD. 1977 schloss sie sich der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche an und wurde Sitz des Sprengels Holstein-Lübeck dieser neuen Landeskirche. Die Kirchengemeinden der Stadt gehören zum Kirchenkreis Lübeck.

1666 entstand in Lübeck auch eine reformierte Gemeinde und 1689 eine französisch-reformierte Gemeinde, die sich aus zugewanderten Hugenotten rekrutierte. Beide Gemeinden vereinigten sich 1781 zur "Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Lübeck", welche 1926 der Evangelisch-reformierten Landeskirche der Provinz Hannover beitrat.

Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. 1849 erhielten sie eine erste Rechtsordnung und 1888 wurde die erste katholische Kirche Lübecks, die Herz-Jesu-Kirche - heute Propsteikirche Herz-Jesu - gebaut. Weitere katholische Gemeinden wurden im 20. Jahrhundert gegründet. Sie gehörten zunächst zum "Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen" und ab 1930 aufgrund des Preußischen Konkordates von 1929 zum Bistum Osnabrück. Aus den nördlichen Gebieten dieses Bistums entstand 1993 das neue Erzbistum Hamburg, zu dem die Stadt Lübeck nunmehr gehört. Offiziell errichtet wurde das Erzbistum Hamburg allerdings erst am 7. Januar 1995. Die Pfarrgemeinden der Stadt Lübeck gehören innerhalb der Erzdiözese Hamburg zum Dekanat Lübeck.

Seit dem Jahr 1901 ist die Neuapostolische Kirche in Lübeck vertreten.

Von besonderer Bedeutung für die Ökumene in Lübeck ist das Gedenken an die Lübecker Märtyrer. Die drei katholischen Priester Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink wurden 1942 verhaftet, vom nationalsozialistischen Volksgerichtshof 1943 wegen "Rundfunkverbrechen, landesverräterischer Feinbegünstigung und "Zersetzung der Wehrkraft" zum Tode verurteilt und am 10. November 1943 in Hamburg durch Enthaupten hingerichtet.

Politik

Die Leitung der Stadt Lübeck oblag über Jahrhunderte dem Rat der Stadt mit der oder den Bürgermeistern an der Spitze. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Rat mit Senat bezeichnet. Dieser hatte 16 Senatoren und vier Bürgermeister, wobei die beiden ältesten sich im Vorsitz jährlich ablösten. Ab 1848 gab es nur noch zwei Bürgermeister. Sie waren lediglich Vorsitzende des Senats, nicht aber "Staatsoberhaupt" der Freien Hansestadt Lübeck. Neben dem Senat gab es die "Bürgerschaft" als "Parlament". 1933 wurde die Bürgerschaft aufgelöst und der Senat verkleinert. Vorsitzender war fortan der "Oberbürgermeister".

Am 1. April 1937 wurde Lübeck im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in die preußische Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert, verlor damit seine Reichsunmittelbarkeit, also seine territoriale Souveränität.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde Schleswig-Holstein Teil der britischen Besatzungszone. Die Militärregierung führte 1946 eine zweigleisige Verwaltungsspitze ein. Danach gab es zunächst einen Bürgermeister als Vorsitzenden der "Bürgerschaft" und daneben einen Oberstadtdirektor als Leiter der Verwaltung. Auf die erst seit 1933 geführte Amtsbezeichnung Oberbürgermeister für den Vorsitzenden der Bürgerschaft wurde verzichtet, weil der Titel Bürgermeister in Lübeck eine lange Tradition hat. Die schleswig-holsteinische Gemeindeordnung von 1950 übertrug den Titel "Bürgermeister" dem Leiter der Verwaltung und führte für den Vorsitzenden der Bürgerschaft wie bei allen größeren Städten Schleswig-Holsteins die neue Bezeichnung Stadtpräsident ein.

Das Lübecker Rathaus

Bürgermeister Lübecks 1813 bis 1946

Zwischen 1824 und 1916 hatten folgende Personen das Bürgermeisteramt mehrmals für jeweils ein Jahr inne (hinter dem Namen werden die jeweiligen Amtsjahre genannt):

Vorsitzende der Bürgerschaft seit 1946

Leiter der Verwaltung seit 1946

Wappen

Das Wappen der Stadt Lübeck zeigt in Gold einen rot bewehrten, schwarzen Doppeladler mit einem von Weiß und Rot geteilten Brustschild. Es handelt sich um den "Reichsadler" als Symbol der ehemaligen Reichsfreiheit der Stadt Lübeck, welche die Stadt bis 1937 genoss, als sie durch das Groß-Hamburg-Gesetz der preußischen Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert wurde. Die Stadtfarben sind Weiß-Rot. In der oberen Ecke der Flagge an der Flaggenstange befindet sich der Adler des Stadtwappens.

