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Stralsund

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Karte Hansestadt Stralsund in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: kreisfreie Stadt
Fläche: 38,97 km²
Einwohner: 57.959 (1. Januar 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.518 Einwohner/km²
Höhe: 5 m ü. NN
Postleitzahlen: 18435, 18437, 18439
Vorwahl: 03831
Geografische Lage: 54° 18' nördliche Breite
13° 05' östliche Länge
Kfz-Kennzeichen: HST
Gemeindeschlüssel: 13 0 05 000
Website: www.Stralsund.de
E-Mail-Adresse: info@stralsund.de
Politik
Oberbürgermeister: Harald Lastovka (CDU)

Stralsund ist eine kreisfreie Hansestadt in Mecklenburg-Vorpommern, Landesteil Vorpommern, im Norden Deutschlands. Die Stadt liegt am Strelasund, einer Meerenge der Ostsee, und wird auf Grund ihrer Lage als Tor zur Insel Rügen bezeichnet. Die Altstadt gehört seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe.


Verkehrsanbindung


Rundblick auf die Stadt von der Marienkirche aus

Industrie und Gewerbe

Stralsund - Yachthafen

Stralsund ist als Stadt im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern hauptsächlich vom Tourismus abhängig. Dieser bildet die Grundlage u.a. für zahlreiche Gaststätten und Beherbergungen (im Jahr 2003 wurden 294.079 Übernachtungen nur in Einrichtungen mit mehr als acht Betten gezählt), Museen, ein großes Freizeitbad, Yachtcenter, Fährbetrieb und vieles mehr.

Neben dieser Tourismusindustrie existiert in Stralsund als wichtigster Industriebetrieb die Volkswerft GmbH, eine traditionsreiche Vertreterin des Schiffbaus, in deren Umfeld sich diverse Metallbauunternehmen sowie kleinere Bootswerften angesiedelt haben.

Die Bundeswehr unterhält in Stralsund eine Marinetechnikschule.

Die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte errichtete 1999 eine Dienststelle mit mittlerweile ca. 1.450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und gehört damit zu den größten Arbeitgebern der Region.

Im Stralsunder Hafen werden vor allem Stück- und Schüttgut umgesetzt, wie z.B. Salz.

Eine Fachhochschule bietet im Studienjahr 2004/2005 über 2.900 Studierenden Ausbildungen in Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Naturwissenschaften, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Spezialstudiengänge wie Baltic Management u.a.

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Stralsund - Alter Markt (Rathaus & Nikolaikirche)
Stralsund - Alter Markt (Nordseite)
Stralsund - Gorch Fock I
Datei:Stralsund, Hafen.JPG
Blick über Stralsund vom Hafen aus

Die Altstadt der Hansestadt Stralsund begeistert jedes Jahr zahlreiche Besucher sowie ihre Bewohner. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde im gesamten Stadtgebiet die historische Bausubstanz durch den Einsatz privaten Kapitals sowie erheblicher finanzieller Mittel aus Bundes-, Landes- und Gemeindekassen sowie von Stiftungen saniert. Viele Häuser wurden dabei vor dem Verfall gerettet. Heute präsentiert sich insbesondere die Altstadt mit vielen sanierten Bürgerhäusern, die durch Detailtreue an Fassaden, Türen und Fenstern bestechen. Von 812 denkmalgeschützten Häusern stehen allein 526 als Einzeldenkmal ausgewiesene in der Altstadt; davon sind 374 bereits saniert, 65 werden derzeit saniert (Stand: November 2004).

Stralsund gründete 2001 zusammen mit Wismar die Deutsche Stiftung Welterbe.

Am 27. Juni 2002 wurde die Altstadt zusammen mit der von Wismar in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Das am Alten Markt gelegene Rathaus mit seinem imposanten Schaugiebel schmiegt sich an die Nikolaikirche und stand einst auch als Zeichen des Selbstbewusstseins der Stralsunder Bürger gegenüber der Kirche. Es gehört zu den bedeutendsten Profanbauten der norddeutschen Backsteingotik und wurde 2004 nach einer umfangreichen Sanierung feierlich wiedereröffnet.

