Stralsund
Wappen | Karte |
---|---|
![]() |
![]() |
Basisdaten | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern |
Landkreis: | kreisfreie Stadt |
Fläche: | 38,97 km² |
Einwohner: | 57.959 (1. Januar 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.518 Einwohner/km² |
Höhe: | 5 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 18435, 18437, 18439 |
Vorwahl: | 03831 |
Geografische Lage: | 54° 18' nördliche Breite 13° 05' östliche Länge |
Kfz-Kennzeichen: | HST |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 05 000 |
Website: | www.Stralsund.de |
E-Mail-Adresse: | info@stralsund.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Harald Lastovka (CDU) |
Stralsund ist eine kreisfreie Hansestadt in Mecklenburg-Vorpommern, Landesteil Vorpommern, im Norden Deutschlands. Die Stadt liegt am Strelasund, einer Meerenge der Ostsee, und wird auf Grund ihrer Lage als Tor zur Insel Rügen bezeichnet. Die Altstadt gehört seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Verkehrsanbindung
- Wasser:
- Straße:
- Ostseeautobahn A20 aus Richtung Rostock und Lübeck sowie Berlin bzw. nach Szczecin mit Zubringer zur Autobahnabfahrt Stralsund
- Bundesstraße 105 aus Richtung Rostock (A24/19 aus Berlin bzw. Hamburg)
- Bundesstraße 194 aus Richtung Grimmen (A20 Lübeck, Szczecin)
- Bundesstraße 96 aus Richtung Bergen (Insel Rügen) bzw. Neubrandenburg und Berlin (bis Greifswald Bundesstraße 96 und Bundesstraße 96a)
- Bahn:
- Luft (Flughafen): Barth an der Bundesstraße B105 (20 km)oder Laage an der Autobahn A19 (90 km)
- Radwege:
- Radwanderweg entlang der Deutschen Alleenstraße
- Ostseeküsten-Radweg
![]() |
Industrie und Gewerbe

Stralsund ist als Stadt im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern hauptsächlich vom Tourismus abhängig. Dieser bildet die Grundlage u.a. für zahlreiche Gaststätten und Beherbergungen (im Jahr 2003 wurden 294.079 Übernachtungen nur in Einrichtungen mit mehr als acht Betten gezählt), Museen, ein großes Freizeitbad, Yachtcenter, Fährbetrieb und vieles mehr.
Neben dieser Tourismusindustrie existiert in Stralsund als wichtigster Industriebetrieb die Volkswerft GmbH, eine traditionsreiche Vertreterin des Schiffbaus, in deren Umfeld sich diverse Metallbauunternehmen sowie kleinere Bootswerften angesiedelt haben.
Die Bundeswehr unterhält in Stralsund eine Marinetechnikschule.
Die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte errichtete 1999 eine Dienststelle mit mittlerweile ca. 1.450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und gehört damit zu den größten Arbeitgebern der Region.
Im Stralsunder Hafen werden vor allem Stück- und Schüttgut umgesetzt, wie z.B. Salz.
Eine Fachhochschule bietet im Studienjahr 2004/2005 über 2.900 Studierenden Ausbildungen in Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Naturwissenschaften, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Spezialstudiengänge wie Baltic Management u.a.
Tourismus und Sehenswürdigkeiten


Die Altstadt der Hansestadt Stralsund begeistert jedes Jahr zahlreiche Besucher sowie ihre Bewohner. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde im gesamten Stadtgebiet die historische Bausubstanz durch den Einsatz privaten Kapitals sowie erheblicher finanzieller Mittel aus Bundes-, Landes- und Gemeindekassen sowie von Stiftungen saniert. Viele Häuser wurden dabei vor dem Verfall gerettet. Heute präsentiert sich insbesondere die Altstadt mit vielen sanierten Bürgerhäusern, die durch Detailtreue an Fassaden, Türen und Fenstern bestechen. Von 812 denkmalgeschützten Häusern stehen allein 526 als Einzeldenkmal ausgewiesene in der Altstadt; davon sind 374 bereits saniert, 65 werden derzeit saniert (Stand: November 2004).