Städtepartnerschaften

Lübeck unterhält eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten:

Freundschaftsverträge bestehen mit Venedig (Italien) seit 1979, mit Kawasaki (Japan) seit 1992 und mit Bergen (Norwegen) seit 1996. Darüber hinaus unterhält Lübeck freundschaftliche Beziehungen mit mehr als 100 anderen europäischen Städten, die regelmäßig an den Hansetagen der Neuzeit teilnehmen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Roro Fähre

Hafen

Der Lübecker Hafen ist der größte deutsche Ostseehafen und Tor nach Skandinavien und ins Baltikum. Zahlreiche Fährlinen verbinden die Lübecker Häfen mit dem gesamten Ostseeraum. Der Skandinavienkai ist der größte Fährhafen Europas – regelmäßig verkehren von hier Jumbofähren nach Trelleborg (TT-Line) und Malmö in Schonen Südschweden), nach Göteborg in Westschweden, nach Finnland, nach Russland und in das Baltikum.

Die stadtnahen Häfen Hansekai und Roddenkoppelkai werden heutzutage kaum noch für die gewerbliche Seeschifffahrt genutzt. Am Roddenkoppelkai legt alle paar Monate mal ein Viehtransporter an, der Hansekai dient allenfalls Binnenschiffen oder Kurzzeit-Aufliegern als Liegeplatz. Der Konstinkai ist Hauskai der Transfennica-Reederei, die rollende Ladung zu finnischen Häfen befördert. Außerdem werden hier gelegentlich kleine Küstenbulker gelöscht, die Getreide für die BRÜGGEN-Cornflakes-Werke anlanden. Unmittelbar südlich vom Konstinkai ist der Burgtorkai, der früher als Kreuzfahrtterminal diente. Durch den zur Zeit anlaufenden Bau der Nordtangente und die damit verbundene Straßenquerung über die Trave in Höhe des Nordlandkais können große Schiffe den Burgtorkai bald nicht mehr anlaufen. Der Nordlandkai ist "Heimathafen" der riesigen Finncarriers – haushohe RoRo-Schiffe, die rollende Ladung nach Finnland und Russland verschiffen. Gelegentlich machen am ATR-Getreidesilo größere Überseeschiffe fest, die Getreide für Fernost oder Südostasien laden. Diese Schiffe stellen für Schiffsenthusiasten einen wahren Leckerbissen dar. In privater Hand sind die Lehmannkais I-III der Lübecker Firma Hans Lehmann, die Anfang 2004 das Gelände der ehemaligen Flender-Werft dazu gekauft hat und hier 3-4 RoRo-Anleger bauen wird, um mit dem Partner DFDS weitere Fährlinien in den russischen und baltischen Raum aquirieren zu können. Ein ähnliches Ziel verfolgt die städtische Lübecker Hafengesellschaft (LHG) mit den Flächen am danebenliegenden Seelandkai. Zwischen Seelandkai und Lehmannkai I betreibt die Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG durch ihre Tochter Combisped ein modernes Containerterminal mit Containerbrücken zur Verladung auf die Bahn.

Noch recht neu ist der Schlutupkai, an dem hauptsächlich Papier aus Schweden angelandet wird. Der Skandinavienkai im Stadtteil Travemünde ist der Fährhafen Lübecks – und mit etwa 130 regelmäßigen Abfahrten pro Woche der größte Fährhafen Europas: Passagiere und Fracht werden von hier aus nach Schweden, Finnland, Russland und ins Baltikum befördert. Am Ostpreußenkai vor der Travemünder Hafenpromenade "Vorderreihe" legen Kreuzfahrtschiffe und Großsegler an.

