Nickelin (Mineral)
Nickelin (Mineral) | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Chemische Formel | NiAs |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide, Sulfosalze - Metall : Schwefel, Selen, Tellur = 1:1 |
System-Nummer nach Dana |
2.8.11.1 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | hexagonal |
Kristallklasse; Symbol | dihexagonal-dipyramidal |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 5 bis 5,5 |
Dichte (g/cm3) | 7,8 |
Spaltbarkeit | keine |
Bruch; Tenazität | muschelig |
Farbe | helles kupferrot, grau bis schwarz anlaufend |
Strichfarbe | helles schwarzbraun |
Transparenz | undurchsichtig |
Glanz | Metallglanz |
Radioaktivität | nicht radioaktiv |
Magnetismus | nicht magnetisch |
Nickelin, veraltet auch als Rotnickelkies, Arsennickel oder Kupfernickel bezeichnet sowie auch als chemische Verbindung Nickelarsenid bekannt, ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel,Selen,Tellur = 1 : 1. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung NiAs und entwickelt entweder gestreifte Kristalle oder häufiger traubige, dendritische, körnige bis massige Aggregate in hell kupferroter Farbe, die nach einiger Zeit an der Luft grau bis schwarz anläuft.
Besondere Eigenschaften

Nickelin besteht aus Nickel und Arsen mit einem Nickelgehalt von etwa 43,61 Prozent. Bis zu einem Prozent des Nickel kann durch Eisen und bis zu 2,9 Prozent Arsen kann durch Schwefel und Antimon (bis über 30 Prozent) diadoch (gleichwertig) ersetzt sein.
Sein Nickelgehalt verrät sich häufig durch die grünliche Färbung seiner Oxidationshaut (Nickelarseniat) im Gegensatz zu den rötlichen Ausblühungen der gewöhnlich mit ihm brechenden Kobalterze. Diese Erzgemenge bilden meist Gänge, seltener Lager und Nester in den azoischen und den älteren Sedimentformationen (besonders im Perm) und werden gleichzeitig auf Kobalt und Nickel verarbeitet.
Etymologie und Geschichte
Der Begriff Kupfernickel stammt aus dem Erzgebirge. Er bezeichnete ursprünglich den wie Kupfererz aussehenden Stoff, aus dem sich aber kein Kupfer gewinnen ließ, als sei er von Berggeistern (Nickeln) behext.
Aufgrund seines Aussehens wurde es früher oft mit Kupfererzen verwechselt. Die Bergleute nannten es daher "Teufelskupfer", da sie daraus mit den damaligen Methoden kein Metall gewinnen konnten.
Als Kupfernickel bzw. Koppernickel wurde früher im mittelalterlichen Erzgebirge ein wie Kupfererz aussehendes Mineral bezeichnet, aus dem sich aber kein Kupfer gewinnen ließ, als sei es von Berggeistern bzw. Bergwerksdämonen (Nickeln) behext, weswegen es die Bergleute auch "Teufelskupfer" nannten. Heutige Bezeichnungen sind Rotnickelkies bzw. Nickelin, da sich das Mineral Jahrhunderte später doch noch als metallhaltig erwies.
Mit Georgius Agricola wurde derlei Aberglauben zugunsten aufgeklärter Betrachtungsweisen zurückgedrängt.
Erst 1751 gelang es Cronstedt, aus dem Kupfernickel (schwedisch kopparnickel) ein reines Metall darzustellen, das er der Überlieferung entsprechend Nickel nannte. Die Namen für Cobalt (Kobold) und Wolfram haben ähnliche Hintergründe.
Das Nickel selber wird wiederum mit Kupfer als Kupfernickel (Legierung) verwendet, etwa in antiken Münzen und in Euro-Münzen.
Im übertragenen Sinne dient Kupfernickel bzw. Koppernickel auch als Ausdruck für etwas, das nicht das enthält was sein Anschein verspricht. So etwa habe der österreichisch-amerikanische Mathematiker, Astronom und Forscher auf dem Gebiet der Geschichte der Astronomie Otto E. Neugebauer (1899-1990) den preußischen Astronomen Nicolaus Copernicus (Niklas Koppernigk, 1473-1543) für überbewertet gehalten und als Koppernickel[1] bezeichnet.
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Bildung und Fundorte
Das Richelsdorfer Gebirge in Hessen, Bieber am westlichen Abhang des Spessart, Saalfeld u. a. O. in Thüringen, Schneeberg etc. in Sachsen, Wolfach im Schwarzwald, das Mansfelder Kupferschiefer-Revier (z.B. Eisleben, Hettstedt, Sangerhausen), Wolfshagen im Harz, Böhmen, Ungarn, die Dauphiné sind die wichtigsten Fundorte in Europa.
Siehe auch
Literatur
- Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
Weblinks
- Mineralienatlas:Nickelin (Wiki)
- Webmineral - Nickeline (engl.)
- MinDat - Nickeline (engl.)
- ↑ Opinions of the Famous: Otto E. Neugebauer thought that Copernicus was overrated — he called him Koppernickel. Kepler was much better... - Philip J. Davis: The education of a mathematician, Published by A K Peters, Ltd., 2000, ISBN 1568811160, 9781568811161 S. 172 [1]