Stralsund gründete 2001 zusammen mit Wismar die Deutsche Stiftung Welterbe.
Am 27. Juni 2002 wurde die Altstadt zusammen mit der von Wismar in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Das am Alten Markt gelegene Rathaus mit seinem imposanten Schaugiebel schmiegt sich an die Nikolaikirche und stand einst auch als Zeichen des Selbstbewusstseins der Stralsunder Bürger gegenüber der Kirche. Es gehört zu den bedeutendsten Profanbauten der norddeutschen Backsteingotik und wurde 2004 nach einer umfangreichen Sanierung feierlich wiedereröffnet.
Das komplette Ensemble des Alten Marktes birgt mit Rathaus, Wulflamhaus, schwedischer Commandantur, Gewerkschaftshaus und Plattenbau einen Überblick über politische und architektonische Geschichte.
Die oft mit hohem privaten Engagement aufwändig sanierten Bürgerhäuser mit ihren typischen Giebeln prägen das Straßenbild in den Altstadtstraßen. Das Museumshaus in der Mönchstraße wurde mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert und bietet seither als eines von Nordeuropas bedeutendsten original erhaltenen Bürgerhäusern der Hansezeit das Erleben und Begreifen der Geschichte von sieben Jahrhunderten.
Im Hafen werden außerhalb des für den Güterverkehr genutzten Bereichs vor allem touristische Bedürfnisse befriedigt. So legen hier die Schiffe nach Hiddensee und Altefähr sowie zu Rundfahrten ab. Die Nordmole lädt zum Spaziergang entlang von hunderten Yachten ein. Architektonisch bilden die Hafenspeicher sowie die Silhouette der Altstadt einen ansprechenden Kontrast zur Aussicht auf die Inseln Rügen und Hiddensee. Mit der Bark Gorch Fock (I) liegt zudem eine weitere touristische Attraktion im Hafen.
Drei große mittelalterliche Backsteinkirchen (Marienkirche, Nikolaikirche und Jakobikirche) zeugen von einstiger Größe und Macht Stralsunds. Heute wird die Jakobikirche ausschließlich als Kulturkirche genutzt, die beiden anderen am Alten Markt bzw. Neuen Markt gelegenen Kirchen werden weiterhin für Gottesdienste genutzt. Vom Turm der Marienkirche am Neuen Markt bietet sich ein guter Panoramablick (siehe auch Bild oben).
Von den Stadttoren sind nur noch das Kniepertor und das Kütertor erhalten. Im Heilgeistkloster wurden einst Arme und Kranke untergebracht. Heute sind alle Wohnungen und Häuser saniert und das Areal lädt zu einem Spaziergang ein. Im Johanniskloster befindet sich das Stadtarchiv, auch finden dort regelmäßig Kulturveranstaltungen statt, wie z.B. Open-air-Theateraufführungen.

Das Deutsche Meeresmuseum im ehemaligen Katharinenkloster ist Norddeutschlands meistbesuchtes Museum und bietet Einblicke in die Welt des Wassers und seiner Bewohner. Derzeit wird als Ergänzung ein Ozeaneum im Hafen errichtet. Das Kulturhistorische Museum zeigt Ausstellungen aus der Geschichte Pommerns etc.; zudem findet sich hier der berühmte Hiddenseer Goldschmuck. Zweigstellen der Museen auf dem Dänholm (Nautineum), der Hafeninsel (Meereswelten und dem Darß (Natureum) bieten Kurzweil und Wissen.
Bedeutende Gebäude und Orte
Nähere Informationen zu bedeutenden Gebäuden und Orten Stralsunds finden Sie in einem gesonderten Artikel.
Geschichte der Stadt
Zur Geschichte der Stadt siehe bitte den ausgelagerten Artikel Geschichte der Hansestadt Stralsund.