  • Elbe-Lübeck-Kanal

Der Elbe-Lübeck-Kanal ist für Lübecks Hafenwirtschaft leider nur von untergeordneter Bedeutung, weil die Bundesrepublik Deutschland als Eigentümerin seit Jahrzehnten die erforderlichen Ausbaumaßnahmen nicht in Angriff nimmt. Siehe: Hauptartikel Elbe-Lübeck-Kanal

Unternehmen

Verkehr

  • Straßenanbindung

Durch das westliche Stadtgebiet führt die Bundesautobahn A1 Hamburg-Fehmarn, die als so genannte "Vogelfluglinie" weiter über den Fehmarnbelt nach Kopenhagen und über die Öresundbrücke nach Malmö und Lund in Schonen (Schweden) führt, also ein Bindeglied zwischen der Metropolregion Hamburg und der Öresundregion darstellt. An dieser Autobahn befinden sich die Abfahrten Lübeck-Moisling und Lübeck-Zentrum. Im Norden der Stadt zweigt beim Autobahndreieck Bad Schwartau die A226 in Richtung Lübeck-Travemünde und Fährhafen Skandinavienkai ab und setzt sich nach 3 km in der B75 fort. Seit 2001 ist der Lübecker Süden über die Anschlussstelle Lübeck-Genin an die Ostseeautobahn A20 angeschlossen. Die neue Anschlussstelle für den Flughafen Lübeck-Blankensee wird erst mit der neuen B 207 hergestellt und die Anfahrt von außerhalb noch weiter erheblich verkürzen. Am 14. Dezember 2004 wurde das Teilstück von Lübeck-Genin nach Schönberg eröffnet. Die A20 ist jetzt von Lübeck bis Vorpommern auf einer Länge von 130 Kilometern durchgängig befahrbar. Bei Fertigstellung im Jahr 2006 wird man durch Mecklenburg-Vorpommern bis zur polnischen Grenze bei Pomellen fahren können. Für Lübeck wichtiger ist jedoch die Fertigstellung des letzten Teilstücks der A 241 zwischen Schwerin und Wismar, die die Verkehrsverbindung nach Berlin stark verbessern wird. Durch die neue Autobahnumgehung im Zuge der A 20 ist für Lübeck eine erhebliche Entlastung des Stadtzentrums wie der B 75 / B104 im Bereich Siems/Schlutup/Selmsdorf eingetreten. Im Westen Lübecks soll die A20 einmal nördlich und westlich um Hamburg herum führen und nördlich von Rotenburg (Wümme) an die A1 Bremen-Hamburg angeschlossen werden. Die A20 wird dann bei Bad Segeberg die A 21 nach Kiel kreuzen, so dass irgenwann einmal auch die beiden größten Städte des Landes durch eine Autobahn auf kurzem Wege verbunden sein werden. Die Bauarbeiten vom Autobahnkreuz Lübeck in Richtung Bad Segeberg haben bereits begonnen. Schon die Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts zwischen Lübeck und Geschendorf im Jahr 2008 wird zu weiteren Entlastungen im westlichen Stadtgebiet und in Stockelsdorf führen. Weitere wichtige Maßnahmen im Bereich der Verkehrsinfrastruktur sind der im Bau befindliche Herrentunnel (Fertigstellung 2005) und die neue Travequerung im Zuge der Nordtangente sowie die Kreisstrasse K 13 zwischen Lübeck und Stockelsdorf.

Hauptbahnhof
Dänischer IC3 auf der Vogelfluglinie Hamburg-Lübeck-Kopenhagen
  • Bahn

Der Lübecker Hauptbahnhof ist nicht an die elektrifizierten Strecken der Deutschen Bahn angeschlossen, das seit Jahren bestehende Projekt ist nach mehreren Investitionsstopps, nicht zuletzt wegen des Mautdesasters, nun angeblich wieder von der Finanzierung her gesichert. Qualitativ hochwertige Fernzugverbindungen bestehen Richtung Hamburg und Kopenhagen durch die Danske Statsbaner(DSB). Regionalzüge fahren nach Hamburg, Lüneburg, Bad Kleinen (auch Halt in Lübeck-Sankt Jürgen), Kiel, Neustadt (Holstein) und Lübeck-Travemünde-Strand (mit Halt in Lübeck-Kücknitz, Lübeck-Travemünde-Skandinavienkai und Lübeck-Travemünde-Hafen).

  • ÖPNV

Die Lübecker Straßenbahn wurde 1959 stillgelegt. Auch wenn eine Reaktivierung im Gespräch ist, wird zur Zeit der Stadtverkehr (ÖPNV) über Buslinien bewerkstelligt. Seit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 ist das Lübecker Tarifgebiet in mehrere Tarifzonen aufgeteilt. Es gibt 31 Buslinien.

