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Schempp-Hirth Standard Cirrus

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Schempp-Hirth Standard Cirrus
Datei:D-3085.jpg
Typ Segelflugzeug
Entwurfsland

Deutschland Deutschland

Hersteller Schempp-Hirth Flugzeugbau, Grob Flugzeugbau, VTC, Lanaverre Industrie
Erstflug 20.02.1969
Produktionszeit

1969 - 1977 (1985 VTC)

Stückzahl 736 (200 Stück durch Grob, 14 Stück durch VTC, 30 Stück durch Lanaverre Industrie)

Der Standard Cirrus ist ein Segelflugzeug des Herstellers Schempp-Hirth. Er wurde von Dipl. Ing Klaus Holighaus konstruiert und flog erstmals 1969. Bedingt durch die Auslegung "Standardklasse" ist er mit einer Spannweite von 15m konstruiert worden und in GFK-Bauweise gebaut worden. Bis auf die Form des Rumpfvorderteils hat der Standard Cirrus nur wenig mit dem Schempp-Hirth Cirrus - dem "großen Cirrus" gemein.


Standard Cirrus

Im Gegensatz zu früheren Segelflugzeugen verfügt der Standard Cirrus nur über "Schempp-Hirth Bremsklappen", die nach oben ausfahren. Der 10m² große Flügel ist verhältnissmäßig klein und hat eine hohe Streckung. Klaus Holighaus konnte dieses Flugzeug im Februar 1969 einfliegen. Mitte 1971 erfolgte eine Optimierung des Segelflugzeuges. Die Flügelschränkung wurde verändert und das Flugverhalten so verbessert. Über 700 Stück dieses Flugzeuges wurden bis 1977 hergestellt, davon 200 bei Grob. Weitere 14 folgten bis 1979 bei VTC. Die letzten Standard Cirrus Modelle sind die Modelle "G/81", die durch VTC bis 1985 hergestellt wurden. Das "G" steht dabei für ein gedämpftes Höhenruder. Analog zum Std.-Cirrus 75 verfügt auch der "G/81" über einen längeren Rumpf.

Standard Cirrus 75

Der Standard Cirrus 75, häufig nur Cirrus 75 genannt ging ab Frühjahr 1975 in Serie. Der Rumpf wurde nach vorne hin etwas länger und läuft spitzer zu als beim originären Std.-Cirrus. Die Rumpfnase kam vom Schempp-Hirth Janus. Weiterhin wurde die Schränkung der Tragflügel verändert, so dass der Cirrus 75 ein unkritischeres Flugverhalten an den Tag legt. Neben diesen Änderungen bekam der Standard Cirrus 75 auch eine geänderte Leitwerksaufhängung und Leitwerkskinematik sowie um 10% vergrößerte Bremsklappen.

Weiterentwicklungen des Cirrus 75 sind der Standard Cirrus B (oder auch Cirrus 75B), der abnehmbare Flächenenden bekam und so auf eine Spannweite von 16m erweitert werden konnte. Daneben erhielt der Standard Cirrus B auch Serienmäßig integrierte Flächentanks zur Aufnahme von Wasserballast. Der Std.-Cirrus G bekam Ende der 1970er Jahre ein gedämpftes Höhenruder anstelle des bis dahin verwendeten Pendelleitwerks. Im Rahmen einer TM lassen sich auch vorher gebaute Versionen auf ein gedämpftes Leitwerk umrüsten. Weiterhin ist es möglich alle Standard Cirrus Versionen mit sogenannten Rittner-Klappen (doppelstöckigen Bremsklappen) auszurüsten.

Im Jahr 2006 wurden für den Std.-Cirrus Winglets entwickelt, die ein eigenstabileres Fliegen ermöglichen.

Bis heute fliegt der Standard Cirrus 75 immer noch erfolgreich in der Clubklasse mit. Im Jahr 2007 gewann Killian Walbrou (Frankreich) mit einem Std.-Cirrus die Clubklasse Weltmeisterschaft der Junioren in Rieti (Italien). Bei der Weltmeisterschaft der Frauen 2005 in Klix, Deutschland siegte Hana Vorinkova aus der Tschechischen Republik mit einem Standard Cirrus. 2002 wurde Thomas Suchanek aus der Tschechischen Republik in Musbach, Schwarzwald, Weltmeister der Clubklasse mit einem Standard Cirrus. Bei der Weltmeisterschaft 1974 in Australien wurde Ingo Renner Viezeweltmeister mit einem Standard Cirrus in der Standardklasse.

(Standard) Cirrus K

Beim Cirrus K handelt es sich um eine auf Initiative von Wilhelm Düerkop Ende der 1980er in nur 2 Exemplaren gebaute Kunstflugvariante des (Standard) Cirrus. Sie ist optisch vor allem am Kreuzleitwerk mit dem großen Höhenruder und der auf 12,6 Meter gestutzten Flügelspannweite zu erkennen. Das Pendel-T-Leitwerk des Standard Cirrus ist durch ein Kreuzleitwerk ersetzt worden. Zudem waren Verstärkungen am Rumpf notwendig um den erhöhten Leitwerksmomenten gerecht zu werden. So modifiziert liegt die höchstzulässige Geschwindigkeit (VNE) bei 290 km/h, zulässige Lastvielfache sind +7/-5g. Gebaut wurden die beiden Exemplare im LTB Borowski in Winzeln. Mit dem Cirrus K ist es möglich eine gesteuerte Rolle in 2 Sekunden zu fliegen.

Beide Exemplare existieren noch und werden regelmäßig geflogen. Der Cirrus K "D-4747 Langohreater" wurde bislang vom Förderverein Segelkunstflug im BWLV e.V. verchartert.

Technische Daten

Standard Cirrus Cirrus 75 Standard Cirrus B Cirrus K
Spannweite 15 m 15 m 16 m 12,6 m
Flügelfläche 10 m² 10 m² 10,36 m² n.bek.
Flügelstreckung 22,5 22,5 24,7 n.bek.
Leermasse mit Mindestausrüstung ca. 202 kg ca. 215 kg ca. 220 kg n.bek.
Wasserballast - 50 kg 60 kg -
max. Abflugmasse 330 kg 390 kg 390 kg 330 kg
max. Flächenbelastung 33 kg/m² 39 kg/m² 31,85 kg/m² n.bek.
geringstes Sinken 0,65 m/s 0,63 m/s 0,60 m/s n.bek.
Gleitzahl 36 37 38 n.bek.

Nachfolger des Standard Cirrus bei Schempp-Hirth ist der Schempp-Hirth_Discus.

Siehe auch: Liste von Flugzeugtypen Vorlage:Navigationsleiste SH-Flugzeuge