Das hier dargestellte Schwedenwappen galt zwischen 1648 und 1938. In dieser Zeit wurde die Pfeilspitze im Wappen durch die Schwedenkrone ergänzt, welche ebenso wie die blaue Farbe die Herrschaft des schwedischen Königshauses symbolisierte.
![]() |
Stadtgliederung
Das Gebiet der Hansestadt Stralsund gliedert sich in folgende Stadtgebiete und Stadtteile:
- Stadtgebiet Altstadt
- Altstadt
- Hafeninsel
- Bastionengürtel
- Stadtgebiet Knieper
- Kniepervorstadt
- Knieper Nord
- Knieper West
- Stadtgebiet Tribseer
- Tribseer Vorstadt
- Tribseer Siedlung
- Tribseer Wiesen
- Schrammsche Mühle
- Stadtgebiet Franken
- Frankenvorstadt
- Dänholm
- Franken Mitte
- Frankensiedlung
- Stadtgebiet Süd
- Stadtgebiet Lüssower Berg
- Am Lüssower Berg
- Am Umspannwerk
- Stadtgebiet Langendorfer Berg
- Langendorfer Berg
- Stadtgebiet Grünhufe
- Stadtkoppel
- Vogelsang
- Grünthal-Viermorgen
- Freienlande
- Stadtteiche
- Frankenteich
- Knieperteich
- Moorteich
Straßennamen und ihre Bedeutung
Die Auflistung der Stralsunder Straßennamen und ihrer Bedeutung verdeutlicht auch historische Ereignisse und den Wandel in der Betrachtungsweise.
Einwohnerinnen und Einwohner
Bevölkerungsentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1826 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.
|
|
¹ Volkszählungsergebnis
Persönlichkeiten
Hier sind nur einige der Menschen aufgeführt, die mit Stralsund in Verbindung stehen - sei es, dass sie in Stralsund geboren worden sind und berühmt wurden, sei es, dass sie als Freunde der Stadt Bedeutendes geschaffen haben. Menschen, die Besonderes für die Stadt geleistet haben, wird in Stralsund für die Dauer der Lebenszeit die Ehrenbürgerschaft verliehen.
- Karsten Sarnow († 1393) - Bürgermeister
- Bertram Wulflam († 1394) - Bürgermeister
- Ghisibertus Korling - erster urkundlich belegter deutscher Kompassmacher
- Bartholomäus Sastrow (1520-1603) - Bürgermeister
- Dr. Lambert Steinwich (1571 - 1629) - Bürgermeister
- Johann Kaspar Kern † - Kaufmann, Begründer der späteren Altenburg-Stralsunder Spielkartenfabrik
- Johann Friedrich Eosander Freiherr von Göthe (1669 - 1728) - deutscher Baumeister
- Carl Wilhelm Scheele (1742 - 1786) - Chemiker und Pharmazeut, Entdecker des Sauerstoffs, Chlors u.a. Elemente und Verbindungen)
- Axel Graf von Löwen (1748 - 1772) - Generalgouverneur und Kunstsammler
- Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860) - Gelehrter und Schriftsteller
- Ferdinand von Schill (1776 - 1809) - preußischer Major
- Gottlieb Friedrich Christian Mohnicke (1781 - 1841) - Pastor und Schriftsteller
- Hermann K. Burmeister (1807 - 1892) - Biologe und Forschungsreisender
- Dr. Rudolf Baier (1818 - 1907) - Museumsdirektor und Bibliothekar
- Franziska Tiburtius (1843 - 1927) - Ärztin
- Leonhard Tietz (1849 - 1914) - Kaufmann, Begründer der späteren Kaufhof AG
- Georg Wertheim, Franz Wertheim, Wilhelm Wertheim und Wolf Wertheim † - Kaufleute, Begründer des Wertheim-Konzerns
- Johann Wiechmann † - Braumeister und Kaufmann, Erfinder des Bismarck-Herings
- Helmut Losch † 10. Januar 2005 - Gewichtheber