Flughafen
Ryanair Maschine
  • Flughafen

Lübeck verfügt im Süden des Stadtgebiets über den Regionalflughafen (Lübeck-Blankensee). Dieser Flughafen wird seit 2000 von der irischen Fluggesellschaft Ryanair als Flughafen "Hamburg-Lübeck" angeflogen und verbindet die Region seitdem mit London-Stansted. 2003 kamen Fluglinien nach Bergamo, Stockholm-Skavsta und Pisa und in 2004/05 nach Glasgow und Shannon hinzu. Seitdem wird der Fluggesellschaft Ryanair vertragsgemäß ein Mengenrabatt gewährt, so dass die Passagierentgelte nicht proportional zu den Passagierzahlen wachsen. Im Gegenteil, die Verluste stiegen bedingt durch die erforderlichen Ausbauinvestitionen in den letzten Jahren stetig. Presse und Stimmen aus der Politik berichten vom Aufwind des Lübecker Flughafens und haben offenbar einen Investor gefunden, der 90 Prozent der Anteile der Flughafengesellschaft übernehmen wird. Innerdeutsche Verbindungen und weitere Auslandsverbindungen wurden mehrmals angekündigt, dann aber bislang nicht eingerichtet. Von der verbesserten Anbindung des Flughafens an die A 20 durch die in Bau befindliche neue Bundesstrasse 207 versprechen sich nicht nur Lübecker Politiker mehr Passagiere für den Lübecker Flughafen, der sich so als echte Alternative für den Hamburger Osten anbieten wird. Auch für Lübeck selbst wird der Flughafen über die neue Straße durch den ebenfalls im Bau befindlichen Hochschulstadtteil wesentlich verbessert werden. Derzeit läuft seit etwa drei Jahren ein Planfeststellungsverfahren zur Verlängerung der Startbahn in Richtung Osten, dessen Ausgang noch ungewiss ist, und das auch hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung der gesamten Region von ausschlaggebender Bedeutung ist.

Energie

Lübeck ist Ausgangspunkt des längsten Hochspannungsseekabels der Welt, des "Baltic-Cables", einer 450kV-Gleichstromleitung nach Schweden mit den Eigentümern E.ON AG, Statkraft (Norwegen) und Sydkraft (Schweden).

Lübecker Erfindungen

Medien

Als Tageszeitung erscheinen in Lübeck die Lübecker Nachrichten. Der Sender Lübeck FM (bzw. Offener Kanal Lübeck) hat seine mitlerweile größtenteils digitalisierten Studios in einem, mit der Musik und Kunstschule geteilten, Gebäude ("alte Post") in der Kanalstraße.
Ferner sind die Radio- und TV-Sender des NDR, der Deutschlandfunk, sowie die privaten Rundfunkveranstalter R.SH, Delta Radio, Radio NORA, Klassik Radio und der Offene Kanal Lübeck zu empfangen.

Öffentliche Einrichtungen

Folgende Behörden beziehungsweise Körperschaften haben ihren Sitz in Lübeck:

Bildung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Lübeck bewarb sich um den Titel "Kulturhauptstadt Europas 2010", schied jedoch in der Vorrunde aus.

Konzerthallen

  • natürlich sind alle Lübecker Altstadt-Kirchen mit ihrer Vielfalt an barocken wie modernen Orgeln die geborenen Konzertsääle Lübecks, sie haben den Ruf als Musikstadt maßgeblich begründet. Im Sommer macht das in Lübeck ansässige Schleswig-Holstein Musik Festival in ganz Schleswig-Holstein auch Dorfkirchen, Gutshäuser und -scheunen zu konzertsälen.

Lübecker Konzerthallen sind:

  • Musik- und Kongresshalle, kurz MuK genannt
  • Kollosseum
  • Konzertsaal der Musikhochschule Lübeck
  • Treibsand[1], in der Alternative Lübeck e. V., kurz "Walli" genannt [2]
  • Riders Cafe
  • Werkhof
  • Schuppen 9

Theater

Museen

Bauwerke

Das Weltkulturerbe auf der Altstadtinsel besteht aus weit über Tausend Gebäuden, die als Denkmale in die Denkmalliste eingetragen sind. Insofern kann hier nur ein Auschnitt der wichtigsten erwähnt werden. Das Weltkulturerbe ist jedoch die Gesamtheit des erhaltenen Teils der mittelalterlichen Stadt.