Das komplette Ensemble des Alten Marktes birgt mit Rathaus, Wulflamhaus, schwedischer Commandantur, Gewerkschaftshaus und Plattenbau einen Überblick über politische und architektonische Geschichte.

Die oft mit hohem privaten Engagement aufwändig sanierten Bürgerhäuser mit ihren typischen Giebeln prägen das Straßenbild in den Altstadtstraßen. Das Museumshaus in der Mönchstraße wurde mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert und bietet seither als eines von Nordeuropas bedeutendsten original erhaltenen Bürgerhäusern der Hansezeit das Erleben und Begreifen der Geschichte von sieben Jahrhunderten.

Im Hafen werden außerhalb des für den Güterverkehr genutzten Bereichs vor allem touristische Bedürfnisse befriedigt. So legen hier die Schiffe nach Hiddensee und Altefähr sowie zu Rundfahrten ab. Die Nordmole lädt zum Spaziergang entlang von hunderten Yachten ein. Architektonisch bilden die Hafenspeicher sowie die Silhouette der Altstadt einen ansprechenden Kontrast zur Aussicht auf die Inseln Rügen und Hiddensee. Mit der Bark Gorch Fock (I) liegt zudem eine weitere touristische Attraktion im Hafen.

Drei große mittelalterliche Backsteinkirchen (Marienkirche, Nikolaikirche und Jakobikirche) zeugen von einstiger Größe und Macht Stralsunds. Heute wird die Jakobikirche ausschließlich als Kulturkirche genutzt, die beiden anderen am Alten Markt bzw. Neuen Markt gelegenen Kirchen werden weiterhin für Gottesdienste genutzt. Vom Turm der Marienkirche am Neuen Markt bietet sich ein guter Panoramablick (siehe auch Bild oben).

Von den Stadttoren sind nur noch das Kniepertor und das Kütertor erhalten. Im Heilgeistkloster wurden einst Arme und Kranke untergebracht. Heute sind alle Wohnungen und Häuser saniert und das Areal lädt zu einem Spaziergang ein. Im Johanniskloster befindet sich das Stadtarchiv, auch finden dort regelmäßig Kulturveranstaltungen statt, wie z.B. Open-air-Theateraufführungen.

Finnwalskelett im Deutschen Meeresmuseum

Das Deutsche Meeresmuseum im ehemaligen Katharinenkloster ist Norddeutschlands meistbesuchtes Museum und bietet Einblicke in die Welt des Wassers und seiner Bewohner. Derzeit wird als Ergänzung ein Ozeaneum im Hafen errichtet. Das Kulturhistorische Museum zeigt Ausstellungen aus der Geschichte Pommerns etc.; zudem findet sich hier der berühmte Hiddenseer Goldschmuck. Zweigstellen der Museen auf dem Dänholm (Nautineum), der Hafeninsel (Meereswelten und dem Darß (Natureum) bieten Kurzweil und Wissen.

Bedeutende Gebäude und Orte

Nähere Informationen zu bedeutenden Gebäuden und Orten Stralsunds finden Sie in einem gesonderten Artikel.

Geschichte der Stadt

Zur Geschichte der Stadt siehe bitte den ausgelagerten Artikel Geschichte der Hansestadt Stralsund.


Das hier dargestellte Schwedenwappen galt zwischen 1648 und 1938. In dieser Zeit wurde die Pfeilspitze im Wappen durch die Schwedenkrone ergänzt, welche ebenso wie die blaue Farbe die Herrschaft des schwedischen Königshauses symbolisierte.

