Hraničná (Kraslice)
Hraničná | ||||
---|---|---|---|---|
| ||||
Basisdaten | ||||
Staat: | ![]() | |||
Region: | Karlovarský kraj | |||
Bezirk: | Sokolov | |||
Gemeinde: | Kraslice | |||
Geographische Lage: | 50° 21′ N, 12° 28′ O | |||
Höhe: | 540 m n.m. | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Klingenthal - Kraslice | |||
Bahnanschluss: | Sokolov–Klingenthal |
Hraničná (deutsch Markhausen) ist ein Ortsteil von Kraslice im Okres Sokolov in Tschechien. Er liegt zwischen Kraslice und Klingenthal an der Grenze zu Deutschland an der Zwodau im Erzgebirge.

Geschichte
Die Siedlung entstand im 13. Jahrhundert und gehörte dem Kloster Waldsassen, welches das Gebiet kolonialisierte. Der Name Markhausen hängt mit der Lage an der Grenze zusammen (Mark für Grenze und Hausen für Häuser - Häuser an der Grenze). 1348 war die erste urkundliche Erwähnung von Markhausen. In der späteren Zeit ist der Ort aus der Geschichte verschwunden.
1608 wurde Markhausen neu gegründet und wird 1715 auf einer von Adam Friedrich Zürner gezeichneten Karte des Elbogener Kreises erwähnt. Die Ansiedlung gehörte damals zum Nachbarort Schönwerth. Die Bewohner fanden ihren Lebensunterhalt bei der Herstellung von Holzkohle, im Bergbau und in den Hammerwerken. 1610 wird Markhausen zur Katastralgemeinde. 1847 hatte Markhausen 32 Häuser mit 302 Einwohnern, die sich vorwiegend von der Landwirtschaft und der Herstellung von Spitzen ernährten.
1930 war Markhausen eine Industriegemeinde mit 143 Häusern und 1252 Einwohnern, von denen 1162 Deutsche, 37 Tschechen, und 54 Ausländer waren. Es gab eine Vier-Klassen-Schule, die Freiwillige Feuerwehr Hraničná, Post, Zollamt, Gendarmerie-Station, Kino, Freibad, eine Fabrik, Handwerker und Händler. Das gesellschaftliche Leben spielte sich in den sechs Vereinen und zwei Musikkapellen, vorwiegend in den acht im Dorf vorhandenen Gaststätten ab. Die günstige Lage an der Grenze zu Sachsen sicherte Markhausen einen regen Verkehr in Handel uns Tourismus. Ziel der Besucher waren vor allem die genannten Wirtshäuser, in deren Konzerte und Tanzveranstaltungen stattfanden. Weithin bekannt waren der "Braune Hund", die "Reichsgrenze" und die "Schwarze Katz". 1946 wurden die deutschen Bewohner vertrieben und Markhausen aus dem tschechoslowakischen Inland neu besiedelt. Das Dorf erhielt 1947 den neuen Namen Hraničná. Im Jahr 1948 wurden 220 Einwohner gezählt. Ab 1955 begann der Abriss des Dorfes, um eine unbewohnte Grenzzone zu schaffen. Der Zutritt war bis 1967 verboten.
Nach der Samtenen Revolution wurde die günstige Lage an der Grenze zu Deutschland durch drei neue Gaststätten, zwei Tankstellen und ein Asia-Markt genutzt. Die Straße zwischen Klingenthal und Kraslice ist für Pkw frei und wird intensiv befahren.