  • Hauptsehenswürdigkeiten des mittelalterlichen Weltkulturerbes
Der Lübecker Malerwinkel
Datei:Lübeck Heiligen-Geist-Hospital.JPG
Fassade des Heiligen-Geist-Hospitals


  • bedeutende Gebäude in den Vorstädten
    • St.Gertrud
      • Eschenburg - Villa mit Park
      • klassizistische Sommerhäuser
    • St.Jürgen
      • St. Jürgen Kapelle
    • St.Lorenz-Nord
    • Fischerdorf Gothmund als Ensemble
    • Ostseebad Lübeck-Travemünde
      • Casino
      • Kurhaus
      • Leuchtturm
      • St. Lorenz Kirche

Parks und Gärten

Lübecker Stiftungskultur

Seit dem Mittelalter hat das Stiften in Lübeck Tradition. In seinem Ursprung der Gläubigkeit begüterter Kaufleute entsprungen, die sich so ihr Seelenheil zu sichern suchten. Das Heiligengeist Hospital ist heute wohl die älteste bestehende Stiftung in Lübeck. Ohne das Engagement der in Lübeck ansässigen großen und kleinen Stiftungen wäre das reichhaltige Kulturleben der Stadt nicht denkbar und der Erhalt des Kulturerbes nicht darstellbar. Lübecks älteste Bürgerinitiative, die

betreut als Treuhänderin eine Vielzahl kleinerer, unselbständiger Stiftungen Lübeck gesonnener Bürger.

Weitere wichtige gemeinnützige Stiftungen in Lübeck sind die

Tourismus, Freizeit und Erholung

Tourismus

Lübeck kennt im Bereich der Altstadt den Städttourismus, der sich in den letzten Jahren bedingt durch die Entwicklung des Flughafens mit seinen preiswerten innereuropäischen Linienverbindungen im bundesweiten Trend überdurchschnittlich entwickelt hat. Daneben bietet das Seebad Travemünde an der Lübecker Bucht alle Möglichkeiten eines modernen Ostseebades.

Freizeit und Erholung im Stadtgebiet

Wasser, Grünflächen und ausgedehnte Wälder bestimmen das Stadtgebiet Lübecks, das zu den größten kommunalen Waldbesitzern Deutschlands gehört. Die Gewässer von Trave, Wakenitz und Elbe-Lübeck-Kanal sind landseitig von Wanderwegen erschlossen und größtenteils mit den großzügigen und ausgedehnten Parkanlagen verbunden. Auf der Trave verkehren Ausflugsschiffe zwischen Lübeck und Travemünde und auf der Wakenitz bis nach Rotenhusen mit Anschlussmöglichkeit nach Ratzeburg. Die Wälder und die Naturschutzgebiete an Wakenitz und Trave in unmittelbarer Nähe zum Stadtgebiet wie das Nebeneinander von Seebad und mittelalterlichem Weltkulturerbe im gemeinsamen Geist hanseatischer Tradition machen einen wichtigen Teil der Lebensqualitäten und des Freizeitwertes der Stadt aus.

Freizeit und Erholung in der näheren Umgebung der Stadt

Auch die nähere Umgebung der Stadt bietet eine Vielzahl von Freizeit und Erholungsmöglichkeiten. Neben den Seebädern an der Lübecker Bucht die Seen und Wälder der Holsteinischen Schweiz mit der Residenzstadt Eutin, den Klützer Winkel auf der mecklenburger Seite der Lübecker Bucht, den Naturpark Lauenburgische Seen mit der Inselstadt Ratzeburg und der Stadt Mölln an der Alte Salzstraße, aber auch dem Sachsenwald.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • März/April: Lübecker Frühlingsmarkt auf der Wallhalbinsel
  • März/Dez.: Marzipan-Show im Marzipan-Land
  • Mai: Markt anno dazumal
  • Juli: Lübecker Volks- und Erinnerungsfest
  • Juli: Travemünder Woche
  • Juli/August: Schleswig-Holstein Musik Festival
  • August: Duckstein Festival, früher Traveuferfest
  • September: Lübecker Sommermarkttage und das alle 2 Jahre stattfindende Altstadtfest
  • November: Nordische Filmtage
  • November: Lübecker Herbstmarkt
  • November/Dezember: Kunsthandwerkermarkt und Weihnachtsmarkt
  • Juli-September: Sand World
  • Dezember: Ice World
  • Dezember: Lübecker Weihnachtsmarkt
  • Dezember: Mittelaltermarkt

Kulinarische Spezialitäten

Persönlichkeiten

Vereine

Literatur

  • "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" Band I Nordostdeutschland - Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1939


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