Ehrenbürger der Hansestadt Stralsund
- Prof. Dr. Gottfried Kiesow - Mitglied der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, seit 2. Dezember 2004
- Käthe Rieck † - ehemalige Leiterin des Meeresmuseums, seit 14. Dezember 1995
- Hartmut Olejnik - ehemaliger Direktor des Stralsunder Tierparks, seit 8. Mai 1995
- Erich Kliefert † - Maler, seit 20. Juni 1993
- Prof. Dr. Herbert Ewe - Direktor des Stralsunder Stadtarchives, seit 20. Juni 1984
- Prof. Dr. Otto Scholz - Arzt, seit 4. Juni 1981
- Graf Carl Reinhold von Essen †, seit 24. Juli 1928
- Ernst August Friedrich Gronow †, seit 6. Dezember 1924
- Dr. Paul Langemak †, seit 5. Juni 1912
- Dr. Heinrich Kruse (1815 - 1902) - Journalist und Schriftsteller, seit 15. Dezember 1895
- Dr. Karl Heinrich von Boetticher †, seit 30. Januar 1890
- Graf Ulrich Behr-Negendank †, seit 6. Juni 1890
- Graf Carl Reinhold von Krassow †, seit 31. März 1869
- Freiherr Carl von Krassow †, seit 15. März 1854
Städtepartnerschaften
Die Hansestadt Stralsund unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Kiel in Deutschland (Schleswig-Holstein)
- Stargard Szczeciński in Polen
- Pori in Finnland
- Svendborg in Dänemark
- Malmö in Schweden
- Ventspils in Lettland
Bilder
-
Stralsund - Marienkirche
-
Stralsund vom Strelasund aus
-
Theater Stralsund (Siehe auch: Front)
-
Berufsfeuerwehr
-
Hansa-Gymnasium (Siehe auch: Bild 2)
-
Stralsund - Innenhof des Rathauses
-
Blick von der Uferpromenade
-
Das Rathaus bei Nacht
-
Blick auf den Frankenteich
Sport
Auf sportlichem Gebiet besitzt Stralsund eine lange und erfolgreiche Gewichthebertradition. Die Sportler des jetzigen TSV 1860 Stralsund (früher: BSG Motor Stralsund) errangen bei vielen nationalen (zuletzt Deutscher Meister 2004) und internationalen Wettkämpfen Titel und Medaillen. Zu erwähnen wären u.a. Jürgen Heuser und Andreas Behm. Die Sportstätte des TSV 1860 Stralsund, Sektion Gewichtheben, ist vom Bund als Olympiastützpunkt deklariert worden und wird entsprechend finanziell unterstützt.
Die erste Männer-Mannschaft des Stralsunder Handballvereins (HV) spielte in der Saison 2003/2004 in der ersten Handball-Bundesliga. In der aktuellen Saison in der zweiten Bundesliga wird der direkte Wiederaufstieg angestrebt.
Nach starken Zeiten der Fußballmannschaft des ASK Vorwärts Stralsund in den 1960er bis 1980er Jahren in der ersten und zweiten DDR-Liga scheint ist Fußball derzeit in Stralsund nur auf Landesliga-Niveau zu sehen, in der der FC Pommern Stralsund spielt.
Erfolgreicher sind dabei die Sportler des MC Nordstern Stralsund, die in der ersten Speedway-Bundesliga ihre Runden drehen.
Literatur
- Herbert Ewe: Das alte Stralsund - Kulturgeschichte einer Ostseestadt. Weimar 1994. ISBN 3-7400-0881-4
Weblinks
- http://www.stralsund.de (Offizielle Homepage der Hansestadt Stralsund)
- http://www.hansestadt-stralsund.de (Homepage des Vereins "Wir in Vorpommern")
- http://www.stralsund.m-vp.de
- http://www.stralsund-album.de (Private Homepage)
- http://www.stralsund-city.de (Private Homepage)
- http://www.stralsundtourismus.de (Homepage der Tourismuszentrale)