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Hippie

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Datei:Flower-Power Bus.JPG
Flower-Power Bus

Als Hippie (engl. hip = angesagt ) bezeichnet man die Mitglieder einer gegenkulturellen Jugendbewegung, die in den 1960er Jahren entstand und sich an den Lebensstil der Hipster der 1950er Jahre anlehnten. Die ursprünglichen Hippies trugen ihre Kultur 1967 symbolisch zu Grabe, als die Hippiekultur von der Nischenkultur zur Massenkultur wurde und bis in die späten 1970er Jahre, als sie vom Punk abgelöst wurde, die dominante Jugendkultur blieb.

Philosophie

Die von den USA ausgehende Hippiebewegung stellte die ihrer Meinung nach sinnentleerten Wohlstandsideale der weißen Mittelschicht in Frage und propagierte eine von Zwängen und bürgerlichen Tabus befreite Lebensvorstellung. Im Vergleich zur 68er-Bewegung dominierten dabei stärker individualistische (Selbstverwirklichung) als gesellschaftspolitische Konzepte, teilweise überschneiden die Bewegungen sich. Die Idee von einem humaneren und friedlicheren Leben wurde mit dem Schlagwort "Flowerpower" belegt und versuchsweise in neuartigen, oft ländlichen Kommunen umgesetzt.

Die an Henry David Thoreau geschulte Naturverbundenheit und die Konsumkritik der Hippies führte zur Herausbildung einer eigenen Gegenkultur, die an Ansätze der Lebensreform des ausgehenden 19. Jahrhunderts angelehnt war und entsprechende Ansätze der Beat Generation (seit den 1940er Jahren) weiterführte.

Gerade in der Spätphase sind die Grenzen zum New Age fließend. Insoweit handelt es sich bei Teilen der Hippiebewegung um ein Übergangsphänomen von den rationalistischen Fortschrittserzählungen der Moderne (z.B. 68er-Bewegung, Sozialismus) hin zur Neo-Mystik der Postmoderne (z.B. New Age, Neuheidentum). Andererseits sind auch viele der frühen Hacker Hippies.

Die Hippiebewegung fand einen machtvollen politischen Höhepunkt in der Friedensbewegung gegen den Vietnamkrieg (Make love, not war).

Kultur

In dieser Kultur etablierte sich ein eigener Musik- und Kleidungsstil. Manche Männer und Frauen trugen wallende Batikgewänder und bunte Farben. Beliebt waren auch Blumen, Geruchskerzen etc. Männer wie Frauen trugen lange Haare. "Freie Liebe" und freier Drogengenuss setzten sich durch. Die Psychedelic-Musik, neben Folk der dominante Musikstil der Hochzeit der Hippies in den späten 1960ern, war durch den Drogengenuß der Musiker geprägt.

Ein berühmt gewordener musikalischer Höhepunkt, der zugleich auch den Beginn der Endphase der nicht kommerzialisierten Hippiebewegung einleitete, war das Festival von Woodstock. Geradezu stellvertretend für die Hippie-Ära steht das Musical Hair, das das Zeitalter des Wassermanns ankündigte (Esoterik).

Mit ihrer Kommerzialisierung kam es zum Niedergang der Hippiebewegung. Neue soziale Bewegungen bildeten daran anschließend ein gewisses Auffangbecken für Teile der ehemaligen Hippiebewegung seit den 1970er Jahren.

Die neu entstehende Jugendkultur des Punk grenzte sich seit ca. 1977 sehr stark gegen das Innerlichkeitsdenken, der Sanftheit und die Naturliebe der Hippies ab, die sie als verlogen empfand. Viele jugendliche Hippies "konvertierten" zu der neuen Jugendkultur. Heutzutage gibt es im Zuge der Retro-Kultur wieder Hippies, die ihren historischen Vorbildern nacheifern.

Die Philosophie der Hippies ist inzwischen im Mainstream angekommen.

Hippies in Deutschland

Siehe auch