Panorama des Hafens

Stadtgliederung

Das Gebiet der Hansestadt Stralsund gliedert sich in folgende Stadtgebiete und Stadtteile:

  • Stadtgebiet Altstadt
    • Altstadt
    • Hafeninsel
    • Bastionengürtel
  • Stadtgebiet Knieper
    • Kniepervorstadt
    • Knieper Nord
    • Knieper West
  • Stadtgebiet Tribseer
    • Tribseer Vorstadt
    • Tribseer Siedlung
    • Tribseer Wiesen
    • Schrammsche Mühle
  • Stadtgebiet Franken
    • Frankenvorstadt
    • Dänholm
    • Franken Mitte
    • Frankensiedlung
  • Stadtgebiet Süd
  • Stadtgebiet Lüssower Berg
    • Am Lüssower Berg
    • Am Umspannwerk
  • Stadtgebiet Langendorfer Berg
    • Langendorfer Berg
  • Stadtgebiet Grünhufe
  • Stadtteiche
    • Frankenteich
    • Knieperteich
    • Moorteich

Straßennamen und ihre Bedeutung

Die Auflistung der Stralsunder Straßennamen und ihrer Bedeutung verdeutlicht auch historische Ereignisse und den Wandel in der Betrachtungsweise.

Einwohnerinnen und Einwohner

Bevölkerungsentwicklung

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1826 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Jahr Einwohner
1600 12.500
1677 8.489
1800 11.191
1826 14.745
1. Dezember 1875 ¹ 27.765
1. Dezember 1880 ¹ 29.481
1. Dezember 1885 ¹ 28.984
1. Dezember 1890 ¹ 27.814
1. Dezember 1900 ¹ 31.076
1. Dezember 1905 ¹ 31.809
1. Dezember 1910 ¹ 33.988
8. Oktober 1919 ¹ 38.185
Jahr Einwohner
16. Juni 1925 ¹ 40.105
16. Juni 1933 ¹ 43.630
17. Mai 1939 ¹ 52.978
29. Oktober 1946 ¹ 50.389
31. August 1950 ¹ 58.303
31. Dezember 1964 ¹ 67.851
1. Januar 1971 ¹ 71.489
31. Dezember 1981 ¹ 74.421
31. Dezember 1989 74.566
1. Januar 1995 65.977
1. Januar 2000 60.663
1. Januar 2005 57.959

¹ Volkszählungsergebnis

Persönlichkeiten

Hier sind nur einige der Menschen aufgeführt, die mit Stralsund in Verbindung stehen - sei es, dass sie in Stralsund geboren worden sind und berühmt wurden, sei es, dass sie als Freunde der Stadt Bedeutendes geschaffen haben. Menschen, die Besonderes für die Stadt geleistet haben, wird in Stralsund für die Dauer der Lebenszeit die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Ehrenbürger der Hansestadt Stralsund

Städtepartnerschaften

Die Hansestadt Stralsund unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Bilder

Sport

Auf sportlichem Gebiet besitzt Stralsund eine lange und erfolgreiche Gewichthebertradition. Die Sportler des jetzigen TSV 1860 Stralsund (früher: BSG Motor Stralsund) errangen bei vielen nationalen (zuletzt Deutscher Meister 2004) und internationalen Wettkämpfen Titel und Medaillen. Zu erwähnen wären u.a. Jürgen Heuser und Andreas Behm. Die Sportstätte des TSV 1860 Stralsund, Sektion Gewichtheben, ist vom Bund als Olympiastützpunkt deklariert worden und wird entsprechend finanziell unterstützt.

Die erste Männer-Mannschaft des Stralsunder Handballvereins (HV) spielte in der Saison 2003/2004 in der ersten Handball-Bundesliga. In der aktuellen Saison in der zweiten Bundesliga wird der direkte Wiederaufstieg angestrebt.

Nach starken Zeiten der Fußballmannschaft des ASK Vorwärts Stralsund in den 1960er bis 1980er Jahren in der ersten und zweiten DDR-Liga scheint ist Fußball derzeit in Stralsund nur auf Landesliga-Niveau zu sehen, in der der FC Pommern Stralsund spielt.

Erfolgreicher sind dabei die Sportler des MC Nordstern Stralsund, die in der ersten Speedway-Bundesliga ihre Runden drehen.

Literatur

  • Herbert Ewe: Das alte Stralsund - Kulturgeschichte einer Ostseestadt. Weimar 1994. ISBN 3-7400-0881-4

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